NS-Verbrechen vor 80 Jahren - Brandenburg erinnert an Opfer des KZ-Außenlagers Lieberose

So 02.02.25 | 15:20 Uhr
Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, legt bei der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des SS-Massakers im KZ-Außenlager Lieberose einen Blumenkranz am Zaun des ehemaligen Lagers nieder. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Radioeins | 02.02.2025 | Jan Vesper | Bild: dpa/Pleul

Zum 80. Jahrestag des SS-Massakers an mehr als 1.300 Häftlingen des KZ-Außenlagers Lieberose (Dahme-Spreewald) ist mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer erinnert worden.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach bei einer Gedenkveranstaltung am Sonntag an dem historischen Ort von "unfassbaren Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft". Er sei der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten dankbar, dass sie diese Verbrechen und das Leid greifbarer machten.

Häftlinge waren überwiegend Juden aus Ungarn und Polen

Das Außenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen war im November 1943 eingerichtet worden. Die rund 8.000 Häftlinge waren überwiegend Juden aus besetzten europäischen Ländern, vor allem aus Ungarn und Polen. Sie wurden in Lieberose unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen für den Bau des Truppenübungsplatzes "Kurmark" der Waffen-SS eingesetzt. Unmittelbar nach der Räumung des KZ-Außenlagers ermordete die Lager-SS in der Zeit vom 2. bis 4. Februar 1945 mehr als 1.300 marschunfähige Häftlinge.

Ran Ronen vom Zentralrat der Juden in Deutschland erinnerte bei der Gedenkveranstaltung daran, dass Judenhass "lebendiger denn je" sei: "Er wütet auf deutschen Straßen, an Hochschulen und sogar in den Parlamenten." Staat und Gesellschaft seien aufgefordert, entschlossen dagegen anzugehen.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurde zu einer Lesung von Biografien und Namen ermordeter Häftlinge sowie zu einem Theaterstück mit der Potsdamer Theatergruppe "blickzurücknachvorn" eingeladen.

 

Sendung: Radioeins, 02.02.2025, 15 Uhr

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