Vor 75 Jahren endete die Berlin-Blockade durch die Sowjetunion. Eine Luftbrücke sicherte die Versorgung. Zum Festakt kamen der Regierende Bürgermeister Wegner und Verteidigungsminister Pistorius, der Lehren für den Umgang mit der Ukraine zieht.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit Blick auf das Ende der Berlin-Blockade vor 75 Jahren zu Unterstützung für die internationale Ordnung und Frieden aufgerufen.
"Die Luftbrücke hat gezeigt, wie wichtig es ist, das Richtige zu tun. Wenn unsere Partner nur mit den Schultern gezuckt hätten oder sich darauf berufen hätten, dass die Kosten zu hoch, die Risiken zu hoch seien, wäre Berlin sehr wahrscheinlich am Ende gewesen", sagte Pistorius am Sonntag zum Festakt in der Hauptstadt.
Rund ein Jahr lang wurde West-Berlin von US-Militärflugzeugen aus der Luft versorgt - zwei Millionen Bewohnerinnen und Bewohner überstanden die Blockade der Stadt durch die Sowjets. Am Sonntag wird am ehemaligen Flughafen Tempelhof der 75. Jahrestag gefeiert.
"So selbstverständlich sich unsere Verbündeten damals für uns stark gemacht haben, so klar müssen auch wir heute für unsere internationale Ordnung, für Frieden und Freiheit einstehen", sagte er weiter.
Pistorius: Nicht zusehen, wenn Völkerrecht mit Füßen getreten wird
Deutschland dürfe nicht stillsitzen, wenn autoritäre Kräfte auf der Welt souveränen Staaten und Völkern ihren Willen aufzwingen, sagte Pistorius weiter. "Wir können nicht zusehen, wenn das Völkerrecht, unsere Ordnung und unsere Werte mit Füßen getreten werden." Das gelte weltweit - in Afrika, im Nahen Osten und im Indopazifik und vor allem in der Ukraine. Zudem erinnerte Pistorius an den Wert der internationalen Zusammenarbeit.
Mit mehr als 270.000 Flügen hatten die Alliierten in den Jahren 1948/49 die Versorgung Westberlins gesichert. Die Sowjetunion hatte damals als Antwort auf die Einführung der D-Mark im Westen die Land- und Wasserwege blockiert und die Strom- und Gasversorgung stark eingeschränkt. Mit ihren Landungen in Minutentakt sicherten die Alliierten damals das Überleben von zwei Millionen Menschen.
Gail Halvorsen war der bekannteste der "Rosinenbomber"-Piloten. Während der Berliner Luftbrücke machte er Kindern eine Freude, obwohl er die Deutschen hätte verachten können. Von Sebastian Schneider
Gedenktafel für Rosinenbomber-Legende Halvorsen
Neben Pistorius nahm auch der Berliner Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an den Feierlichkeiten teil. Er nannte die Luftbrücke ein "Symbol für den Freiheitskampf weltweit". In der Zeit der Berlin-Blockade seien aus den Siegermächten und einstigen Feinden Beschützer und Freunde geworden. Dank der Unterstützung der Luftbrücke seien Frieden und Freiheit in West-Berlin dauerhaft erhalten geblieben.
Am Nachmittag wurde der durch die "Operation Little Vittles" bekannte US-Luftbrückenpilot Gail S. Halvorsen (1920-2022) mit einer Gedenktafel gewürdigt. Wegner enthüllte die Tafel vor dem Besucherzentrum am Ex-Flughafen Tempelhof gemeinsam mit der Halvorsens Tochter, Denise Williams. "Er war das Gesicht und die Stimme der Menschheit", sagte Williams. Die Gedenktafel sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Berlin-Blockade in der Hauptstadt nicht in Vergessenheit gerate, betonte der Regierende Bürgermeister.
Nach Kriegsende 1945 musste in Deutschland die Währung reformiert werden. Die Westmächte und die sowjetische Militäradministration konnten sich jedoch auf keine einheitliche neue Währung verständigen. So gab es ab Juni 1948 zwei Währungen - eine für die drei westlichen Besatzungszonen und eine für die sowjetische Besatzungszone. Somit war auch Berlin in zwei Währungszonen geteilt.
Bild: dpa/akg
Als Folge der Währungsreformen kappte die sowjetische Seite Land-, Schienen- und Wasserverbindungen nach West-Berlin. Vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 dauerte die sogenannte Berlin-Blockade. Lediglich drei Luftkorridore konnten in dieser Zeit weiterhin genutzt werden. Die Versorgung des Westteils der Stadt mit Lebensmitteln und Hilfsgütern war nur noch mit Flugzeugen möglich.
Bild: dpa
Die Alliierten richteten eine Luftbrücke ein. Großen Anteil an deren Erfolg hatte der damalige amerikanische Militärgouverneur Lucius D. Clay (Bildmitte neben der Berliner Flagge), der seine Regierung sowie die Briten und Franzosen überzeugte.
Bild: dpa
Kinder begrüßen ein landendes Flugzeug, das Hilfsgüter in die abgeschnittene Frontstadt West-Berlin transportiert. Sie stehen auf einem Trümmerberg, von denen es drei Jahre nach Kriegsende noch viele gibt. Während der Blockade 1948 bis 1949 wurden rund 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittel, Kohle und Treibstoff auf dem Luftweg transportiert.
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Alle 90 Sekunden startete und landete ein Transportflugzeug in der Stadt. Täglich waren etwa 300 Flugzeuge unterwegs, insgesamt wurden mehr als 277.000 Flüge während der Blockade ausgeführt.
Bild: dpa
US-Pilot Gail Halvorsen (hier im Bild) wirft im Landeanflug kleine Fallschirme mit Süßigkeiten ab. Das machte ihn besonders bei Kindern beliebt. Damit sie sein Flugzeug erkannten, wackelte er beim Landeanflug mit den Flügeln. Schnell hatte er den Spitznamen Uncle Wiggly Wings - "Onkel Wackelflügel".
Bild: dpa/akg
Andere Piloten der U.S. Air Force folgen Halvorsens Idee und ließen ebenfalls zuckrige Flugobjekte in West-Berlin landen. Bald hießen die Transportflugzeuge im Volksmund nur noch "Rosinenbomber".
Bild: dpa/Tony Vaccaro
Fast ein Jahr dauerte die Blockade. Dabei kam es auch zu zahlreichen Unfällen, bei denen insgesamt 78 Menschen starben. Unter den Opfern waren 31 Amerikaner, 39 Engländer und 8 Deutsche.
Bild: Mary Evans Picture Library
Am 12. Mai 1949 endete die Blockade - und der Landweg von und nach Berlin war wieder frei. Mehr als 500.000 Menschen kamen spontan vor das Rathaus Schöneberg, um das zu feiern.
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Am 10. Juli 1951 wurde im Beisein von Tausenden von Berlinern als Dank für die Hilfe während der Berlin-Blockade das Luftbrückendenkmal auf dem Platz der Luftbrücke vor dem Flughafen Tempelhof eingeweiht.
Bild: dpa
Eine historische Maschine des Typs Douglas C-54 Skymaster steht noch immer auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafen Tempelhof.
Bild: dpa
Der Pilot Gail Halvorsen besuchte Berlin noch viele Male, hier im Jahr 2009, anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Luftbrücke. Am 16. Februar 2022 starb Halvorsen im Alter von 101 Jahren.
Bild: dpa
Am Sonntag wurde Halvorsen beim Fest anlässlich des 75. Jahrestages des Endes der Berlin-Blockade mit einer Gedenktafel geehrt. Seine Tochter Denise und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) enthüllten die Tafel am ehemaligen Flughafengebäude. Halvorsen hatte eine sehr große Familie hinterlassen - mehrere seiner Angehörigen waren zur Ehrung nach Berlin gekommen.
Bild: dpa
Nur noch wenige, die damals mitgeflogen sind, können heute noch davon erzählen - diese vier Veteranen zum Beispiel. Auch sie feierten am Sonntag beim Fest in Tempelhof mit.
Bild: rbb / Schneider
Beim Festakt auf dem Vorplatz des Flughafengebäudes sprachen Wegner und der Bundesverteidigungsminister Pistorius (SPD) ein paar Worte. Aber eindrücklicher war die entspannte Atmosphäre - zu der zum Beispiel diese Swingband beitrug.
Bild: rbb / Schneider
Es gab Gespräche mit US-Zeitzeugen der Luftbrücke, zur Sonderausstellung "Blockierte Sieger - geteiltes Berlin", die momentan auf dem Vorplatz zu sehen ist, ein Programm für Kinder und ein Theaterstück.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass die Berliner Luftbrücke vor 75 Jahren endete. Dies ist nicht korrekt. Auch nach dem Ende der Berlin-Blockade am 12. Mai 1949 gab es Versorgungsflüge, um die Lagerbestände weiter aufzufüllen. Die Zahl der Flüge wurde schrittweise reduziert - offiziell eingestellt wurde die Luftbrücke am 30. September 1949, als der letzte "Rosinenbomber" mit rund 10 Tonnen Kohle an Bord in Tempelhof landete.
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53.
"Ohne diese hätten die Amerikaner, die, wie Sie sicher wissen, Buchenwald befreit hatten,"
Die Häftlinge von Buchenwald haben sich selbst befreit, die Amerikaner übernahmen dann das Lager.
Ach so?!?
Erst Helme, dann Eiertanz, dann Strela und anderen NVA-Plunder, dann Eiertanz, dann viel später Panzerhaubitze und Gepard ohne genug Munition, dann Eiertanz, dann Leopard I angetäuscht, dann Eiertanz, dann Fuchs und ein paar Marder, dann Eiertanz, dann Leopard II, etc.
Putin, und das konnte er wahrscheinlich selbst kaum glauben, konnte sich derweilen noch im Rückzugsgefecht nach seiner eigenen komplett vergeigten „Spezialoperation“ konsolidieren, kilometerweise seine Stellungen ausbauen und verminen, seine Wirtschaft auf Rüstung umbauen und sich übergangsweise billige Utensilien massenweise aus dem Iran und Nordkorea besorgen.
Spätestens nach Aussitzen der amerikanischen Militärhilfe ist Putin wieder in der Vorderhand und der Blutzoll der Ukrainer entsprechend gestiegen.
Da wäre soviel mehr drin gewesen und wenn wir Rüstungsgüter eben gleich von Drittstaaten oder direkt von den Amis abgekauft hätten.
Nun kann Putin, auf unsere Kosten, über die volle Laufzeit spielen.
Sind Sie sich sicher, dass die persönliche Freiheit für Sie am wichtigsten ist? Zur persönlichen Freiheit gehört auch die Freiheit von sozialen Notlagen und die Freiheit, sich nicht in Arbeit Knechten lassen zu müssen. Aber von einem bedingungslosen Grundeinkommen wollen Sie ja nichts wissen.
„ Das wichtigste ist jedoch die persönliche Freiheit.“
Sind Sie sich da sicher? Die persönliche Freiheit umfasst stets auch die Freiheit vor sozialer Not. Solange die Menschen gezwungen sind, sich für ihr Überleben ausbeuten zu lassen, sind sie nicht persönlich frei. Und von einem bedingungslosen Grundeinkommen wollen Sie ja nichts wissen.
Wo werden denn hier "die Amerikaner in den Himmel gehoben"? Mal davon abgesehen, dass an der Luftbrücke auch Englänger, Kanadier, Neuseeländer, Australier uvm. teilnahmen.
Ihnen geht es mit ihrem latenten Antiamerikanismus doch um etwas völlig anderes.
Sie haben vollkommen recht. Ich wollte bloss feststellen, wie hier die Amerikaner in den Himmel gehoben werden, als ob sie allein den Krieg gewonnen haben. Über die ersten Jahre nach dem Krieg könnte man sich Stundenlang unterhalten.
Wikipedia zum Viermächtestatus von Berlin: 1944 war von der Europäischen Beratenden Kommission (EAC) die Teilung der Hauptstädte Berlin und Wien in je drei Sektoren vorgeschlagen worden.
1945 wurde im Februar bei der Krimkonferenz, der Konferenz von Jalta, die Besatzungsplanung für Deutschland von den drei Hauptalliierten (USA, Vereinigtes Königreich, UdSSR) konkretisiert. Sie vereinbarten, den Franzosen eine eigene Besatzungszone und einen Platz im Alliierten Kontrollrat zur Verfügung zu stellen. Der französische Sektor von Berlin wurde, als anglo-amerikanische Truppen bereits ihre Sektoren in Berlin besetzten, erst am 30. Juli 1945 in der ersten Sitzung des Kontrollrats festgelegt,[6] nachdem die EAC am 26. Juli 1945 in einer letzten Sitzung die Details ausarbeitete. Die vertragsrechtliche Bestätigung, in beiden Ländern französische Besatzungszonen einzurichten sowie weiterer Einzelheiten, folgte im Sommer 1945 auf der Potsdamer Konferenz.
Endlich mal jemand der Ahnung von der wahren geschichte hat und nicht bloss verklärt.
40.
Antwort auf [Rosa] vom 12.05.2024 um 20:24
Wie Sie die die Leute zwanghaft falsch verstehen wollen hat schon was für sich. Er bestätigt es doch sogar indirekt. Erläutern Sie uns doch bitte mal den Geschichtsrevisionismus. Danke!
39.
Wenn Pistorius von "unsere Ordnung und unsere Werte" und "oder unsere internationale Ordnung" spricht, dann meint er wohl mehr den Nordatlantikvertrag und weniger die Charta der Vereinten Nationen.
"Dass die genannten hier waren, ist die Folge, dass Russland dies zuließ." ===> Wohl eher die Folge einer vorherigen vertraglichen Abmachung. Ohne diese hätten die Amerikaner, die, wie Sie sicher wissen, Buchenwald befreit hatten, wohl nicht die Übernahme Thüringens und großer Teile Sachsen-Anhalts und Sachsens (Leipzig) durch die sowjetischen Truppen "zugelassen".
Ja. Was die Leistung der Luftbrücke aber trotzdem keinen Deut schmälert.
36.
Klar ist aber auch, dass die Amerikaner mit dem Erhalt von Westberlin, ganz eigene politische Ziele verfolgt hat.
35.
Ich bin entrüstet wie die Abendschau die Geschichte geframet hat. Berlin und quasi das Ostdeutschland drum hereum, wurde von den Russen befreit und NICHT von USA, Frankreich oder UK. Dass die genannten hier waren, ist die Folge, dass Russland dies zuließ. Sonst hätte niemals ein Westberlin und damit eine Luftbrücke gegeben.
"Man fragt sich unwillkürlich, ob auch kleinere Länder -beispielsweise Estland, Lettland und Litauen- ihre Sicherheitsinteressen berührt sehen dürfen oder ob das nur für deutlich größere Länder gilt, die über fast 6000(!) Nuklearsprengköpfe verfügen."
Das ist ein wirklich guter Einwand, danke. Denn er zeigt deutlich, wie absurd das Argument eigentlich ist.
33.
Mich stört die Aussage, so sie denn so gefallen ist, "und vor allem" nicht unerheblich. Sind die Menschen in den vorhergehend genannten Gebieten weniger wert? Ich denke, nicht.
In einem gebe ich Ihnen recht: wir haben keine Verantwortung für unsere Vorfahren. Aber wir stehen ob unserer Geschichte in der Pflicht, dass so etwas nie wieder geschieht. Ihre Äußerung ist für mich unter anderem genau eines der Probleme, die wir derzeit in Deutschland haben. „Was gehen mich die Probleme anderer an? „ „Ich habe Rechte…Pflichten der Demokratie? Ohne mich“ . Dieser Egoismus , die Gewaltbereitschaft im Land resultiert in vielen Bereichen aus zunehmender Empathielosigkeit.
Und wie verhält es sich mit Zypern? Da standen zwei Nato-Partner gegeneinander und dieses Land ist immer noch geteilt. Aber Demokratien greifen einander nicht an, oder?
Man fragt sich unwillkürlich, ob auch kleinere Länder -beispielsweise Estland, Lettland und Litauen- ihre Sicherheitsinteressen berührt sehen dürfen oder ob das nur für deutlich größere Länder gilt, die über fast 6000(!) Nuklearsprengköpfe verfügen. Der von Ihnen zitierte verschwörungsselige Steimle hätte bestimmt wieder eine bizarre Antwort zur Hand.
Das stimmt, es ist aber kein Argument für den Beginn eines Krieges, zumal die Ukraine Russland nicht bedroht hatte. Aber ich verstehe, was Sie grundsätzlich meinen.
Und um es nochmal deutlich zu schreiben: die Ukraine hat Russland nicht angegriffen sondern Russland die Ukraine. Und für diesen Krieg war Putin keine Ausrede zu billig. Warum musste er seinem eigenen Volk irgendetwas von "militärischer Spezialoperation" erzählen? Warum durfte es keiner wagen zu sagen, was es wirklich war? Warum musste er dort angeblich gegen Nazis vorgehen? Er musste sich eine Lüge nach der anderen ausdenken, um für sein eigenes Volk eine Rechtfertigung für diesen Krieg zu finden. Alles Propaganda. Auch was nach der Bombardierung der Geburtsklinik von Mariupol in Russland erzählt wurde, war einfach nur widerlich, wie überhaupt die ganze Art und Weise dieses Krieges.
26.
Antwort auf [Ickebins ] vom 12.05.2024 um 17:29
Was ist ihr Problem? Sie machen genau das, was sie bei anderen kritisieren.
Das stimmt, aber im Ukraine-Krieg war das "Sicherheitsbedürfnis" ein vorgeschobener Grund, um die Ukraine angreifen zu können, also mit nichts von dem, was Sie vorher geschrieben haben, zu vergleichen. Und die Ukraine hat keine Atomwaffen mehr, mit denen sie drohen kann. So dankt es Russland den Ukrainern und nutzt ihrerseits immer mal wieder diese als Drohgebärde. Es geht hier um das Ego von Putin, seinen geschichtlichen Fantasien und was er wirklich möchte. Er will Grenzen nach seinem Belieben verschieben und zusätzliche Gebiete seinem Land einverleiben. Wie lange soll man solch einen Aggressor gewähren lassen?
24.
Den üblichen Kommentaren nach zu urteilen, leben viele lieber gern als Knecht und nicht als freier Mensch.
Es war schon einmal "ungemütlich". Als die USA in der Türkei Mittelstreckenraketen stationierte, wurden die Sicherheitsinteressen der SU derart berührt, dass Cruschtschow 1962 auf Kuba auch Raketen in Stellung brachte. Jetzt wurde auch das US Sicherheitsbedürfnis berührt und es wurde für die Welt ungemütlich. Erst als beide Seiten ihre Raketen abzogen zog wieder "Ruhe" ein. Also das Sicherheitsbedürfnis der Staaten spielt schon eine Rolle.
Wenn ein Staat in die NATO möchte, dann soll also abgelehnt werden, weil jemand anderes das nicht gut findet? Und Sie scheinen den Ukrainekrieg mit der NATO in Verbindung zu bringen. Putin sagte doch längst, dass irgendwelche Nazis aus der Ukraine vertreiben will. Ja was denn nu? Oder wird nach dem Grund noch gesucht? Für ihn gehört die Ukraine auch zu Russland, sagte er auch bereits.
Sie meinen, weil Putin den Ukrainekrieg ausgelöst hat? Es deshalb zu Toten und Verletzten kommt. Stimmt, dass hätte alles nicht sein müssen. Schreiben Sie sich Putin einen Brief!
Schauen Sie sich den Bundeshaushalt an...dann bekommen Sie die Antwort. Wir haben genug getan. Aber irgendwie erinnert mich die politische Elite in Deutschland an jemanden mit Helfersyndrom. Helfen um jeden Preis....bis man selbst am Boden ist.
"Wenn man nicht endlich mit der Ostexpansion der NATO aufhört und weiter die berechtigten Sicherheitsinteressen der Russen ignoriert, wird es ungemütlich werden."
Nicht schon wieder dieser Satz. Wenn Sie mutig genug sind, dann nehmen Sie diesen Satz, suchen ukrainische Bürger auf und hören Sie zu, was diese Ihnen dazu sagen würden und welche Reaktionen Sie dann bekommen. Aber auf diese Idee würden Sie vermutlich nicht kommen. Sie verbreiten dieses Narrativ lieber bequem, anonym und vor allem sicher (das wichtigste) ohne Gefahr für ihr Leib und Leben im Netz. Ganz tolle Leistung von Ihnen.
Nichts rechtfertigt den Angriff von Russland auf die Ukraine, absolut gar nichts und erst recht nichts die Art und Weise davon. Es sei denn, man ist ein gekränkter Tyrann und heißt Putin.
Das ist das russische Narrativ, welches Sie hier bedienen und jeder weiß, dass das größte und mächtigste Land dieser Welt gar nicht bedroht werden kann. Das ist absurd, wissen Sie aber selbst auch. Und nun noch etwas, alle Europäer fühlen sich von Putin massiv bedroht, denn er führt einen erbarmungslosen hybriden Krieg, Verweise da auch auf Ihren Kommentar, Krieg, der Fakten zerredet, Demokratie entwürdigt und Demokraten diffamiert, Andersdenkende in Europa verfolgt und tötet.
Das Sie das nicht erkennen können, verwundert mich, hier darf man doch frei denken und leben und alles sagen, selbst das, was unwahr ist.
Welche berechtigten Sicherheitsinteressen? Ich kann mich in all den Jahren nach Gorbatschow nicht an einen einzigen ukrainischen Terrorakt oder militärischen „Spezialoperation“ auf russischem Boden erinnern. Ich kann mich auch nicht an US-amerikanische Militärbasen auf ukrainischen Boden erinnern, der jenseits vom Völkerrecht jedenfalls, eine annähernde Vergleichbarkeit mit Kuba rechtfertigen würde. Stattdessen war Putin ständiger Beobachter der NATO und über alle etwaigen Ziele bestens informiert. Das Krim-Schwarzmeerflottenproblem hätte analog zu Guantanamo Bay gelöst werden können.
Stattdessen gehts hier nicht um irgendeine Sicherheitszone sondern um die Errichtung eines großrussischen Imperiums in den Dimensionen der alten SU.
"Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach, entweder setzt sich Pistorius durch oder auf uns kommen langfristig Probleme zu, die Viele nur noch aus Schulbüchern kennen."
Wer s glaubt wird selig. Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Wenn man nicht endlich mit der Ostexpansion der NATO aufhört und weiter die berechtigten Sicherheitsinteressen der Russen ignoriert, wird es ungemütlich werden.
Ich zahle nicht für die Kriege, die andere ständig provozieren.
Wenn es um das Völkerrecht geht, scheint er wohl der Richtige und ja, Europa sollte sich langsam darauf vorbereiten, sich gegen die bevorstehenden Bedrohungen wehren zu können, auch ohne den Schutzschirm USA.
So einfach ist das nicht. Es geht um die Menschlichkeit, ohne die das Leben nicht möglich ist. Mein Großvater war in amerikanischer Gefangenschaft, er hat diese überlebt, die russische Gefangenschaft hingegen hätte er tatsächlich nicht überlebt. Der Osten Berlins wurde von den Russen geplündert, 300.000 Frauen wurden schwer misshandelt und vergewaltigt, viele begingen Suizid. Die Russen blockierten die Versorgungswege nach Westberlin und hätte es die Versorgung aus der Luft nicht gegeben, wären Zivilisten verhungert.
Menschlichkeit ist eben die Möglichkeit, trotz Unrecht der Nazis Menschen als Menschen zu sehen und diese auch so zu unterstützen. Ukrainer sind Menschen, die ein Recht auf ihr Land und auf ihre Freiheit haben und diese sollte man unterstützen, gegen die Vernichtung. Blabla ist Gleichgültigkeit und Unverstand.
Steimle ist ja nun tatsächlich nicht jener, den man sich zum Vorbild machen sollte.
Aber Sie haben die Situation gar nicht begriffen, denn dann würden Sie anders kommentieren.
Die Demokratien dieser Welt werden bedroht, nicht nur Israel und die Ukraine, es kippt etwas, Theokratien, Autokratien und Diktaturen wollen die Welt in Chaos, Unterdrückung und Ausbeutung, Entrechtung der Vergangenheit ist da Programm und Willkür. Diese liberale freie Welt ist in Gefahr. Werte und Abkommen werden nichtig, Willkür und Gewalt sind die Folge.
Natürlich müssen wir alles dafür tun, Vernichtungskriege zu stoppen. Demokratien greifen sich beispielsweise nicht gegenseitig an.
Und gelinde gesagt, Ihr letzter Satz ist komplett daneben.
5.
Natürlich kann man auch die Berliner Luftbrücke benutzen, um seine Politik ausschließlich mit militärischen Mitteln zu rechtfertigen. Dabei wird wieder einmal Ursache und Wirkung vergessen. Ohne den zweiten Weltkrieg, ausgelöst durch Deutschland, hätte es auch keine Luftbrücke in Berlin gegeben. Die Teilung Deutschland hätte nicht stattgefunden und vor allem hätte der Krieg Europa nicht in Schutt und Asche gelegt.
4.
Wie kommt man ausgerechnet auf den Verteidigungsminister, um diese Rede zu halten. Ist das ein weiterer Beitrag zur Militarisierung unseres Alltags?
3.
"Wir können nicht zusehen... das Völkerrecht, unsere Ordnung und unsere Werte... und dies gelte WELTWEIT..." Was will Hr.Pistorius weltweit machen, wenn er nicht mehr zusehen kann wenn nicht überall nach der deutschen Pfeife getanzt wird? Dazu noch die Gedanken einer Aktivierung der Wehrpflicht und Überlegungen die Rüstungsindustrie aufzublähen. Der Kabarettist Uwe Steimle meinte mal: " Früher hat man uns wenigstens gefragt, ob wir den totalen Krieg wollen ..."
2.
Pistorius hat mit allem Recht. Wir waren nicht in der Lage die Ukraine nach der Invasion mit einem entschiedenen Waffenprogramm so zu ertüchtigen, dass sie Putin entscheidend Schwächen und aus ihrem Land drängen, stattdessen haben wir uns lieber mit nicht funktionierenden Embargoprogrammen begnügt. Ein Historiker nannte das treffend, einen Arm festbinden.
Jetzt kann die Ukraine nur noch dadurch gewinnen, dass sie nicht verliert. Und gemessen an der Puste der ehemaligen SU, kann es 8-10 Jahre dauern, bis Putin innenpolitisch endgültig zusammenbricht.
Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach, entweder setzt sich Pistorius durch oder auf uns kommen langfristig Probleme zu, die Viele nur noch aus Schulbüchern kennen.
1.
Bla bla, wir haben genügend getan für die Welt, außerdem sind wir nicht für die Fehler der vorgeneration verantwortlich.
Irgendwann ist auch mal gut.