Landesverband - Berliner Linke fordert Ausgetretene zu Niederlegung ihrer Mandate auf

Mi 06.11.24 | 11:56 Uhr
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Archivbild: Das Karl-Liebknecht-Haus ist die Bundesgeschäftsstelle der Partei Die Linke in Berlin. Aufnahmedatum 26. März 2022. (Quelle: picture alliance/dpa/Daniel Kalker)
Video: rbb24 | 06.11.2024 | Nachrichten | Bild: picture alliance/dpa/Daniel Kalker

Nach dem Willen der Parteispitze der Berliner Linken sollen die kürzlich ausgetretenen Mitglieder der Partei ihre Mandate niederlegen. Das teilte der Landesverband am Mittwoch mit.

"Wir stellen fest, dass der Landesparteitagsbeschluss analog auch für Amts- und Mandatsträger*innen auf bezirklicher Ebene gilt, die die Partei Die Linke verlassen haben und empfehlen den Bezirksvorständen und -verbänden entsprechende Beschlüsse zu fassen", heißt es in dem Beschluss.

Ex-Parteimitglieder wollen im Abgeordnetenhaus bleiben

Die früheren Senatoren Klaus Lederer, Elke Breitenbach und Sebastian Scheel, der frühere Fraktionschef der Linken im Abgeordnetenhaus Carsten Schatz und der haushaltspolitische Sprecher Sebastian Schlüsselburg teilten ebenfalls am Mittwoch mit, weiterhin in der Linksfraktion des Berliner Abgeordnetenhauses bleiben zu wollen.

Auch wenn sie vor zwei Wochen aus der Linkspartei ausgetreten sind, seien sie weiter bereit, auf der Grundlage des von ihnen "getragenen Wahlprogramms als Mitglieder in der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus mitzuarbeiten." Das teilte Carsten Schatz dem rbb mit. Er begründete das mit der Verantwortung vor den Menschen in Berlin, "die auf eine starke und handlungsfähige linke Fraktion angewiesen sind." Man habe den Vorsitzenden der Partei und der Fraktion im Abgeordnetenhaus Vorschläge unterbreitet, wie diese Zusammenarbeit aussehen könne. Darüber müsse sich die Fraktion verständigen.

Linke prüft Vertrauensverhältnis

Vor zwei Wochen hatten die früheren Senatoren Klaus Lederer, Elke Breitenbach und Sebastian Scheel, der frühere Fraktionschef der Linken im Abgeordnetenhaus Carsten Schatz und der haushaltspolitische Sprecher Sebastian Schlüsselburg die Linkspartei zu verlassen.

Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Abgeordnetenhaus, Tobias Schulze, sagte dem rbb, man wolle sich Zeit nehmen, um zu prüfen, ob noch ein Vertrauensverhältnis bestehe. Anders als der vor rund einem Jahr aus der Linken ausgetretene Abgeordnete Alexander King, haben die fünf Abgeordnete bislang nicht angekündigt, einer anderen Partei beitreten zu wollen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 6.11.2024, 19:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Ich bin weder strammer AfD-ler, noch sonst irgend was, was Sie mir ständig anhängen wollen. Ich habe nämlich einen eigenen Kopf zum Denken und im Gegensatz zu Ihrem Tunnelblick erkenne ich das Erfordernis linker Parteien genau so an, wie das von rechten, so lange es sich im Rahmen der FDGO bewegt. Bei keiner Partei im Bundestag wurde gerichtlich bisher Anderes festgestellt. Also ganz ruhig Blut. Dass Die Linke abgewirtschaftet hat, mag für Sie ein Schock und unverständlich sein, ist aber leider unübersehbar. Aber Menschen, die Wagenknecht für rechts halten, sind für einen klaren Blick wohl eher nicht zu haben.

  2. 13.

    Wenn uns ein strammer AfDler Die Linke erklären will... wird es absurd.

  3. 12.

    Wenn uns ein strammer AfDler Die Linke erklären will... wird es absurd.

  4. 11.

    Eine "echte" Linke steht vor allem für die Rechte und die Zukunftssicherheit der Arbeitnehmer, nicht für Randthemen und das breite Verteilen von Sozialleistungen. Wenn sie, so wie die heutige Linke, dabei kein Maß zwischen Leben (Arbeiterklasse) und Leben lassen ("die Reichen") findet und akzeptiert, verlieren aber am Ende alle. Der Reiche, der das Land verlässt und damit die Angestellten in die Arbeitslosigkeit schickt, ist am Ende noch genau so reich. Aber die Angestellten werden noch ärmer. Linke Politik ist wichtig, um einen Ausgleich von Leistung und fairer Entlohnung zu erreichen und zu erhalten. Eine Linke, die aber nur Enteignungen und Steuererhöhungen im Sinn hat, schadet der Gesellschaft am Ende und wird vom Wähler abgestraft.

  5. 10.

    "Stalisnisten waren keine echten Linke." Vielleicht nicht mehr so richtig, aber sie waren die logische Folge aus einer konsequenten linken, sozialistischen Politik. Absoluter Sozialismus auf der einen und Freiheit und Demokratie auf der anderen Seite passen nicht zusammen, weil es menschlichen Verhaltensweisen widerspricht. Selbst die Kommunen der Alt-68er, die das absolute Ideal des Sozialismus leben wollten und eine Weile auch getan haben, sind letztlich genau daran gescheitert. In einer noch größeren Gesellschaft ist das schlicht unmöglich. Man kann sie nur dazu zwingen und dieser Zwang muss beständig zunehmen, was zwangsläufig in einer Diktatur mündet. Der Mensch ist für den Sozialismus nicht geeignet.

  6. 9.

    Quatsch deine Einschätzung von Linken. Echte Linke sind international,transnational und antikapitalistisch, pazifistisch und sozial !

    Stalisnisten waren keine echten Linke.

  7. 8.

    Ziemlich widersprüchlich. Die Fraktion will mit den Ausgetreten weirer zusammen arbeiten, der Parteivorstand will die Mandate haben.
    Gewält ist gewält egal ob ich irgendwann die Partei für die ich gewählt wurde verlasse oder nicht.
    Mich interessiert wie die ausgetreten später weiter zusammen arbeiten wollen. Eine neue Parteigründung? Rente? Außerparlamentarische Arbeit ?
    Mir gehen langsam die wählbaren Parteien aus. Erst die Grünen jetzt die Linke.
    Teilbereichtsparteien sind keine Alternative.

  8. 7.

    Die LINKEN sind überflüssig, sie sind nicht Links, den auch echte Linke sind wirtschaftlich und heimatlich national orientiert und theoretisch kompatibel zu Rechten. Beide verabscheuen die Korruption und Wählertäuschung der Mitten. Ich glaube in Belgien gab es mal eine Regierungskoalition Linke/Rechts wegen gleicher Schnittmengen.

  9. 6.

    Stimmt, das übliche Schauspiel. Nämlich Hass und Hetze gegen Grüne und Linke. Das gehört zum rbb wie das Amen in der Kirche.

  10. 5.

    Das übliche Schauspiel. Dabei hat auch die Linke freudig Mandatsträger anderer Parteien in ihren Reihen aufgenommen, wobei die weiterhin z.B. in der Bürgerschaft zu Hamburg sitzen.

  11. 3.

    Die Linke sollte dankbar sein, solche Abgeordneten zu haben, für die die Linke gewählt wurde.

  12. 2.

    Es wurde aber nicht die Partei gewählt, sondern die Abgeordneten.. Einstellung wie bei der SED.

  13. 1.

    1. gibt es keine Pflicht dazu und 2. ist Sebastian Schlüsselburg direkt gewählt, das Mandat ist an seine Person gebunden, niemand könnte nachrücken. Im Übrigen, warum meckern die Linken denn so rum, die 4 sind aus der Partei ausgetreten aber nicht aus der Fraktion.

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