Planverfahren an sich gezogen - Berliner Senat will Hochhaus mit 500 Wohnungen am Bahnhof Warschauer Straße

Mo. 28.04.25 | 19:13 Uhr
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Blick auf den S-Bahnhof Warschauer Straße und den East Side Tower im Abendlicht. (Quelle: imago-images/Volker Hohlfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.04.2025 | Kirsten Buchmann | Bild: imago-images/Volker Hohlfeld

Der Berliner Senat hat das Bebauungsplanverfahren für ein Areal in Friedrichshain am S-Bahnhof Warschauer Straße vom Bezirk an sich gezogen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sieht dort Potenzial für rund 500 Wohnungen.

Vorgesehen ist demnach auf der Fläche Rudolfstraße 17-18 ein Hochhaus. Dort sollen vor allem Wohnungen entstehen, darunter Sozialwohnungen. Mit dem Bezirk habe keine Einigung erreicht werden können, so die Stadtentwicklungsverwaltung. Daher habe sie das Verfahren an sich gezogen, um das Ziel, in allen Teilen der Stadt bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, zügig umzusetzen.

Ab wann auf dem Gelände gebaut werden kann, ist bislang unklar. Zunächst müsse über das Vorhaben unter anderem im Senat und im Berliner Abgeordnetenhaus entschieden werden, so die Senatsverwaltung.

Der Bezirksbaustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt (Grüne), kritisiert die Haltung des Senats, ein Hochhaus errichten zu wollen. Er fürchtet, dass das von den Investoren vorgestellte Konzept eine unnötige Bodenspekulation in Gang setzen werde.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.04.2025, 8:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 26.

    Der Anstieg der Mieten wird durch Neubau sogar noch beschleunigt. Aber Mietspiegel ist für sie ein Fremdwort.

  2. 25.

    "darunter Sozialwohnungen" - wie viele? Und fuer wie lange?

  3. 24.

    Also, in Berlin sind ca. 55% Ein-Person-Haushalt, gefolgt von 25% 2-Person Haushalt, ergo, in Berlin besteht ein großer Bedarf an kleinen Wohnungen.
    Ich selbst wohne im Haus mit 26 Wohnungen, davon sind 11 Wohnungen 1-Zimmer Apartement, 10 sind 2-Zimmer Wohnung, und 3-Zimmer-Wohnungen gibt es 5. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 37und 69 qm, übrigens es ist kein sozialer Wohnungsbau.
    Ich halte diesen Bau für nachhaltig, angemessen und für Berlin als vorbildlich.

    Übrigens, in Großstädten ist etwas mehr Bescheidenheit dem Klima zu Liebe angesagt!!!

  4. 23.

    Stimmt nur bedingt. Ich bin in einem doppelten DDR-Punkthochaus in Lichtenberg aufgewachsen: 21 Etagen (1. Teil), 18 Etagen (2. Teil). Das sind so knapp 300 Wohnungen verschiedener Größe.

  5. 22.

    Sehr positives Vorhaben um sozial erschwingliche Vermietungen zu erreichen mit Komprimierung von Raum und deutlich in die Höhe bauen. Der grüne Herr Schmidt wollte übrigens auch schon den EDGE EAST SIDE TOWER verhindern.

  6. 21.

    Also ich würde ja erstmal gerne eine Verordnung Gagen Büroraumleerstand. So ungefähr das keine neuen Büroräume mehr gebaut werden dürfen wenn es zuviel Leerstand gibt. Ergänzt durch eine Umbauverpflichtung zu Mietwohnungen wenn die Büroetagen zu lange leer stehn.

  7. 20.

    Sie haben Recht. Aber es geht bei der ganzen Diskussion und den Enteignungsvorschlägen doch nicht darum, den gesamten Mietmarkt zu entspannen. Es geht ausschließlich um die jeweils eigene Miete. Der Rest ist den Befürwortern in Wahrheit egal, wie Aussagen "dann darf halt keiner mehr her ziehen" beweisen. Wien ist ohnehin ein gern missverstandenes Beispiel dafür, wie kommunaler Wohnraum aus dem Ruder läuft. Als neu dort hin Ziehender steht einem dieser Wohnraum gar nicht zur Verfügung und man ist dort einem freien Mietmarkt unterworfen, der noch viel schlimmer ist, als hier in Berlin. Gleichzeitig sitzen Bestverdiener in viel zu großen kommunalen Wohnungen zu Spottpreisen in bester Innenstadtlage. Die Bausubstanz kann mit den Mieteinnahmen nicht mal ansatzweise in Schuss gehalten werden. Also muss der Steuerzahler einspringen, der zum Großteil nicht davon profitiert. Sozial ist wahrlich was anderes.

  8. 19.

    Florian Schmidt, erstaunlich das der immer noch was zu sagen hat.

  9. 18.

    "Berliner Senat will Hochhaus mit 500 Wohnungen am Bahnhof Warschauer Straße"
    Boh... Sind denn solche Wohnsilos so fürs richtig darin leben überhaupt noch modern?

  10. 17.

    Na bisher war das Konzept von Neubauten verhindern (Millieuschutz, Zweckentfremdung, permanentes Ablehnen wie Tempelhofer Feld) ja so erfolgreich, dass in keiner Stadt in Deutschland die Mieten so schnell gestiegen sind.
    Vielleicht sollte man es mal, wie in Hamburg mit Bauen versuchen (Dann die Wohnung im EG/1.OG mit Sozialbindung vermieten)?
    Aber klar: Enteignen! Einfach mal nach Wien schauen. Man benötigt mit 70% der Wohnungen, um überhaupt entscheidend etwas auszurichten, Wenn man die DW und co. enteignen und damit entschädigen müsste, würde in der Dysfunktionalen Stadt gar nichts mehr funktionieren. Des Weiteren wäre die Wartezeit (ca. 1 Jahr auf die kommunale Wohnung) auf dem verbliebenen Rumpf-Wohnungsmarkt unfassbar brutal.

  11. 16.

    Guter Einwand! Nicht das die Spree nur ein paar Meter entfernt ist und die Stabilität fraglich sein könnte. Lässt sich natürlich alles ingenieurtechnisch umsetzen. Aber für welche Kosten? Wie viele Sozialwohnungen wird es da noch geben? Wie teuer wird die Miete der anderen Wohnungen?

  12. 15.

    Die Stadt nimmt dem Bezirk die Sache aus der Hand.
    Warum wohl?
    Damit entsprechende Einnahmen dem Stadtsäckel und nicht dem Bezirk zugute kommen.
    Es geht, wie immer, ums Geld.

    Sozialer Wohnungsbau interessiert doch die Berliner Regierungen -ob Bezirk oder Stadt- doch seit Jahrzehnten einen Scheissdreck.
    Die "da oben" können die teuren Mieten ja bezahlen.
    Egal, ob rot,schwarz,grün oder irgendwann blau...
    Die eigene Tasche ist am leichtesten zu füllen.

  13. 14.

    Glaubt doch niemand im Ernst, dass an der Warschauer Brücke neben dem Amazon-Tower eine bezahlbare Wohnung für Berliner entsteht. Eher Einzimmer-Apartments für Business und airbnb für Partygänger.

  14. 13.

    Man kann es als Konstante beobachten: wenn irgendwo mehr Wohnungen gebaut werden sollen, dann ist der Senat für viele und der Bezirk für wenige Wohnungen. Die Frage, ob Wohnungen gebaut werden, ist also eine Frage der Zuständigkeit dieser oder jener Gebietskörperschaft.

  15. 12.

    Meine Spekulation: Höhe 130m, 30 Etagen und kleine 1 Zimmer Löcher sog. Wohnungen. Dann sind 500 Wohneinheiten denkbar.

  16. 11.

    Ein Hochhaus mit 500 Wohnungen? Wie hoch soll das werden? Ein "Standardhochgeschosser" mit 20 Etagen bietet Raum für 144 Wohnungen, DDR-Standard.

  17. 10.

    Gaebler steht wie kein anderer für den alten Westberliner Betonsumpf, in dem die sPD und cDU immer wieder versumpft.

    Da kann Slotty noch eine Menge lernen.

  18. 9.

    Ja, windigen Investoren die jetzt schon bei Gaebler Schlange stehen. Die Mieten werden weiter explodieren.

  19. 8.

    500, damit ist die Wohnungsnot wohl offiziell beendet, hurra.

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