Unbesetzte Stellen -

Die Berliner Polizei wirft der Gewerkschaft der Polizei (GdP) falsche Aussagen vor. Dabei geht es um den Zustand des internen Ärztlichen Dienstes der Polizei.
Als "falsch" und "nicht zutreffend" weist die Polizei die drastischen Zahlen zurück, mit denen die Gewerkschaft am Dienstag vor einem Kollaps des Ärztlichen Dienstes gewarnt hatte. Gegenüber dem rbb dementiert die Behörde die Behauptung, beim Ärztlichen Dienst sei nur ein Fünftel der 33 Vollzeitstellen besetzt. Tatsächlich sei es ein Drittel. Der Dienst ist unter anderem für alle Gesundheitsuntersuchungen bei Polizei und Feuerwehr zuständig.
Falsch sei auch die Behauptung, so die Polizei, dass wegen der Personalnot mehr als 1.000 Anträge von Beschäftigten auf Kostenerstattung nach Dienstunfällen nicht bearbeitet werden könnten. Laut der Polizei ist der Ärztliche Dienst nur in etwa 200 Fällen eingebunden.
In ihrer Antwort an den rbb lässt die Polizei aber auch deutlich erkennen, dass die Personallage beim Ärztlichen Dienst angespannt ist. Dies führe zwangsläufig dazu, dass "Aufgaben priorisiert werden" müssten. Darum gelinge es "nicht immer, alle Aufgaben zeitgerecht zu erledigen". "Gleichwohl kann die Erfüllung der Kernaufgaben nicht zuletzt auf Grund des großen persönlichen Engagements und der Einsatzbereitschaft aller Polizeiärztinnen und Polizeiärzte gewährleistet werden", heißt es.
Polizei lässt sich einzelne medizinische Leistungen von privaten Dienstleistern unterstützen
Angesichts der Personalprobleme lässt sich die Polizei nach eigenen Angaben teilweise schon von privaten Dienstleistern unterstützen. Sie beklagt, unter anderem, dass die unattraktive Bezahlung die Suche nach Fachpersonal schwierig mache.
GdP-Chef Stephan Weh hatte gefordert, Polizeiführung und Innenverwaltung müssten über "Strukturen und verantwortliche Personalien" sprechen - das zielte offensichtlich auf die Leiterin des Ärztlichen Dienstes. Auf eine entsprechende Frage des rbb dazu antwortete die Polizei nicht.
Sendung: Radioeins, 07.03.2025, 19 Uhr