Frankfurt (Oder) - AfD-Hochburg im Osten

Mo 26.05.14 | 12:22 Uhr

In der einstigen Solar-Hochburg ist die LINKE mit 30,5 Prozent zwar immer noch deutlich stärkste Kraft, büßt aber fast 7 Prozent ein. Die CDU löst die SPD als Nummer zwei ab. Sorgen muss allen etablierten Parteien das Abschneiden der AfD machen: Sie holt aus dem Stand 11,6 Prozent.

Ergebnisse Wahl zur Stadtverordnetenversammlung

  2014 2008
Anzahl % Anzahl %
Wähler/Wahlbeteiligung 20.238 40,5 22.188 42,4
DIE LINKE 17.767 30,5 23.981 37,4
SPD 10.883 18,7 13.317 20,8
CDU 13.699 23,6 11.343 17,7
FDP 1.136 2 4.810 7,5
BürgerBündnis 1.478 2,5 2.045 3,2
GRÜNE/B 90 & BI Sta. 3.582 6,2 3.919 6,1
BI Stadtumbau 1.660 2,9 1.084 1,7
AfD 6.775 11,6 x x
Die PARTEI 168 0,3 x x
PIRATEN 1.014 1,7 x x

Frankfurt (Oder) ist die kleinste der kreisfreien Städte Brandenburgs. Seit der Wende kämpft die Stadt in unmittelbarer Nähe zur polnischen Grenze mit sinkenden Bevölkerungszahlen. Jeder vierte Einwohner kehrte ihr in den letzten Dekaden den Rücken. Ein Ende der Fortzüge ist nicht abzusehen.

Frankfurt mit seinen rund 58.000 Einwohnern befindet sich zwar direkt auf der West-Ost-Verbindung Paris - Berlin - Warschau - Moskau. Dies zieht viele Logistikunternehmen an. Doch so richtig kommt die Stadt wirtschaftlich nicht auf einen grünen Zweig.

Im Strudel der Solar-Pleiten

Nach der Wende errichteten in Frankfurt (Oder) zwar zahlreiche Solarfirmen ihre Werke. Doch dann schlug in der vergangenen Legislaturperiode die Krise mit voller Härte zu: Ob Odersun, Conergy oder First Solar - Frankfurt kann inzwischen auf eine ganze Reihe von Pleiten zurückschauen.

Im April 2014 lag die Arbeitslosenquote bei fast 10 Prozent. Impulse erhoffen sich die Stadtoberen von der Europa-Universität Viadrina, die 1991 gegründet wurde und an der heute rund 6650 junge Leute studieren.

Bei der diesjährigen Wahl zur Stadtverordnetenversammlung bestimmten die Frankfurter in 5 Wahlkreisen 46 Volksvertreter.

Landkreise und kreisfreie Städte im Porträt

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  • Kunstwerke 'Tanzende Frau und sitzender Mann', des Künstlers Paul Wunderlich zu sehen. Der nach dem 1927 in der Stadt geborenen Künstler Paul Wunderlich benannte Komplex wird mit Erdwärme versorgt. Quelle: dpa/ REPORT
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    Barnim 

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    Die LINKE im Landkreis Barnim bleibt trotz Verlusten weiterhin stärkste Kraft im Kreistag. Die CDU kann 5 Prozentpunkte zulegen und überholt die SPD deutlich – die Sozialdemokraten kommen nur noch auf 18,6 Prozent. Vierstärkste Kraft sind die Freien Wähler, die sich vor den Grünen platzieren. Die AfD kann kaum punkten und landet lediglich bei 1,2 Prozent.

  • Brandenburg an der Havel 

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    Trotz Korruptionsskandal bei den Stadtwerken: Die Wähler bescheren der CDU in Brandenburg an der Havel einen überraschend klaren Wahlsieg. Viele Federn lassen muss dagegen die LINKE, während Grüne und AfD punkten können.

  • Cottbus 

    SPD und Linke stürzen regelrecht ab

    Parteienbeben in Brandenburgs zweitgrößter Stadt: SPD und Linke verlieren beide jeweils rund 10.000 Wählerstimmen. Von dem Absturz profitiert vor allem die CDU. Und auch die AfD kann sich in Cottbus aus dem Stand vor die Grünen setzen.

  • Gurkenernte im Spreewald, Quelle: picture alliance / dpa
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    Dahme-Spreewald 

    CDU kann die Linke überholen

    Deutlicher Dämpfer für die Linke: In Dahme-Spreewald muss die Partei auf fünf Prozent verzichten. Die Sozialdemokraten behaupten ihre führende Stellung, die CDU legt leicht zu, ebenso wie die Grünen. Und auch hier findet die AfD aus dem Stand viele Wähler.

  • Elbe-Elster 

    CDU holt mehr Stimmen als SPD und Linke zusammen

    Vor sechs Jahren schon waren SPD und Linke gleichauf und sind es auch diesmal wieder - beide verlieren rund vier Prozent. Auch die Bauernvereinigung LUN bleibt zweistellig und legt noch einmal zu. Doch zum eigentlichen Paukenschlag hat die CDU ausgeholt.

  • Havelland 

    Rot und Schwarz Kopf an Kopf

    Im Havelland liegt die SPD zwar vorn, doch die CDU folgt ihr nun dicht auf den Fersen. Zugewinne verzeichnen auch die Grünen, die mit 8,4 Prozent deutlich stärker als im Landesdurchschnitt sind. Die AfD kommt aus dem Stand auf 6,5 Prozent.

  • Märkisch-Oderland 

    MOL bleibt Links

    Knapp 12.000 Stimmen für die AfD: Auch in Märkisch-Oderland kann die Partei massiv punkten. An der Spitze steht weiter die Linke, die aber auf fünf Prozent verzichten muss. Gefolgt wird sie von der SPD und der erstarkten CDU.

  • Schloss Oranienburg mit Oldtimerclub Oberhavel (Quelle: rbb)

    Oberhavel 

    CDU schießt auf Platz zwei

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  • Seenland, Quelle: rbb/Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV)

    Oberspreewald-Lausitz 

    NPD erringt mehr Stimmen als die Grünen

    Die rechtsextreme NPD kommt in Oberspreewald-Lausitz aus dem Stand auf 4,3 Prozent - und erringt damit über 400 Wählerstimmen mehr als die Grünen. Stärkste Kraft bleibt die SPD, doch die Christdemokraten holen deutlich auf.

  • Oder-Spree 

    SPD-Hochburg im Osten

    Im Landkreis Oder-Spree ist die SPD trotz leichten Verlusten klarer Wahlgewinner. Die LINKE verliert dagegen über 6 Prozent und liegt nur noch knapp vor der CDU, die sich um über 5 Prozent verbessern kann. Gleich sechs Parteien landen zwischen 4 und 6 Prozent, darunter auch AfD und NPD.

  • Ostprignitz-Ruppin 

    SPD bleibt größte Partei im Kreistag

    Die CDU kann sich in Ostprignitz-Ruppin an der Linken vorbeischieben und wird so zur zweitstärksten Kraft nach der weiter führenden SPD. Kreisbauernband und Grüne legen weiter zu, während die FDP fast auf die Hälfte ihres Ergebnisses von 2008 schrumpft.

  • Potsdam 

    Landeshauptstadt bleibt Links

    Obwohl die Linke deutliche Verluste hinnehmen muss, bleibt die Partei stärkste Kraft in Potsdam - gefolgt von der SPD. Die CDU kann hier zwar leicht zulegen, doch die eigtentlichen Gewinner sind vor allem kleinere Parteien.

  • Potsdam-Mittelmark 

    CDU löst SPD als stärkste Kraft ab

    In Brandenburgs florierendstem Landkreis war die CDU schon länger stark. Nun legt sie noch eins drauf und schwingt sich an die Spitze. Große Verlierer in Potsdam-Mittelmark sind Linke und FDP -  während die Grünen weiter zulegen und die AfD auf mehr als vier Prozent kommt.

  • Prignitz 

    Alles beim Alten

    Wechselwähler? Nicht hier: Der Wahlzettel in der Prignitz war mit nur acht Parteien nicht besonders lang. Und auch deren Rangfolge in der Wählergunst ist so gut wie unverändert: CDU vor SPD und Linken und einem starken Bauernverband.

  • Ein riesiger Schaufelradbagger im Braunkohletagebau im südbrandenburgischen Welzow (Quelle: dpa)
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    Spree-Neiße 

    CDU ist nun klar stärkste Kraft

    Die CDU baut ihren Vorsprung in Spree-Neiße noch einmal deutlich aus und ist jetzt klar stärkste Partei. SPD und Linke dagegen verlieren tausende Wählerstimmen - bei vergleichsweise hoher Wahlbeteiligung. Die vielen kleinen Parteien haben kaum eine Chance.

  • Teltow-Fläming 

    Deutlicher Dämpfer für SPD und Linke

    Linke und SPD können sich im Wirtschaftswunderkreis Teltow-Fläming zwar behaupten, müssen aber beide schmerzhafte Verluste hinnehmen. Profitieren können die CDU, aber auch Freie Wähler und AfD, während die FDP fast die Hälte der Wählerstimmen verliert.

  • Uckermark 

    SPD und CDU fast gleichauf

    Um satte sieben Prozent legt die CDU in der Uckermark zu und zieht damit fast gleichauf mit den Sozialdemokraten. Wie in vielen anderen Landkreisen muss die Linke Verluste hinnehmen, wenn auch nicht so große. Die kleinen Parteien spielen hier kaum eine Rolle.

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