Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit - Neuer Landtag in Potsdam ist fertiggestellt

Sa 28.09.13 | 21:44 Uhr

Bis ins Jahr 2001 reichen die Pläne zurück, das Potsdamer Stadtschloss als Sitz des Brandenburger Landtags wieder aufzubauen. Doch erst nach einer Bürgerbefragung im Januar 2007 ist der Weg für den Neubau frei. Seit dem ersten Spatenstich sind dreieinhalb Jahre vergangen - nun ist es fertig.

Brandenburgs neuer Landtag ist fertig: Der Nachbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Potsdamer Stadtschlosses für das Parlament des Bundeslandes wurde am Samstag übergeben, teilte das Finanzministerium in Potsdam mit. Nach viereinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit sei damit ein wichtiger Meilenstein zur Wiedergewinnung der historischen Mitte Potsdams erreicht.

Die Ruine des historischen Barockschlosses war in der DDR abgerissen worden. Der Landtag war seit mehr als 20 Jahren in der 1902 errichteten einstigen Reichskriegsschule auf dem Brauhausberg untergebracht, die in der DDR von der Potsdamer Bezirks- und Kreisleitung der SED genutzt und deshalb auch als "Kreml" bezeichnet wurde.

Das mehr als 10.000 Quadratmeter große und gut 21 Meter hohe neue Bauwerk soll am 10. Oktober offiziell an Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) übergeben und im Januar 2014 mit einem zweitägigen Bürgerfest und einem Festakt eröffnet werden. Das Landesparlament hatte den Neubau 2005 beschlossen. Die Fassade ist nach historischem Vorbild gestaltet.

Fertigstellung Landtagsdach Markov, Platzeck, Plattner und Fritsch mit Hammer (Quelle: dpa)
Matthias Platzeck, der damalige Ministerpräsident Brandenburgs, und Mäzen Hasso Plattner (dritter von links)

Originalgetreuer Wiederaufbau dank Spenden

Mit Blick auf eine mögliche Fusion der Bundesländer Berlin und Brandenburg wurde der Nachbau des Preußen-Schlosses den Angaben zufolge für 150 Abgeordnete geplant. Brandenburgs Landtag hat derzeit 88 Parlamentarier. Deshalb sollen freie Teile des Gebäudes vorerst vom brandenburgischen Landesrechnungshof genutzt werden, hieß es.

Dass das Stadtschloss nun in originalgetreuem Glanz erscheint ist dem Mäzen Hasso Plattner zu verdanken. Der Gründer der Software-Schmiede SAP spendete 20 Millionen Euro für die Wiederherstellung der historischen Fassade. Anfang 2013 stellt Hassner weitere zwei Millionen Euro für ein originalgetreues Kupferdach - statt des billigeren Titanzinkdachs. Im Inneren solle der künftige Landtag jedoch modern und funktional bleiben.

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