280 Einrichtungen potentiell betroffen - Seit Montag fünf Tage Warnstreik in kommunalen Berliner Kitas

Mo 08.07.24 | 21:10 Uhr
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Leerer Raum einer Kita ohne Kinder oder Personal
Audio: rbb24 Inforadio | 08.07.2024 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa

Der Konflikt zwischen Verdi und dem Berliner Senat mit seinen Kita-Eigenbetrieben ist verfahren - und die Woche dürfte die Kluft noch erweitern: Bis einschließlich Freitag hat die Gewerkschaft zum Warnstreik aufgerufen - 35.000 Kinder sind betroffen.

In Berlin hat am Montagmorgen ein Warnstreik in den kommunalen Kitas begonnen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem fünftägigen Warnstreik in den Berliner Kita-Eigenbetrieben aufgerufen. 280 städtische Kitas mit etwa 35.000 Kindern sind davon potentiell betroffen. Parallel zu dem Ausstand finden an den kommenden Tagen auch Kundgebungen der Gewerkschaft statt.

Der Berliner Senat verweigere weiterhin die Aufnahme von Verhandlungen über einen Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung für die Kita-Eigenbetriebe, teilte Verdi mit. Dies sei ein "Schlag ins Gesicht der streikenden pädagogischen Fachkräfte, die sich für den Erhalt ihres Berufs einsetzen".

Kita-Eigenbetriebe starten Online-Petition gegen Streiks

Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hatte Verdi zuletzt scharf kritisiert und von "Sinnlosstreiks auf dem Rücken der Kinder und Eltern" gesprochen. Nach seinen Angaben kann das Land Berlin nicht über einen entsprechenden Tarifvertrag verhandeln, mit dem Verdi unter anderem Regelungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen festschreiben will. Evers argumentiert, Berlin sei Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und könne deshalb in solchen tarifrechtlichen Fragen nicht allein entscheiden. Die TdL bestätigt das. Verdi kritisiert diese Haltung als nicht glaubwürdig.

Familien- und Jugendstaatssekretär Falko Liecke (CDU) kritisierte am Montagmorgen im rbb24 Inforadio, die Gewerkschaft Verdi trage den Streit auf dem Rücken der Eltern aus. Er bekräftigte die Haltung des Senats, wonach das Land Berlin als Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder keine eigenen Verhandlungen führen kann. "Wir können nicht einfach Tarifverhandlungen mit regionalen Gewerkschaften machen", so Liecke weiter. Das werde ignoriert von der Gewerkschaft Verdi. Zudem gebe es einen durch das Kita-Fördergesetz festgelegten Personalschlüssel.

Vier der fünf städtischen Eigenbetriebe starteten am Freitag eine gemeinsame Online-Petition mit dem Titel "Stoppt die Berliner Kita-Streiks!". In dem Begründungstext heißt es, die Tarifforderungen von Verdi seien weder praxistauglich noch umsetzbar. Sie richteten sich an die falschen Adressaten, da die bestreikten Kitas nicht die Tarifpartner seien. "Inhaltlich gefährden die Verdi-Forderungen die Gleichwertigkeit der Betreuungsangebote in Berlin. Ein separater Tarifvertrag würde unmittelbar zu einer weiteren Spaltung der Kita-Anbieter führen", heißt es in dem Text weiter.

VBE: "Ausstieg aus Tarifgemeinschaft kann kein Gewerkschaftler wollen"

Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Berlin kritisierte Verdi für den Streik und hält diesen eigenen Angaben zufolge für unzweckmäßig: Bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas seien unbedingt notwendig, der VBE Berlin sei aber "entschieden der Ansicht, dass eine entsprechende tarifvertragliche Regelung nicht erreichbar ist", teilte der Verband mit. Der Tarifvertrag könne nur geändert werden, wenn Berlin wieder aus der Tarifgemeinschaft ausscheidet. "Das kann niemand, erst recht kein Gewerkschaftler, wollen." Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien es schlechtere Zeiten gewesen, als Berlin nicht Mitglied in der Tarifgemeinschaft der Länder war.

Auch der Berliner "Landeselternausschuss Kita" (Leak) übte Kritik an Verdi aus. Vorstandsmitglied Alexandra Bunar-Leyke sagte am Montag auf radioeins vom rbb, es sei nicht möglich, dass die Aktion zu Ergebnissen führt. Die Forderungen, etwa nach mehr Erzieherinnen und Erziehern in den Kitas, könnten nicht im Rahmen von Tarifverhandlungen erfüllt werden. Zudem fehle es an Personal, um die geforderte Fachkraft-Kind-Relation umzusetzen.

Im Rahmen des Warnstreiks sind laut Verdi an jedem Tag andere Aktionsschwerpunkte vorgesehen, so am Montag mit einer Kundgebung vor der CDU-Zentrale und vor dem Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf. Für Dienstag ist eine Kundgebung vor dem Sitz der Geschäftsleitung des Eigenbetriebs Kindergärten City angekündigt. Deren Geschäftsleitung bat Verdi nun in einem offenen Brief, einen anderen Ort zu wählen, da dort eine Notbetreuung stattfinde, und die Kinder bereits jetzt unter den Folgen des Streiks litten. Die Kindergärten City seien darüber hinaus weder Tarifpartei noch Adressat der Forderungen.

165.000 Kinder in Kitas freier Träger, 35.000 in städtischen Kitas

Nach Angaben des Senats gibt es berlinweit rund 2.900 Kitas, die oft von freien Trägern betrieben werden. Dort werden rund 165.000 Kinder betreut. Der Warnstreik betrifft die etwa 280 städtischen Kitas. Dort betreuen rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.07.2024, 23 Uhr

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65 Kommentare

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  1. 65.

    Sophie, toll geschrieben. Besser kann man es nicht beschreiben. Toll. Danke

  2. 64.

    Jeder Streik wird im Endeffekt auf dem Rücken des schwächsten Glieds ausgetragen. Nur hier mit dem Unterschied, dass es den streikenden ErzieherInnen diesmal nicht um sich selbst geht wie allen anderen (s. Piloten, Bahnangestellten usw.), sondern GRADE um die Kinder und Familien! Sie möchten ihrem Bildungs-und Schutzauftrag nachkommen, was unter diesen Umständen nicht möglich ist! Nur leider sehen das die wenigsten. Die Wirtschaft ist längst betroffen, aber auch das wird so gut wie nie erwähnt!

  3. 63.

    Dieses Thema ist längst ein familienpolitisches, nur sehen das leider die wenigsten. Eigentlich müssen sich hier nicht die ErzieherInnen rechtfertigen, sondern alle Personen auf die Straße gehen, die es nicht in Ordnung finden, dass man nur mit zwei Gehältern eine Wohnung für 3 oder mehr Personen bezahlen kann! Die ErzieherInnen gehen für sich, aber vorallem für die Kinder u Familien auf die Straße! Alle, die ihr Kind nicht weinend in eine Aufbewahrung abgeben müssen möchten, sind hier gefragt!

  4. 62.

    Wenn die Bildung der Kinder so am Herzen liegt Frage ich mich, und da kommen wir auf mein eigentliches Argument zurück, weshalb man erst für mehr Lohn streikt und dann für die "Verbesserung" der Leistung. Daran kann man Ihre Prioritäten doch sehr einfach erkennen. Außerdem ist doch auch die Wortwahl entscheidend. Es wird ein "Entlastungstarifvertrag". Entlastet soll der/die Erzieher:in werden. Von Bildung ist dabei nicht die Rede. Da braucht man sich nichts vor zu machen. Sie wollen mehr Geld oder mehr Zeit. Alles andere ist ein Ablenkungsmanöver.

  5. 61.

    Das Elterngeld ist Käse, das reicht vorne und hinten nicht. Ich wünschte mir eine bezahlte Erziehungszeit in den ersten drei Jahren, unabhängig ob Mutter oder Vater, für einen der beiden, mit einem Vollzeit Erziehergehalt. Oder geteilt durch zwei, dann könnten beide z.b. Teilzeit arbeiten, so sie denn wollen. Dann würde ich mein Kind auch zu Hause betreuen, und müsste nicht mehr arbeiten. Gerade die ersten drei Jahre sind ohnehin enorm entscheidend. Und jemand, der sein Kind schon mit 1 Jahr in die Kita gibt kann ich nicht verstehen. Längere Elternzeiten sind aber nich was für sehr sehr sparsame oder Besserverdienende, und oft machen es ja dann doch die Mütter. das finde ich ungerecht, ich gebe ja der Geselschaft auch was zurück und tue wasgegen den demografischen Wandel.

  6. 60.

    Wer sagt, dass wir kein Geld haben in Berlin? Politik ist ein Raum von Interessen. Bloß, weil ein CDU Politiker wie zb Falko Liecke nicht mehr Geld für Kitas ausgeben möchte (siehe Abendschau, 09.07.), heißt das nicht, dass kein Geld da ist. Liebe Alle, es geht hier um unsere Kinder, man möchte doch meinen, dass diese vielleicht mehr wert sind, als... ich empfehle einen Blick in die Ausgaben des Haushaltes und Förderprogramme - da wird jeder Posten finden, die eindeutig nicht wichtiger als Kitas sind. Das sind schlicht Verteilungsfragen nicht mehr und nicht weniger - hier und da eine nette Förderung heisst natürlich weniger Geld für Kitas bzw Personal verfügbar.

  7. 59.

    Hallo Schnabeltier,
    Der Beruf des Erziehers ist mittlerweile Multiprofessionel: neben der Aufsichtspflicht, ist man Förderer für 15-20 Kinder, die alle verschieden sind. Also ubterschiedliche Nivaeus haben. Man ist Gefühlscouch, Teamplayer, Mediator (bei Kollegen & Eltern). Man macht mehr & mehr hauswirtschaftliche Aufgaben (weil die eigenbetriebe keine Hauswirtschaftskräfte weiter beschäftigen wollen, weil teurer). Man ist im Winter ungewollt Krankenpfleger (steht in keiner Arbeitsbeschreibung), muss dokumentieren & beobachten. Dann ist man noch Eventmanagment für Feste und Geburtstage, plant mit Anwesenheit genügend Kollegen Ausflüge und Angebot. Und dann, mit Glück, kann man endlich auch mal spielen mit den Kindern. Oder was vorlesen. Aktuell sind die Erzieher:innen Anwälte für die Kinder für ein Recht auf Bildungsgerechtigkeit. Also… wenn ich Sie richtig verstehe, dann sollten Erzieher:innen definitiv noch mehr Geld bekommen. Denn sie machen mehr, als Sie denken. LG

  8. 58.

    Prima, Sie sind immerhin bemüht, sich inhaltlich zu nähern. Leider vermischen Sie hier hübsch willkürlich Dinge miteinander, die hier so nicht in einen Topf gehören.
    Die Verhandlungen zum T-VL im vergangenen Herbst dienten der Entgelte aller Beschäftigter im öffentlichen Dienst der Länder, egal ob Erzieher:innen, Forstmitarbeitende, Verwaltung oder Museum. Weder der Arbeitsvorgang, noch die Arbeitszeit oder zusätzliche Freizeit wurden verhandelt.
    Der Streik jetzt geht, wie sie richtig festgestellt haben um Arbeitsbelastung und Betreuungsschlüssel.
    Niemand behauptet, dass das nichts kostet, es trifft aber nicht zu, daß mehr Geld gefordert wird.
    In Berlin ist die Betreuung der Kinder bis zur 4. Klasse kostenlos für Familien. Die Gelder müssen dafür also von allen erbracht werden (das ist der Status quo). Wenn für viele Dinge Geld erbracht wird, obwohl ja keines da ist (ihr Argument), dann würde ich mal Prioritäten setzen. Kinder und Bildung hätten bei mir Top Prio 1.

  9. 57.

    Hallo skeptisch,
    zum Wohl Ihrer Kinder sollten Sie sich aber mit Verwahrung nicht zu frieden geben, nur damit Ihr Chef (oder wenn Sie selbstständig sind) auf die Schulter klopfen, was sie für die Wirtschaft Genscher haben. Von denen sitzt später keiner bei Kaffee und Kuchen mit Ihnen zusammen. Das man arbeiten muss: sehe ich ein. Aber Ihre Kinder sind Ihr wertvollstes was Sie haben. Und nur Sie können sich für deren Bildungschance einsetzen. Kita hat unglaubliches Potenzial die Weichen positiv für die Schullaufbahn zu stellen. Wenn Leute da sind, die auch den Job so ausüben können. Pisa und Iglu Studie sind unter anderem die letzten Jahrzehnte so desaströs, weil an Bildung im frühkindlichen Bereich gespart wird. Unsere Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen.

  10. 56.

    Hallo Elisabeth,
    Vermutlich sind Sie Betroffene vom Streik. Da kann ich den Kummer verstehen. Ich weiß nicht, wie in der Einrichtung Ihres Kindes es so läuft; aber bei meinen Kindern ist frühkindliche Förderung leider immer öfters eine Utopie. Das mittlerweile immer öfters zwei Elternteile gezwungen sind arbeiten zu gehen, ist diversen anderen Tatsachen geschuldet. DAS sollte aber nicht auf den Rücken der Kinder ausgetragen werden, indem es Okay ist, weniger Betreuung auf mehr Kinder zu tolerieren. Kinder können sich selbst nicht vertreten und sind immer wieder dem „das muss jetzt so“ der Erwachsenen ausgesetzt. Nur weil es früher so war, ist es heute nicht gut.
    Der Beruf des Erziehers ist multiprofessionel und leider gesundheitlich zehrend (laut; viel heben, viele Viren usw). Viele können nicht Vollzeit arbeiten, ohne für die eigene Familie dann auszufallen. Wer hier behauptet: Augen auf bei der Job Wahl, denkt nur an sich. Nicht an die Kinder.

  11. 55.

    Hallo Anna,
    Die Kita - und Bildungskrise wird bereits seit Jahren auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.
    Und ich als Mutter, deren Kinder in die Kita der Eigenbetriebe gehen, habe mit den dortigen Erzieher:innen sehr wohl versucht, den Träger andersweitig für eine Verbesserung zu sensibilisieren.
    Denn seit 4 Jahren heißt es regelmäßig am Ende des Sommers: The Winter is coming. Inklusive Betreuungschaos (z.B. 2 Erzieher:innen auf 30 unter 3 jährige). Erzieher:innen haben das händeling mehrere Kinder zu beaufsichtigen. Aber dann darf keiner in die Windel machen, so dass man den Raum nicht verlassen muss.
    Das Eltern Kummer haben, sehe ich ein. Aber bitte denken Sie auch an die Kinder. Ihre Bildungschance hängt davon ab. Soll es wieder heißen: je wohlhabender umso gebildeter? Oder sollen vllt alle hartarbeitende Eltern ihre Kinder gut gefördert wissen? Und Förderung bedarf anwesende Erzieher:innen.

  12. 54.

    Dann würde ich Ihnen empfehlen mal die Forderungen von Ver.di zu lesen. Die Forderung ist ein so genannter "Entlastungstarifvertrag". Obwohl gerade für die Erzieher:innen bereits im Dezember ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen wurde wird nun wieder gestreikt für mehr Geld oder mehr Freizeit. Beides kostet Geld welches das Land Berlin nicht hat. Daher wird nicht verhandelt. Was verwirrend ist weshalb Sie behaupten das meine Argumentation dazu führen würde das Betreuung nur noch für wenige erschwinglich wäre.
    Ich habe erstens keinen Vorschlag gemacht. Außerdem wird, sofern man der Forderung der Gewerkschaft nachkommt die Betreuung teurer. Da wir kein Geld haben müssen das dann wohl die Eltern bezahlen. Für mehr Freizeit müssen mehr Erzieher:innen eingestellt werden und eine höhere Entlohnung kostet auch Geld. Daher wird es teurer für Eltern wenn man den Forderungen nachgibt. Ich habe es übrigens geschafft eine Antwort zu schreiben die kein Zitat von Dieter Nuhr erfordert.

  13. 53.

    Die arbeiten sich nicht tot!
    Einkaufen u Bahn fahren

  14. 52.

    Na wie gesagt, den Luxus mit mehreren Jahren Elternzeit können sich u.U. nicht viele leisten. Und ich habe die Vergleiche zu früher satt. Wir leben im hier und jetzt und auch nicht jeder hat pädagogische Ausbildungen oder Studiengänge absolviert sondern ist einfach Mutti/Vati. Nur weil Sie diesbezüglich eine Mehrerfahrung haben heißt das nicht, dass es richtig ist. Meine Mutti hat immer irgendeinen Spruch losgelassen, der in der DDR wohl häufiger rum ging. Irgendwas mit Lehrerkind und Pfarrers Vieh, gedeihen selten oder nie...

  15. 51.

    Das ist doch richtig ! Nicht nur für BüG-Empfänger; Kinder U3 in die Tageseinrichtung zu geben,das muss eine freiwillige Entscheidung sein. Eltern haben Verantwortung für ihre Kinder. Kinder haben Bedürfnisse, die in der TAG-E nicht gestillt werden können. Spätere Folgen... Ich weiss, wovon ich schreibe. Zu frühe Kinder-Fremdbetreuung schadet auch der Gesellschaft. Schauen Sie sich mal um...
    Mütter, die Ihre Kinder zu Hause behalten, könnten vielleicht ein / zwei andere Kinder mitbetreuen...?

  16. 50.

    Das wäre keine Reform, das wäre eine Kapitulation.
    Das würde bedeuten, es gäbe kein Bildungsangebot mehr, keine Sprachstandserfassung, keine Feststellung von Entwicklungsverzögerungen oder motorischen Auffälligkeiten.
    Konfliktlösung lernen die Kinder dann ebenfalls nach gut Glück und den Fähigkeiten oder fehlenden Fähigkeiten der Aufsichtsperson.
    Die Schulen werden begeistert sein, fachliche Arbeit noch mehr als jetzt schon nachzuholen.
    Wie übrigens sollen denn in Ihrer Dystopie Kinderwärter:innen bezahlt werden? Mindestlohn? Ein weiterer Niedriglohnsektor ist auch volkswirtschaftlich genau das, was wir nicht benötigen.
    Was Sie sich da mal eben aus dem Ärmel geschüttelt haben an Ideen führt jedenfalls nicht dazu, dass diese Gesellschaft weiter stabil bleibt, Anreize Kinder zu bekommen sehen so nicht aus. Vielmehr schreckt es noch weiter ab.
    Der Beruf Erzieher:in muss einfach wieder attraktiver werden und an Arbeitsmarkt wieder konkurrenzfähiger gemacht werden.

  17. 49.

    Volle Zustimmung!
    Mein Arbeitgeber, freier Träger, bietet eine ganz hervorragende Ausstattung. Doch selbst dem seit über 10 Jahren eingespielten Kernteam fällt es, bedingt Personalmangel zunehmend schwerer, diese Infrastruktur überhaupt zu nutzen. Von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf, von nötiger Elternarbeit und den Ansprüchen der Eltern gegenüber der Kita, schreibe ich nichts näher. Nichts von den vorgeschriebenen Dokumentationspflichten und von Vorbereitungszeiten. Es sei trotzdem erwähnt.
    Eine einzige Auszubildende ist an drei Tagen vor Ort, wird trotzdem als Vollzeitfachkraft angesehen. Eine Stunde Praxisanleitung reicht absolut aus, um sie zunächst als zusätzliches Kind in der Gruppe zu bezeichnen.
    Das sind keine guten Argumente, sich für den Erzieherberuf zu entscheiden.
    Andersherum sehr schön, ehemaligen Kitakindern mit einem Schulabschluss in der Tasche zu begegnen.
    Bildung fängt ganz unten an! Ebenfalls die reine Aufbewahrung.

  18. 48.

    Zusatz:

    Selbst wenn Bürgergeldempfänger für ihre U-3 Kinder eine Ganztagsbetreuung (vom Staat bezahlt?) hätten, müssten sie diese, um arbeiten gehen zu können, nicht nutzen.

    Zitat- Bundesagentur für Arbeit-Fachliche Weisungen-§10 SGB ll--Stand 1.7.2023-Seite 8--"Kinder unter 3 Jahren 10.18)
    "Die Betreuung durch eine Tageseinrichtung oder Tagespflege ist stets eine freiwillige Entscheidung der Erziehungsberechtigten.
    Sofern diese eine Betreuung durch die Tageseinrichtung oder Tagespflege kündigen oder widerrufen, ist dies ohne weiteres möglich. Es ist dabei unerheblich, warum die Betreuung durch die Tageseinrichtung oder Tagespflege nicht mehr erfolgt"

    Manchmal--immer öfter--muss ich Dokumente mehrfach lesen, weil ich es nicht glauben kann.

  19. 47.

    Sie sagen es doch! Durch den demografischen Wandel wird bald noch mehr Personal fehlen.Streiks können das nicht ändern.Es hilft nur eine grundlegende Änderung der Anforderung an Fremd-Betreuung. Reform.
    Erziehung sollte durch Eltern erfolgen. In Kitas wird betreut,verpflegt und in Gruppen soziales Verhalten geübt.
    Besondere Kinder sollten v. qualifiziertem Personal gefördert werden, andere Kinder können durch Quereinsteiger,Mütter...Regel-betreut werden, in Deutsch. Anders wird es nicht gehen.

  20. 46.

    Zitat-"Eltern werden ohne Geld"--Jobcenter Landkreis Bodenseekreis--4.10 Eingeschränkte Zumutbarkeit von Arbeit..Seite 15
    "In den ersten drei Jahren nach der Geburt steht die Betreuung und Erziehung Ihres Kindes im Vordergrund und darf durch die Erwerbstätigkeit nicht gefährdet werden. Daher sind Sie beim Bezug von Bürgergeld während dieser Zeit nicht dazu verpflichtet, eine Arbeit aufzunehmen. Bei Paaren gilt dies nur für den Elternteil, der sich um die Betreuung des Kindes kümmert".

    Vielleicht sollte man das Elterngeld auch auf 3 Jahre erweitern, damit auch bei immer schon Arbeitenden und Steuerzahlenden "durch die Erwerbstätigkeit die Betreuung und Erziehung" der Kleinstkinder nicht gefährdet wird.

    Eigentlich muss der Staat doch laut Grundgesetz alle gleich behandeln. Warum bekommen Bürgergeldbezieher immer wieder Vorteile?--Bleiben Mütter nach dem 1. Lebensjahr des Kindes zu Hause/ müssen wegen Betreuungsmöglichkeiten zu Hause bleiben--gibts keine 570 Euro+MIete.....

  21. 45.

    Wenn man wegen Kindern vorübergehend aus dem Beruf aussteigt, holt man nicht das 20. Jahrhundert zurück, man tut etwas, was sich damals bewährt hat. Die Schüler konnten damals mehr als heutzutage u.s.w. Wer sich schon mit interessierten, lebhaften Kindern beschäftigt hat, weiß, dass man dann keine Zeit hat, seinen Mann zu betüddeln.
    Ich war übrigens im Schuldienst und habe durch mein Pädagogikstudium auch den wissenschaftlichen Hintergrund für die Beurteilung meiner Erfahrungen. Platz fehlt leid

  22. 44.

    Das ist ein Trugschluss. Auch in freier Trägerschaft sind die Probleme vorhanden, hier wird allerdings oftmals von vornherein alles auf die Eltern abgewälzt. Eingeschränkte Betreuungszeiten, ständig geschlossene Gruppen, nur Notbetreuung und ebenfalls kaum Nachwuchs, der die offenen Stellen besetzt.
    Richtig eklatant zu Tage treten wird das Problem bei den freien Trägern dann, wenn die Boomerjahrgänge in Rente gehen.
    Bisher sind Erzieher:innen bei freien Trägern auch eher nicht oder selten gewerkschaftlich organisiert, weshalb auch hier Streiks und co. kein Thema sind, besser wird es dadurch allerdings nicht. Die Unattraktivität des Jobs der Erzieher:innen wird auch hier voll durchschlagen, dann ist es allerdings längst zu spät. Statt jetzt hier auf Erzieher:innen einzuschlagen wäre Handeln notwendig.

  23. 43.

    Die Netiquette verbietet hier die passende Antwort! Ich denke, dass egal aus welcher Perspektive Sie hier glauben sich eine Meinung bilden zu können, die blanke Ahnungslosigkeit über den Themenkomplex aus Ihnen spricht. Irgend ein überbewerteter Komödiant hat da mal nen Spruch geprägt, der mir hier angemessen scheint "wenn man keine Ahnung hat..."
    Ihre Haltung und nennen wir es mal großzügig Argumentation führt nämlich dazu, dass es nur noch wenige Menschen geben wird, die sich Betreuung leisten können, egal ob Sie wie Rumpelstilzchen hier über Erzieher:innen meckern oder nicht. Dann haben wir 1953, herzlichen Glückwunsch. Dünne Luft ist schlecht für die kognitive Leistungsfähigkeit q.e.d.

  24. 42.

    Berlinweit gibt es laut Senat--und laut Bericht RBB-s.o.-- 2900 Kitas.
    Betroffen vom Streik sind ca.280 städtische Kitas, in denen 35.000 Kinder betreut werden.

    Nicht betroffen sind Kitas in freier Trägerschaft, die , wenn man nachrechnet--2620 Kitas betreiben und 165.000 Kinder betreuen.

    Stimmt dort der Betreuungsschlüssel--die Bezahlung--die Betreuung über 9 Stunden täglich, die pädagogische Erziehung der Kinder?
    Scheinbar schon, sonst würden doch alle Erzieher und Erzieherinnen in städtische Einrichtungen wechseln und dann gäbe es dort auch kein Personalmangel und auch sonst keinen Grund für Verdi, zu Streiks aufzurufen.

    Warum funktionieren Kitas in freier Trägerschaft anscheinend besser?



  25. 41.

    Der Ego erschreckt mich. Ich würde mich nicht wundern, wenn die selben Menschen auch wegen PISA meckern, schlechte Schulen meckern und so weiter.
    Eigentlich sollten gerade die Eltern daran interessiert sein, dass die Kinder gute Voraussetzungen bekommen sollten. Aber dem ist weit gefehlt.
    Es ist tatsächlich schwer für 1 Woche sein Kind unter zu bringen. Aber es ist einfacher, wenn dann die Kinder kaum etwas lernen? Denn daran sind ja "nur" die Pädagogen schuld und nicht der fehlende Weitblick!

  26. 39.

    Ich rede nicht von Schuld, sondern von Einstellung. Ganz ehrlich, wer das nicht tun möchte sollte den Beruf wechseln. Dieses mä mä Gejammer. Mir tun alle Eltern leid und die Kinder etc.

  27. 38.

    Das habe ich gelesen. Mein Einwand zusätzlich war ein Gespräch mit einer Kita Mitarbeiterin, die auch die Bezahlung stark kritisierte. Das nur noch als Nachtrag.

  28. 37.

    Das Ross bietet mir eine perspektive die Ihnen fehlt. Daher verbleibe ich dort. Lesen Sie den Kommentar auf den ich reagiert habe. Zudem wird nach großzügigen Gehaltserhöhungen von den Erzieher:innen nun ein bisschen mehr Leistung verlangt. Ist eigentlich fair. Das scheinen die Erzieher:innen aber anders zu sehen und haben dann Ver.di ein Ohr abgejammert. Nun dürfen Kinder und vor allem Frauen unter den Konsequenzen leiden. Super Leistung... Hab ich was vergessen?

  29. 36.

    Äh und arbeiten? Geld verdienen? Wie soll das gehen mit Kind ohne sichergestellte Betreuung? Wollen wir Frauen (alle) wieder in die Küche gesperrt werden, das Heim für den Hausherren sauber halten und die Kinder von vorne bis hinten betüdeln?
    Neeeeeeeeee, es lebe das 21. Jahrhundert. Wer sein Leben allerdings so gestalten möchte, kann ja gerne zu Hause bleiben. Die Familien dürfen dann auch gerne auf den Kitaplatz verzichten und diesen an Muttis/Familien abgeben, die für ihren Lebensunterhalt ackern müssen...

  30. 35.

    Also wenn die ganzen wichtigen Menschen ihren wichtigen Job nicht ohne Erzieher machen können, weil sie nicht wissen, wohin mit ihren Kindern, dann ist das doch ein klares Zeichen dafür, wie wichtig uns diese Berufssparte sein sollte. Ich finde es gut, dass diese für bessere Arbeitsbedingungen streikt. Ich habe das selbe Problem, muss auch schauen, was ich mache mit meinen Kindern wenn die Kita zu hat, aber ich finde es völlig okay, dass ab und an tun zu müssen. Und ich finde, gemessen daran, wie wichtig dieser Job ist, dürfen die Menschen hier auch noch mehr verdienen, auch wenn es darum ja gerade nicht geht.

  31. 34.

    Wir haben früher in einem anderen Bundesland gewohnt, in dem Kinder erst mit 3 Jahren einen Kindergarten besuchen konnten. Wenn es in einem Jahrgang sehr viele Kinder gab, so wie bei unserem Sohn, war ein Kindergartenbesuch erst mit 4 Jahren möglich. Das wusste man vorher und hat das eingeplant. Damals besuchten Kinder überwiegend nur halbtags einen Kindergarten, ganztags nur "Notfälle".
    Vorschlag: Kita-Besuch erst ab 3 Jahren, dann reichen auch die Erzieherinnen aus.
    Das provoziert jetzt eini

  32. 33.

    Hey Graumann, sie wissen aber gut bescheid. Warum können Gebühren nicht zusätzlich zum Etat zweckgebunden eingesetzt werden?! Das verbessert die Bedingungen, die Bezahlung und dann gibt es auch mehr Personal und bei solder Planung auch mehr Kita-Plätze. Was ist an nach Verdienst gestaffelten Gebühren falsch? Hat es alles schon gegeben bis Berlin zur Geschenkestadt wurde, als mit Abstand größtes Nehmerland im Länderfinanzausgleich. Das sinnfreie 29€-Ticket ist der beste Beweis für schlechte Finanzpolitik und Geschenkementalität.

  33. 32.

    Toll von welch hohem Ross Sie hier anderen Dinge vorrechnen, die überhaupt nicht debattiert werden im Moment.
    Vielleicht beschäftigen Sie sich einfach mal mit dem Thema des Streikes, dem Berliner Bildungsprogramm (Grundlage der Arbeit in Berliner Kitas), gleichen das mit der Realität vor Ort ab und dann dürfen Sie sich gerne entschuldigen, oder besser etwas leiser über Dinge schweigen, die sie nicht beurteilen können.

  34. 30.

    Aus Kindergärtnerin wurden Erzieher. Damals mit Realschulabschluss heute mit Studium ( Fächer wie : Pädagogik, Recht, Psychologie, Sozialwesen , Behindertenrecht, Inklusion , Förderung ect greifen im Unterricht) früher war es nur die liebe Nanny. Heutzutage gibt es einen Bildungsauftrag vom Land. Deshalb müssen Erzieher nicht nur Nanny sein, sondern den Job nachgehen können, für was sie geschult wurden. Heutzutage müssen sie jedes einzelne Kind beobachten, ob es altersgerecht Dinge kann,ob es bestimmte Fördermöglichkeiten gibt. Auch im Umgang mit behinderten Kindern, allergischen Kindern, Migration. Dokumentation muss für jedes Kind gemacht werden, wie hält es die Schere, kann er/sie den Namen Schreiben ect... dann kommen zahlreiche Eltergespräche oft vormittags dazwischen. Planungen für Projekte , Portofolie. Auf eine Erzieherin kommen bis zu 15 Kinder und das ist eine Menge, gerade wenn man dann noch Problem Kinder/ Familien mit bei hat

  35. 29.

    Bei Steuerklasse 1 bleiben 1385,45€ übrig wenn man sich den Luxus einer 1000€ Wohnung leisten möchte. Dann kann man mit schlauen Einkäufen etwa 400€ für Nahrungsmittel ausgeben, Strom für rund 45€, Festnetz mit Mobilvertrag sind etwa 50€ und wenn man es hat dann Gas für etwa 30-40€. Da hat man am Ende noch 850€ übrig mit denen man wirtschaften kann wie man will. Davon kann man gut leben.

    Man kann sich auch gern eine kleinere Wohnung leisten. Also vielleicht so zwischen 30-40m². Dann zahlt man sich nicht arm und braucht nicht über den Mietmarkt in Berlin zu jammern.

    Topgehälter verdienen nur die jenigen die auch Topleistungen im Staat bringen. Wie man in einigen Kommentaren lesen kann fühlen sich Erzieher:innen bereits mit 15-20 Kindern überfordert. Daher ist dahingehend wohl nichts mehr raus zu holen.

  36. 28.

    Belesen sie sich doch erstmal bevor sie hier wild argumentieren:
    „Konkret fordern die Gewerkschaften nicht mehr Geld, sondern einen Entlastungstarifvertrag [PDF: verdi.de]. Der soll vor allem einen Mindestpersonalschlüssel für die Kitas festlegen und Regeln für den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden aufstellen. Zudem solle die Ausbildung verbessert werden. Für pädagogische Arbeit soll es mehr Zeit geben, damit die Betreuungsqualität steigt oder zumindest gehalten werden kann. Kernpunkt der Forderungen: Werden die Vorgaben nicht eingehalten, soll es einen Belastungsausgleich für die Erzieher:innen geben, in Form von zusätzlichen freien Tagen oder Geld.“
    Danke!

  37. 27.

    Ja und nun? Schauen Sie sich mal um, wieviel in anderen Berufen verdient wird. Teilweise mit Studium. Da ist man mit diesem Gehalt in unseren Breitengraden leider noch gut dran. Einfach nur über die Höhe jammern hilft keinem. Natürlich sind die Lebenshaltungskosten hoch. Aber nicht nur für Erzieher. Man muss sowas leider auch immer etwas in Relation zum grundsätzlichen Gehaltsgefüge sehen. Muss uns nicht gefallen, ist aber leider ein Fakt. Und vielleicht kann man als Plus auch mal die Jobgarantie im öffentlichen Dienst erwähnen. Das ist in der freien Wirtschaft keineswegs üblich. Es hilft doch keinem, immer nur auf alles Schlechte zu schauen

  38. 25.

    Wohlhabende Eltern könnten durchaus Kita-Gebühren bezahlen.
    Sie geben von ihren hohen Einkommen teilweise noch privat Geld für Nannys und allerlei Unterrichtungen aus.
    Da werden ja wohl 100€ pro Monat kein Problem sein.

  39. 24.

    Falls das stimmt, was bleibt da Netto übrig?
    Falls eine Kindergärtnerin selbst noch über 1.000€ Miete zahlen muss, was soll da übrig bleiben?
    Schon mal den Neuvermietungsmarkt angeschaut?
    Wo Mondmieten verlangt werden.
    Damit überhaupt wieder mehr Menschen den erfüllenden Beruf des Kindergärtners machen, sollte die Politik erst recht dafür sorgen, dass dort Top-Gehälter bezahlt werden.
    Bei Ihren eigenen Diäten schaffen sie es doch auch, diese regelmäßig deutlich anzuheben.

  40. 23.

    Oh Mann, was heißt denn kaputt gespart. 3.600 Euro Gehalt. Und die Politik ist immer schuld. Das kann nicht sein. Punkt

  41. 22.

    Die Kommentare hier sprechen Bände! Keine Wut auf die bornierte Arbeitgeberschaft, Kinder sind Privatsache, wer Kinder hat, soll bezahlen für die Betreuung, ich weiß nicht, wie viele Denkfehler ich hier noch vergessen habe.... Eine Gesellschaft, die ihre Kinder als Last empfindet, die schafft sich tatsächlich selbst ab. Wut ist angebracht, auf eine Wirtschaft, die nicht mehr alle Tassen im Schrank hat und einen Senat, der nach dem Motto "Hauptsache das Auto, der Rest ist das Leid anderer Leute" regiert.
    Sollten alle mal froh sein, dass die Erzieher:innen sich wehren, die nächste Generation ergreift den Job einfach nicht mehr, dann viel Spaß bei der Kinderbetreuung zu Hause. Können sich dann halt nur noch wohlhabende leisten ihre Kinder teuer betreuen zu lassen (dann spielt es ja keine Rolle ob Fachkraft oder nicht), der Rest muss halt zusehen. Bestimmt eine traumhafte Gesellschaft wird das.

  42. 21.

    Richtig und nicht alle Eltern haben Arbeitsplätze wo sie ihre Kinder in eine Ecke setzen können. Es gibt ja auch Arbeitgeber die schlicht weg die Nase voll haben von den ständigen Fragen nach Schicht wechseln oder unbezahlten Urlaub usw. All das wird auf dem Rücken der Eltern und Kinder ausgetragen. Und nun sogar eine ganze Woche?? Ist es denn hilfreich das die Bürgergeld Empfänger eventuell jetzt auch noch steigen, weil der Arbeitgeber tschüss sagt. Denn wer keine Kinder mehr im betreuungspflichtigenm Alter mehr hat, kann und will die Sorgen und Nöte der Eltern nicht verstehen. Ja, Streik muss weh tun, aber bitte Verdi, es sollte auch die richtigen treffen und nicht einfach streiken um des Streiks willen und schon gar nicht kurz vor der Sommerpause, denn das sieht wirklich nach Projektwoche aus um die Zeit bis zu den Ferien tot zuschlagen.

  43. 20.

    Warum sollte Berlin aus dem Tarifverbund austreten? Es könnten doch auch Kitagebühren wieder eingeführt werden und somit könnte man ein teil der Gebühren dafür verwenden. Warum soll die Allgemeinheit dafür bezahlen. Aber der linke Flügel der SPD will es ja nicht.

  44. 19.

    Stimmt. Die Erzieher:innen sind schuld, dass die Bildung kaputt gespart wurde. Oh man!

  45. 18.

    Aktuell tun die Streiks nur denen empfindlich weh, die eigentlich die Verbündeten der Erzieher sein sollten. Der Senat hat absolut keine Nachteile, kann den Streik aussitzen und lacht sich ins Fäustchen, wie sich Erzieher und Eltern gegenseitig zerfleischen.

  46. 17.

    "Ein derartiger Ausstand sollte nicht möglich sein..."
    Sie möchten also die Pflichten der Beamten ohne die Vorzüge derselbigen ?

  47. 15.

    Berlin kann aus den Tarifveebund austreten. Es geht rechtlich, bei Verdi Sitzen Juristen welche sowas vorher prüfen. Das Problem ist, Berlin will nicht. Gutes Personal kostet halt Geld. Stattdessen werden lieber knapp 300 Mio für das 29 Euro Ticket und Millionen für die EM ausgeben. Wie im alten Rom....der Kopf vom Fisch bekommt nichts mehr mit.

  48. 13.

    Auf Ver.di ist kein Verlass. Verstehen die nicht das Berlin der Tarifgemeinschaft angehört. Wieso soll jetzt Berlin einen besonderen Vertrag schließen der in anderen Bundesländern nicht gilt. Ver.di, was wollt ihr so erreichen. Nur der Frust der Eltern die ihre Kinder jetzt selbst betreuen müssen. Der Arbeitgeber gibt uns nicht frei. Wir müssen extra Urlaub nehmen, Danke Ver.di!

  49. 12.

    Das Ganze weitet sich bis in die Schulen aus. Entweder nehmen Lehrkräfte ihre(sehr kleinen)Kinder mit oder bleiben gleich zuhause. Ein derartiger Ausstand sollte nicht möglich sein, am Ende trifft es die Falschen.

  50. 11.

    Der Senat möchte wahrscheinlich nicht, dass Menschen zu viel selbstständig denken.
    Denn dann wäre ja gar keiner mehr mit dem, was die "Politik für ihre Bürger" nennen, einverstanden.
    Ja, Sie haben da vollkommen Recht. Dass Berlin ungleich und mies bezahlt und behandelt, sieht man auch bei Feuerwehr, Polizei, Lehrern etc....

  51. 10.

    Ich bin leider sehr skeptisch, ob die Kitas wirklich so überbelegt sind.
    Mir reicht für meine Kinder Aufbewahrung völlig aus. Alles andere bekommen sie zu Hause.

    Ich glaube, ein Teil sind auch diese verwöhnte Anspruchshaltung heutzutage.
    Meine Kollegen auf Arbeit sind z.b zu 90 % faul. Anders kann man es nicht sagen.

  52. 9.

    Gern wiederholt aus einem anderen Faden: Schaut man sich die Personalbemessung bundesweit an, liegt Berlin bei den 0 - 3 jährigen am schlechten Ende, bei 3 - 6 Jahren im Mittelfeld. So von wegen ... unbedingte Gleichheit zwischen den Ländern oder überproprotionale Belastung. Das Argument mit der TG ist vorgeschoben, der Senat hat es in der Hand, die rechtlichen Rahmenbedingen zu verbessern.

    Quelle: Monitoringbericht zum KiQuTG 2022

  53. 8.

    Ich würde zu gerne wissen wieviele der hier kommentierenden und über die streikenden Erzieher:innen meckernden Personen schon einmal unter den jetzigen Bedingungen in einer Kita gearbeitet haben! Es geht eben nicht nur um Quantität: viele Plätze für viele Kinder und dann eher Aufbewahrung, sondern dass endlich wieder Qualität in die frühkindliche Bildung zurück kehrt. Fragen sie doch Psycholog:innen wie wichtig gerade die Zeit zwischen dem ersten und sechsten Lebensjahr ist, prägend für das gesamte weitere Leben. Wer in frühkindliche Bildung, in Bildung im allgemeinen, investiert, hat später weniger Kosten!
    Solidarisiert euch mit den Erzieher:innen zum Wohle der Kinder.
    Ich möchte noch hinzufügen: natürlich ist diese Situation herausfordernd für alle betroffenen Eltern. Daran sind aber nicht die Erzieher:innen schuld, sondern vielmehr eine bildungsunfreundliche Politik!

  54. 7.

    War ja klar, kaum ist ein weiterer Artikel zum Thema Kitastreik online kommen sie daher, die, die ihre egozentrierte Sicht zur alleinigen Wahrheit postulieren müssen, die überheblichen Kommentare (nach dem Motto "Augen auf bei der Berufswahl") und die üblichen Einzelfallberichte, die ein vorübergehendes Ärgernis in den Mittelpunkt der Debatte stellen.
    An alle, die denken, dass Streik das falsche Mittel ist:
    Proteste, die nicht an einer empfindlichen Stelle spürbar sind, führen erfahrungsgemäß nicht zu Veränderungen, es gibt kein signifikantes Beispiel dafür in der jüngeren Vergangenheit.
    Wenn jetzt nichts passiert und der Senat umdenkt und bessere Rahmenbedingungen schafft, sitzt bald in jeder Werkstatt, auf jeder Baustelle oder in jedem Büro ein Kind mit Tablet und glotzt sich die Augen rot, weil es kaum noch Menschen geben wird, die den Beruf machen wollen.
    Im Übrigen ist der Bildungsauftrag auch heute schon nicht erfüllt. nur weil man sein Kind pünktlich abliefert in der Kita.

  55. 6.

    ...hatte der Öffentliche Dienst nicht gerade erst vor einigen Monaten einen kräftigen Schluck aus der Pulle abbekommen? Jetzt geht es um mehr Personal, danach um die Vier-Tage-Woche u.s.w Ein Teufelskreis.

  56. 5.

    Was ist denn das für eine Milchmädchenrechnung? Die „Fehlzeiten“ haben keinen Einfluss auf die Rente und es muss nicht länger gearbeitet werden. :) ein Jahr nicht arbeiten bedeutet im Durchschnitt 40 € weniger Rente im Monat. Wussten Sie das?

  57. 4.

    Woher haben Sie diese falschen Informationen? 3.300 € Brutto Anfangsgehalt bei Vollzeit ist zu wenig? Ich denke nein! Mit Kitagebühren kann man keine Gehälter erhöhen, sondern würde damit den Haushalt entlasten und weniger Schulden machen.
    Wem der Job nicht gefällt, soll sich einen anderen suchen!

  58. 3.

    Was nehmen wir uns wirklich heraus? Eine Woche müssen Eltern sehen, wo sie die Kinder "parken" können? So sieht frühkindliche Bildung aus? Ich habe da einen kleinen Jungen entdeckt, der in einem Werkstattbetrieb mit einem 'Filmchen' in der Ecke saß. Der Papa in diesem Fall konnte sich nicht um den Hosenmatz kümmern; er musste mit den zahlreichen Kunden die Reparaturmöglichkeiten durchsprechen. Sein Angestellter war mit einer Reparatur beschäftigt. Eine Arbeitsstätte ist - trotz des vorbildlichen Verhaltens des Kleinen - nun einmal keine Bildungseinrichtung für Vorschulkinder. Anstatt den "Weselsky" zu machen sollten die Verdianer mit der Verantwortlichen im Senat über die gangbaren Wege zur Lösung dieser Misere arbeiten. Doie nunmehr fast 20 Tage haben für den Kleinen nun wahrlich kaum zur Bildung beigetragen. Lediglich die die sich stark gebende Gewerkschaftsführung konnte sich 'ihr Stühlchen' sichern. Na, ja, der Kleine bekam dann zwischendurch ein Extraküsschen - eigentlich traurig

  59. 2.

    Der Beruf ist für viele nicht attraktiv weil die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen schlecht sind. Das kann man ändern wenn Kitabetreuung wieder kostenpflichtig wird. Sozialverträglich. Die Zeit der Geschänkerepublick muss vorbei sein.

  60. 1.

    In erster Linie eine Katastrophe für Eltern und Kinder für 1 Woche „Freimachen“. Nicht zu vergessen, die 5 Tage bedeuten 5 Tage mehr arbeiten für späteren Renteneintritt.

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