Umweltministerium - Illegaler Müll in Brandenburg bleibt großes Problem

Fr. 25.04.25 | 13:00 Uhr
  35
20.04.2018, Brandenburg, Fürstenwalde: Illegal entsorgter Müll liegt in einem Wald unweit von Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree.
Audio: rbb24 Inforadio | 24.04.2025 | Werner Schoninger | Bild: picture alliance / Patrick Pleul

Illegal entsorgter Müll ist in Brandenburg weiterhin ein großes Problem. Das schrieb das Brandenburger Umweltministerium rbb|24 am Donnerstag auf Anfrage.

So seien im Jahr 2023 rund 6.000 Kubikmeter Müll in Brandenburger Wäldern erfasst worden, fast genauso viel wie 2022. Diese Müllmenge entspreche einem sechs Kilometer langen, einen Meter breiten und einen Meter hohen Müllwall.

Das Einsammeln kostet mehr als 2 Millionen Euro

Besonders viel Müll im Wald gebe es in den Landkreisen Havelland, Oberhavel und Barnim. Allein das Forstamt Oberhavel musste 2024 bis zu 150.000 Euro für die Entsorgung illegalen Mülls ausgeben, schätzt Leiter Frank-Michael Hintze auf rbb|24-Anfrage. Waldarbeiter könnten sich kaum um wichtige Waldarbeiten kümmern, weil sie so viel Müll einsammeln müssten. Die Verursachenden könnten selten ermittelt werden.

In ganz Brandenburg kostete das Einsammeln des Mülls im vergangenen Jahr laut Umweltministerium mehr als 2,1 Millionen Euro. Die unteren Forstbehörden müssten in solchen Fällen die Ablagerungen räumen und an die örtlichen Entsorger übergeben. Die Kosten für das Einsammeln trägt laut Umweltministerium das Land Brandenburg, für die Entsorgung bezahlen die Entsorger - und damit am Ende alle Gebührenzahlenden.

Agrarpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion fordert höhere Strafen

Der agrarpolitische Sprecher der Brandenburger SPD-Landtagsfraktion, Johannes Funke, beklagte auf Antenne Brandenburg vom rbb, die illegale Müllentsorgung in Brandenburg habe "ein Ausmaß angenommen, was so nicht tolerierbar ist." Das Brandenburger Umweltministerium schrieb auf rbb24-Anfrage, es teile diese Einschätzung.

Aus Sicht von Funke müssten alle Verantwortlichen in Dörfern, Städten, Gemeinden und Kommunen im Land Brandenburg härter reagieren und durchgreifen. Er verwies dabei auf Berlin. Die Stadt plant, die Strafen für illegale Sperrmüllentsorgung zu erhöhen: Von 500 auf 8.000 Euro. Ab wann dieses neue Bußgeld gelten wird, ist allerdings noch offen. Laut Funke muss Brandenburg nachziehen, um Berliner Müll im Umland zu vermeiden.

Hennigsdorf bittet um Hilfe

Hennigsdorf (Oberhavel) kostete illegal abgelegter Müll 2024 laut eigenen Angaben mehr als 7.850 Euro - über 80 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das teilte die Stadt am Freitag mit. Selbst mitten in Wohngebieten ließen Menschen ihren Müll liegen. Dabei handele es sich um Ordnungswidrigkeiten oder sogar Straftaten. Im vergangenen Jahr seien 67 Fälle zur Anzeige gebracht worden.

Die Stadt Hennigsdorf bittet deshalb jetzt die Bevölkerung um Hilfe: "Wir appellieren an alle Anwohnerinnen und Anwohner und alle anderen, genau hinzusehen, sich Autokennzeichen zu notieren oder wenn möglich zu fotografieren", so Thomas Köhler, Teamleiter der Stadt für Allgemeine Ordnung und Gewerbe. Zudem könne jeder Haushalt einmal im Jahr kostenlos Sperrmüll abholen lassen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.04.2025, 12 Uhr

35 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 35.

    Deutschland entwickelt sich nicht, könnt ihr vergessen, Deutschland weißt nicht wie sie sich entwickeln sollen, hoffe es wird schlimmer, denn wer nicht hören will muss fühlen, und das gilt definitiv das Land Deutschland

  2. 34.

    Man kann nicht alles einmauern und/oder mit Schranken versehen. Der Mensch ist das Problem. Er lässt einfach seinen Dreck liegen. Aber die, die den ganzen Müll produzieren müssten auch für die Entsorgung verantwortlich sein. Das ganze Land ist verdreckt. Keiner trennt den Müll! Wie die Bildung so die Entsorgung: ohne Hirn und Verstand. Ich habs aufgegeben.

  3. 33.

    Man kann nicht alles einmauern und/oder mit Schranken versehen. Der Mensch ist das Problem. Er lässt einfach seinen Dreck liegen. Aber die, die den ganzen Müll produzieren müssten auch für die Entsorgung verantwortlich sein. Das ganze Land ist verdreckt. Keiner trennt den Müll! Wie die Bildung so die Entsorgung: ohne Hirn und Verstand. Ich habs aufgegeben.

  4. 32.

    Inden Herkunftsländern der Verursachenden fressen den Müll die Ziegen. Hier ist vom Wirtsvolk mehr Toleranz gefragt.

  5. 31.

    Man kann nicht alles einmauern und/oder mit Schranken versehen. Der Mensch ist das Problem. Er lässt einfach seinen Dreck liegen. Aber die, die den ganzen Müll produzieren müssten auch für die Entsorgung verantwortlich sein. Das ganze Land ist verdreckt. Keiner trennt den Müll! Wie die Bildung so die Entsorgung: ohne Hirn und Verstand. Ich habs aufgegeben.

  6. 30.

    Was sind das für Menschen, die ihren Müll in der Natur entsorgen. Ich gebs auf. Das Land hat fertig!!!

  7. 29.

    Wenn man die vorhandenen Schranken auch zumachen und abschließen würde,könnte niemand in den Wald fahren und seinen Müll abladen.
    Ich wohne in Wandlitz und erlebe es immer öfters das die Forstbeamten ,sowie Jäger zu faul sind auszusteigen und wieder abzuschließen.
    Eine Schranke wurde entfernt,da sie verrostet war und wurde aber nicht ersetzt. Somit macht man es den Leuten noch einfacher.
    Sie können die Bußgelder noch so hoch schrauben,man muss die Leute erstmal kriegen und das ist nicht so einfach.

  8. 28.

    Neuere Fahrzeuge erfassen bereits die Positionsdaten des Fahrzeugs beim jeweiligen Hersteller, wenn das Infotainment/Navi entsprechend eingestellt ist. Man müsste nur bei den Fahrzeugherstellern entsprechende Datenabfragen machen können.
    Funkzellenabfrage ist im ländlichen Raum sehr großflächig und somit eher ungenau.
    Da der Müll in der Regel per Fahrzeug herantransportiert wird, würde es auch helfen, all Zugänge zum Wald mit entsprechenden Toren zu versehen und neuralgische Bereiche einzuzäunen.

  9. 27.

    Ich wohne in Neukölln und fahre öfters mit dem Fahrrad über den Columbiadamm zur Arbeit. Was dort an Müll abgelegt wird ist eine Katastrophe (Bauschutt, Hausmüll,Matratzen,alte Kinderwagen, Möbel usw).Bleibt Tagelang und Wochenlang liegen. Ich schlage vor den Damm umzubenennen in Mülldamm.
    Viele Grüße an das Ordnungsamt.
    Betohnung liegt auf "Ordnung ".

  10. 26.

    Die anfallenden Kosten als Grund für die Entsorgung z.B im Wald zu nehmen, ist sehr blauäugig. Die Menschen besitzen in der Regel 2 Pkw und 3 Fernseher, aber für fachgerechte Entsorgung haben die kein Geld. Das ist paradox.

  11. 25.

    Wer illegal Müll entsorgt ist assozial und befindet sich am unteren Ende des menschlichen Seins. Wer erwischt wird sollte für 5 Jahre ins Gefängnis, dabei jeden Tag Müll aufsammeln müssen. Gern auch mit einem Schild auf dem Rücken, dass deutlich darstellt, was ein "Mensch" eine solche Person ist.

    Hier zu jammern, dass es doch sooo schwierig sei ist lächerlich, dass ist nur Faulheit.

  12. 24.

    >"Das sollte von den Ordnungsämtern verfolgt rigoros verfolgt werden"
    Das Problem ist ja leider, die Leute auf frischer Tat zu ertappen. Auch wenn beim illegal abgeladenen Müll paar Hinweise auf den Ursprung des Mülls dabei sind, ist das noch lange kein gerichtssicherer Beweis, dass derjenige welche diesen Müll dort auch abgeladen hat.
    Einige Forstverwaltungen setzen schon erfolgreich kleine modernen Wildkameras zur Überwachung beliebter Ablagestellen ein.

  13. 23.

    Das ist nicht nur ein Problem in Brandenburg, in Berlin nehmen die illegalen Müllablagerungen auch überhand ob in Grünanlagen oder auf den Straßen.
    Furchtbar diese Menschen!!!!

  14. 22.

    Die Stellen scheinen ja irgendwie immer dieselben zu sein. Warum nicht ein paar schöne Stellen, uneinsehbar und bequem mit dem Auto zu erreichen als Köder nutzen und ein paar Kameras verstecken. Es gibt heutzutage so viel schönes Spielzeug, das kann doch nicht so schwer sein.

  15. 21.

    Würde man die 2 Millionen Euro lieber dafür ausgeben, die Müllentsorgung niederschwelliger und kostengünstiger anzubieten. Wenn man Proben vorweisen, streng sortiert haben muss und bezahlen muss, sind eben jene, die illegal entsorgen dadurch abgehalten. Mit dem Einsammeln ist der Aufwand dann höher

  16. 20.

    Man muss auch immer unterscheiden welche Abfälle man im Gebiet findet. Gerade an Hauptverkehrsadern, im Umkreis von Berlin, lassen sich viele Abfälle finden. Große Ablagerungen, welche allein von der Menge her gewerblicher Natur sind. In den städtischen Bereichen sind es dann eher Sperrmüll, Elektoschrott, Siedlungsabfall, das klassische Littering. Der überwiegende Teil der Abfälle hätte sich kostenfrei beim öre entsorgen lassen können. Es würde meiner Meinung nach den falschen Anreiz setzen, jegliche Abfälle kostenlos abgeben zu können. Hier geht es dann um Gebührengerechtigkeit und auch Nachhaltigkeit. Mieter haben ganz andere Abfallarten und -mengen als Hauseigentümer. Hier würden dann ganz klar die Hauseigentümer wesentlich profitieren. Viele Abfälle würden für andere noch als wiederverwendbar angesehen. Wenn man sich die Abfälle auf dem Recyclinghof anschaut, macht sich die Wohlstandsgesellschaft sehr schnell bemerkbar.

  17. 19.

    Einfach allen Autos einen Staatlichen Zwangs-GPS-Tracker einbauen, dann kann man sehen wer es war, da man solche Mengen eher selten zu Fuß entsorgen kann! Sicherlich ließen sich auch per Funkzellenabfrage, eventuelle Täter ermitteln.

    Alleine bei z.B. Zigarettenstummeln in Berlin: Wenn Papa Staat mir 100€ von den 250€ Strafe pro Kippe abgibt, gehe ich gerne auf Videobeweis-Jagd nach Sündern...

  18. 18.

    „Ich kann das nicht verstehen, dass z.B. in Schöneiche die Mitbürger das nicht sehen, wer seinen Zivilisationsmüll wild entsorgt. Da verliere ich den Glauben an das Gute im Menschen.“

    Geht mir genauso, allerdings mitten in Berlin/Biesdorf. Ein Müllplatz in der Mitte eines Wohnviertels und jede Woche aufs Neue stellen Leute ihren Müll neben die Tonnen. Einen Tag später haben Vögel und/oder der Wind die Tüten aufgerissen und den Müll verteilt. Und keiner der vielen, die von ihrer Wohnung direkt dahin schauen können, will was sehen. Oder was sagen. Es ist zum verzweifeln. Menschen… Vernünftig zusammenleben und dafür Verantwortung übernehmen kann uns halt niemand abnehmen. Immer nur ‚Klappe halten‘ funktioniert nicht.

  19. 17.

    Mich wundert, dass der Landkreis Oder-Spree nicht genannt wird. Hier in Schöneiche bei Berlin und im Grenzbereich Berlin (z.B. Rahnsdorf) wird regelmäßig über das Jahr Müll jeglicher Art entsorgt. Grünabfall aus den Gärten, auch in blauen Plastiksäcken, sind jede Woche zu sehen. Das sind sicher nicht Schwarzarbeiter, die Wohnungen entrümpeln usw. Ich kann das nicht verstehen, dass z.B. in Schöneiche die Mitbürger das nicht sehen, wer seinen Zivilisationsmüll wild entsorgt. Da verliere ich den Glauben an das Gute im Menschen. Das sollte von den Ordnungsämtern verfolgt rigoros verfolgt werden und auch entsprechend geahndet werden. Ich wäre in diesen Fällen auch dafür, an den Hotspots, Videokameras einzusetzen. Im Landkreis Oder-Spree kann z.B. Sperrmüll kostenlos 2 x im Jahr abgeholt werden. Die Verursacher des Mülls müssen auch die Kosten tragen. Wenn Sie das nicht wollen oder können, dann sollten sie halt keinen Müll erzeugen.

  20. 16.

    Wie es hier aussieht? Schlimm! Aber wer hätte von den Brandenburgern gedacht, dass sie keinen Deut besser sind.

Nächster Artikel