Unbesetzte Stellen - Berliner Polizei bestreitet GdP-Aussagen über Kollaps des ärztlichen Dienstes

Fr 07.03.25 | 19:52 Uhr
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Audio: Radioeins | 07.03.2025 | Sabine Müller | Bild: www.imago-images.de

Die Berliner Polizei wirft der Gewerkschaft der Polizei (GdP) falsche Aussagen vor. Dabei geht es um den Zustand des internen Ärztlichen Dienstes der Polizei.

Als "falsch" und "nicht zutreffend" weist die Polizei die drastischen Zahlen zurück, mit denen die Gewerkschaft am Dienstag vor einem Kollaps des Ärztlichen Dienstes gewarnt hatte. Gegenüber dem rbb dementiert die Behörde die Behauptung, beim Ärztlichen Dienst sei nur ein Fünftel der 33 Vollzeitstellen besetzt. Tatsächlich sei es ein Drittel. Der Dienst ist unter anderem für alle Gesundheitsuntersuchungen bei Polizei und Feuerwehr zuständig.

Falsch sei auch die Behauptung, so die Polizei, dass wegen der Personalnot mehr als 1.000 Anträge von Beschäftigten auf Kostenerstattung nach Dienstunfällen nicht bearbeitet werden könnten. Laut der Polizei ist der Ärztliche Dienst nur in etwa 200 Fällen eingebunden.

In ihrer Antwort an den rbb lässt die Polizei aber auch deutlich erkennen, dass die Personallage beim Ärztlichen Dienst angespannt ist. Dies führe zwangsläufig dazu, dass "Aufgaben priorisiert werden" müssten. Darum gelinge es "nicht immer, alle Aufgaben zeitgerecht zu erledigen". "Gleichwohl kann die Erfüllung der Kernaufgaben nicht zuletzt auf Grund des großen persönlichen Engagements und der Einsatzbereitschaft aller Polizeiärztinnen und Polizeiärzte gewährleistet werden", heißt es.

Polizei lässt sich einzelne medizinische Leistungen von privaten Dienstleistern unterstützen

Angesichts der Personalprobleme lässt sich die Polizei nach eigenen Angaben teilweise schon von privaten Dienstleistern unterstützen. Sie beklagt, unter anderem, dass die unattraktive Bezahlung die Suche nach Fachpersonal schwierig mache.

GdP-Chef Stephan Weh hatte gefordert, Polizeiführung und Innenverwaltung müssten über "Strukturen und verantwortliche Personalien" sprechen - das zielte offensichtlich auf die Leiterin des Ärztlichen Dienstes. Auf eine entsprechende Frage des rbb dazu antwortete die Polizei nicht.

Sendung: Radioeins, 07.03.2025, 19 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Nachtrag.
    Durchschnittsalter circa 80 Jahre derzeit. Das sind ca.20 Jahre Pension !! Also das lohnt sich richtig.

  2. 9.

    Aktuell wollen 16 000 Personen im Lehrerinnenberuf werden.
    Gute Krankenversorgung , super Pension , viel Urlaub , sicherer Arbeitsplatz , Zulagen !! , relative hohe Gehälter.

  3. 7.

    Wie wäre es wohl, wenn nur ein Drittel der "Stellen" im Abgeordnetenhaus besetzt wäre?
    Würde man diesen Zustand auch mittelfristig hinnehmen?

    Bei so vielen Themen, die in Berlin momentan gefühlt ignoriert werden, könnte man zu der Vermutung kommen, dass im Senat auch nur jede dritte Stelle besetzt ist ...

  4. 6.

    Der Ärztliche Dienst wurde vor gut 20 Jahren in Hamburg aufgelöst. Nur für Polizeieinsätze in geschlossenen Verbänden etc. gibt es eine ärztliche Versorgung . Ansonsten finden alle Bewerberuntersuchungen ,regelmäßige
    Untersuchungen nach den berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen im Zentralen Arbeitsmedizinischen Dienst
    der Stadt statt. Gilt für alle Bediensteten der FHH.
    Übrigens, Polizei und Feuerwehr gehen in Hamburg mit 60 in den Ruhestand.

  5. 5.

    Für Verwaltungsbeamte wird die Altersgrenze ab 2026 schrittweise auf 67 heraufgesetzt.

  6. 4.

    Interessant wäre doch mal zu erfahren, aus welchen Quellen der Gewerkschafter (auch eine Art Politiker) seine Zahlen hat.....

  7. 3.

    Wer will denn heute noch Beamter werden. Der einzige Vorteil ist, im Krankheitsfall erhält man immer sein Gehalt, egal wie lange man krank geschrieben ist. Und man kann mit 61,63, oder 65 im Ruhestand gehen. Abhängig ob man Verwaltungsbeamter oder Vollzugsbeamter ist. Aber nur 20% erreichen die Altersgrenze. Viele gehen früher mit Abzügen im Ruhestand.

  8. 2.

    Naja wenn ein Drittel der Stellen besetzt ist , bin ich ja beruhigt Tolle Besetzung! Haben ja unsere Politeibeamten eine optimale Versorgung. Richtig gut unsere Berliner Politiker. Es schaudert einen. Meine Hochachtung den Polizeibeamten

  9. 1.

    Na was stimmt denn da nun?
    Keiner weiß es so genau, dient bestimmt zur Beruhigung der Bürger.
    Viele glauben Vieles sowieso nicht mehr !!!

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