Einsparungen - Ausbau der Lehrkräfteausbildung in Berlin wackelt

Mi 27.11.24 | 19:55 Uhr
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Symbolbild: An der Universität sitzen Lehramts-Studenten vom ersten Semester in einer Vorlesung. (Quelle: dpa/Grubitzsch)
Audio: rbb 88.8 | 27.11.2024 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa/Grubitzsch

Der Ausbau der Lehramtsstudienplätze in Berlin ist durch die Kürzungen im Landeshaushalt ungewiss. Es müsse bewertet werden, welche Leistungen erbracht werden können und welche nicht, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) dem rbb auf Anfrage. Lehrkräfte seien ein sehr wichtiges Thema. Darüber werde in den nächsten Wochen gesprochen.

Zwischen dem Land Berlin und den Berliner Universitäten war verabredet, die Zahl der Lehramtsabsolventen langfristig von 2.000 auf 2.500 pro Jahr zu erhöhen. Zum aktuellen Schuljahr waren rund 700 Stellen an Berliner Schulen offen.

Allerdings braucht Berlin insgesamt deutlich mehr frisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer jedes Jahr. Denn der Bedarf bleibt bei einer wachsenden Zahl von Schülern groß und viele Lücken im Peronsaltableau konnten zuletzt nur mit Quer- und Seiteneinsteigern gefüllt werden.

HU-Präsidentin: Mehr Lehrkräfte nur bei höherer Förderung

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, sagte nun im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" [kostenpflichtig], dass die Ausbildungszusage an zusätzliche Ressourcen vom Land gekoppelt seien. Von Blumenthal, die gleichzeitig der Landeshochschulrektorenkonferenz vorsteht, spreche dabei auch für die Freie Universität und die Technischen Universität, wie beide Hochschulen dem rbb bestätigten.

Der FU zufolge lassen sich die Folgen der Haushaltskürzungen für den Ausbau der Lehrkräftebildung allerdings noch nicht konkret beziffern. Die Gespräche mit dem Land seien noch nicht abschließend geführt worden. "Sollten jedoch weniger Mittel für den Ausbau zur Verfügung stehen, werden sich die im Hochschulvertrag anvisierten Ziele nicht realisieren lassen", so ein Sprecher der Freien Universität.

Univerträge sollen um 100 Millionen Euro gekürzt werden

Die Universitäten müssen im Rahmen der Haushaltskürzungen teils erhebliche Einsparungen hinnehmen. Bei den Hochschulverträgen ist ein Minus von 100 Millionen im Gespräch, der Zuschuss für Baumaßnahmen soll um 6 Millionen Euro sinken. Rund fünf Millionen Euro sollen bei der Qualitäts- und Innovationsoffensive wegfallen, weitere acht Millionen Euro bei konsumtiven Ausgaben. Für Investitionen gibt es rund zehn Millionen Euro weniger, die Berliner Quantum Alliance wird ganz gestrichen, das Studierendenwerk bekommt 7,5 Millionen Euro weniger. Dazu kommen weitere Streichungen in Millionenhöhe.

mit Informationen von Kirsten Buchmann

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.11.2024, 18:45 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Die FU Präsidentin soll sich mal fragen, wieviele Lehrstühle und Geld für gendern und sonstiges nicht dringendes ausgegeben wurde. Schon in Zeiten des Defizites! Wo war sie denn da? Auch als in anderen mit geringer Produktivität mit Feld um sich geworfen wurde.

  2. 7.

    Und das, wo unser Bildungssystem schon so miserable ist. Vielen Dank dem Senat.
    Wie immer auf dem Rücken der Schwächsten,den Kinder.

  3. 6.

    Ich habe es erst jetzt gelesen und bin völlig entsetzt. Wie kann man bei einem Mangel an Lehrern die Studienplätze reduzieren. Habe es damals als Jurastudent erfahren, dass vor der Wende die Examensnoten recht hoch waren um Staatsanwältin oder Staatsanwalt bzw. Richterin oder Richter zu werden. Nach der Wende waren zu Recht die Anforderungen gesenkten worden. Das macht man jetzt auch. Wenn keine ausreichende Anzahl von Lehrern da ist, frag ich mich wie es weiter gehen soll.

  4. 5.

    Waffen, Bürokratie, Oberschichtschutz, Diätenerhöhung statt Bildung. Finde den Fehler.

  5. 4.

    Na geht ja nun doch langsam los das man an der Bildung spart. Ich warte noch auf den Kitabereich. Da kann man ja noch mehr sparen und nachdem die letzte Streikwelle einfach beendet wurde, ist es besauerlicher weise sehr still geworden.

  6. 3.

    Komischerweise wird weiterhin an der TVO (Schnellstraße im Osten Berlins) festgehalten, obwohl damit Einsparungen von mehrenden hundert Millionen (kein Witz) erzielt werden können.

  7. 2.

    Mit deisen Sparmaßnahmen schneidet man sich mal wieder ins eigene Fleisch, da fehlen in Berlin 700 Lehrkräfte und dann kürzt man Gelder für deren Ausbildung was für ein Widerspruch. Ausgebildete Lehrkräfte sind die Zukunft für unsere Kinder die dann auch eine ordentliche Schulbildung bekommen und weniger Unterrichtsausfall wäre.
    Ich kann diese Sparmaßnahme nicht nachvollziehen und auch nicht gut heißen.

  8. 1.

    Also Berlin subventioniert jeden Fluggast ... aber bei der Ausbildung von Lehrer*innen wird gespart. Für eine Fanmeile hatte Berlin über 80 Mio und Hollywoodfilme werden subventioniert. Das ist spätrömische Dekadenz.

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