Ein Jahr nach "Potsdamer Treffen" - 700 Menschen demonstrieren gegen Rechtsextremismus

Mo 25.11.24 | 20:43 Uhr
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Demonstration eines Bündnis aus Fridays For Future Potsdam, Grüne Jugend Potsdam/Brandenburg, Jusos Potsdam, Linksjugend Solid, Omas gegen Rechts und anderen gegen Rechtsextremismus (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Audio: radioeins vom rbb | 25.11.2024 | Christian Find | Bild: dpa/Fabian Sommer

Ein Jahr nach dem Potsdamer Treffen rechter Politiker zur Migrationspolitik haben nach Angaben der Veranstalter etwa 700 Menschen gegen Rechtsextremismus protestiert. Zu der Kundgebung in der brandenburgischen Landeshauptstadt hatten unter anderem das Klimabündnis "Fridays For Future", die Grüne Jugend, die Jusos, die "Linksjugend Solid" und die "Omas gegen Rechts" aufgerufen.

Zeichen gegen rechts "wichtiger denn je"

Leonel Richy Andicene von den Jusos Brandenburg sagte, rechtsextreme Gruppierungen und Parteien seien weiter auf dem Vormarsch. Es sei deshalb wichtiger denn je, ein Zeichen dagegenzusetzen. Eli Wersich von "Fridays for Future" Potsdam sagte, es dürfe keine Machtoption für Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten geben. Eine Mehrheit lehne rassistische und menschenfeindliche Narrative in der Migrationsdebatte ab.

Am 25. November 2023 hatten sich rechte Politiker, vor allem von der AfD, Unternehmer und rechtsextreme Meinungsmacher wie Martin Sellner in einem Potsdamer Hotel getroffen. Recherchen von "Correctiv" hatten das Treffen bekannt gemacht, unter anderem soll über Pläne zur massenhaften Ausweisung von Migranten beraten worden sein.

Sellner selbst sprach bei dem Treffen nach eigenen Angaben über die sogenannte "Remigration". Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll. Auf die Enthüllungen des Recherchenetzwerks folgten zahlreiche große Demonstrationen im ganzen Land.

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.11.2024, 21:00 Uhr

 

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43 Kommentare

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  1. 43.

    Nein, das würde ich so nicht unterschreiben. Die meisten, mit der Politik unzufriedenen Menschen sind nicht deshalb unzufrieden, weil sie eigenes Versagen auf die Politik reflektieren würden. Sie sind unzufrieden, weil sie die Auswirkungen tagtäglich zu spüren bekommen. Sie bemerken also eine Änderung der Umstände und für die ist sehr wohl die Politik verantwortlich. Man kann es ohne Frage nicht Jedem Recht machen und notorische Meckerer gibt es immer. Aber wenn die Preise durch staatliche Lenkung in die Höhe schießen, die innere Sicherheit leidet und die Konjunktur zum Erliegen kommt, dann spüren das die Menschen und reagieren entsprechend. Gerade die Ampel hat in den letzten Jahren kein gutes Bild abgegeben und gefühlt keines der wirklichen Probleme gelöst und stattdessen Randthemen beackert, die nur einen Bruchteil der Wähler interessieren.

  2. 40.

    „Die jeweils Betroffenen brauchen individuellen und gesellschaftlichen Beistand, nicht aber Parolen, etwas 100 % ig (!)“
    Die jeweils Betroffenen dürfen erst garnicht zu Betroffenen werden.

  3. 39.

    ich schrieb es aus Sicht des Wählers: ich kann nicht immer die gleiche Partei wählen und eine andere Politik erwarten.

  4. 38.

    Es wird nie nur das Gleiche getan, das ist in der Tat eine Herausforderung an eine differenziertere Wahrnehmung. Gleich ist in der Tat, soziale Probleme und Herausforderungen technisch lösen zu wollen: mit Hilfe angewendeter, bis zum letzten Punkt und Komma ausgefeilter Gesetze, per Überwachungsmaßnahmen, Polizeibefugnisse und dergleichen.

    Die zunehmenden gesellschaftlichen Verhärtungen i. S. eines vordringenden Asozialen geht im Wesentlichen auf das Konto von Rechtsextremen, die Alles und wirklich Alles zum Anlass nehmen, um Ängste zu schüren, als lauere hinter jedem 2. Baum und Busch ein Messerstecher, ein Dieb oder Vergewaltiger. Die jeweils Betroffenen brauchen individuellen und gesellschaftlichen Beistand, nicht aber Parolen, etwas 100 % ig (!) unterbinden zu wollen, was noch nie zu 100% ig zu unterbinden war, so trostlos das auch klingen mag.

  5. 37.

    Wow,

    das war ja ein wahres Feuerwerk an Buzzwords. Die Schallplatte die Sie da abgespielt haben ist aber mittlerweile einfach nur noch genau das: eine Schallplatte; alt und mit Sprung.
    Wenn ihr Linken die Lösung habt für die Probleme der Menschen, die ihre Hoffnung in die AfD setzen: Bitte, nur zu. Darauf warten sie, auf hohle Phrasen eher nicht (mehr).

  6. 35.

    die Vergangenheit ist vorbei. Die Probleme und die Ausgangslage sind heute anders. Es wird nicht wieder ein „vor gut 90 Jahren“ geben. CDU, SPD und Grüne hatten mehr als 10 Jahre Zeit, alle Menschen abzuholen und damit die AfD überflüssig zu machen. Nichts ist passiert, sie haben ihre Ideologie hochgehalten und die Menschen, die ihre Politik kritisierten ausgeschlossen. Wie war das: Man kann nicht immer wieder das gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten.

  7. 34.

    Rechtsextremisten sind nicht nur menschenfeindlich und egoistisch, sondern auch dumm und spießig. Wann sterben die endlich aus?

  8. 33.

    Intoleranz, Rassismus, Anti­semitismus und Fremden­feind­lich­keit sind typische Merkmale rechtsextremistischer Ideologien und Verhaltens­weisen. Sie stehen im klaren Widerspruch zu unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung und bedrohen zudem den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die dieser Ideologie zugrundeliegende Menschenverachtung drückt sich dabei nicht allein in Worten, sondern auch in Gewalttaten, bis hin zur Tötung von Menschen, aus.
    "Der Rechtsextremismus ist unverändert die größte extremistische Gefahr für die Demokratie in Deutschland." BMI

  9. 32.

    Mit der AfD sind bald manche Stuben kalt, wenn die soziale Kälte einzieht. Genießen Sie es, solange Sie es noch können.

  10. 30.

    Und Rechtsextreme lassen Sie Ihr Leben leben? Einfach so? Wann in der Geschichte kam das vor? Rechtsextreme lassen niemanden einfach so leben, niemanden. Mich wundert das immer wieder, warum die hart erkämpfte Freiheit so auf das Spiel gesetzt wird, als würde Rechtsextremismus nicht alles ändern und uns in die hässliche Vergangenheit führen, aus der wir uns mühsam befreit haben. Unfreiheit auf allen Ebenen ist nicht das, was wir uns in dieser Freiheit vorstellen können, aber Rechtsextremismus bringt tatsächlich nur Unfreiheit.

  11. 28.

    "Und auf die vielen Demonstrationen folgten dann Rekord Wahlergebnisse für die AfD" Wie doof ist das denn? Dann müßten ja die Grünen genauso viele Wählerstimmen einheimsen nach zu urteilen, wie hier immer wieder die Grünen sigmatisiert werden.

  12. 27.

    „Ich denke, einige von den Unzufrieden und Protestwählern sind für ihre eigene Situation selber verantwortlich.“
    Auch die vielen Tausend, die jetzt in der Automobilindustrie ihren Job verlieren ? Oder war das vielleicht doch verfehlte Politik ?

  13. 25.

    700 Leute? Ich hätte tatsächlich auf vielleicht 200 maximal getippt. Es war leider sehr überschaubar. Hatte mit mehr gerechnet.

  14. 24.

    Potsdam hat ca.190000 Einwohner.
    Wenn 700 Leute vor Ort waren,dann waren es maximal 0,3 Prozent der Potsdamer.......Respekt

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