260 Millionen Euro - Bund investiert mehr Geld in Autobahnen in der Region

Fr 10.02.23 | 18:20 Uhr
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Michendorf, Brandenburg, GER - Strassenbauarbeiten auf der Autobahn A 10 (Bild: imago images/Sabine Brose)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 10.02.2023 | Roman Garthoff | Bild: imago images/Sabine Brose

Zehn Millionen Euro mehr als noch im vergangenen Jahr werden in Ausbau und Sanierungen von Autobahnen im Nordosten Deutschlands gesteckt. Besonders in den Oster- und Sommerferien müssen sich Autofahrer auf Behinderungen einstellen.

Der Bund investiert in diesem Jahr 260 Millionen Euro in die Autobahnen im Nordosten Deutschlands. Das seien zehn Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor, sagte ein Sprecher der Autobahngesellschaft Nordost am Freitag in Hohen Neuendorf (Oberhavel).

Die Niederlassung Nordost kümmert sich nach eigenen Angaben um 1.435 Autobahn-Kilometer, die von Berlin über Brandenburg bis zur Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern reichen. Das Gebiet zählt nach eigenen Angaben zu den größten innerhalb der Autobahn GmbH des Bundes. Die Gesellschaft übernimmt die Planung und den Betrieb der Autobahnen.

Behinderungen auf der A9 und A100

Viele der von Baustellen betroffenen Autobahnen befinden sich in Berlin und Brandenburg, was dort in diesem Jahr an manchen Stellen zu teils erheblichen Einschränkungen führen wird. So wird auf der A9 den Angaben zufolge etwa von April bis voraussichtlich Dezember zwischen dem Autobahndreieck Potsdam und der Anschlussstelle Brück auf zwölf Kilometern die Fahrbahn erneuert - zunächst in Richtung Leipzig, im nächsten Jahr dann in die andere Richtung.

Auch der landespolitisch umstrittene Ausbau der Berliner Stadtautobahn A100 und verkehrstechnische Untersuchungen dafür stehen in diesem Jahr an. Zudem wird es für Erneuerungsarbeiten Sperrungen geben auf mehreren Abschnitten der A100 und der A111, vorgesehen sind dafür etwa die Oster- und Sommerferien.

Fahrbahnschäden auf A10 und A115 werden beseitigt

Erste Vorbereitungsmaßnahmen laufen zudem für die Instandsetzung der Fahrbahn auf dem südlichen Berliner Ring. Auf der A10 müssen zwischen dem Dreieck Spreeau und Niederlehme in Richtung Dreieck Werder massive Fahrbahnschäden beseitigt werden, sagte der kommissarische Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr, Reimund Schmidt, dem rbb. Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen dort im März und sollen bis Juli, also noch vor den Sommerferien, abgeschlossen werden.

Auch auf der A115 werden ab März Fahrbahnschäden beseitigt. Dort sorgt zwischen Kleinmachnow und Berlin-Zehlendorf der sogenannte Betonkrebs für Schäden, sagte der Geschäftsbereichsleiter Bau und Erhaltung, Mathias Seidel, dem rbb. Dort sollen die Baumaßnahmen bis August abgeschlossen werden.

Umbau des Dreiecks Funkturm erst im nächsten Jahr

Nicht wie zunächst in diesem Jahr geplant beginnen wird der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm in Berlin. Das Autobahndreieck verknüpft die beiden Autobahnen A100 und A115 miteinander.

Voraussichtlich erst im nächsten Jahr sollen unter anderem 1,9 Kilometer Stadtautobahn und 25 Brücken erneuert werden. Zudem soll eine neue Anschlussstelle “Messedamm“ gebaut werden. Allein dieses Bauprojekt soll nach jüngsten Angaben der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) mindestens 409 Millionen Euro kosten.

Sendung: rbb24 Spätausgabe, 10.02.2023, 21:45 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    Was wollen Sie mit neuen Bahnstrecken wenn die Alten vor "Altersschwäche" zusammenbrechen. Vielleicht können wir mal so nach und nach vorgehen?

  2. 24.

    Die Lagerhaltung wird doch gar nicht auf die Autobahn verlegt. Die Waren wären so wie so geliefert worden. Es wird lediglich der Zeitpunkt der Lieferung bis zur Schmerzgrenze nach hinten verlagert. Das Problem liegt eher darin, dass Rohstoffe und Waren heute wesentlich weiter transportiert werden, als dies früher der Fall war. Dadurch entsteht mehr Güterverkehr. Wenn die Herstellung eines Rohstücks in Italien plus Transport billiger ist, als ein regionaler Hersteller, dann wird dort bestellt. Genau so bei Verbrauchern. Da müssen es die italienischen Nudeln eines Markenherstellers oder Milch aus Bayern sein. Das muss halt alles transportiert werden.

  3. 22.

    Das würde bedeuten: Schwere Unfälle mit Toten ohne richtigen Grund? (Ähnlich der jahrelangen Baustelle für eine Wildbrücke in TF bei Niemegk)

  4. 21.

    Weiß jemand, wie viel Geld tatsächlich in den Autobahnbau gesteckt wird und wie viel Geld an irgendwelche Beraterfirmen, Architekten, Werbeagenturen wandert?

  5. 20.

    Der Bund hat allerdings ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem bis zu 90% der Kosten für die Radinfra bezuschusst werden kann. Anders als viele andere Bundesländer hatte das Land Berlin aber keinen Plan, wofür das Geld konkret verwendet werden könnte. Aber immerhin hat es nur fünf Jahre gedauert, bis am Kotti eine nicht barrierefreie Toilette in den Matsch gestellt wurde. Eine schönen Fahrradtresen gibt es in Kreuzberg mittlerweile auch.

  6. 18.

    Gut, dass man hier in den Erhalt und die Instandsetzung investiert. Eine funktionierende Infrastruktur ist die DNA einer funktionsfähigen Stadt.

  7. 17.

    Auch bei der DR war politisch verordnet Stückgut- und Einzelwagenverkehr zunächst unbeliebt. Auch Sozialisten dachten manchmal betriebwirtschaftlich. Es gab deshalb ähnlich massive Kürzungen und Streckenstilllegungen wie bei der DB. Erst als der grosse Bruder Öl und Diesel verknappt und verteuert hatte, besann man auf den braunkohlelektrische Bahntransport.

  8. 16.

    "Und was wird in neue Bahnstrecken investiert? " Mit der FDP, die auf Schmier.... pardon Spenden angewiesen ist wie keine andere Partei?

    Der Witz war gut...

  9. 15.

    Auch bei der DR war Stückgut- und Einzelwagenverkehr unbeliebt. Es gab ähnlich massive Kürzungen und Streckenstilllegungen wie bei der DB. Erst als der grosse Bruder Öl und Diesel verknappt und verteuert hatte, besann man auf den braunkohlelektrische Bahntransport.

  10. 14.

    Ist nicht ganz richtig. Es gab in der DDR den "Haus-Haus Verkehr ",war in etwa das gleiche wie die ehemalige GdB, heute DB-Schenker. Straßentranport im Auftrag der Bahn Gesellschaften. Wir hatten gut zu tun.

  11. 13.

    Da haben Sie recht. Eine Bundesvorschrift schlägt Erfahrung. Mit dem Ergebnis, dass nun sogar auf der A9 saniert wird, wo gar kein Schaden augenscheinlich da ist. Aber er könnte kommen :-(

    @Rudolf #3: Windräder müssen über Straßen transportiert werden.

  12. 9.

    Und was wird in neue Bahnstrecken investiert?

  13. 8.

    passt doch alles (wunderbar?) zusammen: in der ddr mussten Transporte ab einem bestimmten Kilometer-Svhwellenwert auf der Schiene erfolgen. Nach 1990 "Auto-Auto über alles" und jetzt das peinliche Gestreite um 500 Meter hässliche Friedrichstraße.

  14. 7.

    Die Schäden durch die Alkali-Kieselsäurereaktion und wie man das verhindert sind schon seit den 30er Jahren in Deutschland bekannt. Ein schon lange emeritierter Professor (Prof. Wolfgang Wieker) in Berlin, den ich kannte, hat immer nur den Kopf geschüttelt, wenn mal wieder vom "Betonkrebs" auf Autobahnen berichtet wurde.

  15. 6.

    Autobahn, Autobahn...
    Neue Fahrradwege braucht das Land!
    Menno.

  16. 5.

    Wir bauen auf und reißen nieder, so ham wir Arbeit immer wieder.

  17. 4.

    Hoffentlich wird bei der Sanierung geeigneter Beton oder ein anderes Material verwendet, damit die Alkali-Kieselsäurereaktion nicht erneut beginnt und nach 10 Jahren wieder saniert werden muss.

  18. 3.

    Man schaue sich die Gegenfahrbahn an. LKW an LKW, irre. Lagerhaltung der Konzerne auf Kosten der Steuerzahler. Wer noch mehr Autobahnen fordert hat den Knall nicht gehört.

  19. 2.

    Auch wenn effektiv unter dem Strich ein Minus rauskommt, durch höhere Materialkosten und Inflation, wird durch unsere Dauer-Mecker-Community wieder ein Aufschrei gehen und erneut jeder Quadratmeter Autobahn mit Flüchen belegt werden.

  20. 1.

    Wieder so eine auf den ersten Blick durch die Wortwahl im Titel scheinbar gute Meldung.
    Bedeutet 10 Mio mehr für den Bürger/Nutzer auch mehr? Oder ist das bestenfalls ein Ausgleich der steigenden Baupreise?
    Ich vermute bei nicht mal 4% mehr das unterm Strich weniger Quadratmeter reparierte oder neue Straßen rauskommt.
    Also letztenendes fortschreitender Verfall bzw. Vergrößern des Investitionsstaus.

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