Pläne der Landesregierung - Neuer Senat will 1,5 Milliarden Euro für sozialen Wohnungsbau ausgeben

Sa 06.05.23 | 07:51 Uhr
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Symbolbild: Wohnungsbau in Berlin (Quelle: dpa/Schoening)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.05.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Schoening

Das Land Berlin will seine Mittel für den sozialen Wohnungsbau verdoppeln. Das kündigte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) im Interview mit rbb24 Recherche an. Bisher lag das jährliche Fördervolumen bei 740 Millionen Euro.

5.000 Wohnungen pro Jahr

"Wir wollen 5.000 Wohnungen pro Jahr fördern und dafür werden wir in der Summe perspektivisch jährlich 1,5 Milliarden Euro bereitstellen", sagte Gaebler dem rbb. CDU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf ein neues Fördermodell geeinigt. Das neue Modell zielt auf die mittlere Einkommensschicht. Es soll laut Gaebler noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Bisher haben viele Normalverdiener, wie zum Beispiel Busfahrer oder Krankenpfleger, keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung. Denn ihr Verdienst liegt über den in Berlin geltenden Einkommensgrenzen für einen Wohnberechtigungsschein.

"Deswegen wollen wir mit dem zusätzlichen Förderweg für mittlere Einkommen diese Menschen erreichen." Gaebler rechnet damit, dass die Kaltmieten in dem neuen Fördermodell zwischen 9 und 11 Euro pro Quadratmeter liegen: "Wir gehen davon aus, dass das in der aktuellen Lage bezahlbar ist." Die Förderung von Sozialwohnungen für die unteren Einkommensgruppen soll wie bisher beibehalten werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.05.2023, 06:00 Uhr.

17 Kommentare

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  1. 17.

    "Vielleicht kann man Spekulationsleerstände oder Ferienvermietung besser reglementieren. "

    Vielleicht? Das wären auf einen Schlag Tausende Wohnungen mehr in Berlin! Alleine AirBnB bietet in Berlin 9840 verfügbare Ferienwohnungsangebote an! Die meisten davon illegal.

    "In Berlin wird durch das Airbnb-Vermietungsmodell eine Vielzahl angestammter Mieter aus ihren Wohnungen verdrängt. Ganze Innenstadtviertel sind davon betroffen, in erheblichem Ausmaß verursacht durch rechtlich fragwürdige Vermietungsmodelle der Anbieter über Airbnb. Kritik entzündete sich daran, dass nicht mehr nur private Gastgeber auftreten, sondern sich inzwischen umfangreiche kommerzielle Strukturen entwickelt haben. Diese entziehen dem Wohnungsmarkt Raum, vor allem in den Innenstädten, wo in den für Reisende attraktivsten Vierteln die Mieten unter Druck geraten."

  2. 16.

    Ihren Befund teile ich. Leider ist jedoch "mehr Geld" erforderlich, Bauen kostet halt. Insbesondere bei den deutschen kostenträchtigen Anforderungen zur Rettung des Weltklimas. Und dann das noch: Private Bauherren müssten neben hohen Baukosten und steigenden Zinsen noch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten stemmen,

  3. 15.

    Wenn die Mittelschicht richtig definiert wird, ist das eine gute Nachricht!

    Und bitte die Regelung aus Potsdam übernehmen. Nur Menschen mit 1. Wohnsitz in Berlin haben Anspruch auf geförderte Wohnungen!
    Zuziehende dürfen in den Orten mit Bahnverbindung wohnen (zB. Eberswalde, BrandenburgH. , Luckenwalde, Straußberg )

  4. 14.

    Solange nicht die ersten 5000 Wohnungen bezugsfertig sind glaube ich kein Wort mehr von den andauernden Ankündigungen.

    Der RGR-SENAT hat auch viel versprochen und was ist Realität geworden??
    NICHTS !!!

  5. 13.

    Durschnittlich 10 eoro kalt sind bei 70 qm für 2 Personen 700 kalt und ca.1200 warm.Das sollen nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens sein also,4000 Netto.Wo kriegen wir die den her?
    Kaltmiete ist nicht Alles.Die Warmmiete ist teilweise gleich hoch.

  6. 12.

    Wo gibt es eine Quelle mit Details ... sind das jetzt zusätzlich 5000 Sozialwohnungen oder wird einfach mehr Geld für die bereits geplante Anzahl an Wohnungen ausgegeben weil sich sonst kein privater Investor mehr bewegt?

    Bei dem Thema sollte man wirklich etwas hinterfragen, ich befürchte es geht eher darum, wesentlich mehr öffentlich Mittel in die Immobilienwirtschaft umzulenken. Die dann auch noch höhere Sozialmieten verlangen darf.

  7. 11.

    Der Ansatz, immer noch mehr Geld in Wohnungen zu versenken, die in 30
    Jahren dann wieder durch ... ebenfalls zu fördernde ... Neubauten ersetzt werden müssen hat sich schon in den letzten Jahren als problematisch gezeigt. Aber weiter gehts. Mit noch mehr Geld.

  8. 10.

    Im letzten Jahr wurden NULL Wohnungen als Neubauprojekte in Berlin im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus gefördert. Grund Die Dunkelroten und die Grünen haben jede realistische Novellierung des sozialen Wohnusgsbaus hintertrieben.

  9. 9.

    Genau darum geht es doch im Beitrag. Gelesen?

    "CDU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf ein neues Fördermodell geeinigt. Das neue Modell zielt auf die mittlere Einkommensschicht."

  10. 8.

    So ist es . Hoffentlich wird bei der Wohnungsvergabe auch an die Berliner gedacht…!

  11. 7.

    Wo bleibt bezahlbarer Wohnraum für die Mittelschicht? Nicht jeder der einer normalen Arbeit nachgeht und „ einen Euro „ zu viel verdient, hat Anspruch auf einen WBS und kann sich die teuren Wohnungen leisten. Der Senat sollte die Mittelschicht nicht vergessen!!!

  12. 6.

    Die Idee ist richtig, jedoch wird sie in der Umsetzung scheitern. Bauvorschriften sind zu hoch, Planungsphasen dauern viel zu lange, Kosten explodieren und werden durch Förderungen noch mehr in Die Höhe getrieben.

    Die Mieter sind die Leidtragenden und die Politik hat es in den letzten Jahren versaut.

    Bauvorschriften von 1980 wieder rausholen, dann könnte es klappen.

  13. 5.

    Bei 9-11€/m² werden viele zusätzlich nach Berlin ziehen wollen. Zahle im Umland mehr, bei mittlerem Einkommen. Löst damit das Problem der Wohnungsknappheit und hoher Mieten nicht.

  14. 4.

    "Wir wollen 5.000 Wohnungen pro Jahr fördern"

    Wie viel Wohnungen haben die SPD-Regierungen in den letzten Jahren gefördert? Und wie genau ist die Aufteilung von Förderung wie bisher und jetzt für die Mittelschicht?

  15. 3.

    Leider wird die Bereitstellung vieler Milliarden nicht reichen, um die Schäden von RRG zu beheben. Seriöse Unternehmen, die das Geld in Wohnungen umsetzen, sind nicht mehr in Berlin aktiv; die LWU schaffen strukturbedingt nicht ansatzweise das nötige. Hinreichend Grundstücke fehlen sowieso und die Verordneritis steigert weiterhin Kosten und Bauzeit. Bis hier wieder etwas funktioniert, wird es mindestens noch fünf Jahre und eine dauerhaft verlässliche Regierung brauchen.

  16. 2.

    @ Da hat jemand gut aufgepasst. Gefördert wurde bislang nur das niedrige Segment. Also im Prinzip Transferleistungsbezieher. 5000 ist ein Anfang. Ich hoffe aber, dass jetzt nicht alles zugebaut wird, was vorher grün war. Der Senat sollte mal noch genauer schauen, wie vorhandener Wohnraum genutzt wird. Vielleicht kann man Spekulationsleerstände oder Ferienvermietung besser reglementieren. Andere Länder und Städte haben Konzepte gegen Wohnungsnot entwickelt, es muss nicht alles neu erfunden werden.

  17. 1.

    Leider wird die Bereitstellung vieler Milliarden nicht reichen, um die Schäden von RRG zu beheben. Seriöse Unternehmen, die das Geld in Wohnungen umsetzen, sind nicht mehr in Berlin aktiv; die LWU schaffen strukturbedingt nicht ansatzweise das nötige. Hinreichend Grundstücke fehlen sowieso und die Verordneritis steigert weiterhin Kosten und Bauzeit. Bis hier wieder etwas funktioniert, wird es mindestens noch fünf Jahre und eine dauerhaft verlässliche Regierung brauchen.

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