Corona-Krise in Berlin - Restaurants machen zu, nur noch kleine Versammlungen erlaubt

Sa 21.03.20 | 23:28 Uhr
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Ein geschlossenes Restaurant in Kreuzberg, das im März 2020 die Abholung und Lieferung von Speisen anbietet. (Quelle: imago images/Carsten Thesing)
Bild: imago images/Carsten Thesing

Der Berliner Senat schränkt das öffentliche Leben in der Stadt weiter ein. Ab Sonntag müssen Restaurants schließen. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sind untersagt. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Berlin stieg am Samstag auf über 1000.

Was Sie jetzt wissen müssen

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, hat der Berliner Senat am Samstag Maßnahmen beschlossen, die das öffentliche Leben in der Stadt weiter einschränken.

Demnach dürfen keine Versammlungen und Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen stattfinden. Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise für Gerichte oder die Gesundheitsfürsorge.

Auch müssen "Gaststätten mit Tischbetrieb" schließen, bislang durften sie noch bis 18 Uhr öffnen. Die Restaurants dürfen aber weiterhin Speisen und Getränke zur Lieferung oder Abholung anbieten. 

Die verschärften Regelungen treten am Sonntag in Kraft.

Mittlerweile über 1.000 bestätigte Corona-Fälle in Berlin

"Diese weiteren Maßnahmen sind nötig, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) laut einer Mitteilung. Wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Samstagabend mitteilte, sind mittlerweile 1.025 Fälle des neuartigen Coronavirus bestätigt, das sind 157 mehr als noch am Vortag.  

Müller appellierte an die Menschen, physische Kontakte auf ein absolutes Minimum zu beschränken und einen Mindestabstand zu anderen Personen von 1,5 Metern einzuhalten. Er kündigte zudem an, weitere Schritte würden am Sonntag zwischen Bund und Ländern diskutiert. 

"Diese weiteren Maßnahmen sind nötig, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) laut einer Mitteilung. Er appellierte erneut an die Menschen, physische Kontakte auf ein absolutes Minimum zu beschränken und einen Mindestabtand zu anderen Personen von 1,5 Metern einzuhalten. 

Müller kündigte zudem an, weitere Schritte würden am Sonntag zwischen Bund und Ländern diskutiert. 

Zwei Jogger laufen mit Abstand voneinander am Reichstag vorbei. (Quelle: imago images/Jan Scheunert)Zwei Jogger halten Abstand, während sie am Reichstag vorbeilaufen.

Sendung: Fritz, 21.03.2020, 17 Uhr

FAQ zum Umgang mit dem Coronavirus

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98 Kommentare

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  1. 98.

    Da mache ich mal eine Gegendarstellung: Wir haben hier ein sehr beliebtes asiatisches Restaurant. Ab Freitag Abend ist es oft so voll, dass man entweder wartet oder wieder geht. Berline Autokennzeichen werden immer mehr; es hat sich herumgesprochen was man hier vorfindet. Hochzeitsgesellschaften oder andere größere Feierlichkeiten sind immer öfter zu finden. Corona ist ja heimtückisch; wenn man es spürt ist es zu spät-auch für die anderen. Die sind dann frisch infiziert. Nun denken Sie weiter...Ein einziger hat bald xyz infiziert. Der Ausweg ist jetzt der Alltag. Passen Sie gut auf sich auf und auch auf andere.

  2. 97.

    Mal etwas positives an der Sache was man nicht oft hört:
    Jegliche Viren (also alle meine Damen und Herren) besitzen weder eine Epidermis, noch eine Subcutanis.
    Die UV Strahlen zerstören also direkt die DNA/RNA Helixe der Zellkerne. Viele Viren sterben an der Sonne sehr schnell, so wie auch der Coronavirus hier. In der Chinadaily gibts darüber mehrere Artikel. Im Inneren desinfizieren die Chinesen die Krankhäuser mit UV-C Lampen und es wird empfohlen auch Zuhause so zu verfahren.
    (Unsere Bettwäsche desinfiziert z.B. gerade draussen aufm Balkon.)
    An der Sonne stirbt jedes Virus auch schnell auf Oberflächen - die gemessenen Überlebenszeiten auf Materialien gelten dort nicht. Infiziertes Aerosol (Husten) ist aber noch uU mehrere Minuten Infektiös!

    Es gibt kein Virus was UV-Strahlung (jegliche. A B und C) überlebt. Adenoviren halten den Rekord im Durchhalten.
    Diese Doppelhelix DNA haben Coronaviren aber nicht.
    Durch Scheiben kommt UV meist nicht durch. Drinnen vorsicht.

  3. 96.

    Ich bin entsetzt, wie zur Zeit mit grundlegenden Bürgerrechten verfahren wird. Die Notwendigkeit ist für mich nicht nachvollziehbar. Mit der Schließung der Schulen, Kitas und Universitäten sollte die exponentielle Ausbreitung des Virus verhindert werden, damit es nicht zu Engpässen im Gesundheitssystem kommt. 5 Tage nach der Maßnahme ist das Ziel in vollem Umfang erreicht: Vom 21 auf den 22. März stieg in Berlin die Anzahl derjenigen, die positiv getestet wurden - nicht der Kranken! von um 157 Menschen von 868 auf 1025: Eine Verdopplungsquote von 5 bis 6 Tagen gegenüber 2 bis 3 Tagen zu Beginn der Maßnahme. Dies obwohl in der gleichen Zeit erheblich mehr getestet also mehr Menschen statistisch erfasst wurden.
    Die Maßnahme hat mithin gegriffen. Ziel ist ja nicht, dass alle gesund bleiben, sondern wir unseren Infekt allmählich hinter uns bringen, hoffentlich immun werden und die wenigen (0.3 Prozent), bei denen die Krankheit schwer verläuft, versorgt werden können

  4. 95.

    Frau Paula, seit ein paar Tagen bin ich mehrere Stunden unten im Keller. Bin dabei den umzugestalten und fast jedes Teil in die Hand zu nehmen und gegebenfalls auszusondern. Es wird Generaldurchsicht gemacht. Die Werkbank bekommt eine LED-Leuchte und 2 auf Maß geschnittene Küchenarbeitsplatten werden zum "Hängeboden". Der Fußboden wird auch neu gestrichen. Heute Nacht wird es kalt; die empfindlichen Pflanzen stehen nun nachts im Keller. Bleiben SIE alle gesund; hätte nie gedacht, dass sich das alles so ausweitet. Hatte mir mal dünne Haushaltshandschuhe gekauft-50-er Pack. Eigentlich für Schmutzarbeiten; damit gehe ich nun auch einkaufen. Wir sollten alle Masken wie in China tragen.

  5. 94.

    Das, was ich meine, wurden also beschlossen, mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer und der Bundeskanzlerin unter Berücksichtigung des Föderalismus
    Das GG ist mit übrigens hinlanglich bekannt.
    Noch weitere Fragen?
    Bleiben Sie alle gesund.

  6. 93.

    @Waltraud. 'Abschottung' ist mit Sicherheit kein Experiment, sondern eine zur Zeit alternativlose Maßnahme, um weitere Ansteckungen zu bremsen. Warten Sie mal ab, wie es in 14 Tagen bei uns aussieht, wenn nach der Inkubationszeit alle Infizierten erkannt werden......Sie unterschätzen unsere Situation haushoch!

  7. 92.

    @AGD (Beitrag Nr.2). Richtig, sehe ich auch so. Müller kann sich gegen die Linken mal wieder nicht durchsetzen und pflegt weiter einen lässigen, kurzsichtigen Führungsstil. Erst der Mietendeckel, jetzt Party in Coronazeiten, da werden wir in absehbarer Zeit keine Wohnungsprobleme mehr in Berlin haben. Die weiter ansteigenden Infektionszahlen werden diese Nachlässigkeit in Kürze ans Licht bringen . Wie will RRG dieses Chaos dann in den Griff kriegen? Gott sei dank werden den Ländern jetzt Kompetenzen entzogen und das Krisenmanagement bundesweit einheitlich geregelt.

  8. 91.

    Vielen Dank für diesen Kommentar.
    Es gibt leider noch zu viele Leute,die das alles nicht verstehen ,verstehen wollen.
    Wir können das Virus nicht aufhalten aber seine schnelle Verbreitung mit Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen verlangsamen. So hat unser Gesundheitssystem eine Chance,diese Krise zu bewältigen und auch alle nicht infizierten Schwerkranke haben eine Chance,weiterhin behandelt zu werden. Neben Coronanotfällen gibt es schließlich weiterhin Krebskranke etc. Wir brauchen jetzt Geduld, müssen Zuhause bleiben,ohne Geb.-Partys etc. mit Gästen zu feiern und verlassen das Haus bitte nur,wenn es sein muss. Halten Abstand und hamstern nicht beim Einkauf.

  9. 90.

    Ach Waltraud, Sie haben scheinbar das Problem einer Pandemie immer noch nicht verstanden. Warten Sie noch eine Woche, dann ist auch Ihnen geholfen.
    Hoffentlich!

  10. 89.

    Es soll ein temporäres Corona-Kündigungsschutzgesetz für Mieter auf den Weg gebracht werden? Aber was ist eigentlich mit den Gewerbemietern, und was ist mit den Arbeitnehmern? Röhre!

  11. 88.

    IHR ERNST? Das steht doch gleich ziemlich weit oben im Artikel. Sie müssen schon mehr als nur die Schlagzeile lesen...

  12. 87.

    Die (bittere) Coronapille werden wir alle schlucken müssen, ob wir wollen oder nicht. Und sehr sehr viele werden sich daran wirtschaftlich verschlucken. Wenn das noch zwei weitere Monate so weiter geht, werden wir Berlin nicht wieder erkennen. Dann regieren die Anarchos nicht nur die Kreuzberger Nächte ...

  13. 86.

    Und im Sinne des Waltraudschen Kommentars steuert unsere Wirtschaft ganz schnell auf einen Totalschaden zu!

  14. 85.

    Ach Leute... Wir kommen um eine Ausgangssperre eh nicht herum. Eine Freundin hat ihren Geburtstag ausgiebig daheim gefeiert. Als ich meine Teilnahme absagte, kam von mehreren Freunden blöde Bemerkungen. Nach dem Motto, wie kennen uns doch alle, wie feiern doch im Garten der Freundin und nicht in der Kneipe usw... Sorry, aber solche Leute kennt bestimmt jeder. Nachbarn wollen einen Kindergeburtstag feiern. „Ist doch privat“.. Also, die Ausgangssperre scheint doch notwendig zu sein. Traurig, wie einige ihre Egos pflegen müssen.

  15. 84.

    Wie so oft hilft meistens REDEN. Mit dem Vermieter, in diesem Fall. Da es nach der Krise ohne Aussetzen (oder deutliches Reduzieren) der Lokalmieten keine Mieter mehr geben würde, die das (dann leere) Lokal mieten könnten, wird sich ein halbwegs kluger Vermieter sehr genau überlegen, ob er seinen Mieter in den Ruin treibt (kaum zu glauben, aber sogar DAS ist Kapitalismus!).

    Auch wenn die einzelnen Geschäftsinhaber dieser Gedanke ganz sicher quält: die Allgemeinheit hat gerade ganz andere Probleme.

    Also: Reden und vorallem auch die Hilfspakete abwarten - und dann erst jammern, wenn sich wirklich keiner bewegt (was aber nicht zu erwarten ist).

  16. 83.

    Also wer noch ein Stellplatz sucht für sein Wohnwagen liebe Berliner bitte melden. Unfassbar wer alles im Land die Zeit überbrücken will.

  17. 82.

    Mir fehlt bei diesen ganzen Maßnahmen eindeutig die Perspektive. Wie lange will man das so durchhalten? Bis die Wirtschaft völlig ruiniert ist? Nur dann zahlt auch niemand mehr Steuern, die unsere Volksvertreter mit vollen Händen für schlecht durchdachte Rettungsschirme u.ä. aus dem Fenster werfen können. Wohin soll das Ganze führen? Warum werden nicht endlich die Risikogruppen streng isoliert? Ganz klar, auch die jüngere Bevölkerung ist einem Risiko ausgesetzt, aber nicht in diesem Ausmaß. Deshalb frage ich mich, warum gehen die jüngeren Arbeitnehmer*innen nicht weiter arbeiten und die Risikogruppen bleiben streng isoliert zu Hause? Deren Unterstützung kann doch dann gut organisiert werden? Wir laufen hier in eine wirtschaftliche Katastrophe und die, die sonst regelmäßig größte Fehler (Bildungspolitik, Wohnungspolitik, BER, Rentenpolitik) machen, treffen jetzt die richtigen Entscheidungen für uns?

  18. 81.

    Waltraud, sorry - aber Sie haben die Fakten offenbar noch immer nicht verstanden. So wie in Italien wird es bei uns auch werden, wenn sich Menschen wie Sie durchsetzen, denn:

    1. Die Inkubationszeit beträgt VIERZEHN Tage, in denen man symptimfrei ist, aber bereits das Virus weitergibt Somit spiegeln die heute erkannten Zahlen nur den Stand von vor zwei Wochen wider.
    2. Alle 2,5-3 Tage VERDOPPELT sich die Zahl der Infektionen
    3. Ein paar Unvernünftige in der großen Masse der Vernünftigen genügen, auch unser Gesundheitssystem kollabieren zu lassen und die Mortalität Italiens zu erreichen.
    4. Richtig, KEINE Maßnahme stoppt das Virus endgültig- aber darum geht es auch gar nicht - die Verdopplungszeit muss sich DRAMATISCH verlängern, damit wenige Menschen GLEICHZEITIG erkranken (Kapazitäten!).

    Ihr Gebrabbel über Nationalstaaten und Faschismus ist hier übrigens VÖLLIG fehl am Platz.

  19. 80.

    Die Erkenntnis das ein Restaurant halt eine super Übertragungsquelle ist, egal ob sie nur kurz offen ist. Man muss auch kein Experte sein um das selber zu erkennen.

  20. 79.

    Und offenbar haben Sie auch nicht vorgesorgt, wie es seit langer Zeit dringend empfohlen wird. Man muss nicht gehamstert haben, um dennoch derzeit gut voerbereitet zu sein. Wenn Sie die Frage etwas freundlicher, z. B. an Ihre Nachbarn, Freunde oder Familie stellen, wird sicherlich jemand für Sie einkaufen gehen, falls Sie zu einer Risikogruppe gehören oder sich einfach gut mit Ihren Nachbarn verstehen.

    Ansonsten gebe ich Ihnen absolut Recht; eine Ausgangssperre wird vermutlich mehr Probleme mit sich bringen, als sie aktuell noch an zusätzlichem Nutzen bringen könnte. Genau kann das aber leider niemand sagen, weshalb wir auf besonnene Entscheidungen der Kanzlerin hoffen müssen.

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