Demonstration in Berlin - Hunderte Menschen protestieren zusammen mit Nawalnys Witwe gegen Putin

Sa 01.03.25 | 17:28 Uhr
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01.03.2025, Berlin: Julia Nawalnaja nimmt an einer Anti-Putin-Demonstration in Berlin teil. (Quelle: dpa/Hannes P Albert)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.03.2025 | Anke Arndt | Bild: dpa/Hannes P Albert

Einen Tag nach dem Streit zwischen Trump und Selenskyj in Washington sind Demonstranten zusammen mit russischen Oppositionellen durch Berlin gezogen. Sie protestierten vor allem gegen Putin. Aber Kritik gab es auch am US-Präsidenten.

Mehrere Hundert Menschen haben in der Berliner Innenstadt gegen die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestiert. Zu der Demonstration hatten die Witwe des russischen Dissidenten Alexej Nawalny, die Menschenrechtsaktivistin Julia Nawalnaja, sowie die Oppositionspolitiker Ilja Jaschin und Wladimir Wladimirowitsch Kara-Mursa aufgerufen.

Die Demonstranten, viele von ihnen russische Oppositionelle im Exil, versammelten sich zunächst am Potsdamer Platz und zogen zum Boulevard Unter den Linden. Vor dem Brandenburger Tor wurden Reden gehalten.

"Stop Putin, Stop Trump"

Etliche Demonstranten hatten selbstgemachte Plakate mitgebracht und gaben sich darauf als Russen zu erkennen, die den Krieg in der Ukraine verurteilen, Putin als Diktator kritisieren oder ihm vorwerfen, ein Mörder zu sein. Einige schwenkten Europafahnen, andere hielten Fotos von politischen Gefangenen in Russland hoch.

Einen Tag nach dem Streit beim Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump [tagesschau.de] waren auch viele Transparente und Plakate zu sehen, die darauf Bezug nahmen: "Stop Putin, Stop Trump" war darauf zu lesen oder "Don't betray the Ukraine" (Verratet die Ukraine nicht). Andere warnten vor "Victim blaming" gegenüber der Ukraine, der Täter-Opfer-Umkehr, wie in Trumps Vorwürfen gegenüber Selenskyj.

Alexej Nawalny starb vor einem Jahr

Angemeldet war die Demonstration mit 3.000 Teilnehmern. Ein Sprecher der Veranstalter vom Team Nawalny Deutschland sagte, es seien rund 3.500 gewesen. Die Veranstaltung sei friedlich und ohne Störungen verlaufen.

Nach Angaben der Berliner Polizei startete der Demonstrationszug am frühen Nachmittag mit rund 800 Menschen. An der Abschlusskundgebung hätten sich mit etwa 500 nicht mehr ganz so viele beteiligt, sagte ein Polizeisprecher nach dem Ende der Veranstaltung. Zwischenfälle oder Straftaten wurden bis dahin nicht bekannt.

Im Februar jährte sich der Todestag von Alexej Nawalny zum ersten, der des russischen Oppositionellen Boris Nemzow zum zehnten und der Angriff Russlands auf die Ukraine zum dritten Mal.

Putin sei verantwortlich für diese Verbrechen, erklärten die Veranstalter. "Darum gehen wir auf die Straße - gegen Morde, gegen Putin, gegen den Krieg, für den Frieden, für die Freiheit, für das Recht, ohne Angst zu leben."

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Sendung: rbb24 Inforadio, 01.03.2025, 17:30 Uhr

 

23 Kommentare

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  1. 23.

    @Lösungsvorschlag…. „Was haben die Milliarden gebracht? Nichts!“

    Das sehe ich anders. Dank der Unterstützung existiert die Ukraine noch. Ohne Unterstützung wäre sie schon längst von der Landkarte verschwunden und Putin hätte sich schon auf den Weg Richtung Baltikum gemacht. Und hört mir auf mit Diplomatie und Friedensgespräche. Jeder möchte Frieden, aber was ist denn passiert, als die Staatsoberhäupter Europas bei Putin am langen Tisch vorstellig wurden und fast schon zu Kreuze gekrochen sind? Nichts ! Putin hat sie ausgelacht, weil er das alte sowjetische Reich zurückhaben möchte. Und es ist auch lächerlich, dass Putin sich von der Ukraine bedroht fühlte. Das größte Land der Welt muss niemanden fürchten. Kein Land der Welt würde Russland angreifen. Und Putin versteht nur seine eigene Sprache: Man muss solange dagegen halten, bis er wieder nach Hause geht. So furchtbar und einfach zugleich ist es.

  2. 22.

    In dem Beitrag den Sie kommentieren ist kein Wort von der AFD noch von deren Wählern. Die Übrigens auch ein Recht auf freie Meinungsäußerung haben und auch demonstrieren dürfen. Das GG gilt für alle

  3. 21.

    Sie können ja mal versuchen in Moskau eine regierungskritische Demonstration anzumelden. Viel Glück dabei. Kleiner Tipp: Halten Sie sich danach von Fenstern fern und vermeiden Sie Tee.

  4. 20.

    Wann war den die letzte Demonstration gegen Putin in Moskau ?
    Demonstrationen werden in Deutschland angemeldet. Spontane Demos sind erlaubt. Bei Verdacht auf Straftaten können Demos untersagt werden. Lasse mich gern eines Besseren belehren.

  5. 18.

    Englische Losungen sind offenbar nicht an die russische Bevölkerung gerichtet - sollen wohl eher die westliche Presse bedienen.
    Habe nie verstanden wofür der Herr Nawalny stand. Außer das er den Putin nicht mochte, ist wurde nicht wirklich Inhaltliches über ihn verbreitet.

  6. 17.

    Ich wünsche den Ukrainern den Erhalt ihrer Demokratie, den Erhalt der Freiheit. Allerdings werden Traumata des Krieges über Generationen uns begleiten und all das nur, weil ein alter Mann dem Wahn erlegen ist, uralte Grenzen des russischen Reiches wiederherzustellen. Was sind schon Menschen und souveräne Länder, wenn ein gelangweilter alter Mann sich das leisten kann, andere für sich zu opfern und zu morden. Wir müssen aufrüsten zum Schutz Europas. Nur Zusammenhalt und Stärke wird uns von dem Tyrannen schützen.

  7. 16.

    Die Ukraine teilen sich gerade die Russen, die Amis und Saudis untereinander auf.

    Was für eine Welt, in der Oligarchen global sich das Land ihrer Wahl untereinander aufteilen.

    Ja, die Ukraine verteidigt die freie Welt. Fällt die Ukraine, gehts das Aufteilen weiter, globale Oligarchie.

    Was daran verstehen Sie gerade nicht?

  8. 15.

    jetzt kommen neue Rechtsextreme in den Bundestag, u.a. Helferich+Krah, die Übelsten Kameraden! Diese ganze braune Brut, ist eine willfähriges Werkzeug von den russischen Oligarchen. Zusammen mit den neuen amerikanischen Oligarchen, Die Bedrohung Deutschlands und Europas schlechthin!

  9. 14.

    Ich frage mich hier schon seit geraumer Zeit, ob manche Kommentare Realsatire sind. Außer fassungsloses Kopfschütteln bleibt mir da nicht mehr. Auch die naiven Vorstellungen, dass nach einem Waffenstillstand oder gar Friedensabkommen wieder Frieden in Europa herrscht, muss ich scharf zurückweisen. Wenn Putin nun auch noch vom selbsternannten Halbgott Trump für seinen Angriffskrieg belohnt wird, indem er keine territorialen Zugeständnisse machen muss und die Ukraine nicht in die NATO darf, obwohl sie als souveränes Land jedes Recht dazu hat, eine solche Mitgliedschaft zu beantragen, dann wird jeder andere Autokrat, inkl. Putin, daraus den Schluss ziehen, dass sich Krieg lohnt und man nur ein paar Jahre durchhalten muss, bis der Angegriffene dazu gezwungen wird, zu kapitulieren. Will man in so einer Welt leben?

  10. 13.

    Schauen Sie aktuell, wie sich die Rechtsextremisten um Trump und Putin vereinen, um Europa zu vernichten, das ist Die Bedrohung. Und der angepeilte Angriff, laut Nato von russischen Truppen 2029, könnte auch schon früher erfolgen. Das ist Überrumplungstaktig Trumps/Putins.

  11. 12.

    Sie haben es noch nicht in seinem ganzen Ausmaß begriffen! Der Rechtsextremismus bedroht Deutschland, die Wirtschaft, Europa, durch die Zusammenarbeit der Afd mit Putin und Trump, die sie wiederum als nützliche Idioten unterstützen, steht quasi ein neuer Krieg zum Greifen nah.

  12. 11.

    Fragen Sie ernsthaft, warum solche Demos nicht in Moskau genehmigt werden???

  13. 10.

    Ach? Sollen wir jetzt auch noch Rücksicht auf die sensiblen Afd-Wähler nehmen? Sie bloß nicht kritisieren für ihre Gleichgültigkeit und Dummheit? Sie mit Samthandschuhen anfassen?

  14. 9.

    Doch, auch in Berlin und in anderen europäischen Hauptstädten sollte gegen Putin und Trump demonstriert werden. Was sich diese USARegierung gegen Herrn Selensky und gegen sein Volk herausnimmt, ist eine Frechheit .

  15. 7.

    Ich weiß nun nicht, ob Berlin die richtige Adressen für diesen Aufmarsch ist. Das ist doch ein Thema, welches in Moskow oder Washington besser aufgehoben sind.

  16. 6.

    Da die Initiative von Trump leider (vorerst) nicht geklappt hat, wäre nun die EU am Zug, das sinnlose Sterben dort zu beenden. Von seiten der EU war lt. Außenminister Rubio auf CNN nur zu hören, dass man den Krieg noch ein Jahr weiter führen wolle, um Russland zu schwächen. Was ist das für eine Aussage? Hat bisher nicht funktioniert, wie soll das ohne die USA gehen? Es sterben täglich Menschen dort, daher bedarf es Gespräche, die zu einem Frieden führen. Was haben die hunderten Milliarden bisher gebracht? Nichts.

    Auch kein weiteres Sondervermögen, so heißen Schulden heute, wird daran etwas ändern.

  17. 5.

    Warum werden solche Demos,in Berlin,genehmigt?
    Wäre Moskau nich der bessere Ort.

  18. 4.

    Deutschland und Europa müssen der Ukraine beistehen für einen gerechten Frieden gegen den Aggressor Rußland: es geht nicht darum, etwas von "den Amerikanern" erbetteln zu wollen. Es geht darum Trump in die Schranken zu weisen! Die USA ist Verbündeter der Nato und hat eine Bringschuld und Unterstützungspflicht der Ukraine. Trump muß zum Rapport vor den Natorat durch Natosekretär Rütte einbestellt werden. Die USA wird ihre Verpflichtungen einhalten. Aber Trump Vance Rubio und Konsorten sind menschenverachtende Egomanen, die jede politische Unterstützung zerstören. Trump und seine Typen sind die Art Verbrecher, die ihr Gegenüber als unterlegenes Opfer ausweglos erpressen und dann noch "dankbare" Gefolgschaft verlangen. Die Weltgemeinschaft muß leider zwei Verbrecher bekämpfen: Trump im Westen und Putin im Osten - schwer. Man muß Trump durch Mißachtung zu einer "lame duck" machen! Die USA muß die Amtsenthebung von Trump durchsetzen, die USA muß verläßlich in Nato für Ukraine arbeiten.

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