Innerhalb des S-Bahn-Rings - Hier planen die Berliner Bezirke neue Parkgebühren

Mi 20.03.19 | 11:59 Uhr | Von Dominik Wurnig
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Parkende Autos auf der Fischerinsel in Berlin-Mitte (Quelle: dpa/Kalaene)
Audio: rbb 88,8 | 20.03.2019 | Anke Michel | Bild: dpa/Kalaene

Die Berliner Innenstadt soll zu 75 Prozent ticketpflichtig für Parker werden - bei steigenden Gebühren. So will es Verkehrssenatorin Günther. Die Bezirke feilen an den Details: Wo man schon bald fürs Parken zahlen muss, wird bereits geplant.

Die Berliner Luft muss besser werden: Da sind sich Verwaltungsgericht, Senat und Deutsche Umwelthilfe einig. Jetzt hat die Verkehrs- und Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos) ihren Luftreinhalteplan vorgelegt. Eine überraschende Maßnahme: Die Parkraumbewirtschaftung soll massiv ausgeweitet werden und die Parkgebühr von zwei auf durchschnittlich drei Euro pro Stunde angehoben werden.

rbb|24 hat bei den Innenstadtbezirken nachgefragt, was sie genau planen.

Alle geplanten Parkraumbewirtschaftungsgebiete sehen Sie auf einer Karte:

Wenn Sie diese Karte nicht sehen, klicken Sie bitte hier.

Quelle: rbb24-Recherche/Bezirksämter

Tempelhof-Schöneberg

Bereits am 1. April startet Tempelhof-Schöneberg mit der Parkraumbewirtschaftung in der Zone 55 im Norden des Bezirks. Zwischen Gleisdreieckpark, Kurfürstenstraße, Hohenstaufenstraße, Goebenstraße und Martin-Luther-Straße muss man bald fürs Parken zahlen. Die Automaten stehen schon, aber weil noch viele Anwohner auf ihre Parkvignette warten, werden die Kontrollen erst im Mai beginnen.

Außerdem werden auch neue Zonen außerhalb des S-Bahn-Rings konkret geplant: Links und rechts des Tempelhofer Damms soll die Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden. Begrenzt wird das Gebiet durch die A100, die Komturstraße im Osten, die Ullsteinstraße, Arnulfstraße und Allarichstraße im Süde sowie den Alboinplatz im Westen.

Konkrete Planungen gibt es auch schon in Friedenau, wo südlich der A100 das Gebiet nord-westlich des Friedrich-Wilhelm-Platzes bald als Parkraum bewirtschaftet werden könnte.

Nördlich des S-Bahn-Rings in Tempelhof-Schöneberg ist auch die Parkraumbewirtschaftung in Diskussion. Wie schnell, hängt aber auch von den Förderungen der Senatorin ab. Denn üblicherweise werde der Ausbau der Parkraumbewirtschaftung aus den Einnahmen fürs Parken bezahlt, heißt es aus dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Um dies zu beschleunigen und den Liquidätsengpass zu schließen, braucht es Förderung aus dem Landesbudget.

Allein für den jetztigen Ausbau der Parkraumbewirtschaftung sind in dem Bezirk vier bis fünf Millionen Euro einkalkuliert. Denn Anfangs fallen hohe Investitionen an: Machbarkeitsstudie, Schilderpläne, Schilder und Automaten kaufen sowie aufstellen, Personal einstellen und Pausenräume dafür finden. In den Folgejahren wirft die Parkraumbewirtschaftung aber in der Regel Geld für die Bezirke ab.

Friedrichshain-Kreuzberg

Die Bezirsverordnetenversammlung hat bereits die Einführung von Parkraumbewirtschaftung im gesamten Bezirk beschlossen, momentan laufen die nötigen Gutachten für die weißen Flecken in Kreuzberg. "Die Untersuchung wird Ende des Jahres beendet sein. Im nächsten Jahr kann dann mit der Umsetzungsplanung begonnen werden", sagte Pressesprecherin Sara Lühmann rbb|24 auf Anfrage.

"Die neuen Zonen können dann 2021 in Betrieb genommen werden. Für die noch nicht bewirtschafteten Bereiche Friedrichshains erfolgt die Ausschreibung des Gutachtens in diesem Jahr." Zuletzt gab es in dem Bezirk ja massive Probleme bei der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung im Bergmannkiez und rund um den Viktoriapark.

Neukölln

In Nord-Neukölln innerhalb des S-Bahn-Rings soll früher oder später die Parkraumbewirtschaftung kommen. "Wir wollen sehr detailiert planen und wir wollen aus den Erfahrungen der anderen Bezirke lernen", sagt Christian Berg, Pressesprecher des Neuköllner Bezirksamts. Momentan läuft die Machbarkeitsuntersuchung, die auch klären sollen in welchen Kiez die gestaffelte Einführung erfolgen soll.

Mitte

Der Bezirk Mitte prüft überall innerhalb des S-Bahn-Rings die Einführung von Parkraumbewirtschaftung. Die dafür nötigen Gutachten sollen noch im zweiten Quartal 2019 fertig werden.

Pankow

Schon jetzt muss man in fast allen Teilen von Pankow, die innerhalb des S-Bahn-Rings liegen, zahlen. Laut Senatsverwaltung ist dort momentan keine Ausweitung geplant.

Charlottenburg-Wilmersdorf

Laut Senatsverwaltung gibt es momentan keine Pläne zur Ausweitung der Bezahlparkens, da es vor einiger Zeit einen negativen Volksentscheid dazu gab. Sollte der Bezirk neue Pläne fassen, würde das Land den Bezirk aber untersützen.

Beitrag von Dominik Wurnig

58 Kommentare

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  1. 58.

    Ich hoffe inständigst, daß eine Parkraumbewirtschaftung bald in unserem Wohngebiet stattfindet!
    Als Anwohner einer Strasse, welches sich(unweit Nähe Platz der Luftbrücke)ein Krankenhaus befindet, sich mehrere Kindertagesstätten angesiedelt haben, das Krankenhaus für Kindergeburten und psychatrische Kinder- und Jugendbetreuung erweiternd ausgebaut wurde, ist es nicht mehr nur am Tage unwahrscheinlich, als Anwohner noch ein Parkplatz zu finden. Auch am Abend und in der Nacht ist es nicht mehr möglich, sein Kfz auch nur annähernd naheliegend dem Wohnhaus zu parken, da stets und ständig alles voll ist. Und dies, obwohl die Verkehrsanbindung zu den Öffentlichen hervorragend ist: S- und U-Bahn ca. 5-7 Gehminuten, drei Buslinien mit 3-4 Gehminuten zum Krankenhaus. ABER - nein, jeder Besucher eines Patienten muss am besten mit dem Auto direkt vor dem Patientenzimmer parken, die Mitarbeiter des Krankenhauses nutzen das Parkhaus auch nicht usw.. Parkraumbewirtschaft - bitte sehr schnell her.

  2. 57.

    Dienstwagen der Senatsangehörigen abschaffen statt steuerzahlende Bürger zu schröpfen. Umwelt wird durch den Wissen- und Verantwortungsmangel der „Genossen „ lauter populistische Regeln weil zu viele unqualifizierte Leute viel zu viel Geld bekommen ohne es zu verdienen und Haftbar sind für den Schaden den sie dem Volk zufügen. 18.000 Flüge des Umweltministeriums nach Bonn zeigt die wahre Haltung „Umweltschützer“ 178 Millionen für externe Berater leisten sich nur total Unfähige in Regierundsämtern, kein Handwerker würde und dürfte das machen.
    Wer geht mit gutem Beispiel voran?

  3. 56.

    Eine super Idee auf diese Weise lernt die Bevölkerung was von rot-rot-grüne schwarzer und gelber Politik zu halten ist. auf diese Weise schafft man es bestimmt die Arbeitsplätze im KFZ Bereich zu erhalten. Komplett unfähig mindestens ein einziges Projekt durchzuziehen siehe Flughafen. Aber beim drangsalieren und schikanieren der Bevölkerung und abkassieren da ist diese Politik wirklich hervorragend. Ich würde sagen weiter so in 20 Jahren hat jeder seinen eselskarren vor der Tür. Natürlich nicht die Bonzen die fahren mit ihrem fetten Daimler gepanzert natürlich und fliegen in der Welt herum.

  4. 55.

    Und wenn den Anderen der Kragen platzt, weil sie diesen Horror-Verkehr nicht mehr hinnehmen wollen? Das sind dann alle wieder grüne Spinner? Wer jetzt nicht langsam anfängt zu verstehen, dass Lösungen gefunden werden müssen, die langfristig dahin führen, dass diese Stadt nicht im Verkehrsinfarkt versinkt und die Lebensqualität für alle wieder besser wird, der wird weiter nur auf sein Recht pochen Auto zu fahren, egal um welchen Preis. Autofahren wird nicht mehr lange oberste Priorität in Berlin haben. Gewöhnt Euch dran.

  5. 54.

    Die arme Putzfrau darf „dann“ mit dem Bus fahren? Das ist völlig weltfremd. Die arme Putzfrau ist froh, wenn sie sich die Umweltkarte leisten kann. Ein Auto liegt jenseits aller finanziellen Möglichkeiten. Es fahren Hunderttausende täglich ohne Auto zur Arbeit. Seit Jahren und Jahrzehnten. Und Kinder zur Schule. Und Teenies zum Sport. Auch abends. Und in Clubs und zu Freunden. Sicherheitslage hin oder her. Mir fehlt es an Mitleid, dass andere ab jetzt möglicherweise auch umsteigen müssen. Auf einmal jammern so viele über die schlimme Verbrecherstadt. Das halte ich für Heuchelei, sorry!

  6. 53.

    Ich hoffe, den Leuten platzt irgendwann mal der Kragen. Die Sicherheitslage in Berlin verschlechtert sich zusehends, aber wir sollen alle unsere privaten Kfz abschaffen. Zudem würde mich interessieren, wie die Modalitäten Ausnahmebescheinigungen für Parkplätze am Arbeitsort aussehen. Soweit ich das mitbekommen habe, wurden die Konditionen in den letzten Jahren derart verschlechtert, dass es kaum noch möglich ist, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, d. h. ich bezahle an meinem Arbeitsort täglich volle Parkplatzgebühren. Ich kann es tun, schlage es halt auf die Preise auf, aber das bedeutet: Parken für Reiche ja, die arme Putzfrau darf dann mit dem Bus fahren.

  7. 52.

    Das ist jetzt zwar ein weiter Bogen aber der Vergleich hinkt durchaus nicht, erst recht bei diesem Kommentator.

    Ob nun Sympathisanten des blau/braunen Sumpfes oder das heißgeliebte Auto, statt JA! Ich will Autofahren, der Rest ist mir egal! versteckt man sich hinter Ausreden und Ausflüchten. Das nervt. Das ist feige.

  8. 51.

    Wär ja auch echt blöd, ein Auto braucht‘s, um sich vor Mördern zu schützen, um dann ’nem Herzkaschper zu erliegen... ;-) Im Ernst: Natürlich hat man an manchen Strllen Berlins Bilder im Kopf. Aber nun ständig Panik vor Verbrechern zu schieben, ist wirklich kindisch. Zum Thema: doch, man kann abends und nachts die U-Bahn nehmen. Viele müssen das sogar. Weil es zuhauf Menschen gibt, die sich kein Auto leisten können und verantwortungsbewußte Leute gibt, die sich keines leisten wollen. Und fast alle überleben ihre Fahrten. Man kann auch mit dem Fahrstuhl abstürzen oder Giftpilze im Restaurant serviert bekommen. Ich glaube dem Herrn seine Ausreden auch nicht^^ Er sollte eher dazu stehen, dass er nicht auf‘s Auto verzichten mag. Blöd, aber ehrlich!

  9. 50.

    Und wie immer haben Sie recht. Aber nur wenn Sie versprechen, sich nicht mehr so aufzuregen. Nicht gut für's Herzchen^^

  10. 49.

    Ihr Verniedlichungsgerede bei Morden ist ja allerliebst. Ich jede von den unmittelbaren Wegen zu unserer Wohnung und der Alex ist bei Überfällen und Gewaltstraftaten bis hin zu Morden ein krimineller Schwerpunkt. Deswegen musste ja dort eine neue Polizeiwache aufgebaut werden, die das problem aber nicht beseitigt hat. Das kann man doch nicht ernsthaft "nicht mitbekommen" haben wollen. In welcher realitätsfremden Welt leben Sie denn?! Die Bronx ist auch schon ewig nicht mehr so kriminell wie früher, das war mal vor 30 Jahren. Da sind Sie genauso wenig up to date.

  11. 48.

    "Man kann auch von niemandem verlangen, abends die U-Bahn benutzen zu müssen, wenn laufend Leute direkt vor den Bahnhöfen erstochen werden. Autofahren gehört hier mittlerweile zur Eigensicherung dazu."

    Alle Achtung, entweder sie holen zum verzweifelten Versuch aus ihr Leben auf Kosten der Mehrheit, koste was wolle, zu verteidigen oder sie meinen das ernst. Dann sollten sie m.E. einen guten Therapeuten aufsuchen, solche verzerrte Wahrnehmung und unbegründete Angstattacken sollte und kann man behandeln lassen.

  12. 47.

    Bei allem Respekt...aber das grenzt schon an Panikmache. Das Auto als "Eigensicherung" für den Alex... Vielleicht für alleinstehende Frauen nachts in der Bronx. Ich interpretiere das als Ausrede, sorry.

  13. 46.

    Natürlich ist das so. Und es geht nicht um "Steuern zahlen", das machen die ja längst, müssten Sie sich mal drüber informieren, sondern um ein immer höheres Abkassieren der Leute, was immer die mit unterem Einkommen am stärksten trifft, während die heruntergewirtschaftete BVG für viele gar keine Alternative sein kann. Man kann auch von niemandem verlangen, abends die U-Bahn benutzen zu müssen, wenn laufend Leute direkt vor den Bahnhöfen erstochen werden. Autofahren gehört hier mittlerweile zur Eigensicherung dazu. Mich hat z. B. jemand oft abends am Alex abgesetzt - diese Woche schon wieder ein Toter. Da kann man auf die als böse hingestellten Autofahrer schimpfen wie man will - abends die beste Alternative, bei uns kann man nachts parken.

  14. 45.

    Parkraumbewirtschaftung ist gut, nur meistens hat die keinen Sinn, da die Vignetten-Anwohner nicht wegfahren und nichts zum Parken gibt, zumindest rund um City West...

  15. 44.

    "Lächerlich, wie in diesem Forum fahrradfahrende Umwelterzieher mit Polemik andere nieder“schreien“."

    Nein, es ist im höchsten Grade lächerlich wie sie sich hier aufführen, wie ertappte Kinder nach dem Kekseklau.

    "Schreien" tun hier nur die ertappten Autofahrer, die weiter um das goldene Kalb tanzen wollen. Könnt ihr gerne machen aber ihr sollt eben nicht mehr euren Luxus schmarotzerhaft von der Mehrheit ohne Auto bezahlt bekommen.

  16. 43.

    Ich glaube hier geht es eher um persönliche Interessen als um die alleinerziehende Mutter, für die in der Regel -wenn wirklich Bedarf besteht- auch ein Weg gefunden wird ...

  17. 42.

    Es würde auch helfen mehr Grünflächen zu erhalten. Und davon haben alle etwas. Allein in Tempelhof werden 10 der 15 zu schließenden Kleingärtensiedlungen liegen.

  18. 41.

    Das kann ja spannend werden. Werden dann die Preise für den kommerziellen Personentransport erhöht? Frei nach dem Motto „Angebot und Nachfrage“ ? Für Menschen, die auf motorisierte Fortbewegungsmitteln angwiesen sind (körperlich eingeschränkt, Schichtarbeiter mit Arbeitszeiten außerhalb der Kernzeiten des ÖPNV), dürften die Argumente „fahr doch Fahrrad oder Bus und Bahn“ etwas fragwürdig erscheinen. Bleibt zu hoffen, dass die Parkraumbewirtschaftung auch darauf Rücksicht nimmt. Der Ausbau des ÖPNV muss dringend forciert werden. Wenn z.B. eine U-Bahnlinie aufgrund dringender Sanierungen ausfällt, verdoppeln sich teilweise die Fahrtwege. Aber man nimmt ja gerne heimische Abwesenheiten von mehr als 14 Stunden in Kauf. Lächerlich, wie in diesem Forum fahrradfahrende Umwelterzieher mit Polemik andere nieder“schreien“.

  19. 40.

    Auf zur Protestdemo in gelben westen gegen diese unfähige Senatorin von den Grünen!

  20. 39.

    Oha, jetzt schießen Sie aber aus allen Kanonen^^ Seine Meinung zu äußern ist also im Zweifelsfall Sozialneid? Und gerade Sie schreiben von einer „Bestrafungstendenz“? Wo Sie so oft auf Recht und Ordnung beharren? Es soll keiner gemolken werden. Die Deutschen wollen aber alles in puncto Auto billig billig und wie selbstverständlich. Die Zeiten sind aber vorbei, das wissen Sie ganz genau. Als wenn man Kindern das Spielzeug wegnehmen will...@T. Marquard hat doch recht. Wer Auto fahren kann, muss dafür entsprechende Steuern zahlen. Wer Kinder hat, zahlt mit jedem Stück für Mehrpersonenhaushalte täglich viele Steuern. Wer Single ist, zahlt den höchsten Steuersatz. Alle könnten sich „gemolken“ fühlen. Bleiben Sie bitte sachlich. P.S.: Ich habe ein Auto und auch kein Geld zu verschenken, sehe aber die Maßnahmen ein. Weil wir nicht alleine auf diesem Planeten leben. Einen schönen Abend.

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