Wohnungen - Berliner Senat will Umwandlungsverbot in Milieuschutzgebieten verlängern

Do 06.02.25 | 16:20 Uhr
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Archivbild: Blick auf Wohnhäuser im Bezirk Wedding. (Quelle: dpa/Skolimowska)
Audio: rbb 88.8 | 06.02.2025 | Jan Menzel | Bild: dpa/Skolimowska

Mieter in bestimmten Berliner Kiezen sollen weiterhin vor der Umwandlung ihrer Wohnungen in Eigentumswohnungen geschützt werden. Dazu plant der Senat, die entsprechende Verordnung zu verlängern. Das teilte die Stadtentwicklungsverwaltung am Donnerstag auf Anfrage des rbb mit.

In der Umwandlungsverordnung aus dem Jahr 2015 ist geregelt, dass in so genannten sozialen Erhaltungsgebieten eine Genehmigung erforderlich ist, wenn aus Miet- Eigentumswohnungen werden sollen. Diese Schutzklausel war schon einmal verlängert worden, läuft aber am 12. März aus.

81 Milieuschutzgebiete in Berlin

Die Stadtentwicklungsverwaltung geht jedoch davon aus, dass ohne die Verordnung mit einem deutlichen Anstieg von Umwandlungen von Mietwohnungen in Milieuschutzgebieten zu rechnen ist. Daher soll die Regelung noch einmal um fünf Jahre verlängert werden. Die notwendige Vorlage werde "rechtzeitig" in den Senat eingebracht, hieß es.

In Berlin ist die Zahl der Milieuschutzgebiete in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, derzeit gibt es nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 81 soziale Erhaltungsgebiete, in denen 1,2 Millionen Menschen leben. Insbesondere in der Innenstadt gilt der Milieuschutz mittlerweile fast flächendeckend.

Sendung: rbb 88.8, 06.02.2025, 17:30 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Das stimmz nicht, es gab auch günsrige Wohnungen beispiekseeise teiweise in Spandau, Schöneberg,, Reinickendorf usw...

  2. 27.

    Das widerlegt mein Gesagtes in keinster Weise. Es geht nicht um Quoten, sondern darum, mit der "eigenen Scholle" etwas anderes anzufangen, als sie bloß zur Spekulation im finanziellen Sinne zu gebrauchen und faktisch zu missbrauchen. Wer sich die Befindlichkeit bspw. in Polen anschaut, sind die überaus empfindlich, wenn jemand "mit polnischem Land" spekuliert.

  3. 26.

    Zitat: " . . . und Sie tun so als wäre nach der Kapitulation nur Deutschland vom Krieg gezeichnet. ."

    Wie bitte?! Ich habe themenbezogen lediglich darauf hingewiesen, dass nach dem 2. WK hierzulande sehr großer Wohnungsmangel herrschte, da Deutsche Großstädte und Ballungszentren, in denen viel industrielle Produktion angesiedelt war, besonders von Kriegszerstörungen betroffen waren. Und Sie unterstellen mir hier die Behauptung einer Art "Opfermythos". Das kann nicht Ihr ernst sein, Fini.

  4. 25.

    "Wenn Sie so wollen, lagen die Preise in Berlin - Ost auch nur höchstens bei 20% des Marktpreises, und trotzdem hat sich die Eigentümerqute nicht erhöht. "

    Die Bruchbuden lagen fast ausschließlich im Ostteil der Stadt, im Westteil haben sie keine Wohnung zu bezahlbaren Preisen bekommen.

    Das lag an der Massenflucht aus Ostdeutschland, die bis heute anhält. Alles was halbwegs intelligent ist geht nach dem Westen, deshalb wählen im Osten so viele die rechtsextreme AfD. Das sind die Abgehängten und Unterbemittelten die unbedingt einen brauchen den sie unter sich wähnen.

  5. 24.

    Nun, Ostdeutschland ist auch Osteuropa, und außerdem hat jedes Land eigene Politik betrieben, und noch eins,, in Statista sind 31europäische Staaten aufgeführt, davon nur die wenigsten den ehemaligen Ostblock zugehörig.
    Wenn Sie so wollen, lagen die Preise in Berlin - Ost auch nur höchstens bei 20% des Marktpreises, und trotzdem hat sich die Eigentümerqute nicht erhöht.
    Übrigens, im Jahr 2003 wohnte ich das ganze Jahr im Prag, und ich kann nur sagen, Berlin war im Vergleich super billig.
    Und, unter Marktpreis wurde in Tschechien nicht verkauft, das weis ich ganz sicher..

  6. 23.

    Bulgarien ist KEIN Einzelfall. Machen Sie sich doch mal schlau. Offenbar läßt RBB keine Links hierzu, aber suchen Sie mal nach der Neuen Zürcher Zeitung und "Osteuropa – kein Volk von Mietern".
    Und was verstehen Sie unter "supergünstig"? In Osteuropa lag der Preis damals laut NZZ bei "maximal 20 % der Marktwertes". Hierzulande definitiv nicht.

  7. 22.

    Bis auf den Föderalismus trifft Ihre Beschreibung auf viele europäische Länder zu.
    Im II. Weltkrieg haben die Deutschen andere Länder überfallen und sich diese einverleibt, dort gemordet, die Hochschulen geschlossen, alles auf ihre Kriegsswirtschaft eingestellt, Menschen ins KZs verschleppt, oder sie sind in die allierten Kampfverbände geflüchtet, und Sie tun so als wäre nach der Kapitulation nur Deutschland vom Krieg gezeichnet. .
    Übrigens, das Deutschland es nicht vermag, bis dato die eigene Probleme lösen zu wollen das spricht keieneswegs dafür, immer noch die EU-Lokomotive abzugeben zu wollen und können, im Gegenteil!.
    Und noch eins, die meisten , und nicht nur Industrieländer haben ihre Ballungsgebiete,

  8. 21.

    Deutschland ist traditionell eine "Mieterland", was bspw. daran liegt, dass im späten 19. Jh. sehr viele Menschen vom Land in die Städte zogen, um dort Jobs anzunehmen, die sich aus der industriellen Revolution ergaben. Und dort entstanden dann zuhauf die sog. Mietskasernen, die die Städte zunehmend prägten. Nach dem 2. WK war die Wohnungsnot eklatant und man baute in rel. kurzer Zeit Millionen Wohnungen, die als preiswerte Mietunterkünfte dienen sollten.

    Und anders als andere europäischen Staaten, ist Deutschland dezentraler organisiert; heißt, hier gibt es nicht das eine Zentrum, sondern mehrere große Ballungsgebiete, in denen eben traditionell zur Miete gewohnt wird. Das Mieten steckt also gewissermaßen in der DNA der Deutschen.

  9. 20.

    "Ist machbar und zumutbar." Nein, ist es eben nicht. Das ist Wahnsinn. Nicht nur für die Pendler, sondern für die Gesellschaft insgesamt geht der Schaden durch Pendeln in die Abermilliarden.

  10. 19.

    Witzig das mit den Sozialwohnungen statt Enteignung... Hier ein aktuelles Beispiel wie das so funktioniert in Berlin:
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/07/berlin-senat-informiert-keine-sozialwohnungen-europacity.html
    Es ist nur noch erschreckend, wie wehrlos man als einfacher Mieter in dieser Stadt zu sein scheint, wenn es um bezahlbares Wohnen geht oder auch nur darum, seine Mietwohnung zu behalten. Überall werden hässliche Häuser hingeklatscht und auch dagegen gibt es scheinbar kein Mittel. Die Immobilienlobby hat Berlin voll im Griff.

  11. 18.

    Im Prinzip ja, aber ich glaube nicht, dass ein Investor die dann übernommenen Wohnungen zu 6€ kalt (wie bisher von uns praktiziert)anbietet.

  12. 17.

    Korrekt, durch die angebliche Enteignung werden die Firmen ja noch zusätzlich abgefunden und die Kommune darf dann teuer sanieren.

  13. 16.

    Enteignung? Schön wäre es, aber bisher haben viele nicht begriffen, dass die Immobilienfirmen abgegolten werden sollen. Dann verdienen diese Firmen wiederholt, und die Kommune darf dann zusätzlich sanieren.
    Das entbehrt jeder Logik

  14. 15.

    "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer".
    Das Beispiel Bulgarien ist ein Einzelfall, mehr nicht,.
    Ststista, die gibt Auskunft über die Wohneigentumsquote 2023 ind 31 europäischen Ländern, und da liegt Deutschland auf dem vorletzten Platz.

    Übrigens, nach der Wende standen Wohnungen in Berlin, bis ca. 2011, supergünstig zum Verkauf, und trotzdem hat sich die Eigentumsquote nicht nennenswert ehöht, und liegt bis dato bei unter 20%.

  15. 14.

    Daß der Anteil von Wohneigentum in osteuropäischen Ländern sehr hoch ist, hat meist einen einfachen Grund: Direkt nach der "Wende" wurden den bisherigen Mietern der bisher staatseigenen Wohnungen diese zu einem sehr geringen Preis weit unter "Marktwert" angeboten (man konnte z. B. auswählen, ob weiter zur Miete wohnen oder die Wohnung erwerben). Kenne privat Beispiele etwa aus Bulgarien. So konnte man mit sehr wenig finanziellem Einsatz zu Wohneigentum kommen. Überhaupt kein Vergleich zu dem, was hierzulande ablief und erst recht nicht zu heutigen Gegebenheiten und Preisen!

  16. 13.

    Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei Wohneigentumsquote traditionell an der letzten Stelle, und bei Löhnen weit oben.
    Beispielsweise 2014 lag die Europaquote bei 70%, und die Deutschlandquote bei 45,5%.,
    laut Statista 2023 liegt Deutscland bei 47,6%, Polen bei 87,3%, , Tschechien bei 76%, Rumänien bei 95,6%.,Belgien 71%, usw.
    Der Erwerb von Wohungeigentum, der geht auf Kosten des Konsums, und da zu gibt es in reichen Ländern weniger Bereitschaft als in ärmeren.

  17. 12.

    Enteignung ist die dümmste Idee überhaupt. Verwendet dieses Geld stattdessen, um Sozialwohnungen zu bauen und mehr Wohnungen zu schaffen, schützt nicht nur Claudias Wohnung und ihre Miete mit Geld, das die Regierung finanzieren muss. Wahnsinn

  18. 11.

    Sie missachten die mittlerweile enormen Verdienstspannen, gegen die die Verdienstspannen zu früheren Zeiten noch vglw. harmlos waren. Im gleichen Unternehmen geht das zwischen den Putzkräften und dem obersten Konzernlenker bis zu 1 : 10.000. Kurzum: Es gibt eine Spaltung, die eine freie Auswahl nur rein theoretisch auf dem Papier existieren lassen.

    Selbstredend war es schon immer so, dass Wohnungen direkt im Kerngebiet von Städten immer schon teurer war als Wohnen in angrenzen Wohngebieten und Wohnen am Stadtrand. Doch auch hier kommt es auf die zu Tage tretenden Spannen an. Wenn bis zum Stadtrand gezogen werden muss, analog wie in Paris mit seinen Banlieus, ist im sozialen Gefüge grundlegend etwas falschgelaufen.

    Grund und Boden muss gemeinwirtschaftlich ausgerichtet werden; nur wer mit ihm - bei Erwartung von Höchstpreisen - nicht spekuliert, sollte grundsätzlich Anrecht darauf haben.

  19. 10.

    Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!
    Geniale Idee. Leuten, die sich die steigenden Mieten teilweise im wahrsten Sinne des Wortes vom Munde absparen, vorschlagen, sich doch Wohneigentum anzuschaffen. Wie MaxU schon schreibt: für die allermeisten schlicht illusorisch. Kleiner Tipp: Ganz viele Leute haben kleine Gehälter. Aber das kenne Sie wohl nicht.
    Beispiel: Ich bin jetzt Mitte 40, Akademiker, hatte stets okaye Jobs, aber eben nicht besonders gut bezahlt, habe immer unglaublich sparsam gelebt und über die Jahre etwa 30.000 Euro angespart für unvorhergesehene Ausgaben und "fürs Alter". Davon soll ich mir jetzt was genau kaufen Ihrer Meinung nach? Eine Hundehütte?

  20. 9.

    Wer braucht heute noch ein Haus, wenn es auch eine Wohnung tut. In ihrer Analyse dürfen sie nicht vergessen, das die Gehälter heute inflationsbesingt um ein vielfaches höher sind als vor vielen Jahren. Früh anfangen mit dem Kredit tilgen, dann kann man heute noch in 20 Jahre den Kredit abbezahlen

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