Streit um Deko im neuen Brandenburger Landtag - Weißer Adler sorgt für hochrote Köpfe

Do 19.09.13 | 14:02 Uhr

Nun mischen sich auch die Forscher in den Adler-Streit von Brandenburg ein. Genealogen fordern, dass der Deko-Vogel im neuen Landtag rot sein muss, so wie im Wappen, nicht weiß, wie nun geplant. Die CDU will derweil einen Testadler steigen lassen, notfalls mit Geld aus der Parteikasse.

Die Debatte um die Farbe des Brandenburg-Adlers im Plenarsaal des neues Landtagsgebäudes geht weiter. Die Brandenburgische Genealogische Gesellschaft (BGG) "Roter Adler" hat Landtagspräsident Gunter Fritsch in einem offenen Brief aufgefordert, die Entscheidung zugunsten eines weißen Adlers rückgängig zu machen und ein rotes Wappentier aufzuhängen. Staatliche Hoheitszeichen seien nicht verhandelbar, meinte die Gesellschaft. "Die Künstlerische Freiheit ist ein hohes Gut - aber auch sie muss ihre Grenzen haben", sagte deren Vorsitzender Gerd-Christian Treutler am Mittwoch.

Seit der weiße Adler im Landtagsneubau hängt, protestieren zahlreiche Menschen und fordern ein rotes Wappentier nach Vorbild des historischen Märkischen Adlers. Treutler zeigte sich überrascht und erfreut über die große Resonanz. "Das verdeutliche die Bedeutung des Symbols."

CDU plädiert für roten Test-Adler

Die CDU-Fraktion hat unterdessen Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) vorgeschlagen, von den Filmstudios Babelsberg eine rote Holzkopie des Wappentiers bauen zu lassen, um dessen Wirkung in dem Neubau vor Ort testen zu können.

Sollte Fritsch nicht darauf eingehen, werde die Fraktion die Kosten von 1150 Euro selbst tragen, kündigte der CDU-Politiker an. Man wolle sehen, ob das Argument des Architekten des Neubaus, Peter Kulka, ein roter Adler würde wie ein "Blutfleck" wirken, stimme. Am Ende sollten im Zweifelsfall die Abgeordneten entscheiden, fand Dombrowski. Die CDU habe sich stets für den roten Adler im Plenum stark gemacht. Auch Fritsch hätte gerne ein rotes Wappentier gehabt.

Mehr zum Thema