Geld für Laptops und digitale Tafeln - Bund und Länder einigen sich auf neuen "Digitalpakt Schule"

Fr 13.12.24 | 13:01 Uhr
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Symbolbild:Schülerinnen einer sechsten Klasse arbeiten in einem Klassenraumwährend einer Unterrichtsstunde an ihren Tablets.(Quelle:picture alliance/dpa/M.Balk)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.12.2024 | Tobias Moeck | Bild: picture alliance/dpa/M.Balk

Es geht um Milliardenausgaben für Laptops und digitale Tafeln an Schulen: Bund und Länder haben sich auf eine Fortführung des "Digitalpakts Schule" geeinigt. Die Berliner Bildungssenatorin drängt darauf, dass dieser bis September umgesetzt wird.

Bund und Länder haben sich auf eine Fortsetzung des "Digitalpakts Schule" geeinigt. Nach langer Ungewissheit über die Zukunft des Digitalpakts für Schulen haben Bund und Länder eine Grundsatzeinigung getroffen. Beide Seiten wollen von kommendem Jahr an bis 2030 jeweils 2,5 Milliarden Euro beisteuern, sagte der geschäftsführende Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag in Berlin. Mit dem Digitalpakt 2.0 sollen Schulen mit besserer digitaler Infrastruktur ausgestattet werden. Es dürfe dabei "keinen Stillstand geben", betonte der Minister.

Demnach können die Schulen mit weiteren fünf Milliarden Euro etwa für Laptops und digitale Tafeln rechnen. Das bestätigte am Freitagmorgen auch die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) dem rbb.

Abstimmung einstimmig

Der 2019 ins Leben gerufene erste Digitalpakt Schule war im Mai ausgelaufen. Über eine Nachfolgeregelung wurde zwischen Bund und Ländern beraten, doch vor allem wegen ungeklärter Finanzierungsfragen gab es lange keine Einigung. Nun haben sich Bund und Länder grundsätzlich auf die Finanzierung verständigt. "Die Einigung ist sehr viel wert, der gefundene Kompromiss beendet erstmal eine zweijährige Hängepartie", sagte Özdemir.

Die Abstimmung darüber in der Kultusministerkonferenz der Länder sei einstimmig gewesen, sagte deren aktuelle Präsidentin, Saarlands Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). So habe es 14 Zustimmungen und eine Enthaltung von Sachsen-Anhalt gegeben. Thüringen war demnach wegen der zeitgleich stattfindenden dortigen Regierungsbildung bei der Abstimmung nicht anwesend.

Bis Herbst 2025 soll der neue Digitalpakt kommen

Im rbb24 Inforadio sagte Günther-Wünsch am Freitagmorgen, man sei einen deutlichen Schritt vorangekommen. "Es muss eine Rahmenvereinbarung und danach bestenfalls eine Verwaltungsvereinbarung geschlossen werden, an die eine zukünftige Bundesregierung nahtlos anschließen kann, damit bis Sommer oder Herbst der nächste Digitalpakt kommt, von dem auch Berlin profitieren kann."

Die Finanzierung muss allerdings noch im Haushaltsplan für das kommende Jahr berücksichtigt werden - dieser liegt nach dem Bruch der Ampel-Koalition weiterhin nicht vor. "Wir alle werden der künftigen Regierung dringend nahelegen, dass dieser Pakt so schnell wie möglich auf den Weg gebracht wird", sagte Özdemir. Streichert-Clivot sprach von einer "Vereinbarung mit einem hohen Verbindlichkeitsfaktor".

Für den ersten Digitalpakt Schule hatte der Bund sechseinhalb Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Ziel war der flächendeckende Aufbau einer digitalen Bildungsinfrastruktur in Deutschland. Unter anderem sollten damit Laptops für Schülerinnen und Schüler angeschafft werden, die keine Geräte zu Hause haben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.12.2024, 10:20 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    „Lehrer*innen in puncto Medienkometenz nachzuschulen, damit sie den Schüler*innen Medienkompetenz beibringen können“
    Die Lehrmeinung ist in punkto Digitales und Grammatik aber eine andere. Aus gutem nachvollziehbaren Grund.

  2. 20.

    Erst mal ne Ausschreibung ( das dauert) . Also gleich bei Temu kaufen ! Denke das Zubehör gibt es da auch. ---- wird doch wieder nur eine Luftnummer. Alles nur Wahlkampf, genau so wie das andere Gelaber.

  3. 19.

    wenn der bürokratische Aufwand so ist, wie beim ersten Mal, werden wieder reichlich Gelder verfallen. Außerdem schafft es Berlin nicht, die bereits beschafften Geräte instant zu halten und an jeder Schule einen IT Verantwortlichen einzusetzen. Also schade um das Geld

  4. 18.

    Es ist einfach nur noch zum verzweifelön! Da wird (wieder einmal) der zweite vor dem ersten Schritt gemacht. Beim Wortpaar Schule und Digital denke ich zuerst an Cybermobbing, Fake News und sozial unterbelichtete Medien. Und wenn ich mich mit Jugendlichen unterhalte, stelle ich fest, dass es an Medienkometenz fehlt; die scheint den Kids niemand beizubringen. Von Eltern, die selber ständig an irgend einem Endgerät hängen, erwarte ich das nicht, aber von der Schule. Oder wird da nicht mir fürs Leben gelernt? Damit sich unsere Zukunft nicht im digitalen Nirwana pulverisiert, es es meines Erachtes dringend nötig, Lehrer*innen in puncto Medienkometenz nachzuschulen, damit sie den Schüler*innen Medienkompetenz beibringen können. Erst wenn das gewährleistet ist, ist nichts dagegen einzuwenden, dass Schule digitaler wird

  5. 17.

    So ein Quatsch, bitte lieber Heizungen, Schulhäuser, WC, Wasserleitungen u.ä. renovieren. Die Länder die ehemals digitale Vorreiter waren, schaffen Tablets u.ä. schon längst wieder ab.

  6. 16.

    Ja da hat der „Ehemalige Lehrer“ als Profi wohl recht. Es geht ihm um das Verständnis für Das Rechnen. Gerne erkläre ich Ihnen das an einem anderen Beispiel: Die Klickgeschwindigkeit sagt nichts über IT Kenntnisse aus.

  7. 15.

    Gehe da eher mit dem ehemaligen Lehrer. Das Zeitalter der Elektrotechnik trägt eher zur Verblödung bei. Wehe dem es kommt mal ein Blackout, mal schauen wie weit dann der ein oder andere kommen mag, da hilft dann auch kein Google oder YouTube etc. mehr. Abhängigkeit von der Technik ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein gewisses Maß an Grundwissen schadet nicht.
    Schönen 3. Advent

  8. 14.

    Wurden in Berlin für die Schulen nicht iPads angeschafft? Ok, Billigkram.
    Es wurde doch berichtet, dass massenweise iPads aus einer Schule gestohlen wurden.

    Eher hat Berlin ein Problem das viele Geld sinnvoll auszugeben.

  9. 13.

    Eventuell sollten unsere Kinder erstmal Grammatik und Mathe beherrschen - wozu?
    Grammatik ist nur was für Jemanden der Schreiben kann, und das widerum setzt voraus das man mit einem Stift umzugehen weiß.
    Und Mathe soll wofür gut sein? Beim Einkaufen etwa macht das doch das Handy oder Debit-Card.

  10. 12.

    "Rechenschieber.... Das tut der Bildung sehr gut, wenn man dieses System auch mal kennenlernt."
    Wer das für sich gern wissen möchte kann ins Technik Museum gehen... da kann man sich auch die Entwicklung der Computer ansehen ... es braucht auch niemand zu lernen wie man Lochkarten erstellt damit diese vom Computer lesbar sind... auch die Funktionsweise von Floppys interessiert wenige.
    Veraltete Technik die keiner mehr benutzt muss man nicht beigebracht bekommen.

  11. 11.

    Der würde es auch tun, insofern, dass die grauen Zellen dafür ein bisschen mehr arbeiten müssten. Taschenrechner kann jeder. Ich habe in meiner Schule übrigens noch mit einem Rechenschieber gearbeitet. Das tut der Bildung sehr gut, wenn man dieses System auch mal kennenlernt.

  12. 10.

    Auch das sind ganz essenzielle Punkte!!!

    Wann versteht unsere Führungsetage das endlich. Ohne zeitgemäßes und einheitliches Bildungssystem landen wir ganz schnell in der Steinzeit (oder Faschismus).

    Wer schlecht gebildet ist wählt oder rechts oder rechtsextrem oder bekommt mit 12 ein Kind.

  13. 9.
    Antwort auf [Digitalführerschein] vom 13.12.2024 um 10:12

    „Einheitliche Lösungen“ und föderales Schulsystem werden niemals gleichzeitig existieren.

  14. 8.

    Ohne sinnvolle, moderne Lernkonzepte bringt das genau 0. na ok, man erspart den Eltern den Kauf von Elektroschrott und bürdet es den Fiscus auf.

    Wer entscheidet welche Art von Elektrogerät das Beste zum für die Kinder ist?

    Was macht einen Laptop besser als ein gutes Tablet?

    Wie wird verhindert dass die kleinen Racker nicht während des Unterrichts Minecraft spielen?

    Wie viel Mehrwert hat ein Smartboard im Vergleich zu whiteboard + Beamer oder ein Fernseher auf rollen pro etage?
    (Außer dass Politiker sich mit „Digitalisierungsinitiativen“ schmücken können????)

    Welche digitalen Lernsoftwares (die nicht aussehen wie von 1985) gibt es denn?

    Eine analoge Arbeitsweise auf ein digitales System zu übertragen ist keine Digitalisierung sondern verblendung und Ressourcenverschwendung.

  15. 6.

    Am Ende entscheidet das billigste Angebot für den größten Schrott. Eventuell sollten unsere Kinder erstmal Grammatik und Mathe beherrschen statt Tablets. Dann werden wieder 3 Lehrer ausgebildet an der Technik die es dann mit Halbwissen 300 Kollegen wieder erklären sollen. Die unendliche Geschichte seit mindestens 15 Jahren

  16. 3.

    Etwas zu langsam liebe Politik. Dieses Schuljahr 24/25 durften bei uns die Eltern freiwillig selbst für läppische 1000 € pro Kind ein Gerät für die Schule kaufen. Es gab Null Zuschüsse von irgendwem. Danke für nichts. 60 bis 70 Prozent haben nun ein Gerät der Rest der sich geweigert hat nicht. Es es eine komische Zwischen-Situation dadurch entstanden.

  17. 2.

    Man darf Fehler machen. Aber den gleichen Fehler 2x zu machen ist dumm. Hardware ist nicht das Problem. „It‘s the software, stupid!“
    Es braucht Software abseits der big five und Expert:innen, die datenschutzfreundliche, serverbasierte Systeme beherrschen! Ansonsten werden Smartboards weiterhin als Bildschirmerweiterung benutzt und Heranwachsende pinchen in Zeitungen herum. Verzeichnisse anlegen? Eingabegeräte bedienen?

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