Möglicher Kurswechsel - Senat erwägt Einstieg privater Investoren beim Flughafen Tempelhof

Mi 22.01.25 | 18:21 Uhr
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Archivbild: Tempelhofer Feld, Flughafengebäude und Radarturm. (Quelle: dpa/Joko)
Audio: rbb 88.8 | 22.01.2025 | Swetlana Oheim | Bild: dpa/Joko

Bei der Sanierung des ehemaligen Flughafens Tempelhof hält der Senat auch den Einstieg privater Investoren für denkbar. So könnten einzelne Gebäudeteile über langlaufende Miet- oder Erbbaurechtsverträge oder in öffentlich privater Partnerschaft an Unternehmen vergeben werden, die dann die Sanierung übernehmen würden, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dem Abgeordnetenhaus in einem aktuellen Bericht mitteilte.

Kurswechsel für die SPD

Konkret angedacht sei das unter anderem für den sogenannten Kopfbau Ost neben dem ikonischen Radarturm sowie zwei Gebäudeteilen am früheren Haupteingang, dem sogenannten "Ehrenhof". Für die Sanierung des Flughafenkomplexes wäre das ein Kurswechsel: Bislang hatte vor allem die SPD beim Engagement privater Investoren auf die Bremse getreten.

Hintergrund sind negative Erfahrungen mit öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP), heißt es aus Parteikreisen. Im Zuge der Haushaltsdebatten Ende 2024 hatte sich die Berliner SPD noch einmal gegen ÖPPs ausgesprochen, weil sie " im Regelfall für den Landeshaushalt wesentlich teurer" seien.

Energieversorgung geht an die Privatwirtschaft

Anders sieht es beim Vorschlag aus, die dringend notwendige Modernisierung der Infrastruktur des gigantischen Komplexes, zum Beispiel die Energieversorgung, an die Privatwirtschaft auszulagern. Dabei schließt das Land mit externen Dienstleistern Versorgungsverträge ab, zu denen auch die Instandsetzung oder sogar der Neubau von technischen Anlagen gehören kann. Hierin sind sich CDU und SPD weitgehend einig. Mit der Gasag und den Berliner Stadtwerken gibt es koalitionsintern auch schon Wunschkandidaten für eine solche Zusammenarbeit.

Auch bei der Vermietung von Flächen, etwa für Büronutzung oder Veranstaltungen, schwebt dem Senat eine Vielzahl von Kooperationen vor, zum Beispiel mit der Messe Berlin oder der Vermarktungsagentur Berlin Partner. Die Idee des Euref-Entwicklers Reinhard Müller, das Flughafengebäude und das Vorfeld als neuen Standort der Messe zu nutzen, findet sich hingegen nicht in den Plänen des Senats.

Sendung: rbb 88.8, 22.01.2025, 18:00 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Dieser durch und durch korrupte Senat lässt endgültig die Masken fallen, die 820.000 € an Schmiergeldern müssen sich ja schließlich amortisieren.

    Bei ÖPP Projekten hat der Steuerzahler bislang immer draufgezahlt und die Amigos der cDU einen fetten Reibach eingestrichen.

  2. 27.

    Benzko. Sorry

  3. 26.

    Es wird sich bestimmt einer wie Herr Benzko finden lassen.

  4. 25.

    Ja, das stimmt natürlich. Ihr habt ja gerade so hervorragende Ergebnisse mit Privatinvestoren wie dem ehrenwerten Herrn Benko von der Signa, um nur einen zu nennen, gemacht. Ist klar, viel besser, als diese doofe öffentliche Hand, von der auch keinerlei Spenden oder sonstige Brotkrumen zu erwarten sind… wir BürgerInnen haben Verständnis

  5. 24.

    Ja, ja..NYC..und wenn die Fahrstühle nicht funktioieren, was oft der Fall ist (mangelnde Kontrollen, oft unfähige
    Hausmeiser/Verwaltung....habe ich NYc gelebt..zu hoch, Strassen zu eng, Luftaustausch :-((
    Und Preisgestaltung müsste streng kontrolliert werden..schaffen das unsre Ämter ? Kaum.

  6. 23.

    Ich bin gegen einen weiteren Flächenfraß, auf Kosten der Natur! Der Mensch ist davon abhängig. Gibt zu wenig grün in den Städten, deshalb drehen auch soviele durch.

  7. 22.

    Ich bin gegen einen weiteren Flächenfraß, auf Kosten der Natur! Der Mensch ist davon abhängig. Gibt zu wenig grün in den Städten, deshalb drehen auch soviele durch.

  8. 21.

    Mensch stelle sich vor Herr Estrel wacht eines Tages auf und es werden höhere Gebäude als das gerade im Bau befindliche Geschlechtsteil an der Sonnenallee gebaut. Das könnte zur Selbstentzündung führen..

  9. 20.

    Einfach abreißen und Wohnungen mit Gewerbe im Erdgeschoss hin. Man kann ja die ganze Erholungsfläche erhalten und trotzdem Wohnraum schaffen.

  10. 19.

    Ja, unten dann aber auch unbedingt viel Gewerbeflächen. Es fehlt an dieser Stelle an Supermärkten, Ärztehausern etc. Also bitte Wolkenkratzer mit Gewerbe und Wohnen. Die Anlieferung der integrierten Shopping-Ebene kann im Süden perfekt über die Autobahn erfolgen.

  11. 18.

    Ja, unbedingt. Endlich noch weitere Wolkenkratzer für Berlin.

  12. 17.

    Das Areal ist so groß. Im Norden bleiben di3 Denkmalschutzgebäude im Süden ist da noch Platz für einige richtige Hochhäuser, die hier genannten Wolkenkratzer wie in New York wären cool. In der Mitte dazwischen dann sinnvoll begrünen. Alle sind glücklich.

  13. 16.

    Das geht so rechtlich gar nicht. Es entstehen bei Neubauten in aller Regel 30% gestützte Wohnungen. Das wären also bei einem 300m hohen Gebäude mit 1000 Wohnungen einfach mal 300 Wohnungen. Das ist schon sehr ansprechend. Man wohnt dann zwar nicht in der Dachgeschosswohnung, aber in guter Lage mit Grünfläche vor dem Haus. Aber die Baustqndards müssen gesenkt werden.

  14. 15.

    Nun wieder Baurecht durch die Hintertür...

    Vor einigen Jahren hatte ich mal gehört, dass die Gebäude am Flughafen THF unter Denkmalschutz stehen? Was stimmt denn da (nicht) ? Was ist da mit dem sogenannten ästhetischen ungestörten Gesamteindruck eines Denkmals?
    Vllt. sollte Berlin beginnen, anstatt in die Breite zu bauen, bei neuen Projekten in die Höhe zu gehen. So ist Berlin bald zubetoniert.
    Es fehlen viele soziale Projekte u. soz. Wohnraum, hier könnte man alles preiswert realisieren.

  15. 14.

    Sie meinen die Bahntrasse und die Autobahn im Süden, oder? Der Hauptbahnhof ist doch ganz woanders. Aber ich stimme Ihnen zu. Da ist genug Platz, somit passt da ein Wolkenkratzer sehr gut hin. Die Erschließung und Anbindung des Areals sind dafür optimal geeignet. Aber man muss groß denken.

  16. 13.

    Weil zu wenig Bauland kein Thema ist. Dieses wird nur teilweise zu schlecht genutzt. Die Fläche sollte auch am Rand Teilgebiet werden. Was nutzt eine Stadt, die nur Museum ist?

  17. 12.

    Wir brauchen eine Kombination. Stichwort 1-2 Wolkenkratzer, dann kann man immer noch einen Teil bewalden. Je höher man baut, desto weniger Fläche wird benötigt. In Asien baut man Gebäude, die über 300m hoch sind. Da tun wir uns in Berlin aktuell sehr schwer.

  18. 11.

    Es werden ja jedes Jahr die Neubauziele nicht erreicht.
    Als Gründe wird Materialmangel, Zinsen, Fachkräftemangel usw. angeführt.
    Was bisher noch nie als Grund kam ist zu wenig Bauland.

  19. 10.

    Ja, ich wäre auch für 1-2 Wolkenkratzer im südlichen Teil zur Qutobahn und den Bahngleisen hin. Eine schöne Skyline von der Autobahn zu sehen wäre prima und würde Berlin gut zu Gesicht stehen.

  20. 9.

    Da würden eh nur Luxuswohnungen gebaut. Das würde der Mittelschicht nicht zu gute kommen. Man redet von Wohnungsnot in Berlin obwohl genug gebaut wird, bringt aber nichts wenn die unerschwinglich sind für die einfachen Arbeiter mit Kinder.

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