Brandenburg - Freie Wähler wollen kürzere Zeiten für Schulwege

Di 07.03.23 | 17:25 Uhr
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Symbolbild: Kinder steigen in einen Schulbus ein. (Quelle: dpa/Keystone)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.03.2023 | Christine Wernicke (BVB/Freie Wähler) | Bild: dpa/Keystone

Die Freien Wähler im Landtag wollen erreichen, dass Kinder weniger Zeit mit dem Pendeln zur Schule verbringen müssen. In der Uckermark sei eine maximale Pendelzeit von viereinhalb Stunden in der Schülerbeförderung geregelt, kritisierte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion BVB/Freie Wähler, Christine Wernicke, am Dienstag in Potsdam. In der Prignitz seien es bis zu drei Stunden.

Schulgesetz müsste angepasst werden

In vielen Kreisen seien Warte- und Fahrzeiten gar nicht geregelt. "Ich halte das für unzumutbar, dass Kinder längere Schultage haben als Erwachsene einen Arbeitstag haben." Wie hoch die Pendelzeiten wirklich sind, ist unklar.

Die Freien Wähler schlagen vor, dass das Schulgesetz nicht nur Schulzeiten festschreibt, sondern auch maximale Zeiten von Schulwegen vorgibt. Auf dieser Grundlage sollten die Landkreise ihre Schulplatzversorgung sicherstellen und die Schulbezirke festlegen.

"Das ist nicht Landessache"

Für Schüler der 7. bis 10. Klasse sollen für beide Wege höchstens zwei Stunden und für Schüler der 11. bis 13. Klasse höchstens zweieinhalb Stunden für den Schulweg gerechnet werden. Zum einen müsse es, wenn nötig, zusätzlichen Schülerverkehr geben. Zum anderen seien neue Schulen vor allem im Berliner Speckgürtel notwendig.

Die SPD-Fraktion im Landtag wies den Vorschlag zurück. "Das ist nicht Landessache", sagte Fraktionschef Daniel Keller. Die Kreistage und Stadtverordnetenversammlungen sollten über die Bedarfszahlen diskutieren.

Maximale Schulwegfahrtzeiten nach Landkreisen

Landkreis Fahrtzeiten Regelung
Uckermark 270 Minuten Pendelzeit* keine Regelung bzw. sehr schlecht
Teltow-Fläming 210 Minuten Pendelzeit* nicht vollständig geregelt
Prignitz maximal 180 Minuten Pendelzeit geregelt
Oberspreewald-Lausitz 135 Minuten pro Fahrt nicht vollständig geregelt
Dahme-Spreewald maximal 105 Minuten pro Fahrt geregelt
Oder-Spree 60/90 Minuten pro Fahrt** nicht vollständig geregelt
Spree-Neiße 60/90 Minuten pro Fahrt* nicht vollständig geregelt
Ostprignitz-Ruppin unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht
Oberhavel unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht
Barnim unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht
Havelland unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht
Märkisch-Oderland unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht
Potsdam-Mittelmark unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht
Elbe-Elster unbegrenzt keine Regelung bzw. sehr schlecht

* = unvollständige Pendelzeit | **= keine Berücksichtigung der Wartezeit | Quelle: BVB/Freie Wähler

8 Kommentare

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  1. 8.

    Mehr Schulen fuer seit 2002 bzw. Schon 1992 Rechtsextremisten und die Kinder von Alkis. Diese Rechtsradikale Politik seit 2002 will keiner. Saufende Pinnochios.... Warum sollen wir Rechtsextreme Nichtraucher foerdern? Dafuer gibt es Null Grund. Assoziale Menschen die 2002 Prostituion legalisierten. Assoziale Frauen. Die gesamte Oekumene ist seit 2002 Rechtsextremismus. Sexsuechtige Verbrecher, und das schon seit 2002 international.

  2. 7.

    Zu jedem „Dorf“ gehört eine Schule. Das kostet. Es ist gut angelegtes Geld...

  3. 6.

    Lange Fahrt- und Wartezeiten ergeben sich nicht nur auf dem Land, sondern bereits in den stadtnahen Gemeinden. Man ist schnell betroffen, weil Schulen nicht dort gebaut werden, wo viele Kinder wohnen und die wenigen entsprechend übernachgefragt sind.
    So ergeben sich für die kinderreichen Gemeinden Hoppegarten, Neuenhagen, Fredersdorf, Rüdersdorf, usw. allein schon lange Schulwege mit dünnem Bus-ÖPNV, wenn es den Eltern nicht gelungen ist einen wohnortnahen Schulstandort fürs Kind zu ergattern.
    Zudem kann es auch vorkommen, dass der Bus voll ist und die Kinder auf der Straße stehen bleiben.
    Das Problem ist keines der ländlichen, dünnbesiedelten Gegenden allein!

  4. 5.

    Pendler. Das ist gut für die Wirtschaft, denn die kaufen dann ja auch dicke Autos!

  5. 4.

    4 Stunden Schulweg täglich?
    Ich finde das unmenschlich. Dann lieber Internat oder… hier wird wichtige Lebenszeit vernichtet.
    So geht das nicht.
    Was soll aus den Kindern werden, die gelernt haben, den halben Tag im Bus zu sitzen?

  6. 3.

    Schulschließungen sind immer schon eine Mist-Idee gewesen. Und Neubaugebiete dürften ohne NEUE Schule und NEUEN Kindergarten gar nicht erst genehmigt werden! Für die Kinder ist das eine Zumutung. Nicht, dass es in der Stadt besser wäre - da fehlen überall Schulplätze und vor allem: Wohnungen! Die Leute ziehe dahin, wo sie wohnen KÖNNEN. In Berlin ist da nix passiert in Sachen Wohnungsbau...

  7. 2.

    Ja ich weiß jetzt auch nicht so recht, was diese Aktion bewirken soll. Sollen die Landkreise Hubschrauber zum Schülertransport einsetzen? Dass Landleben bei aller Romantik auch längere Wege mit sich bringt, muss auch jedem klar sein, der sich dort ansiedelt. Auch dass die Kinder dann mit den Entfernungen zurecht kommen müssen. Diese Entscheidung obliegt den Familien. Landkreise machen ja schon viel, um die Kinder auf möglichst direktem Wege zur und von der Schule zu bekommen. In eineigen Landkreisen werden die Kids sogar mit Taxi gefahren. Eine Grundschule in der Nähe für 20 Kinder im engen Umkreis lohnt auch nicht wirklich. Auf dem Land die selbe Infrastruktur und Schnelligkeit der Wege wie in einer Stadt zu verlangen, ist irgendwie fern jeder Realität.

  8. 1.

    Die Freien Wähler fordern also die Zersiedelung des Landes deutlich einzuschränken? Keine Baugenehmigung mehr für EFH in der Pampa, weil die Schulen zu weit weg sind? Phantastisch, hätte ich aus der Ecke gar nicht vermutet.

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