Potsdams neuer Landtag - Probebetrieb mit Stromausfall

Fr 06.12.13 | 18:47 Uhr

Noch fünf Wochen sind es, bis der neue brandenburgische Landtag in Potsdams Stadtmitte offiziell in Betrieb geht - für den 21. Januar ist die feierliche Eröffnung geplant, für den Tag danach die erste Plenarsitzung. Bei der soll möglichst alles glatt gehen. Um Fehler zu erkennen bevor es ernst wird, gab es am Freitag schon mal einen Probebetrieb im Plenarsaal, mit Verwaltungs-Mitarbeitern als Statisten. Von Alex Krämer

Der neue Brandenburger Landtag in Potsdsdams Mitte ist fast fertig - am 21. Januar wird er feierlich eröffnet. Doch ob der Plenarsaal für den regulären Sitzungsbetrieb bereit ist, wurde schon heute getestet.

Pünktlich eine Viertelstunde vor der Probesitzung geht erst einmal gar nichts. in der Potsdamer Innenstadt fällt der Strom aus, im Plenarsaal brennen nur noch die Notlichter, der Rest der Technik macht mangels Elektrizität nichts mehr. Als der Strom wiederkommt, wacht auch die Tonanlage wieder auf - deutlich hörbar.

Aber nach 30 Sekunden gibt sich das, die Probesitzung beginnt - eine Sitzung mit allem, was es so gibt im Parlament: Aktueller Stunde, Fragestunde, Zwischenrufen, sogar Demonstranten auf der Besuchertribüne. Das Drehbuch wurde aus alten Plenarprotokollen zusammengestrickt - die Technik, vor allem die Tontechnik, soll in allen denkbaren Situationen getestet werden, sagt Klaus Tschöp, zuständiger Referatsleiter im Landtag.

"Es muss gesichert sein, dass, wenn ich ein Saalmikrofon aufmache, andere nicht geöffnet sind", erklärt Tschöp. Etwa wenn der Präsident sprechen möchte oder das Wort an den Redner am Redepult übergibt. "Dann muss natürlich gesichert sein, dass das das Mikrofon offen ist, dass alle Abgeordneten im Saal ihn auch verstehen."

Das klappt, die Anlage funktioniert, und die Mitarbeiter schaffen es auch, sie zu bedienen. Bis zur ersten Sitzung muss aber trotzdem noch einiges verändert werden: Die Pulte für die Stenografen, die alles protokollieren, können nicht da stehen bleiben, wo der Architekt sie hingeplant hat.

"Da hören wir schlecht - und vor allem sehen wir nicht alle Abgeordneten", sagt Stenografin Ingrid Elminowski. "Wir sitzen quasi hinter dem Rednerpult und können die Zurufe der Fraktionen nicht erkennen", so Elminowskis Kritik.

Müssen sie aber - damit im Protokoll dann drinsteht, von wem welcher Zwischenruf kam. Diejenigen, die in der Probesitzung die Minister spielen, haben auch Änderungswünsche: Verdammt eng auf der Regierungsbank, haben sie festgestellt.

"Wenn jemand in der vorderen Reihe, der Ministerreihe, sitzt, hinter sich auch noch seinen Aktenkoffer stehen hat, ist keine Bewegungsfreiheit gegeben", erklärte eine Mitarbeiterin. Andere könnten hinter dem Stuhl nicht langgehen.

Hätte zur Folge: Wenn ein Minister aufs Klo muss, müssen alle anderen aufstehen. Da wird vermutlich auch nochmal umdekoriert, bis 21 Januar ist Zeit. Das sind aber im Vergleich zu anderen Großprojekten - Stichwort Flughafen - herrlich leicht zu lösende Probleme.

Beitrag von Alex Krämer, rbb Landespolitik

 

Probebetrieb im brandenburgischen Landtag - Wohin mit den Wahlurnen?

Die Tür ist schon offen, der Umzug steht kurz vor der Tür. An diesem Freitag testen die Mitarbeiter der Landtagsverwaltung, ob denn die Technik und Logistik wie geplant funktionieren. Beamer, Mikros, Infotafeln, auch die Platzierung der Wahlurnen - das wird noch einmal im Trockenbetrieb durchexerziert. Wenn alles glatt geht, war es der letzte Probelauf für den brandenburgischen Landtag.