Brandenburg - Extremisten können laut Innenministerium Demonstrationen nicht unterwandern

Sa 05.11.22 | 10:29 Uhr
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Archivbild: Michael Stübgen (r, CDU), Minister des Innern und für Kommunales, und der Brandenburger Polizeipräsident Oliver Stepien (l) stellen am 27.07.2022 die Bodycam für Brandenburgs Polizeibeamte vor. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.11.2022 | Bild: dpa/Soeren Stache

In Brandenburg gelingt es extremistischen Demonstranten nach Einschätzung des Innenministeriums nicht, Demonstrationen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Das hat der brandenburgische Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Samstag im rbb24 Inforadio gesagt. Zwar gebe es Versuche, Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine oder wegen der steigenden Preise zu unterwandern, das gelinge in Brandenburg bisher jedoch nicht. Die Polizei beobachte aber entsprechende Demonstrationen. Es würden zwar jede Woche Strafanzeigen gestellt. Das bewege sich aber im niedrigen zweistelligen Bereich.

Es gelinge den Extremisten nicht, solche Demonstrationen zu kapern. Es gebe stattdessen auch Hinweise, dass sich Demonstranten dagegen wehren, dass solche Leute versuchen, solche ganz normalen Proteste in rechtsstaatswidrige Proteste umzukippen.

Expertennetzwerk geplant

Der CDU-Politiker äußerte sich, nachdem die Innenminister der ostdeutschen Bundesländer am Freitag in Erfurt darüber beraten hatten, wie mit Rechtsextremismus umgegangen werden soll. Die Politiker haben sich darauf geeinigt, ein Expertennetzwerk zu knüpfen und sich noch stärker auszutauschen. Der thüringische Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, das Problem Rechtsextremismus solle nicht nur im Zusammenhang mit Demonstrationen betrachtet werden. Stattdessen müsse das Problem an der Wurzel gepackt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.11.2022, 09:20 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Den Rücktritt der Regierung zu fordern, hat erst einmal nichts undemokratisches. Nur dies mit Gewalt erzwingen zu wollen, würde den Tatbestand erfüllen. Rücktritte oder neue Regierungen werden ständig gefordert, selbst in den Parlamenten.

  2. 12.

    Ein drittel der Ostdeutschen sind offen für Putins Propaganda, da finden Rechtsextreme gute Anschlussmöglichkeiten

  3. 9.

    Ich weiß nicht in welchem Brandenburg Stübgen lebt aber in Cottbus sieht die Realität ganz anders aus. Hitlergrüße, Reichsflaggen, Menschenfeindliches Gedankengut wird ausgetauscht, Antisemitismus, offener Hass und Gewqltandrohungen gegen alle die anderer Meinung sind... was soll denn noch passieren damit Herr Stübgen findet dass das rechtsextrem ist? Reicht die Extremismuskategorie vielleicht nicht aus um zu sehen, dass das unserer Gesellschaft und dem Miteinander schadet? Oder ist das einfach Realitätsverweigerung. Als Cottbuserin also auch Brandenburgerin komm ich mir dezent verarscht vor, es macht mich richtig wütend, und einfach nur hoffnungslos, wenn ich sowas lese. So jemand kann unmöglich mit dieser Aufgabe betraut werden!

  4. 8.

    Das Hauptproblem wird sein, dass Brandenburg-"Rechte" und normale Brandenburg "Bürger" in vielen Punkten eine ähnliche Auffassung teilen, insbesondere da die Einteilung zu den Gruppierungen etwas willkürlich ist.

  5. 7.

    Dafür unterwandern sie jetzt um so erfolgreicher Klima Aktionen. Und verlangen " Verhandlungen mit der Regierung " unter Androhung weiterer Gewalt. Brauchen wir überhaupt noch die teuren Neuwahlen in Berlin, wenn demnächst selbsternannte Weltenretter die Regierung übernehmen?

  6. 6.

    "...das sich Montagsdemonstranten dagegen wehren, mit Rechtsextremisten in einem Topf geworfen zu werden" Herr Stübgen hat davon gesprochen, dass sich Demonstranten dagegen wehren von Rechtsextremen vereinnahmt zu werden. Es ist ein Unterschied sich gegen offen auftretende Rechtsextreme auf den Veranstaltungen zu wehren, oder einfach nur nach außen zu sagen wir wollen nicht in einen Topf mit denen geworfen werden. Letzteres ist sehr einfach, realitätsverweigernd oder möglicherweise auch Strategie.

  7. 5.

    Es ist eine Sache gegen steigende Preise, für Energie und Lebensmittel, zu protestieren.
    Eine ganz andere, mit Reichsflaggen, den Sturz der Regierung zu fordern (auf der selben Demo).
    Unterschied erkannt?

  8. 4.

    Herr Stübgen hat Recht.
    Die Rechten können die Demos nicht unterwandern.
    Brauchen sie auch nicht, haben sie schon.

  9. 3.

    @ Steppenwolf, ich vermute, Ihre Frage war rhethorisch.
    Denn genau darum geht es im Bericht. Die Menschen haben vielleicht berechtigte Probleme, aber keine Probleme mit dem Rechtsstaat.
    Sie wollen, trotz Problemen, nicht mit extremistischen Verfassungsfeinden in einen Topf geworfen werden.
    Wobei ich das in Teilen bezweifel, wenn man Interviews am Rande von Demos hört. Es gibt halt überall Menschen, die differenzieren können und Menschen, die sich von platten Parolen blenden lassen.

  10. 2.

    Was sind rechtsstaatswidrige Proteste?!

    Wenn man nicht hungern, frieren und verarmen will?!

  11. 1.

    ... Experten Netzwerk gegen Rechtsextremisten wird gebildet. Noch eine Kommission, typisch deutsch. Stübgen hat recht, das sich Montagsdemonstranten dagegen wehren, mit Rechtsextremisten in einem Topf geworfen zu werden

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