Oberhavel - CDU schießt auf Platz zwei

Mo 26.05.14 | 12:49 Uhr
Schloss Oranienburg mit Oldtimerclub Oberhavel (Quelle: rbb)

Mehr als sechs Punkte kann die CDU in Oberhavel dazugewinnen. Nicht viel und die Christdemokraten hätten die SPD vom ersten Platz verdrängt. Die Grünen bleiben hier vergleichsweise stark. Auch die Freien Wähler können zulegen.

Ergebnisse Kreistagswahl

  2014 2008
Anzahl % Anzahl %
Wähler/Wahlbeteiligung 81.203 46,6 81.280 47,8
SPD 64.834 27,8 63.847 27,5
DIE LINKE 45.343 19,4 53.605 23,1
CDU 61.877 26,5
46.279 19,9
GRÜNE/B 90 16.905 7,2 14.885 6,4
FDP 7.313 3,1
14.300 6,2
NPD 9.125 3,9 10.014 4,3
BVB/FREIE WÄHLER 12.869 5,5 7.920 3,4
LGU 2.476 1,1 3.969 1,7
BB 2.736 1,2 3.465 1,5
Die Unabhängigen 4.369 1,9 x x
PIRATEN 4.444 1,9 x x
EB Warmbrunn 942 0,4 x x

Der Landkreis Oberhavel ist geprägt von seiner Nähe im Süden zu Berlin. Im Speckgürtel gibt es Einfamilienhaussiedlungen, Gewerbegebiete und Schnellstraßen samt S-Bahn-Anschluss. In diesem sehr urbanen Raum liegt Oranienburg. Der andere Teil weiter nördlich zeigt sich als weites Land rund um kleine Städtchen wie Gransee, Fürstenberg oder Zehdenick. Neben ein paar größeren Betrieben dominiert dort vor allem Land- und Forstwirtschaft. Die allerdings bieten nur noch wenige Jobs. Deshalb fahren aus dem Norden viele zum Arbeiten nach Berlin oder eben in den erwähnten Speckgürtel.

Ein Dauerthema ist der Durchgangsverkehr Richtung Ostsee, der durch die Lkw-Maut auf den Autobahnen noch zugenommen hat. In Fürstenberg/Havel zum Beispiel donnern die Laster mitten durchs Stadtzentrum. Allerdings sind Umgehungsstraßen oder der Ausbau von Bundesstraßen nur mit Mitteln aus dem Bundesverkehrsministerium zu finanzieren.

Radfernweg Berlin-Kopenhagen zieht Biker jeder Art an

Fernab der vollen Landstraßen ist der Landkreis ein Paradies für Radfahrer. Rund 400 Kilometer Radweg sind ausgebaut und führen vorbei an Seen, Flüssen, Kanälen und Wäldern. Besonders beliebt sind der Seen-Kultur-Radweg und natürlich der internationale Radfernweg Berlin-Kopenhagen, der direkt durch Oranienburg, Zehdenick und Liebenwalde hindruchführt. Entlang der Strecke gibt es jede Menge Pedelec-Stationen, um E-Bikes aufzuladen.

Der Landkreis bewegt sich seit seiner Gründung 1993 im Spannungsverhältnis von Großstadt und Landleben, von Technologie- und Industriestandort und unberührter Natur. Oberhavel ist inzwischen eine der stärksten Wirtschaftsregionen in Ostdeutschland, aber auch prosperierende Tourismusregion etwa mit seinem Stechlinsee an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.

Die Havel dominiert den gesamten Landkreis

Mit fast 1800 Quadratkilometern ist Oberhavel im Vergleich zu anderen brandenburgischen Landkreisen flächenmäßig relativ klein. Es leben allerdings mehr als 200.00 Menschen dort. Damit ist Oberhavel nach dem Landkreis Potsdam-Mittelmark der bevölkerungsreichste Brandenburgs.

Für den Landkreis ist die Havel Erholungsraum, geografische Klammer, Wirtschaftsfaktor und Wasserstraße zugleich. Der Schwerpunkt der Wirtschaft liegt im Süden des Kreises, direkt an Berlins Grenze. Schwerpunktbranchen sind Schienenverkehrstechnik, Biotechnologie oder auch Kunststoffe/Chemie. Die Wirtschaftsstandorte Oranienburg, Hennigsdorf und Velten bilden einen von 15 Regionalen Wachstumskernen des Landes Brandenburg, in denen ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert werden.

Bei der letzten Kommunalwahl 2008 hatte die SPD mit 27,5 Prozent die höchste Punktzahl erreicht, vor der Linken und der CDU. In vier Wahlkreisen werden diesmal 56 Vertreter für den Kreistag mit Sitz in Oranienburg gewählt.

 

Weitere Landkreise und kreisfreie Städte im Porträt

RSS-Feed
  • Kunstwerke 'Tanzende Frau und sitzender Mann', des Künstlers Paul Wunderlich zu sehen. Der nach dem 1927 in der Stadt geborenen Künstler Paul Wunderlich benannte Komplex wird mit Erdwärme versorgt. Quelle: dpa/ REPORT
    dpa-Zentralbild

    Barnim 

    LINKE vorn, SPD mit deutlichen Verlusten

    Die LINKE im Landkreis Barnim bleibt trotz Verlusten weiterhin stärkste Kraft im Kreistag. Die CDU kann 5 Prozentpunkte zulegen und überholt die SPD deutlich – die Sozialdemokraten kommen nur noch auf 18,6 Prozent. Vierstärkste Kraft sind die Freien Wähler, die sich vor den Grünen platzieren. Die AfD kann kaum punkten und landet lediglich bei 1,2 Prozent.

  • Brandenburg an der Havel 

    Alte Industriestadt wieder CDU-Hochburg

    Trotz Korruptionsskandal bei den Stadtwerken: Die Wähler bescheren der CDU in Brandenburg an der Havel einen überraschend klaren Wahlsieg. Viele Federn lassen muss dagegen die LINKE, während Grüne und AfD punkten können.

  • Cottbus 

    SPD und Linke stürzen regelrecht ab

    Parteienbeben in Brandenburgs zweitgrößter Stadt: SPD und Linke verlieren beide jeweils rund 10.000 Wählerstimmen. Von dem Absturz profitiert vor allem die CDU. Und auch die AfD kann sich in Cottbus aus dem Stand vor die Grünen setzen.

  • Gurkenernte im Spreewald, Quelle: picture alliance / dpa
    dpa-Zentralbild

    Dahme-Spreewald 

    CDU kann die Linke überholen

    Deutlicher Dämpfer für die Linke: In Dahme-Spreewald muss die Partei auf fünf Prozent verzichten. Die Sozialdemokraten behaupten ihre führende Stellung, die CDU legt leicht zu, ebenso wie die Grünen. Und auch hier findet die AfD aus dem Stand viele Wähler.

  • Elbe-Elster 

    CDU holt mehr Stimmen als SPD und Linke zusammen

    Vor sechs Jahren schon waren SPD und Linke gleichauf und sind es auch diesmal wieder - beide verlieren rund vier Prozent. Auch die Bauernvereinigung LUN bleibt zweistellig und legt noch einmal zu. Doch zum eigentlichen Paukenschlag hat die CDU ausgeholt.

  • Frankfurt (Oder) 

    AfD-Hochburg im Osten

    In der einstigen Solar-Hochburg ist die LINKE mit 30,5 Prozent zwar immer noch deutlich stärkste Kraft, büßt aber fast 7 Prozent ein. Die CDU löst die SPD als Nummer zwei ab. Sorgen muss allen etablierten Parteien das Abschneiden der AfD machen: Sie holt aus dem Stand 11,6 Prozent.

  • Havelland 

    Rot und Schwarz Kopf an Kopf

    Im Havelland liegt die SPD zwar vorn, doch die CDU folgt ihr nun dicht auf den Fersen. Zugewinne verzeichnen auch die Grünen, die mit 8,4 Prozent deutlich stärker als im Landesdurchschnitt sind. Die AfD kommt aus dem Stand auf 6,5 Prozent.

  • Märkisch-Oderland 

    MOL bleibt Links

    Knapp 12.000 Stimmen für die AfD: Auch in Märkisch-Oderland kann die Partei massiv punkten. An der Spitze steht weiter die Linke, die aber auf fünf Prozent verzichten muss. Gefolgt wird sie von der SPD und der erstarkten CDU.

  • Seenland, Quelle: rbb/Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV)

    Oberspreewald-Lausitz 

    NPD erringt mehr Stimmen als die Grünen

    Die rechtsextreme NPD kommt in Oberspreewald-Lausitz aus dem Stand auf 4,3 Prozent - und erringt damit über 400 Wählerstimmen mehr als die Grünen. Stärkste Kraft bleibt die SPD, doch die Christdemokraten holen deutlich auf.

  • Oder-Spree 

    SPD-Hochburg im Osten

    Im Landkreis Oder-Spree ist die SPD trotz leichten Verlusten klarer Wahlgewinner. Die LINKE verliert dagegen über 6 Prozent und liegt nur noch knapp vor der CDU, die sich um über 5 Prozent verbessern kann. Gleich sechs Parteien landen zwischen 4 und 6 Prozent, darunter auch AfD und NPD.

  • Ostprignitz-Ruppin 

    SPD bleibt größte Partei im Kreistag

    Die CDU kann sich in Ostprignitz-Ruppin an der Linken vorbeischieben und wird so zur zweitstärksten Kraft nach der weiter führenden SPD. Kreisbauernband und Grüne legen weiter zu, während die FDP fast auf die Hälfte ihres Ergebnisses von 2008 schrumpft.

  • Potsdam 

    Landeshauptstadt bleibt Links

    Obwohl die Linke deutliche Verluste hinnehmen muss, bleibt die Partei stärkste Kraft in Potsdam - gefolgt von der SPD. Die CDU kann hier zwar leicht zulegen, doch die eigtentlichen Gewinner sind vor allem kleinere Parteien.

  • Potsdam-Mittelmark 

    CDU löst SPD als stärkste Kraft ab

    In Brandenburgs florierendstem Landkreis war die CDU schon länger stark. Nun legt sie noch eins drauf und schwingt sich an die Spitze. Große Verlierer in Potsdam-Mittelmark sind Linke und FDP -  während die Grünen weiter zulegen und die AfD auf mehr als vier Prozent kommt.

  • Prignitz 

    Alles beim Alten

    Wechselwähler? Nicht hier: Der Wahlzettel in der Prignitz war mit nur acht Parteien nicht besonders lang. Und auch deren Rangfolge in der Wählergunst ist so gut wie unverändert: CDU vor SPD und Linken und einem starken Bauernverband.

  • Ein riesiger Schaufelradbagger im Braunkohletagebau im südbrandenburgischen Welzow (Quelle: dpa)
    dpa-Zentralbild

    Spree-Neiße 

    CDU ist nun klar stärkste Kraft

    Die CDU baut ihren Vorsprung in Spree-Neiße noch einmal deutlich aus und ist jetzt klar stärkste Partei. SPD und Linke dagegen verlieren tausende Wählerstimmen - bei vergleichsweise hoher Wahlbeteiligung. Die vielen kleinen Parteien haben kaum eine Chance.

  • Teltow-Fläming 

    Deutlicher Dämpfer für SPD und Linke

    Linke und SPD können sich im Wirtschaftswunderkreis Teltow-Fläming zwar behaupten, müssen aber beide schmerzhafte Verluste hinnehmen. Profitieren können die CDU, aber auch Freie Wähler und AfD, während die FDP fast die Hälte der Wählerstimmen verliert.

  • Uckermark 

    SPD und CDU fast gleichauf

    Um satte sieben Prozent legt die CDU in der Uckermark zu und zieht damit fast gleichauf mit den Sozialdemokraten. Wie in vielen anderen Landkreisen muss die Linke Verluste hinnehmen, wenn auch nicht so große. Die kleinen Parteien spielen hier kaum eine Rolle.

Nächster Artikel

Mehr zum Thema