Scharfe Kritik durch Opposition - Brandenburg erwägt Zugriff auf Pensionsfonds wegen Haushaltsloch

Brandenburg muss ein Milliarden-Defizit ausgleichen und sucht dafür nach Mitteln. Die Landesregierung prüfe darum auch die Nutzung von Reserven für die Altersvorsorge von Landesbediensteten, heißt es. Kritik daran kommt von der Opposition.
Brandenburgs Finanzminister Robert Crumbach (BSW) prüft den Rückgriff auf Reserven der Altersvorsorge für Landesbedienstete. Er bestätigte gegenüber rbb|24 einen entsprechenden Bericht des "Tagesspiegel" [Bezahlschranke]. Es sei allerdings noch nichts entschieden. Um das Milliarden-Defizit im Haushalt auszugleichen, sei der schrittweise Rückgriff auf Pensions-Reserven eine Option.
"Rücksichtlose Gefährdung der Altersversorgung"
Die Opposition von CDU und AfD kritisierten die Idee unter anderem als unverantwortlich und als Schlag ins Gesicht von Landesbeschäftigten.
Der haushaltspolitische Sprecher der AfD, Andreas Galau, sprach am Mittwoch von einer "skandalösen Mittelentnahme aus dem Versorgungsfonds" und bezeichnete die Planungen als "rücksichtlose Gefährdung der Altersversorgung von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes."
Ähnlich hatte sich zuvor auch der haushaltspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Steeven Bretz, geäußert. Crumbach setze die Altersversorgung von Polizisten, Lehrern und Feuerwehrleuten aufs Spiel. Es sei nicht klar, wofür die letzten Reserven gebraucht würden. Das sei unverantwortlich, so Bretz.
Crumbach im rbb: Eingriff ist nur eine Option von mehreren
Im Interview mit rbb|24 nannte BSW-Finanzminister Crumbach den Eingriff in Rücklagen eine Option unter mehreren, die auf dem Tisch lägen. "Es gibt für solche Lösungen immer Vor- und Nachteile. Wir werden das ganz in Ruhe sehr gründlich prüfen und entscheiden. Entschieden ist da noch nichts", sagte Crumbach dem rbb. So könnte die Pensionsrücklage des Landes schrittweise aufgelöst werden, um ein Milliarden-Defizit im Haushalt auszugleichen.
Einem internen Papier des Finanzministeriums zufolge könnten für den Doppelhaushalt 2025 und 2026 im kommenden Jahr rund 414,4 Millionen dem Versorgungsfonds entnommen werden, berichtet der Tagesspiegel. Aktuell habe der Fonds ein Volumen von rund 966,7 Millionen Euro. Um darauf zurückgreifen zu können, müsste aber erst ein entsprechendes Gesetz geändert werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.03.2025, 16 Uhr