Westlicher Abschnitt der A100 - Berliner Stadtautobahn bleibt teilweise unbeleuchtet

Mi 12.03.25 | 15:48 Uhr
  39
503695094
Audio: rbb24 Inforadio | 12.03.2025 | Nachrichten | Bild: picture alliance/ Florian Gaertner

Der Berliner Stadtring A100 bleibt im westlichen Teil vorerst teilweise unbeleuchtet. Das teilt die Verkehrssenatorin mit. Von der Autobahn GmbH heißt es, man wolle nun beobachten, ob sich die Unfallquote dadurch erhöht.

Die Autobahnbeleuchtung auf der Berliner Stadtautobahn bleibt teilweise ausgeschaltet. Das teilte Verkehrssenatorin Ute Bonde im Abgeordnetenhaus mit. Darauf habe man sich mit der bundeseigenen Autobahn GmbH verständigt.

Zwischen Wexstraße und Seestraße sollen die Leuchten bis zum Sommer nicht wieder in Betrieb genommen werden. Polizei und Autobahn würden prüfen, "ob es zu Unfallhäufungen auf der Strecke kommt", so Bonde. Der Rest des Autobahnringes bleibe beleuchtet.

Zudem werde die Autobahn GmbH bei der neuen Bundesregierung klären, wie künftig mit der Beleuchtung verfahren wird.

Erste Abschaltung bereits im Januar

Bereits im Januar hatte es Diskussionen um das Vorgehen der Autobahn GmbH gegeben. Damals wollte das Unternehmen alle Beleuchtung an der A100 abschalten, um Lichtverschmutzung und CO2-Emissionen zu senken. Ein Teil der Lampen war bereits abgeschaltet zu dem Zeitpunkt. Schon damals hatte die stellvertretende Direktorin der Autobahn GmbH gesagt, die Beleuchtung sei nicht sicherheitsrelevant, eine nicht beleuchtete Autobahn sei genau so sicher wie eine beleuchtete. Die geplante weitere Abschaltung war Ende Januar aufgrund der Kritik aber zunächst gestoppt worden.

Viel Kritik für Vorgehen der Autobahn GmbH

Die nun entschiedene Testphase über den Sommer wird von der Berliner Politik parteiübergreifend vielfach kritisiert. Als problematisch schätzten die Abgeordneten ein, dass Unfälle als Gradmesser für den Sinn oder Unsinn der Autobahnbeleuchtung herangezogen werden sollen. Zudem sei der Prüfzeitraum falsch: Im Frühjahr und Sommer sei es deutlich länger hell, weswegen die Bedeutung der Autobahnbeleuchtung besser in den Herbst- und Wintermonaten getestet werden sollte.

Bonde nahm die Autobahn GmbH gegen die Kritik in Schutz. Demnach sei auf innerstädtische Autobahnabschnitte in anderen Städten die Beleuchtung bereits ausgeschaltet, nur in Berlin sei das anders.

Sendung: Inforadio, 12.03.2025, 16:04 Uhr

39 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 39.

    Versuchskaninchen ist ein sehr treffender Begriff. Und diese Herangehensweise ist bei Politikern weit verbreitet. Man handelt erst, wenn etwas Schlmmes passiert ist. Das ist gedanken- und verantwortungslose Politik.

  2. 38.

    "Macht doch alle Lampen aus, dann sieht man die maroden Brücken und die schlechten Straßen wenigstens nicht mehr."

    Bester Kommentar! Danke für den Lacher!:-)))

  3. 35.

    Was für eine Aufregung um eine m.E. nicht notwendige Straßenbeleuchtung. Die aktuellen Krisen der Welt sind dagegen bedeutungslos! Schade!

  4. 34.

    In Belgien waren jedenfalls die Autobahnen durchgängig bis 2023
    beleuchtet.
    Innerstädtische Autobahnen müssen m.E. wegen der kurz hintereinander folgenden Aus- und Einfahrten beleuchtet sein: Wegen der Sicherheit.

  5. 33.

    Autofahrer sind also Versuchskaninchen für die Verkehrssenatorin. Schlimmes Menschenbild, das sich hier offenbart.

  6. 32.

    Das stümperhafte Politik, nur mal zu sehen "ob es zu Unfallhäufungen auf der Strecke kommt". Unfallschwerpunkte lassen sich auch intelligenter ermitteln, ohne Menschenleben zu gefähren!

  7. 31.

    Frau Bonde Fehlbesetzung wie ihre Vorgängerin.
    Weitere CDU-Enttäuschung rund um einen schwachen Kai Wegner ...

  8. 30.

    Da kann doch der Senat gleich wieder mehr Geld für den maroden Haushalt und die marode Infrastruktur einbehalten,erst wenn durch die Dunkelheit auf der Straße irgend jemand zu Schaden kommt dann heißt es wieder ,daß war so nicht gewollt, Hilfe!!!!

  9. 29.

    Kleinkariert! Ich bezweifle den angeblich relevanten Einsparungseffekt.

  10. 28.

    Wenn eine Straße durch die Polizei gesperrt wird,steht diese sicher nicht ohne blaue Rindumleuchte an der Sperrstelle.Und diese Leuchte sieht man ohne Straßenbeleuchtung sogar besser.
    Und soviel ich weiß,gilt auch auf der Stadtautobahn eine Höchstgeschwindigkeit.
    Auf Überlandautobahnen gilt diese Höchstgeschwindigkeit trotz fehlender Beleuchtung vielfach nicht.
    Im Straßenverkehr wird auf Sicht gefahren,und wenn die Sicht nicht gewährleistet ist,muß die Geschwindigkeit eben den Gegebenheiten angepasst werden.
    Aber es gibt ja auch Blindflugraser im Nebel,da hilft eine Beleuchtung gar nichts.

  11. 27.

    ein nicht mehr zeitgemäßer Luxus bei den Energiepreisen , ob sich die NL und Belgien noch beleuchtete Autobahnen leisten weiß ich nicht

  12. 26.

    so auch auf der A24, dort war bis Wittszock/Dosse ein Tempolimit auf 130 km/h eingefüht um die Unfälle zu senken. Nachdem dieser Effekt eintrat , wurde das tempolimit wieder aufgehoben

  13. 25.

    Macht doch alle Lampen aus, dann sieht man die maroden Brücken und die schlechten Straßen wenigstens nicht mehr.
    Fährt sowieso bald keiner mehr, weil von Nord bis Süd nur noch gebaut werden muss. Und das dauert !!!!!!

  14. 24.

    Absoluter Wahnsinn. Es gab bereits zuletzt Unfälle, weil durch Polizei gesperrte A100 nicht erkannt wurde.

    Einfach unglaublich, hier Menschenleben zu riskieren!

  15. 23.

    "...,man wolle nun beobachten, ob sich die Unfallquote dadurch erhöht". Also werden Unfälle in Betracht gezogen. In was für Zeiten leben wir. Nur noch Kopfschütteln über das Ganze.

  16. 22.

    Ein absolut richtiger Schritt sinnlose Kosten einzusparen.

  17. 21.

    Ich gebe Ihnen so Recht.
    Man sollte lieber die Fußwege beleuchten. Gerne auch mit Bewegungsmelder ausstatten. Ich als Fußgänger finde es schrecklich dunkel.

  18. 20.

    Welche Straßen sollen denn noch im Dunklen verschwinden? Als Fußgänger habe ich keine Scheinwerfer eingebaut. Muss ich dann Zuhause bleiben weil ich nichts sehen kann?

Nächster Artikel