Barnim - LINKE vorn, SPD mit deutlichen Verlusten

Mo 26.05.14 | 12:10 Uhr
Kunstwerke 'Tanzende Frau und sitzender Mann', des Künstlers Paul Wunderlich zu sehen. Der nach dem 1927 in der Stadt geborenen Künstler Paul Wunderlich benannte Komplex wird mit Erdwärme versorgt. Quelle: dpa/ REPORT
Bild: dpa-Zentralbild

Die LINKE im Landkreis Barnim bleibt trotz Verlusten weiterhin stärkste Kraft im Kreistag. Die CDU kann 5 Prozentpunkte zulegen und überholt die SPD deutlich – die Sozialdemokraten kommen nur noch auf 18,6 Prozent. Vierstärkste Kraft sind die Freien Wähler, die sich vor den Grünen platzieren. Die AfD kann kaum punkten und landet lediglich bei 1,2 Prozent.

Ergebnisse Kreistagswahl

  2014 2008
Anzahl % Anzahl %
Wähler/Wahlbeteiligung 68.201 44,7 69.867 46
DIE LINKE 49.029 25,0 56.667 28,4
SPD 36.451 18,6 43.138 21,6
CDU 41.581 21,2 32.135 16,1
FDP 6.350 3,2 14.308 7,2
Bürgerfraktion BAR 9.775 5,0 11.992 6
GRÜNE/B 90 13.533 6,9 11.700 5,9
BVB/FREIE WÄHLER 16.595 8,5 10.237 5,1
Bauernverband BAR 5.924 3,0 6.955 3,5
Bündnis Schorfheide 2.901 1,5 4.157 2,1
Bündnis Eberswalde 813 0,4 1.618 0,8
AfD 2.387 1,2 x x
ALE 1.267 0,6 x x
BfB 3.404 1,7 x x
NPD 4.361 2,2 x x
PIRATEN 1.828 0,9 x x
WISLKr.BAR 131 0,1 x x

Der Landkreis Barnim grenzt im Norden an den Landkreis Uckermark, im Westen an den Landkreis Oberhavel, im Süden an das Land Berlin und den Landkreis Märkisch-Oderland. Im Osten bildet die deutsche Staatsgrenze zu Polen (Woiwodschaft Westpommern) die Kreisgrenze.

Wie viele andere auch profitiert der Landkreis Barnim von seiner Grenze zur Bundeshauptstadt Berlin. Mehrere Gemeinden im Speckgürtel verzeichnen seit Jahren steigende Einwohnerzahlen. Im Ostteil des Kreises, der fast zur Hälfte aus Wald besteht, schrumpfen die Orte dagegen mehr und mehr. Eine Besonderheit des Landkreises ist seine Fokussierung auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für alle Bauvorhaben.

Gebildet wurde der Landkreis im Zuge der brandenburgischen Kreisreform am 5. Dezember 1993 aus den ehemaligen Kreisen Eberswalde (ohne die Gemeinde Bölkendorf) und Bernau sowie den Gemeinden Hohensaaten und Tiefensee aus dem ehemaligen Kreis Bad Freienwalde. Von der Gesamtfläche sind 46,3 Prozent Wälder und rund fünf Prozent Wasserflächen.

Energieeffizientestes Gebäude steht in Eberswalde

Die Wirtschaft des Landkreises ist geprägt von der Landwirtschaft, dem produzierenden Gewerbe, vom Tourismus, Dienstleistungen und den Erneuerbaren Energien. Die Stadt Eberswalde ist einer von 15 regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg, in denen ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert werden.

Die Verwaltung des Landkreises hat ihren Sitz im Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde, dem energieeffizientesten Gebäude Deutschlands. Es wurde 2008 mit dem goldenen Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Die Erfahrungen beim Bau des Verwaltungsgebäudes führten zur Entwicklung eines Leitfadens Nachhaltigkeit für Neubau und Bauerneuerung, der im Landkreis Barnim als Ausschreibungsgrundlage für alle Bauansinnen gilt. Die Stromversorgung aller kreislichen Liegenschaften wurde bereits Anfang 2009 auf Ökostrom umgestellt.

Dauerthema Lückenschluss im Radwegenetz

Die bevölkerungsreichste Stadt ist die Kreisstadt Eberswalde mit mehr als 40.000 Einwohnern, gefolgt von Bernau mit mehr als 36.000 Einwohnern. Dauerthemen in den Kommunen sind der Erhalt der Dorfgemeinschaftshäuser, der Lückenschluss im Radwegenetz und die touristische Vermarktung des Gebiets.

Insgesamt leben 173.193 Menschen im Landkreis. In neun Wahlkreisen werden am 25. Mai 2014 56 Vertreter gewählt.

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