Erste Tarifrunde ohne Ergebnis - Gewerkschaften kündigen Proteste im öffentlichen Dienst an

Di 24.01.23 | 19:14 Uhr
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Archivbild: Verdi-Streik in Berlin. (Quelle: dpa/A. Riedl)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 24.01.2023 | S. Teistler | Bild: dpa/A. Riedl

Die erste Runde der Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen ist am Dienstag in Potsdam ohne ein Angebot der Arbeitgeber ergebnislos vertagt worden. Die Gewerkschaften Verdi und dbb haben deshalb Protestaktionen angekündigt.

Zwar wolle man mit größeren Arbeitskampfmaßnahmen zunächst noch abwarten, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke nach Abschluss der ersten Verhandlunsgrunde. "Einzelne Aktionen wird es sicherlich aber auch schon im Vorfeld des zweiten Verhandlunsgtermins geben."

Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Geld

Ähnlich äußerte sich der dbb-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Ulrich Silberbach. "Deswegen bitten wir heute schon um Verständnis dafür, wenn es an der einen oder anderen Stelle Beeinträchtigungen geben wird." Aber es sei ein klares Ziel der Gewerkschaften, den Öffentlichen Dienst nicht weiter abzukoppeln und kaputtzusparen. "Wir brauchen eine zeitgemäße Beteilung an der Einkommensentwicklung beziehungszweise einen Ausgleich für die Inflation."

Verdi und dbb fordern 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar angesetzt. Die dritte und wahrscheinlich entscheidende Verhandlungsrunde findet Ende März statt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 24.01.2023, 19:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Kommentar von Michael stimme ich zu. Was wären wir denn ohne Gewerkschaften.?! Ich bin froh, dass es sie noch gibt. Bin selbst Mitglied einer. Alle profitieren davon - auch Nichtmitglieder. Solidarität ist gefragt.
    Sie "kämpfen" übrigens nicht nur um mehr Geld sondern auch um bessere Arbeitsbedingungen.

  2. 19.

    Wer soll nach ihrer Meinung nach die Forderung sonst stellen wenn nicht die Gewerkschaft. Kein Arbeitgeber wird von sich aus mal so ebend eine Lohnerhöhung durchwinken und die Gewerkschaft ist nun mal auch das Sprachrohr der Beschäftigten.
    Wenn es nach den Arbeitgebern gehen würde ,dann gebe es die nächsten Jahre keine Lohnerhöhung,sondern nur Nullrunden.
    Wenn in anderen Branchen Tarifabschlüsse mit 8,9 oder 10 % mehr Lohn vereinbart werden ,lese ich immer toll endlich kommt mal was bei den Beschäftigten an haben sie sich verdient, haben auch in schwierigen Zeiten zur Stange gehalten ,aber beim öffentlichen Dienst geht immer ein Raunen durchs Land ,wie unverschämt doch die Beschäftigten bzw die Gewerkschaft ist.
    Wenn man die 10,5 % bei einer unteren Entgeldgruppe ansetzt, dann sind das bei Angestellten ca 270-300 € brutto mehr im Monat, dann noch mal die Hälfte ungefähr weg rechnen und Sie werden sehen das es keine Unsummen sind die bei den Beschäftigten hängen bleiben.

  3. 18.

    Sofern Sie von Vollzugsbeamten, Polizisten und Feuerwehrleuten sprechen, ist Ihnen da zuzustimmen. Genauso bei Erziehern und im Grundsatz auch bei Lehrern. Bei dem Rest... naja. Sagen wir mal, der Eindruck nach außen ist ausbaufähig.

  4. 17.

    Nochmals
    Wenn sie null Ahnung vom ÖD haben
    Klappe Halten
    Das sind völlig gerechtfertigte Forderungen wie in anderen Branchen auch

  5. 16.

    IT-Prozesse sind nach oben skalierbar. Das hat nix mit Größe der Bevölkerung zu tun. In Tokio wohnen 35 Mio. Menschen - 10 Mal so viel wie in Berlin. Dort funktioniert es. Ganz im Gegenteil könnten die Beamten mehr Hilfestellung geben für die, die jene brauchen, wenn sie von Arbeit entlastet werden

  6. 15.

    Das liegt vorrangig an der völlig veralteten IT-Infrastruktur. Auch hier gibt es Verschlüsselung etc. Man könnte wirklich einen weit besseren Service bieten, Personal einsparen, das restliche besser bezahlen. Deutschland rutscht in Sachen wettbewerbsfähig immer weiter ab auf Grund überbordender Bürokratie und Langsamkeit (Platz 18 von 21 der Industrienationen). Statt nur für höheren Lohn sollte man für bessere Ausstattung streiken. Man kann ein Land nicht wie 1870 verwalten heutzutage.

  7. 14.

    Schon mal die Sozialstrukturen der beiden Städte verglichen? Berlin hat ganz andere Aufgaben zu bewältigen, insbesondere im Sozialbereich. Vom unterschiedlichen Bildungsniveau der Bevölkerung mal abgesehen. Digitalisierung muss beidseitig sein, nicht nur beim Staat.

  8. 13.

    So wie in Potsdam,fast 2 Wochen offline, einen Tag online und dann wieder offline. Einfach super die Digitalisierung,lol.

  9. 12.

    Wenn es um Diätenerhöhung geht ist das selbstverständlich aber die Angestellten und Beamten halten alles am laufen und da ist kein Geld da...was sind das für Arbeitgeber...ich bin Beamte und dennoch kein Schwerverdiener

  10. 11.

    Diese maßlosen, von der Gewerkschaft aufgestellten Forderungen, werden zu weiteren Einsparungen, weiteren Stellenkürzungen und noch mehr Teilzeitplätzen im ÖD führen. Das Geschrei kann ich schon hören, die bösen Arbeitgeber, die sich ja nur die Taschen füllen.

  11. 10.

    Kopenhagen 600 tsd Einwohner, Berlin 3,8 Mio Einwohner. Das ist nunmal nicht vergleichbar. Weiterhin will ich wenn digitalisiert wird, dass meine Daten sicher sind. Wenn das nicht gewährleistet werden kann nehme ich lieber 3 Monate Wartezeit in Kauf bevor jemand mit meinen persönlichen Daten bereichert, Stichwort identitätsdiebstahl

  12. 9.

    50 Prozent der Stellen einsparen, wie coole Rechnung, dann macht der Computer die Müllbeseitigung und auch das Feuer aus. Wenigstens brauchen wir als Feuerwehr uns dann nicht mehr beleidigen und bewerfen lassen, das wird dann schwieriger für diese Chaoten toller Vorschlag

  13. 8.

    Wirklich nur noch 2 Monate? Ich hatte 2021 das Pech, im Oktober umzuziehen. Da waren die Termine für 2021 komplett vergeben und 2022 noch nicht freigeschaltet. Das kam erst Ende Dezember 2021, so dass ich dann im März 2022, also nach 5 Monaten zur Ummeldung antreten durfte...

  14. 7.

    Ja und es können noch mehr Panzer kaufen und verschenken.

  15. 6.

    Hoffentlich bleiben die stabil. Nicht das es am Ende 24 Monate Laufzeit mit lächerlichen 5 Prozent aufgeteilt auf 2,5 Prozent je Jahr gibt und 200 Euro Einmalzahlung

  16. 5.

    Nach Silvester war die Politik ganz bei uns, sowie immer medial aktiv. Jetzt wo es Geld kostet ist es wie immer, sparen bis es quietscht.

  17. 4.

    Mit ein wenig Digitalisierung könnte man locker 50 Prozent der Stellen in der Verwaltung streichen, Prozesse sicherer und schneller machen. Ummelden einst in Kopenhagen: online 5 Min. Ummelden in Berlin: 2 Wochen suchen nach Präsenztermin in 2 Monaten am anderen Stadtende.

  18. 3.

    Sehe ich auch so. Statt Geld für Kriegsgerät auszugeben, sollte es lieber an die BSR-Mitarbeiter gehen. Die leisten unserer Gesellschaft einen produktiven Dienst.

  19. 2.

    Da heisst es durchhalten, Kämpfen das die Gewerkschaften die Völlig gerechtfertigten Forderungen durchsetzen kann

  20. 1.

    Eine Schande und absolute Unverschämtheit. Diäten werden erhöht, Milliarden um Milliarden werden an Konzerne, ins Militär und die ganze Welt verteilt. Den Menschen, die versuchen dieses Land am Laufen zu halten, wird nicht mal ein Angebot vorgelegt.

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