Tempelhofer Feld -
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Berlin hat den Landesrechnungshof gebeten, einen kritischen Blick auf den vom Senat angekündigten Bebauungswettbewerb für das Tempelhofer Feld zu werfen.
In einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur (DPA) vorliegt, kritisieren die Umweltschützer, die für den Wettbewerb vorgesehenen zwei Millionen Euro seien eine Verschwendung von Steuermitteln. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] darüber berichtet.
Der Umweltschutzverband ist einer der Teilnehmer der sogenannten Dialogwerkstätten zur möglichen Bebauung des ehemaligen Flughafengeländes. Laut der BUND-Geschäftsführerin Gabi Jung ist es ein Fall für den Landesrechnungshof, wenn nach den kritischen Einschätzungen bei den Dialogwerkstätten dennoch zwei Millionen Euro für den Wettbewerb aus dem Fenster geworfen werden sollten.
BUND wendet sich an die Landesrechnungshof-Präsidentin
"Wir bitten, Ihre Möglichkeiten als Landesrechnungshof geltend zu machen, und diese Verschwendung von Landesmitteln zu verhindern", heißt es in dem Schreiben an Landesrechnungshof-Präsidentin Karin Klingen. Die schwarz-rote Koalition müsse die Ergebnisse aus den Dialogwerkstätten ernst nehmen und den geplanten Bebauungswettbewerb abblasen. Die dafür angesetzten zwei Millionen Euro sind angesichts der angespannten Haushaltslage auf keinen Fall für diesen Wettbewerb auszugeben.
Der BUND weist auf die "Richtlinien der Regierungspolitik" des schwarz-roten Senats hin. Darin heißt es: "Mit einem internationalen städtebaulichen Wettbewerb wird der Senat die Möglichkeiten einer behutsamen Randbebauung in begrenzten Teilen der Fläche ausloten." Zu dieser Frage gesamtstädtischer Bedeutung sei für den Senat die Neubewertung durch die Berlinerinnen und Berliner maßgeblich.
Aus Sicht der Umweltschützer haben sich die Teilnehmer der Dialogwerkstätten eindeutig gegen eine Bebauung des Tempelhofer Felds ausgesprochen und fordern entsprechende Konsequenzen. Der Verband selbst sprach sich vor etwa einer Woche eindeutig gegen eine solche Bebauung aus und forderte den Senat zum Stopp aller diesbezüglichen Planungen auf.