Verzögerungen am Bau - Doch kein Freiheits- und Einheitsdenkmal zum Tag der deutschen Einheit

Mo 03.10.22 | 08:22 Uhr | Von Jakob Bauer
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Baustelle Freiheit und Einheitsdenkmal in Berlin.(Quelle:imago/D.Sattler)
Bild: imago/D.Sattler

Nach jahrzehntelangen Diskussionen hätte es zum Tag der deutschen Einheit in diesem Jahr endlich eröffnet werden sollen: Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin Mitte. Doch es gibt erneut Verzögerungen. Von Jakob Bauer

Es herrscht reges Treiben auf dem Platz vor dem Humboldt-Forum. Bauarbeiter wuseln herum, klopfen Pflastersteine fest. Touristen strömen im Fünfminuten-Takt aus der U-Bahn. Eine ruft: "Da kommt die Wippe hin." Der Begriff hat sich im Volksmund längst festgesetzt. Die Initiatoren des Freiheits- und Einheitsdenkmals bevorzugen allerdings das Wort "Schale". 50 Meter lang, 18 Meter breit wird sie sein und sich ganz langsam neigen, je nachdem, auf welcher Seite sich mehr Menschen befinden.

"Bürger in Bewegung" ist der Untertitel des Denkmals, das auf einem Entwurf des Stuttgarter Kreativbüros Milla & Partner und des Architekten Sebastian Letz beruht und an die friedlichen Proteste in Ostdeutschland erinnern soll, die zur deutschen Wiedervereinigung führten - hier in Berlin-Mitte, an einem geschichtsträchtigen Ort: Wo früher das große Kaiser-Wilhelm-Denkmal in die Spree ragte, einen Steinwurf entfernt vom Humboldt-Forum, dem früheren Standort des Palasts der Republik, in dem der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik erklärt wurde. Mitten auf der Route des größten Demonstrationszugs der friedlichen Revolution am 4. November 1989.

Entwurfsmodell des Freiheits-und Einheitsdenkmal.(Quelle:dpa/W.P. Prange)
So soll die "Schale" einmal aussehenBild: dpa/W.P. Prange

Probleme bei der Stahlbaufirma

Am 3. Oktober dieses Jahres sollte das Denkmal eröffnen. Doch bisher steht nur der Sockel. Es hakt an einem Zulieferer: Die Stahlbaufirma, die die Schalenkonstruktion zusammenbauen sollte, habe sich schlichtweg übernommen und könne den zugesagten Termin nicht einhalten, erzählt Günter Jeschonnek. Der Kulturmanager und Theaterregisseur setzt sich seit Jahren für das Denkmal ein. Er wurde 1987 aus der DDR ausgebürgert, weil er sich für Menschenrechte und das Recht auf Ausreise eingesetzt hatte. Zum ursprünglichen Initiativkreis aus Journalisten und Politikern gehört er zwar nicht, aber zusammen mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse ist Günter Jeschonnek seit mehreren Jahren einer der stärksten öffentlichen Fürsprecher des Denkmals.

"Zu wenige Schweißer, fehlende Materialien" zählt er jetzt beim Baustellenbesuch die Probleme der Stahlbaufirma auf. Erschwerend komme hinzu, dass beim Zusammenfügen aller Einzelteile der Schale aus bautechnischen Gründen die Außentemperatur höher als acht Grad sein müsse. Und je weiter sich der Liefertermin nach hinten verlagerte, desto unwahrscheinlich wurde es, diese Rahmenbedingungen einhalten zu können. Daher haben sich Milla und Partner dazu entschieden, das Denkmal erst nächstes Jahr fertigzustellen.

Einziges Denkmal, das an die Einheitsgeschichte erinnert

Aber seitdem es die Entwürfe zum Denkmal gibt, gibt es auch Kritik. Eine Passantin bleibt stehen, blickt skeptisch auf die Baustelle: "Es gibt so viele Symbole hier für die Einheit Berlins, Deutschlands, ich denke da sofort an das Brandenburger Tor“, sagt sie. "Ich finde es überflüssig. Und was überflüssig ist und Geld kostet, dafür bin ich nicht unbedingt zu haben."

Günther Jeschonnek kann das nicht verstehen. "Das hier ist ein solitäres Denkmal. Das einzige, das wirklich dezidiert an die deutsche Freiheits- und Einheitsgeschichte erinnert", sagt er. Das Brandenburger Tor tue das nicht. Natürlich gebe es da Elemente, die Mauer ging dort ja lang. "Aber dieses Freiheits- und Einheitsdenkmal steht im Zentrum Berlins, im ehemaligen Osten, wo die Demonstrationen vorbeiführten, am Palast der Republik."

Politische Grabenkämpfe um das Denkmal

Das sind beides keine neuen Argumente. Die Diskussion um das Denkmal gibt es seit Jahren. Initiiert wurde es 1998 von Günter Nooke (DDR-Bürgerrechtler, Bündnis 90, später CDU), Florian Mausbach (ehemaliger Präsident des Bundessamtes für Bauwesen und Raumordnung), dem verstorbenen Jürgen Engert (langjähriger Chefredakteur Fernsehen des SFB und Gründungsdirektor des ARD-Hauptstadtstudios) und Lothar De Maizière (erster demokratisch gewählter Ministerpräsident der DDR, CDU). 2007 beschloss der Bundestag den Bau, finanziert aus Bundesmitteln. Doch dann gab es politische Grabenkämpfe: Der Haushaltsausschuss wollte die Mittel plötzlich doch nicht mehr freigeben. Künstlerische Kraft und Sinn des Denkmals wurden in Frage gestellt - und die Idee in den Raum, ob man nicht doch die Kolonaden des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals wieder aufbauen sollte?

Fledermäuse und der Vorwurf Kirmescharakter

Dann gab es ästhetische Diskussionen: Der interaktive Teil des Denkmals habe "Kirmes-Charakter" und eine "schwache Metaphorik". Die Initiatoren hingegen verwiesen auf die ihrer Meinung nach starke Symbolik: Wie 1989 müssten sich die Menschen verständigen und zum gemeinsamen Handeln entschließen, um etwas zu bewegen. Es gab Kritik an der Vermischung der Begriffe "Freiheit und Einheit", weil die Protestierenden zwar für Freiheit, aber nicht durchgängig auch für Einheit demonstriert hätten.

Dann kamen umweltrechtliche Bedenken: Im Sockel des Denkmals lebten Fledermäuse, die nicht gestört werden sollten. Und dann meldeten sich noch Denkmalschützer zu Wort, da sich unter dem geplanten Standort das historische Gewölbe des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals sowie ein wilhelminisches Bodenmosaik befinden. Letztendlich konnten die Fledermäuse umgesiedelt und die Schädigung von Mosaik und Gewölbes umgangen werden. Die Befürworter setzten sich durch, auch, weil der Bundestag den Beschluss zum Denkmal nun mal eindeutig gefällt hatte.

Kosten sollen nicht steigen

Anders als bei anderen Kultur-Projekten wie dem Humboldt-Forum droht hier allerdings laut Günter Jeschonnek trotz der Verzögerung keine Kostenexplosion, weil Milla und Partner zu einem vertraglich zugesagten Festpreis arbeiten würden. Mehr als die vereinbarten 17,1 Millionen sollen die Steuerzahler nicht aufbringen müssen. Alle Kosten für den Bau, die darüber hinausgehen, muss das Kreativbüro selbst tragen, sagt Jeschonnek, der trotz jahrzehntelanger Debatten immer noch überzeugt vom Denkmal ist: "Es ist zwar eine alte Binse, aber: Wer sich nicht regt, bewegt nichts. Es gehört zum Gestus dieses Denkmals, dafür zu kämpfen."

Flussbad kontra Denkmal

Und der Kampf geht weiter, denn eine andere Initiative will hier ein Flussbad errichten. Eine Idee, ähnlich alt wie die des Denkmals. Im Rahmen des Flussbades sollen direkt neben der Schale eine große Freitreppe und ein Aufzug gebaut werden, was wiederum den Blick auf das Denkmal einschränken würde. Außerdem fürchtet Jeschonnek durch das Bad zu viel Gedränge, Müll und Vandalismus. "Allein aus Respekt gegenüber der Erinnerung an die deutsche Freiheits- und Einheitsgeschichte, aus Respekt gegenüber dem Humboldt-Forum und dem historischen Platz hier würde ich doch sagen: Muss da wirklich dieses Bad hin?"

Ja, sagen die Initiatoren - die Mitte der Stadt stehe dem Flussbad genauso zu wie dem Denkmal. Damit werden die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung der historischen Mitte Berlins durch einen lebenswerten Aspekt ergänzt, heißt es auf der Homepage der Initiative. Ob und wie Bad und Treppe kommen, darüber debattiert der Senat allerdings noch. Die U-Bahn spuckt derweil die nächsten Museumsinsel-Besucher aus. "Wippe" ruft eine. Korrigiert sich dann selbst. "Einheitswippe". Immerhin.

Sendung: rbbKultur, 30.09.2022, 17:45 Uhr

Beitrag von Jakob Bauer

65 Kommentare

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  1. 65.

    Lieber Karsten, der Spruch "kommt die DM bleiben wir..." stammt aus dem CDU Think Tank in Bonn. Der Berliner Volksmund trifft es mal wieder am besten.
    "Schaukel", damit wir nie vergessen, wie wir verschaukelt wurden.

  2. 64.

    Dem ganzen Stiel nach kommentiert (lobt) sich Herr Krüger hier selbst.

  3. 63.

    Herrn Krügers Kommentar Nr. 59 kann ich nur zustimmen: So wie „viele Wege nach Rom führen“, führen auch viele Argumente zu Resultaten DEMOKRATISCHER Prozesse. Eine schlicht zwei-seitige, zugespitzt polarisierende Abbildung demokratischer Prozesse simplifiziert die Tatsache, dass die meisten demokratischen Prozesse kontrovers bis divergent verlaufen, weil sie unterschiedlichen (!) Einflussfaktoren („Mächten“) ausgesetzt sind.

    Die künstlerische Abbildung der vielen Wege, auf denen demokratische Informations-, Beratungs- Abwägungs- und Entscheidungsprozesse ablaufen, könnte auch eine denkmalwürdige Aufgabe sein. Dazu bedarf es der Darstellung mehrerer Seiten. Lediglich zwei Seiten einer Waage (pointiert)darzustellen, ist missverständlich und darüberhinaus allzu simpel, um den komplexen Realitäten der Vergangenheit und Gegenwart gerecht werden zu können.




    ist zu simpel, al

  4. 62.

    "Die bewegbare Schale ist ja aus dem Gedanken heraus entstanden, der im Herbst 1989 vorherrschend war. Zwei Seiten zugespitzt: diejenigen, die bei bloß kleinen Korrekturen das Überkommene behalten wollten und die dann auflaufende Mehrheit von Menschen, die statt Schulmeisterei eine Demokratisierung wollten. "

    Mehrheit für eine Demokratisierung? Die war schon im Herbst '89 eine verschwindend geringe Minderheit, da wollte die Mehrheit nur noch DM, DM und nochmals DM und man hat die eigenen klugen Leute, die schon ahnten was kommen wird, niedergebrüllt.

    „Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr!“

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsche-rufe-7-8-kommt-die-d-mark-bleiben-wir-100.html

  5. 61.

    "Dann haben Sie aber garantiert nicht in der DDR gelebt. " Sie aber? Das merkt man alleine schon daran wie Sie hier alles beklatschen, statt eine eigene Meinung zu haben und die auch zu vertreten.

  6. 60.

    Schlimmer noch, es waren Zivilisten die gespitzelt haben und die sollten ja als solche Spitze auch nicht l erkennbar sein. Erstaunlich auch, daß die, die heute von "Freundschaft" mit Russland sabbeln vergessen haben, daß eben die damalige SU die DDR ausgenommen hat, wie die berühmte Weihnachtsgans.

  7. 59.

    Die bewegbare Schale ist ja aus dem Gedanken heraus entstanden, der im Herbst 1989 vorherrschend war. Zwei Seiten zugespitzt: diejenigen, die bei bloß kleinen Korrekturen das Überkommene behalten wollten und die dann auflaufende Mehrheit von Menschen, die statt Schulmeisterei eine Demokratisierung wollten.

    Für 1989 stimmt das Denkmal. Je weiter 1989 entfernt ist, umso mehr verliert es. Dies deshalb, weil Demokratie in verschiedene Richtungen ausgerichtet ist und mitnichten bloß auf einen Mehrheits-Minderheitsmechanismus reduziert werden kann.

    Demokratie ist zuallerletzt die Herrschaft der rechnerischen Mehrheit. Grundlegend ist eine vorherige offene Debatte mit hoffentlich möglichst vielen Beteiligten, an deren Ende dann das Walten des Mehrheitsprinzips steht. Das aber drückt das Denkmal (leider) nicht aus.

  8. 57.

    "künftig ein Besucher-Magnet"?
    Ich würde vermuten, dass es künftig eher ein neuer MÜLLPLATZ in Berlins Mitte wird wie bei anderen Plätzen.
    LEIDER

  9. 52.

    Weder diese "EINHEITSWIPPE" (als DENKMAL würde ich das überhaupt nicht bezeichnen) und schon gar nicht dieses komische "FLUSSBAD" passen an diesen historischen Ort.
    Das viele Geld dafür hätte man effektiver einsetzen können.

  10. 51.

    Das viele Geld für dieses "EINHEITSDENKMAL" hätte man viel besser in Projekte investieren sollen, die die Not vieler Menschen in Deutschland ein wenig hätte lindern können.
    Außerdem stört dieses hässliche Ding den Blick auf das schöne Humboldtforum und wird irgendwann als Müllkippe enden wie viele schöne Plätze in Berlin.

  11. 50.

    Björn:
    "Antwort auf [Trine] vom 03.10.2022 um 14:32
    "in einer Diktatur zu leben, die die Menschen bespitzelt" Diktatur ist immer blöd, aber was halten sie von einem Staat in dem auch die Kanzlerin von den neuen (aus Ostsicht) großen Freunden/Beschützern bespitzelt wird - auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt, und es bleibt noch jede Menge Arbeit für das vereinte Deutschland."

    Keiner bezweifelt, dass es auch hier Probleme gibt, aber diese Probleme sind fast nichts gegen die Probleme, die man in einer Diktatur hat!

  12. 49.

    Thomas:
    "Antwort auf [Trine] vom 03.10.2022 um 14:32
    (...)
    Auch damals wollten manche Menschen einfach nur an die Idee glauben und haben dem Staat vertraut so wie Sie das wohl heute auch tun."

    Nein, damals beruhte das auf Unwissen und Indoktrination mangels freier Informationen aus aller Welt!
    Letztendlich war die Idee: Eine kleine Minderheit bevormundet eine Mehrheit und zwingt ihr ihre Ideen auf! Das ist der große Unterschied zwischen (DDR-)Diktatur und (heutiger) Demokratie!
    Thomas:
    "Wieso glauben Sie, dass Sie nicht heute so ein "Schlafschaf" ..."

    Was ist ein "Schlafschaf"?

    Thomas:
    "... sind wie damals jene Bürger, die nicht immer nur aufbegehren wollten, sondern die Rahmenbedingungen nahmen wie sie waren, dafür aber eine Wohnung, einen Schulplatz, einen Kitaplatz, einen Arbeitsplatz sicher hatten"

    ... und einen Knastplatz sowie große Probleme mit Ausbildung/Studium/Arbeit, wenn sie öffentlich die Diktatur als Diktatur kritisierten!

  13. 48.

    Thomas:
    "Antwort auf [Trine] vom 03.10.2022 um 14:32
    Was Sie hier übersehen: nicht jeder in einer Diktatur wurde fortwährend bespitzelt."

    Aber jeder wußte, dass er sofort bespitzelt wird, wenn erlaut grundsätzliche Kritik an der Diktatur äußert oder auch nur die Diktatur beim Namen nennt!

    Thomas:
    "Es standen ja auch nicht wie immer gern dargestellt an jeder Ecke Soldaten mit Maschinengewehr."

    Aber sie standen dafür bereit!

    Thomas:
    "Sie mögen staunen, aber auch heute wollen nicht alle Menschen immer Urlaub ganz weit weg machen, obwohl sie es dürften."

    Es geht aber nicht um das Urlaub-Im-Ausland-Machen, sondern um das Urlaub-Im-Ausland-Machen-DÜRFEN, darum selber zu entscheiden, wo man Urlaub macht und dabei nicht von einer Diktatur bevormundet zu werden!

  14. 47.

    "...Denkmäler die einen sehr hohen intellektuellen Anspruch haben..."
    Wo ist denn hier ein hoher intellektueller Anspruch, bitte sehr?
    Billige Symbolik, bei der immer wieder lang und breit erklärt werden muss, was diese Kunst uns denn nun sagen soll...

  15. 46.

    Wäre es nicht den allermeisten völlig egal, ob dieses Denkmal dort stünde oder nicht? Kommt es, dann kommt es - bleibt es weg, dann bleibt es eben weg: Wenn kümmert es noch?

  16. 45.

    " "Bürger in Bewegung" ist der Untertitel des Denkmals " aha , oder Wippe , Schaukel...
    " ". 50 Meter lang, 18 Meter breit wird sie sein und sich ganz langsam neigen, je nachdem, auf welcher Seite sich mehr Menschen befinden. "
    für mich eher ein Symbol für wechselreiche Politik , aber nicht für die Wiedervereinigung

  17. 44.

    DIESES OBJEKT, WELCHES JE NACH BELASTUNG, DIE EINE, WIE AUCH ANDERE SEITE BELASTET, MACHT EINDEUTIG KLAR (OB BEABSICHTIGT ODER NICHT) WIE FREIHEIT (DEMOKRATIE) FUNKTIONIERT - DER AUSSCHLAG DER MEHRHEIT GEWINNT!
    ES IST DOCH EHER NE WAAGE, UND OPTISCH BETRACHTET WIRD SIE SICH NACH LINKS ODER RECHTS NEIGEN.
    DIESE SYMBOLIK SOLLTE GESCHWIND ÜBERDACHT WERDEN!!!

  18. 43.

    guter, zum Nachdenken anregender Kommentar , besonders der Hinweis auf die " neuen Bundesländer "

  19. 42.

    Nicht alles, was breiten Kreisen der Bevölkerung unverständlich ist, kann sich hinter dem Wort „Kunst“ verstecken. Das sog. Freiheits- und Einheitsdenkmal in der Mitte Berlins kann bestenfalls als monumentales, großkotziges oder protziges Kunsthandwerk gelten. Kunst ist das jedenfalls nicht! Die „Wippe“ (in Berlin auch „Schaukel“ genannt) ähnelt eher einem gigantisch aufgeblasenen Spielzeug für Erwachsene, die sich gern an infantilen Lustbarkeiten erfreuen wollen.

    Die wesentliche Kernaussage eines i.w.S. politisch anregenden Denkmals halte ich für so wichtig, dass sie schon auf den ersten Blick für jedermann erkennbar sein muss. Darin stimme ich Ihnen, „Matthias“. uneingeschränkt zu.

  20. 41.

    Das Ding verstellt die Sicht auf das Schloss, hier wird das Verschaukeln der Bevölkerung dargestellt und gehört vor den Reichstag! Wir sollen frieren aber das Ding wird beheizt. Geht‘s noch?

  21. 40.

    Wie gut, dass man im Osten 40 Jahre lang in Ruhe von all dem, was Sie schreiben, träumen konnte. Nur jetzt wird es doch langsam mal Zeit, anzukommen, anzupacken, nicht immer nur zu meckern, auf "die Politik" zu schimpfen und auf Wunder von rechts außen zu hoffen.

  22. 39.

    "in einer Diktatur zu leben, die die Menschen bespitzelt" Diktatur ist immer blöd, aber was halten sie von einem Staat in dem auch die Kanzlerin von den neuen (aus Ostsicht) großen Freunden/Beschützern bespitzelt wird - auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt, und es bleibt noch jede Menge Arbeit für das vereinte Deutschland.

  23. 38.

    "nicht aus dem Land gelassen hat (mit Ausnahme des sozialistischen Auslands)" Wo haben Sie gelebt? Die Grenze nach Polen war zu seit Jaruzelski, in die Sowjetunion konnten Sie doch sicher auch nicht einfach mal zum Urlaub fahren an ein selbgewähltes Urlaubsziel, Jugoslawien war auch eher nicht erreichbar, China auch nicht, Rumänien und Albanien kenne ich auch keinen, der dorthin in den Urlaub gefahren wäre, blieb als noch Tschechoslowakei und Ungarn von Ihrem sozialistischen Ausland, wohin man halbwegs normal in den Urlaub fahren konnte.

  24. 37.

    Das stimmt,kostet viel Geld und ist auch noch hâsslich.Dadurcj wird die Deutsche Einheit auch nicht besser.Wir müssen sie einfach Leben und gestalten.Wir müssen einfach Zusammenhalt lernen und nicht so viel meckern.Dafür kann man auch auf die Straße gehen.

  25. 36.

    Gibt ja jedes Jahr diesen Tag. Also, neuer Versuch in 2023. Zu teuer ist es ohnehin

  26. 35.

    Was Sie hier übersehen: nicht jeder in einer Diktatur wurde fortwährend bespitzelt. Es standen ja auch nicht wie immer gern dargestellt an jeder Ecke Soldaten mit Maschinengewehr. Sie mögen staunen, aber auch heute wollen nicht alle Menschen immer Urlaub ganz weit weg machen, obwohl sie es dürften. Auch damals wollten manche Menschen einfach nur an die Idee glauben und haben dem Staat vertraut so wie Sie das wohl heute auch tun. Warum sollte Ihr Vertrauen berechtigter sein? Wieso glauben Sie, dass Sie nicht heute so ein "Schlafschaf" sind wie damals jene Bürger, die nicht immer nur aufbegehren wollten, sondern die Rahmenbedingungen nahmen wie sie waren, dafür aber eine Wohnung, einen Schulplatz, einen Kitaplatz, einen Arbeitsplatz sicher hatten, selbst wenn es dafür keine großen Autos und überzuckerte Waren aus dem Westfernsehen gab?

  27. 34.

    Wie so einige Denkmäler die einen sehr hohen intellektuellen Anspruch haben und somit auch größere Akzeptanzprobleme.
    Das sollte Kunst und Politik vielleicht zukünftig überdenken. Aber kein Wunder wenn in Kunst und Politik nur noch Intellektuelle bzw. solche die sich dafür halten tätig sind.
    Kunst in dieser Dimension sollte eigentlich keiner Erklärung benötigen um sie zu verstehen. Das dürfte bei dieser Wippe schwer werden.
    Über die Kosten zu diskutieren ist albern. Sowas muss sich unser Land leisten können.

  28. 33.

    Bekommt Berlin eigentlich irgendwas planmäßig und wie kalkuliert auf die Reihe? Es ist wirklich nicht mehr lustig. Jedes Unternehmen würde bei so einer Planung und Arbeitsweise pleite gehen. Achja Berlin ist ja pleite aber das ist nicht sexy.

  29. 32.

    Wenn es nach mir ginge, würde dieses Ungetüm überhaupt nicht gebaut werden..
    Das Geld wäre für wichtigere Dinge notwendig.

  30. 31.

    Das permanente Austarieren abweichender oder gegensätzlicher Interessen und Ziele ist für jede Demokratie ideal, die für eine bunte, vielfältige, friedliche, freiheitliche, demokratische, rechtssichere, soziale und ökologische Gesellschaft nach gemeinsamen Grundwerten und Mindestnormen sucht. Insofern kann das Freiheits- und Einheitsdenkmal zu einer ständigen Auseinandersetzung mit den wesentlichen Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft anregen.

    Aber vermutlich wird es vielen Menschen eher als eine fotogene Touristen- oder Rummelplatz-Attraktion dienen. Als „Denk-mal“ werden sie es voraussichtlich kaum nutzen.

  31. 30.

    Schon etwas skurril - einerseits das Schloss der preußisch /deutschen Monarchie wieder aufzubauen, und gleich daneben das als Freiheits- und Einheitsdenkmal umschriebene Gebilde.
    Bei Beiden habe ich nicht das Gefühl von Identität.
    Beides ruft in mir keinen Stolz hervor.
    Oder soll das so?
    Gute Bauten / schlechte Bauten – diese Beurteilung wird uns zum Glück abgenommen.

    „Ich freue mich auf meine erste Besteigung der Wippe und wurde gerne Erfahren, für wann denn Stand jetzt die Fertigstellung zu erwarten ist!“ – schön das es Menschen gibt deren Glück aus solch Aussichten besteht = beneidenswert!!!

  32. 29.

    Ach Sie fanden es schön in einer Diktatur zu leben, die die Menschen bespitzelt und nicht aus dem Land gelassen hat (mit Ausnahme des sozialistischen Auslands)?

  33. 28.

    Die Entstehung der Wippe ,wie die DDR ,kein Geld,kein Material,kein....,aber nen Zeitplan.

  34. 27.

    Das sogenannte Einheitsdenkmal ist übrig wie ein Kropf. Es bringt rein gar nichts und kostet eine Unsumme an Geld. Das könnte man sinnvoller verwenden. Aber auch hier wird über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden.

  35. 26.

    Zwei unterschiedlich sozialisierte Bevölkerungen zu verschmelzen ist quasi nicht möglich. Erst recht, wenn die westliche Bevölkerung alles bezahlen musste.

  36. 25.

    Die Leute zetern nicht und warten auch nicht darauf, den A.... abgewischt zu bekommen. Sie warten darauf, in einer gerechten Gesellschaft leben zu dürfen, in einem friedlichen Land, in dem die arbeitenden Bürger gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen, in dem gute Posten nicht nur mit Westdeutschen besetzt werden, in dem nicht die Schulden sozialisiert und die Profite privatisiert werden, in dem aus Leid und Krankheit kein Geschäft gemacht wird, in dem es keine militärischen Auslandseinsätze und Waffen für Kriegs- und Krisengebiete gibt, in dem den wirklich Bedürftigen geholfen wird, in dem klar ist, wer das Land betritt-kurzum, auf das, was erwartet wurde von einem guten Land vor 32 Jahren. Mir geht es gut hier, ich bin weder abghängt noch verarmt. Aber ich sehe viel Ungerechtigkeit, Lügen, Heuchelei, Kriegshetze, Aggression, Beutedenken und Sicherheitsprobleme. Und weil ich ein bekennender und stolzer Ossi bin, lehne ich mich nicht selbstzufrieden zurück,sondern lehne mich auf.

  37. 24.

    Ich war auch vor der Einheit frei.

  38. 23.

    Gott sei Dank

  39. 22.

    Die „Wippe“ ist leider nicht „sinnlos“, sondern genau so kipplig (!) wie die Deutsche Einheit. Wie jede Wippe ist sie nur von zwei gegenüber liegenden Enden begehbar, macht also gegenläufige (!) Kräfte deutlich. Gemeinsam an einem Strang sieht anders aus.

    Die Wippe wirkt somit eher als ein „Denkmal der (unvereinbaren, ewig widerstreitenden) Gegensätze als ein „Denkmal des gemeinsamen Kampfes für freiheitliche, demokratische und soziale Mindeststandards.


  40. 21.

    Auch die Wippe dauert etwas länger um auf Niveau zu kommen, nicht nur die Ost-Löhne, Ost-Renten...
    Is ja auch richtig wichtig so eine Wippe am Palast, äh Schloß

  41. 20.

    Nach meiner Erinnerung ist die Volkskammer wegen angeblicher Asbestbelastung aus dem Gebäude des Palastes der Republik lange vor der Beitrittserklärung ausgezogen.

  42. 19.

    Nur negatives Feedback zur Wippe hier..... Das kann ich nicht verstehen. Ich finde die Konzeption wahrlich symbolhaft, eine erlebbare Idee und ganz bestimmt ein zukünftiges Besucher-Magnet. Der Erfolg der Wippe ist also überhaupt nicht in Frage zu stelleln.
    Kunst und Erinnerungskultur ist halt nicht immer nur banal oder 1:1 im Kontext erlebbar, sondern lebt eben von Symbolik und einer einladenden Ausstrahlung.
    Im Gegensatz zur Wippe würde ich im übrigen gerne auf die Kuppel-Schrift des Humboldt-Forums verzichten. Hier wird genau das Gegenteil dargetellt. Vor lauter Sinnhaftigkeit und historischer Abbildung wird hier ein großes Ärgernis dargestellt, ohne Inspiration oder erwünschter Nachdenklichkeit.
    Ich freue mich auf meine erste Besteigung der Wippe und wurde gerne Erfahren, für wann denn Stand jetzt die Fertigstellung zu erwarten ist!

  43. 18.

    In meiner kleinen Finanzwelt stelle ich mir vor einer Anschaffung immer die Frage " Brauche ich das wirklich?" Diese Frage drängt sich mir auch in der Welt um mich herum immer wieder auf, BRAUCHEN wir noch mehr Denk- und Mahnmale, Flussbäder (!!), millionenschwere Ausstellungsstücke? Nein, wir BRAUCHEN Wohnungen, Schulen, keine Denkmäler, die ihren Zweck nicht erfüllen, auf denen herumgeturnt wird, von denen die meisten gar nicht wissen, WOFÜR die da sind.

  44. 17.

    War ja klar, dass sich hier mal wieder das Ostgezetere versammeln würde. Leute, hört doch bitte endlich auf darauf zu warten, dass man euch den Wertesten abwischt wie in den "guten alten DDR Zeiten". Kommt langsam auf die eigenen Beine, dann macht vielleicht auch Wippen Spaß.

  45. 16.

    Für mich gibt es genug Monumente für Freiheit und Einheit.
    Offenbar sollen solche Neubauten lediglich die Kassen von Architekturbüros füllen oder als Kulisse für politische Botschaften herhalten.
    Ebenso hätte aus Gründen der Nachhaltigkeit eine fliegende Ausstellung mit Ständen und Künstlern genügt.
    Bei Tausenden Wohnungslosen sollte man jeden Handwerker beim Wohnungsbau beschäftigen.

  46. 15.

    "Und vielleicht sollte man Deutschland erstmal vereinen, bevor man dazu ein Denkmal errichtet." Volle Zustimmung, Integration hat schon da nicht funktioniert, obwohl alle die gleiche Sprache sprechen, jedenfalls akustisch. Sehr passend und vielsagend dazu sind auch die Kommentare zum heutigen "Tag der deutschen Einheit".

  47. 14.

    Ergänzung zum Flussbad vs. Wippe. Es muss nicht alles gleich fertig werden. Auch weil der Streit notwendig ist, wenn einiges schon da ist. Es kann dann wachsen, wie ein Garten zu Hause... Also nach der Wippe die Freitreppe und dann sehen wir weiter...

  48. 12.

    Es ist eher ein Mahnmal. Bedenkt was Ihr Euch wünscht, es könnte in Erfüllung gehen. Wie die Einheit. Nun haben wir den Salat. Mit Schüssel.

  49. 11.

    Wenn die Wippe fertig ist, wird sie einen sehr hohen weltweiten Wiedererkennungswert haben. Das das Ding streitbar ist macht es nur besser. Ist das nicht Kunst? Und die Leute, die das herstellen und transportieren haben den Enkeln was zu erzählen. Manches ist unnütz, die Schale nun gerade nicht. Wir leisten uns da was. Auch ich mag das Unprofessionelle nicht. An dieser Stelle erkenne ich es aber nicht.

  50. 10.

    Den Kommentatoren 1.–4. und 6. kann ich nur zustimmen, Kommentar 5. sehe ich als reine Satire an. Am besten finde ich die Anregung im letzten Satz von "realistics", denn die jetzige direkte "Umrandung" des Humboldt-Forums empfinde ich als zu steinern-nüchtern-kahl, was durch eine Stahlbeton"schale" nur noch verstärkt würde. Bitte mehr Organisches!!! Auch die Innenhöfe würden durch ein paar Kübelpflanzen mehr Aufenthaltsqualität erhalten.

  51. 9.

    Hinter der Mauer aus Stein und Beton stand und steht eine Mauer aus Filz. Und die hält bis heute und widersteht jedem Hammer.

  52. 8.

    Das ist Berlin. Das Denkmal ist schon vor seiner Fertigstellung ein Symbol für die deutsche Wiedervereinigung. Die hat auch nicht so richtig geklappt. Spinnt man den Faden weiter, müsste das Denkmal unvollendet bleiben und nicht besonders gelingen.

  53. 7.

    Frau Giffeys Einschätzung ist sehr subjektiv und wird von vielen nicht geteilt. Zumindest hatten es Täuscher nicht so leicht. Ich bin in der DDR aufgewachsen, mit allen Vorzügen und Nachteilen, aber das Leben war gut und sicher. Die schweren Einschnitte und Schläge kamen danach erst. Das waren schöne "Geschenke", die ich niemandem gönne. Nach 32 Jahren bin ich mir nicht sicher, welches der bessere Staat für die meisten Menschen war.

  54. 5.

    Wenn das Denkmal mal fertig sein sollte wird es mich sicher mindestens einmal die Woche, auch wegen der tollen Aufentshaltqualität und Begegnungsmöglichkeiten, zu sich ziehen.
    Aussichten die mich schon jetzt glücklich machen.

  55. 4.

    Wissen auch ohne Denkmal alle das sie Verschaukelt wurden.

  56. 3.

    Über dieses Ding wurde von Anfang an diskutiert. Ich kann mit der Symbolik nichts anfangen, sorry, obwohl ich den Sinn einer Waage schon kenne. Hatte ich doch eine einfache Küchenwaage geerbt, auf der klipp u. klar, abzulesen war, was zu tun sei, dass die Zutaten stimmen. Angesichts dieses Monstrums, das uns einige Entscheider von oben verordnet haben, sage ich als langjähriger mechanischer Küchenwaagen-Benutzer: Viel hilft nicht viel !
    Ich gucke zurück, es war eine unglaublich schwere Zeit, aber man musste sie bestehen! Die Wege dazu waren sehr steinig. Daher brauche ich dieses Denkmal nicht. Wir ehem. im Osten dieses Landes lebend, erfuhren, was k.w. bedeutet. Und dieses k.w. verordne ich als Bürger dieser BRD diesem Denkmal! Einstellen! Geld sparen, Material u. Energie! sparen u. einen für die Bürger Berlins u. ihren Gästen menschlich empfundenen Platz gestalten: Bänke; leider Bäume in Kübeln, tolle Blumenbeete u. evtl. einen Springbrunnen...ganz ohne Tamtam!

  57. 2.

    Mehr als 17 Mio € für ein "Denkmal" , das so überflüssig ist wie ein Kropf. Das Geld sollte man lieber in die Bildung investieren.

  58. 1.

    Häßlich. Teuer. Sinnlos.

    Und vielleicht sollte man Deutschland erstmal vereinen, bevor man dazu ein Denkmal errichtet. Das ist noch immer nur ein Anschluss. Mir wird jedes Mal schlecht, wenn mehr als 30 Jahre nach dieser sogenannten "Wiedervereinigung" von den "neuen Bundesländern" die Rede ist. Wenn Wahlergebnisse nach Ostdeutschland und Westdeutschland getrennt werden, statt nach Brandenburg und Hessen, nach Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Hamburg. 40 Jahre soll dieses Land getrennt gewesen sein!? Was ist da dann in den letzten guten 30 Jahren so viel anders geworden? Wie lange teilt ihr unser Land noch? Bloß ne Mauer einreißen genügt nicht!

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