30. Jahrestag - Zehntausende feiern Mauerfall-Jubiläum am Brandenburger Tor

So 10.11.19 | 10:42 Uhr
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09.11.2019, Berlin: Zuschauer stehen bei der Feier anlässlich der Festivalwoche "30 Jahre Friedliche Revolution - Mauerfall" am Brandenburger Tor (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Video: Abendschau | 09.11.2019 | Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer. Um an diese Zeitenwende zu erinnern, kamen am Samstagabend Zehntausende ans Brandenburger Tor. Es gab Musik von Dirk Michaelis bis Trettmann und ein Feuerwerk. Doch es war auch einen Moment lang still.

Zehntausende haben am Samstagabend am Brandenburger Tor in Berlin eine Bühnenshow zum 30. Jahrestag des Mauerfalls verfolgt. Die Veranstaltung war der Höhepunkt der Festivalwoche zum Mauerfall in der Hauptstadt.

Bei der mehr als zweistündigen Show traten Musiker wie Anna Loos, Trettmann, Die Zöllner und Dirk Michaelis auf, der sein Lied "Als ich fortging" am Piano sang, das 1989 als "Wendehmyne" bekannt wurde. Die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim spielte Beethovens "Schicksalssinfonie", das Rapduo Zugezogen Maskulin setzte mit seiner Bühnenshow samt viel Kunstnebel einen Kontrapunkt. Mit einem Feuerwerk endete das Programm. Die After-Show bestritt Techno-DJ und Elektromusiker Westbam.

Mehrere Eingänge zum Festgelände geschlossen

Der Andrang war sehr groß. Laut Polizei hatten sich bereits zu Beginn des Programms Zehntausende auf dem Festgelände, der Straße des 17. Juni, versammelt. Die Zahl der Gäste war nach Veranstalterangaben jedoch aus Sicherheitsgründen auf 100.000 beschränkt. Die Polizei sagte rbb|24 am Sonntagmorgen, dass mehr als 100.000 zu der Feier gekommen seien.

Wegen des großen Andrangs wurden laut Polizei mehrere Eingänge zum Festgelände zeitweise geschlossen, obwohl auf dem Gelände selbst noch Platz war: die Zugänge an der Ebertstraße und an der Seite zum Reichstagsgebäude. Auch an der S-Bahn-Station Brandenburger Tor gab es Einschränkungen. Auf Anordnung der Bundespolizei seien wegen zu großen Andrangs die Ein- und Ausgänge Wilhelmstraße und Pariser Platz geschlossen worden, sagte ein S-Bahn-Sprecher rbb|24. 

Bereits vor dem Start der Show wurden mehrere Eingänge der S-Bahn-Station 

Stille legte sich über den Platz, als die einstige DDR-Oppositionelle Marianne Birthler sprach. Sie erinnerte an die Menschen, deren Leben durch die SED-Diktatur zerstört wurde oder die starben. Aber auch sie schlug einen Bogen zum Heute: "Wer Menschen in Schutz nimmt, die
ausgegrenzt, gehasst und gedemütigt werden, der hat verstanden, was wir mit den Kerzen in unseren Händen ausdrücken wollten." Wer sich heute für Klimaschutz einsetze und gegen weltweites Unrecht, Hass und Ausgrenzung seine Stimme erhebe, stehe in der Tradition der "89er", sagte Birthler.

09.11.2019, Berlin: Zuschauer stehen bei der Feier anlässlich der Festivalwoche "30 Jahre Friedliche Revolution - Mauerfall" am Brandenburger Tor. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Bild: dpa

"Neue Mauern" einreißen

Zur Eröffnung der Show appellierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die Deutschen, seit 1989 neu entstandene Mauern in der Gesellschaft wieder einzureißen. Die Berliner Mauer sei weg. Aber in Deutschland seien "neue Mauern entstanden, Mauern aus Frust, Mauern aus Wut und Hass, Mauern der Sprachlosigkeit und der Entfremdung." Jeder Mensch im Land könne dazu beitragen, sie wieder einzureißen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen ausgegrenzt und angegriffen werden", dass die Demokratie verhöhnt werde, so der Bundespräsident.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), rief dazu auf, die Werte des Friedens, der Freiheit und der Demokratie zu verteidigen. Man müsse damit "Populisten, die Hass und Hetze verbreiten", entgegen treten. Müller erinnerte zugleich an die Opfer der SED-Diktatur und die Menschen in der früheren DDR, die für ihre Freiheit gekämpft haben. Die friedliche Revolution sei eine unglaubliche Leistung gewesen, die großen Mut erfordert habe.

Während der Show schwebte über den Köpfen der Zuschauer auf der Straße des 17. Juni die 150 Meter lange Kunstinstallation "Visions in Motion": Auf rund 100.000 bunte Stoffstreifen hatten Berliner ihre Wünsche und Hoffnungen geschrieben. Die Kunstinstallation war abends beleuchtet und von weitem zu sehen, genau wie die Bühne mit mehreren Großleinwänden, auf denen die Zuschauer das Geschehen verfolgen konnten.

Mauerspalten voll Rosen, Erinnerungen auf Stoff

Rosen im Mauerspalt

Vor der Show am Brandenburger Tor fanden in Berlin weitere Veranstaltungen zum Mauerfall-Jubiläum statt. Bei einer zentralen Gedenkfeier auf dem früheren Todesstreifen an der Bernauer Straße wurde am Vormittag der Maueropfer gedacht. Mehrere Hundert Menschen nahmen teil, auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kamen. Zur Erinnerung an den Mut der DDR-Opposition im Herbst 1989 wurden Kerzen angezündet - Symbole des gewaltlosen Widerstands in der DDR. In einen Spalt der Mauer wurden zudem zahlreiche Rosen gesteckt.

09.11.2019, Berlin: Jugendliche aus Norwegen blicken bei der Gedenkveranstaltung der Stiftung Berliner Mauer an der Bernauer Straße durch einen Mauerspalt. (Quelle: dpa/Nietfeld)
Bild: dpa/Nietfeld

Osteuropäische Staatspräsidenten zu Gast

Auch ausländische Gäste wie die Staatspräsidenten der Slowakei, Polens, Tschechiens und Ungarns, Zeitzeugen und Schüler nahmen an den Feierlichkeiten in der zentralen Mauer-Gedenkstätte teil. Bundespräsident Steinmeier dankte den Menschen in diesen Ländern für ihren Beitrag zur Wiedervereinigung. Ohne deren Mut und Freiheitswillen wäre etwa die deutsche Einheit nicht möglich gewesen, sagte er. 

Bundeskanzlerin Merkel rief bei einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße dazu auf, Hass, Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Der Tag sei ein Schicksalstag für die Deutschen und vereine mit den Novemberpogromen von 1938 und dem Fall der Mauer 1989 die "fürchterlichsten und glücklichsten Momente in der deutschen Geschichte", so Merkel. Zugleich forderte die Kanzlerin die Menschen auf, sich nicht entmutigen zu lassen. "Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann."

Zitate von der Gedenkfeier an der Bernauer Straße

  • Markus Dröge, evangelischer Bischof

  • Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer

  • Hildigund Neubert, Verein Bürgerbüro für Opfer der SED-Diktatur

Eine Mauer mit der Aufschrift "Zusammen gegen Mauern, zusammen für Berlin" steht am 09.11.2019 vor dem Bundesliga-Spiel Hertha BSC gegen RB Leipzig auf dem Rasen im Berliner Olympiastadion. (Foto: dpa/Soeren Stache)
Die symbolische Mauer im Olympiastadion vor dem Hertha-Spiel gegen Leipzig | Bild: dpa/Soeren Stache

Symbolische Mauer durchs Olympiastadion

Auch der Berliner Fußballverein Hertha BSC zollte am Samstag dem Mauerfall-Jubiläum vor 30 Jahren Tribut: Vor dem Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig am Nachmittag hatte der Verein mit seinen Fans die Vergangenheit aufleben lassen. Auf der Mittellinie im Olympiastadion baute der Verein symbolisch den einstigen Grenzwall nach. Vor der Kurve der Hauptstadt-Fans war eine weitere kleine Mauer aufgebaut.

Kurz vor dem Anpfiff wurden die Bauwerke dann eingerissen. Zudem liefen auf den Leinwänden historische Bilder, über Lautsprecher knatterte ein Trabi-Motor durch das Berliner Olympiastadion. Dazu trugen die Berliner in der Partie ein Sondertrikot mit einem Berliner Bären anstatt Werbung.

"Erzähle deine Geschichte"

Der rbb hat zum 30. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November ein Projekt gestartet, bei dem Bürgerinnen und Bürger berichten konnten, was sie seitdem erlebt haben - mit dem Titel "Erzähle deine Geschichte - vom Mauerfall bis heute". Zum Auftakt am Samstag gab es im Sony-Center am Potsdamer Platz auch Talkrunden und Live-Musik. 

Bis zum 3. Oktober 2020, dem 30. Jahrestag der Wiedervereinigung, ist das Erzählmobil, ein rollendes Mini-Studio, dafür in Berlin und Brandenburg unterwegs. Die Interviews sind auf www.rbb-deine-geschichte.de zu sehen.

Veranstaltungen an sieben historischen Orte

Bereits seit dem 4. November, dem 30. Jahrestag der größten Demonstration im Wendeherbst auf dem Alexanderplatz, war in der Hauptstadt gefeiert worden. An sieben Orten in Berlin wurde in der Festwoche besonders an die Ereignisse erinnert, die zum Mauerfall führten. Am Alexanderplatz, der Gethsemanekirche, am Brandenburger Tor, dem Kurfürstendamm, der ehemaligen Stasizentrale in der Ruschestraße, der East Side Gallery und dem Humboldt-Forum waren etwa nach Einbruch der Dunkelheit Videoprojektionen zu sehen. Die "sprechenden Fassaden" erzählten ortsspezifische Geschichten mit historischen Filmaufnahmen. 

Karte mit Orten der Festivalwoche (Quelle: Kulturprojekte Berlin GmbH)
7 Tage - 7 Orte: die Feierlichkeiten zum Mauerfall-Jubiläum | Bild: Kulturprojekte Berlin GmbH

Bernauer Straße als Symbol der Teilung

Mit dem 9. November 1989 ging die deutsche Teilung nach rund 40 Jahren zu Ende, die Berliner Mauer selbst hatte mehr als 28 Jahre Bestand. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen starben an der etwa 160 Kilometer langen Mauer in der Hauptstadt mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime.

Die Bernauer Straße gilt als Symbol der deutschen Teilung. Als die Mauer 1961 hochgezogen wurde, lag die Häuserfront der Straße im Osten, der Bürgersteig im Westen.

Sendung: Inforadio, 09.11.2019, 10 Uhr

59 Kommentare

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  1. 59.

    Einfach einmal Statistiken lesen zu Einkommen, Arbeitslosenquote, Renten, Arbeitszeiten. Dann würden Sie nicht solchen Unsinn wie "Bundesländern durch ihre eigene Selbstdarstellung in die Verliererecke" oder "Wir alle sind unseres eigenen Glückes Schmid" schreiben.

  2. 58.

    Da waren dann die kuschligen Westberliner Zeiten vorbei, wo man gut von der BRD gelebt hatte. Schön wenn sie ihre Vorteile gegen Ostdeutsche pflegen konnten, dass diese nur auf Weisung arbeiteten und die tolle Marktwirtschaft einführten ist ihnen nicht in Sinn gekommen.

  3. 57.

    Zuerst einmal danke für Ihre Antwort. Ich kann ein gutes Beispiel benennen über meinen ehem. Arbeitgeber Deutsche Post in Berlin. Als ich 1991 meine Stelle antrat, begann ein schleichender Wechsel nicht nur in den Führungsetagen. Die älteren Beamten verließen das sinkende Schiff, denn sie wurden nicht mehr gebraucht. Unsere direkten Vorgesetzten waren auf einmal Ostdeutsche. Der Ton wurde noch schärfer, als er ohnehin schon war. . Das war in vielerlei Hinsicht kein gutes Arbeitsklima mehr. Es entstanden plötzlich zwei Welten. Wer von uns nicht kuschte, bekam die volle Härte zu spüren, bis zur Entlassung. Heute stellt die Post AG überwiegend nur noch Befristete Kräfte ein. Mein Vorurteil gegenüber Ostdeutsche wurde durch meine Arbeit geschürt. Erst jetzt im Rentenalter entdecke ich, wie schwierig es besonders für Ostdeutsche war und ist, auf dem Arbeitsmarkt den „Druck“ von außen standzuhalten. Privat hatte ich wenig das Vergnügen Ostdeutsche näher kennenzulernen.

  4. 56.

    Guter Kommentar von Ihnen und es muss auch Gerechtigkeit bei der Rente und Bezahlung sein ohne wenn und aber. Sie schreiben da schon das richtige- es waren andere Zeiten.

    Ich bin jedenfalls froh das die Mauer weg ist und ich nun seit 30 Jahren wieder mit meiner Familie zusammen bin.
    Ich mag mir nicht auszudenken was passiert wäre wenn die Mauer geblieben wäre.

  5. 55.

    Aber genau darum geht es doch, Tosca! Wer vorher mit weniger Arbeit ein gutes Auskommen hatte, regt sich nun natürlich (immer noch) auf. Würden wir ja auch tun :-) und ja, im Westen wehte schon seit den End-70ern ein anderer Wind, als es tatsächlich Arbeitslose gab, Zechen geschlossen wurden, Stahl- und Ölkrise, das traf dann geballt auf die ehem. DDR. Wenn einen sowas ohne Vorwarnung und ohne "Entwicklung" trifft, ist es schon heftiger, als wenn man so da rein rutscht, langsam, wie der Westen der Republik.

    Wer mit diesen "Verhältnissen" aufgewachsen ist, Jüngere zumeist, meckert nicht und sagt zu jeder sozialen Härte ja und Amen. Aber selbst ich sage, dass ab einer gewissen Zeit (Agenda 2010 spätestens) ein Grat überschritten wurde, der nicht mehr tragbar und erträglich ist! Weder für Ost, noch für West.

  6. 54.

    Ich glaube nicht das dar durch Vorurteile abgebaut werden ein wenig eventuell, ich musste 1972 ganz schnell lernen wie die Spielregeln im Westen waren. Was mich immer stört das Gemecker über zu wenig Bezahlung. Ich sage es ganz ehrlich tot gearbeitet haben sich die Leute in der DDR nicht und dazu gehörte ich auch bis 1972, im Westen ging anders lang.

  7. 52.

    Nachdem ich alle 50 Kommentare gelesen habe glaube ich, wir brauchen noch mehr als eine Generation, um die Mauern in den Köpfen loszuwerden. Am Arbeitsplatz sind es vornehmlich die älteren Kollegen/innen , die sich völlig ungefragt als "Ossis" geoutet haben. Bei den Jüngeren spielt das zu Glück keine Rolle mehr. Nach meinem Empfinden stellen sich Viele aus den östlichen Bundesländern durch ihre eigene Selbstdarstellung in die Verliererecke, obwohl es in etlichen west- nord- südlichen Bundesländern auch ne Menge abgehängte Gegenden gibt. Schade, dass 30 Jahre in Freiheit, Frieden und selbstbestimmtem Leben nicht mehr Zufriedenheit bewirken. Wir alle sind unseres eigenen Glückes Schmid und nein, es sind nicht immer nur die anderen Schuld, wenn nicht alles klappt.

  8. 51.

    Ich weiss nicht wirklich wer "WestBam" ist, habe aber gerade ein Lied im Ohr.
    https://www.youtube.com/watch?v=A3yCcXgbKrE (Satchmo)

  9. 50.

    Mal ein kleiner wohlgemeinter Tip von mir, lesen Sie bitte richtig ! die Kommentare durch und antworten erst dann bitte darauf.
    Unterstellungungen und Bösartigkeiten unterlassen Sie bitte.
    Und so nebenbei weiss ich was in der ehemaligen DDR ablief ich habe dort bis 1971 gelebt und kannte die sogenannte "Planerfüllung". 1972 bin ich ausgereist.
    Genau Ihr Kommentar trägt dazu bei dass es heute immer noch eine Mauer gibt und zwar in Ihren Kopf und im Kopf vieler anderen.

  10. 48.

    Stimmt - Regine Hildebrandt fehlt immer noch, es fehlen Menschen in der Politik, die die Erfahrung "DDR-Jahre" haben und gleichzeitig ein "Gewissen" aufweisen, eine moralische Instanz sind. Ich frage mich gerade, hätte sie länger gelebt - hätte sie unseren Weg positiv beeinflussen können? Hätte sie andere Menschen in der Politik nachziehen können, wäre es besser gewesen?

    Vergebens. Überlebt haben die, die so weiter gelaufen sind wie zuvor. Wie ein Tanker, ein Ozean-Riese, der bei Abschalten der Maschinen noch einmal um die halbe Welt weiterfährt, immer geradeaus, unbeirrt, ungebremst....

  11. 47.

    Es gab keine !´"Berliner Mauer", die Mauer teilte ganz Deutschland! Sie kapselte knapp 17 Mio Deutsche vom Rest der WELT ab, außer von der UDSSR und den Bruderstaaten. Es ist zwar zeitlich nur ein "Hups" in der deutschen Geschichte, aber WIR leben mit den Folgen. Noch drei "Hups" weiter, ist es vielleicht fast egal, aber darf nicht vergessen werden, damit kein weiteres "Hupsi" passiert! Denn die Ursachen für unsere jetzige, nicht zusammenheilen wollende Misere, ist allen bekannt.

    Gestern hat übrigens kaum einer der Reichsprogromnacht gedacht. Am Stolperstein der Israels am Alexanderplatz brannte einsam ein Kerzchen und lagen Blumen...

  12. 46.

    Nein. Ich trigger ganz augenscheinlich. Gut so. ^^Ja, beide Seiten machen Fehler. Beide. Aber solange Wessis immer betonen müssen, dass auch sie Fehler machen, ist es nicht weit her mit der Meinungsfreiheit. Das höre ich von Ossis nämlich auch sehr selten, wenn sie austeilen. Die Meinungsfreiheit nehme ich mir aber, auch wenn sie mir nicht zugebilligt wird und mir Einseitigkeit unterstellt wird, weil meine Kommentare wohl nicht verstanden werden. Shit happens ;-)

  13. 45.

    In einem Punkt widerspreche ich Ihnen. Mich persönlich interessiert schon, besonders als Wessi, was insbesonders ältere ehemalige DDR Bürger*innen so alles zu berichten haben aus ihren Alltag vor 89. Denn nur so lassen sich auf beiden Seiten Vorurteile abbauen. Schade das Regine Hildebrandt nicht mehr unter uns weilt.

  14. 44.

    Sagen ausgerechnet Sie? Da ist wohl mit der eigenen Wahrnehmung noch Luft nach Oben.^^ Mir geht es überhaupt nicht um's Recht haben. Das ist mir völlig egal. Es geht mir darum offen meine Meinung und Erfahrungen äußern zu dürfen. Als Wessi. Um beide Seiten zu beleuchten. Das tue ich, im Gegensatz zu Ihnen, sehr differenziert. Aber der Maulkorb, der uns Wessis verpasst wurde, wird immer enger geschnürt. Das mache ich aber nicht mehr mit. Alles gut^^

  15. 43.

    Ich als alter Westdeutsch-Wessi teile Ihre pikierte Meinung NICHT.
    Sie haben sich absolut nicht mehr erarbeitet, und schon gar nicht in Westberlin, als jeder einzelne Ossi in der DDR.
    Sie hatten nur andere Voraussetzungen in der Westberliner Alliierten-Kuschelzone.
    Auch vergessen Sie die Sanktionen des Westens ggü der DDR und die Reparatur-Forderungen der SU durch die DDR.
    Somit musste Auswanderung verhindert werden um Produktivität zu wahren, dass würde Deutschland im Falle es erneuten Wirtschafts-GAUs genauso handhaben.
    Zudem vergessen Sie dass die DDR nur knapp 17 Millionen Einwohner hatte.
    Sie stellen frecher Weise mit ihrem Kommentar die Ossis obendrein 30 Jahre nach dem Mauerfall als undankbar und faul hin (was die " Wessis" gearbeitet...). Sie wissen scheinbar überhaupt nicht was die DDR-Bürger durchleben mussten.

  16. 42.

    Also ich finde es richtig das man sich besonders bei " runden Zahlen " wie 20 , 25 , 30 oder 40 jähriges Bestehen eines Ereignisses und wir reden hier nicht von lokalen Ereignissen sondern von Weltgeschichte besonders darin erinnert und das gilt sowohl für positive Ereignisse als auch für die sehr negativen denn sowohl bei den Bildern des Mauerfalls bekomme ich immer wieder auch heute nach 30 Jahren eine Gänsehaut im positiven Sinn als auch zu den Ereignissen vom 9. November 1939 im negativen Sinn . Ich finde die Erinnerung an besondere Geschichte also sehr wichtig und kann Ihre Einstellung nicht so richtig nachvollziehen von wegen " die Geschichten von damals " !!

  17. 41.

    Ich finde , man sollte das ganze Ost West Thema nun mal langsam begraben. Man kann ein wenig feiern aber dann ist auch gut. Wir leben jetzt und hier und es bringt nichts der Zeit vor 30 Jahren nach zu trauern. Wenn ich hier lese was manche rumjammern frage ich mich ob die "Ossis" überhaut wissen was die " Wessis" gearbeitet haben um zu etwas Wohlstand zu kommen und umgekehrt auch.

    Die Welt ist im Wandel und wer nur jammert da kann ich nur sagen wem es nicht gefällt kann ja auswandern.
    Es gibt noch viele Mauern in dieser Welt die schändlich sind, seien wir doch einfach mal froh das die Berliner Mauer weg ist.
    Ich kann das nicht mehr lesen mit den Geschichten von damals, jeder Berliner hat seine Erinnerungen an die Mauer .

  18. 40.

    Sie wollen nur auf "einer Seite" stehen und kennen auch nur diese, da Sie sich "ich kann ja nichts dafür"-Schneckenhaus verkriechen.
    Gleichzeitig aber weltkennend, nur Marotten der Ossis aufzählend mokieren und das fällt natürlich weit ab in "Insellage" leicht, wie früher im Westsektor.
    "Nach unseren Erfahrungen nehmen Ossis... bla"
    Ich bin geb. Ossi lebe seit als 2004 in Spandau, kenne viele Eigenarten der Ossis die mich heute ebenso nerven, Wessis sind aber nicht viel besser.
    Sie jaulen nur dass man ihren alles wegnimmt.
    Die Wende (Fond) den die Bundesregierung der 80er so großzügig spendierte, zahlen nur wir Ossis, sonst wären Angleichungen kein Thema mehr.
    Wir Ossis, zwar u.a. im Westen lebend, zahlen die Zeche für den Mauerfall ab, in dem wir bei gleicher Leistung nicht gleiche Leistungen erhalten.
    Sie treiben durch Pauschalisierung den Keil tiefer. Sie haben halt nur nichts "kapiert" (Ihre Wortwahl).

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