Parallel zur 9.-Mai-Parade in Moskau - Vor allem russische Besucher erinnern in Treptow und Tiergarten an das Kriegsende

Fr. 09.05.25 | 17:13 Uhr
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Zahlreiche Menschen gedenken am 09.05.2025 am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin dem Ende des Zweiten Weltkrieges. (Quelle: dpa-Bildfunk/Paul Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 09.05.2025 | Diana Azzam / Interview mit| Félix Krawatzek | Bild: dpa-Bildfunk/Paul Zinken

Russland und mehrere ehemalige sowjetische Republiken begehen den 9. Mai als Tag des Gedenkens an den Sieg über Nazi-Deutschland. Aus diesem Anlass besuchen vor allem russische und prorussische Vertreter Gedenkstätten in Berlin und Brandenburg.

Aus Anlass des russischen Gedenktages zum Kriegsende in Europa vor 80 Jahren hat der russische Botschafter Sergej Netschajew erneut Kränze in Berlin niedergelegt. Seit 1945 wird in Russland und in mehreren ehemals sowjetischen Ländern alljährlich am 9. Mai - und nicht wie in Deutschland am 8. Mai - an die Kapitulation der Wehrmacht zum Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Aus diesem Anlass besuchten vor allem russische Offizielle die sowjetischen Ehrenmale im Treptower Park und im Tiergarten nahe dem Brandenburger Tor.

Sergei Jurjewitsch Netschajew (M), Botschafter von Russland in der Bundesrepublik Deutschland, legt am 09.05.2025 am Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten, das an die während des Zweiten Weltkriegs gefallenen sowjetischen Soldaten erinnert, einen Kranz nieder. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Der russische Botschafter am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Tiergarten | Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Russischer Botschafter an der Seite von Vertretern weiterer Staaten legt Kranz nieder

Begleitet wurde der russische Botschafter von Vertretern weiterer Staaten, die früher Teilrepubliken der Sowjetunion waren, sowie von Leibwächtern. Der Diplomat erschien erneut mit dem sogenannten St.Georgs-Band am Revers.

Die Berliner Polizei hatte das Tragen dieses Bandes sowie das Zeigen anderer prorussischer Flaggen und Symbole für den 8. und 9. Mai in der Umgebung der sowjetischen Ehrenmale verboten. Allerdings sind Diplomaten und Veteranen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs davon ausgenommen. Auch am Freitag verwies die Polizei wieder auf die Bestimmungen zu einem "würdevollen Gedenken" an den Ehrenmalen und kündigte an, sie "konsequent" durchzusetzen. Am Donnerstag hatte es zahlreiche Veranstaltungen gegeben.

Nur ein Teil der radikalnationalistischen "Nachtwölfe" an Gedenkstätte

Ein großer Teil der prorussischen Rockergruppe "Nachtwölfe" sagte nach Diskussionen mit der Polizei hingegen die angemeldete Fahrt in den Tiergarten ab. Einige Dutzend Teilnehmer hätten die Anweisungen der Polizei zum Ablegen von Westen mit Abzeichen abgelehnt, sagte eine Polizeisprecherin.

Daher sei die Fahrt ausgefallen. Am westlichen Stadtrand in Spandau seien die Mitglieder der "Nachtwölfe" dann am frühen Nachmittag in unbekannter Richtung abgefahren, so die Polizeisprecherin. Nur rund 50 Unterstützer der Rockergruppe seien in die Innenstadt bis zum Tiergarten gefahren und hätten Kränze an dem Ehrenmal niedergelegt. Diese Gruppe wollte anschließend noch weiter zum Ehrenmal im Treptower Park fahren, wie die Sprecherin sagte. Dort werde die Polizei auch bis zum Abend deutlich präsent sein, um Störungen zu verhindern.

Die "Nachtwölfe" gelten als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Krim-Annexion sowie als extreme Nationalisten. Am Donnerstag hatten die Motorradfahrer bereits zwei sowjetische Gedenkorte in Brandenburg besucht.

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.05.2025, 19:30 Uhr

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7 Kommentare

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  1. 7.

    (Danke für den Namenklau)

    Anlässlich des Ausschlusses der Vertreter Russlands und der Republik Belarus von den offiziellen Gedenkfeiern zum 8./9. Mai empfiehlt es sich, sich nochmals mit den deutschen Greueltaten zu beschäftigen, die dem sowjetischen Einmarsch vor 80 Jahren vorausgegangen waren. Und wer heute flott vom „Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine“ spricht, sollte mal den Krieg der Wehrmacht auf die Sowjetunion intensiver studieren. Dieser Krieg war von Anfang an als Vernichtungskrieg geplant, der sich auch gegen Teile der Zivilbevölkerung richtete. Fast 27 Millionen Sowjetbürger fielen ihm zum Opfer, derer gestern und heute gedacht wurde.

  2. 6.

    "Die Polizeipräsenz hat doch offensichtlich gefruchtet, sodass es zu keiner größeren Provokation gekommen ist." Das läßt sich nicht beweisen - Präventionsparadoxon.

  3. 5.

    Vielleicht ist das bei Ihnen zu Hause so. Bei uns geht jeder frühmorgens erstmal ins Bad. Danach gibts ausgiebig Frühstück.Und erst dann widmen wir uns evtl. den neuesten Nachrichten. Zum Thema: Die Polizeipräsenz hat doch offensichtlich gefruchtet, sodass es zu keiner größeren Provokation gekommen ist. Also alles gut.

  4. 4.

    Ich bin nur auf die Sensationslust der Medien eingegangen. ich meine, wir alle sind doch von dieser Lust getrieben, deshalb lesen wir auch früh am Morgen als erstes die Schlagzeilen, bevor wir Einkaufen gehen. Ist doch so oder?

  5. 3.

    Ich verstehe nicht ….wer geht denn da nun eigentlich hin? Russen dürfen oder können nicht mehr so leicht herkommen, dann sind es also mehr Russlanddeutsche? Aber was sind die dann Russen oder Deutsche? Kann ja evtl. mir einer hier erklären .

  6. 2.

    Und wer sagt Ihnen, dass die Presse etwas erhofft hat und was genau meinen Sie damit? Die Quelle hätte ich gern, in der die Hoffnung der Presse vermerkt ist. Ich finde eher, Sie unterstellen der Presse irgendwas, nur was, teilen Sie uns leider nicht mit.

  7. 1.

    Und wo ist nun der große Aufreger geblieben? Wieder nichts, außer dem St.Georgsband war nichts zu finden. Es wurde still gedacht und Kränze niedergelegt. Es verlief genau wie in Seelow, wo die Presse so sehr auf etwas gehofft hatte ... wie das Ganze instrumentalisiert hatte werden können, diese Frage konnte auf der BPK nicht mal das AA beantworten, welches die ungeschickte "Handreichung" erlassen hatte.

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