Gregor Beyer - Brandenburger Agrar-Staatssekretär tritt nach Bundestags-Abstimmung aus FDP aus

Mo 03.02.25 | 15:52 Uhr
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Gregor Beyer ist Staatssekretär im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Brandenburg, aufgenommen am 11.12.2024. (Quelle: Picture Alliance/Michael Bahlo)
Bild: Picture Alliance/Michael Bahlo

Der Staatssekretär im Brandenburger Agrarministerium, Gregor Beyer, hat seinen Austritt aus der FDP erklärt. Von 2011 bis 2014 war er Vorsitzender der FDP Brandenburg. Der "Nordkurier" berichtete zuvor über den Parteiaustritt.

Beyer sagte der Deutschen Presse-Agentur, der ausschlaggebende Grund für seine Entscheidung seien die Tage der vergangenen Woche im Deutschen Bundestag gewesen. Bei zwei Abstimmungen ging es um die umstrittenen Pläne der Union für eine härtere Asylpolitik.

"Es war befremdlich für mich, dass ein Viertel der FDP-Fraktion nicht mal mehr die Stimme abgegeben hat. An der Abstimmung gar nicht teilzunehmen, entspricht nicht meinem Verständnis von der Wahrnehmung der Pflichten als Abgeordneter", kritisierte Beyer.

"Ich bleibe parteilos"

Von den 90 Mitgliedern der FDP-Fraktion im Bundestag stimmten am Freitag 67 für die Migrationspläne. Fünf Abgeordnete enthielten sich, zwei stimmten dagegen. Die übrigen 16 Mitglieder nahmen nicht an der Abstimmung teil.

"Das war der letzte Impuls einer langen Entscheidungsfindung", sagte Beyer zu seinem Parteiaustritt. Er habe zudem vermeiden wollen, dass sein Auftreten als Staatssekretär auch mit FDP-Parteipolitik verknüpft werde. Er sei allein dem Land verpflichtet und stelle dies in den Mittelpunkt seiner Arbeit.

Er habe seinen Parteiaustritt am Wochenende schriftlich erklärt. "Ich bleibe parteilos", sagte Beyer. Im Dezember war er nach der Bildung einer neuen Landesregierung aus SPD und BSW zum Staatssekretär im SPD-geführten Agrarministerium ernannt worden.

19 Kommentare

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  1. 19.

    Inkompetenz ist schon längst zum Markenzeichen heutiger Politik in Deutschland geworden.
    Das schließt alle Parteibücher ein.

  2. 18.

    Welches Können? Bislang ist Beyer durch Inkompetenz und Intrigen aufgefallen, das mag in ihren Kreisen ja genug "Können" sein.

    Und es ist herzlich egal welches Parteibuch die Cheflobbyistin auf dem Ministerposten nun gerade hat.

  3. 17.

    Was ist da so verwerflich?
    Nun rauchen bestimmt nicht alle Teilnehmer der Umfrage.
    Aber, weil Sie es anscheinend ein Bedürfnis war uns mit "Tolles Institut, weclhes hauptsächlich von der Tabakindustrie gesponsored wird..." aufzuklären, frage ich Sie, ob Sie wissen, welche Umfrageinstitute hier in Deutschland von wem gesponsert werden?

  4. 15.

    Nachtrag
    Auf 27 Prozent kommt die Union, auf 25 Prozent die AfD nach einer Umfrage des Washington DC Democracy Institute unter 2.430 Wahlberechtigten zwischen dem 28. und 30. Januar. Die SPD misst das Institut mit 15 Prozent, die Grünen mit 13, das BSW mit sechs, FDP und Linke mit je fünf Prozent.

  5. 14.

    Nun, die Grünen werden wohl nicht ihre Abgänge propagieren. Lieber feiert man die Neuen.
    5.000 bundesweit - gewaltig!
    Leider feiern den Zulauf immer die, die in der Wählergunst stagnieren bzw. abnehmen.
    Die Alternativen dazu haben das nicht nötig, die Zustimmung für ihre Politik über die Eintritte zu artikulieren.

  6. 13.

    Ein großer Teil der Bevölkerung ist sehr froh, dass die Abstimmung so ausgefallen ist und froh, dass viele Abgeordnete dagegen gestimmt hat. Wie Herr Merz sein Vorhaben erpresserisch und mit den Stimmen der teilweise rechstextremen und nationalisitischen AFD erzwingen wollte, Vorhaben, die gegen Verfassungs-und EU Recht verstoßen, das ist eine Schande. Die sogenannte demokratische Mitte sollte lieber zusammenhalten statt sich zu erpressen. In der Politik geht es um Kompromisse und auch ja… Menschlichkeit, so sollte die Gesellschaft nicht sein, was Politiker da gerade vormachen . Um die vielen anderen Morde, Verbrechen, Femizide kräht niemand. Und aus diesem Artikel geht nicht genau hervor ob er das Abstimmungsverhalten jetzt positiv oder negativ bewertet.

  7. 11.

    Nachdem diese Abstimmung wider den legitimen Interessen der Bevölkerung verlaufen ist, ist dieser Schritt nur Konsequent.
    Daumen hoch!

  8. 9.

    Wer Herrn Beyers Aktivitäten beim Lobbyisten-Verband Forum Natur und als Umweltamtsleiter im Lkr. Märkisch-Oderland etwas verfolgt hat weiß, das sein Handeln stark von Taktiererei geprägt ist. Es fällt mir schwer zu glauben, dass hehre moralische Motive Grund für seinen Parteiaustritt waren. Vielleicht bastelt da auch nur jemand an seinem nächsten Karriereschritt.
    Es ist noch zu früh seine Tätigkeit im Agrar- und Umweltministerium Brandenburg zu bewerten. Aber seine Ankündigungen lassen zumindest für den Umweltbereich nichts Gutes erwarten.

  9. 8.

    Als ich vorigen Woche bei den Grünen ausgetreten bin, gab es nicht so ein Tamtam.
    Aber ehrlich, wen sollte das interessieren?

  10. 6.

    Ich lese da nicht raus, dass er sich inhaltlich distanziert. Es macht den Anschein, es gefällt ihm nicht, dass seine Parteikollegen sich der Abstimmung entzogen haben. Andererseits ist das Entziehen aus Verantwortung ein typisches FDP-Merkmal, das kann ihn doch kaum überrascht haben, nachdem Herr Lindner dieses Verhalten seit Jahren praktiziert.

  11. 5.

    Er hat doch gehandelt. Er ist aus seiner Partei ausgetreten, die bisher eine "miteinander dieskutieren, streiten und miteinander regieren - auch mal in der Opposition" gehandelt hat. Jetzt kooperiert seine Partei mit einer (gesichert) rechtsextremen Partei. Der Mann hat einfach nur Rückgrat bewiesen.

  12. 4.

    Warum muss ein Parteiaustritt und -eintritt immer etwas mit persönlicher Vorteilsnahme zu tin haben?

    Kommt Ihnen auch mal die Idee, dass das etwas mit persönlichen, poltischen und moralischen Werten zu tun haben könnte?
    Parteien ändern sich, was die fdp schon hinreichend bewiesen hat. Eine Parteimitgliedschaft muss nicht lebenslang gelten.

  13. 3.

    Das die Kollegen der FDP kneifen wenn es ernst wird ist schon sehr merkwürdig. Das hat auch nichts mit Gewissen zu tun. Damit fällt für mich, anlässlich der Bundestagswahl eine weitere Partei weg. Insofern war die Aktion doch recht hilfreich. Es reicht eben nicht nur die Klappe aufzureißen, sondern man muss auch den Mut haben, zu handeln.

  14. 2.

    Als Liberaler Staatssekretär hat man es im SPD geführten Ministerium auch nicht leicht...Das er da ist liegt wohl am Können.

  15. 1.

    Nachdem er die Vorteile einer Parteimitgliedschaft für seine Karriere ausreichend genutzt hat, kann er auch nach- und austreten. Mit Verpflichtung gegenüber dem Land hat das allerdings nichts zu tun, sagtBers ihm jemand?

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