Auch während Corona-Krise - Berlin verteilt weiter Strafzettel an Falschparker

Di 31.03.20 | 14:38 Uhr
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Archivbild: Ordnungsamt im Einsatz in Berlin Wilmersdorf-Charlottenburg. (Quelle: imago images)
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Die meisten Berliner Ordnungsämter verhängen auch während der Corona-Krise derzeit weiter Bußgelder gegen Falschparker. Das hat eine Nachfrage von rbb|24 bei den Berliner Bezirksämtern ergeben.

Der Umfrage zufolge werden die Bußgelder in Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Mitte, Neukölln, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick weiter verhängt. Aus Pankow hatte es bereits in der vergangenen Woche im "Tagesspiegel", geheißen, dass die Parkraumbewirtschaftung weiter gehe. Die Bezirksämter Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf antworteten nicht auf die Umfrage von rbb|24.

Schwerpunkt liegt auf Zufahrtswegen für Rettungswege

Das Ordnungsrecht sei an keiner Stelle außer Kraft gesetzt, heißt es etwa aus dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. "Gerade in Zeiten der Krise gebietet es sich, weiterhin geltende Regelungen zu wahren und zu achten." 

Der Fokus der meisten Ordnungsämter liege bei den Kontrollen besonders auf Fahrzeugen, die Zufahrtswege für Rettungswege versperren, heißt es aus dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf.

Behindernd oder gefährdend abgestellte Fahrzeuge bekämen nicht nur einen Strafzettel, sondern würden auch umgesetzt, antwortet das Ordnungsamt Steglitz-Zehlendorf. Gerade jetzt seien Feuerwehr, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Stadtreinigung und die anderen Entsorgungsunternehmen darauf angewiesen, möglichst ungehindert ihre Ziele erreichen zu können. Auch Menschen, die "beispielsweise zur Arbeit oder zum Einkaufen unterwegs sind, sollen dies auch möglichst unbehindert und ungefährdet tun können", hieß es weiter. 

Auch in Spandau bekommen Falschparker noch Strafzettel. Die Ahndung erfolge "allerdings in deutlich reduzierter Form, Priorität haben die Kontrollen der Eindämmungsverordnung und des Kontaktverbots", heißt es aus dem dortigen Bezirksamt. 

Sicherstellung der Verkehrsordnung

Auch in Pankow läuft die Parkraumbewirtschaftung weiter, wie der dortige Ordnungs- und Umweltstadtrat Daniel Krüger (für AfD) dem "Tagesspiegel" am Donnerstag bestätigte. Es gehe aber nicht, wie von der AfD in der Presse unterstellt, um "Abzocke in Krisenzeiten" dabei, sondern um die Sicherstellung der Verkehrsordnung. 

15 Kommentare

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  1. 15.

    Warum macht das Ordnungsamt nicht was Sinnvolles wie etwa helfen... den Menschen die jetzt nicht so leicht ihr Leben bewältigen können. Vielleicht auch etwas Sinnvolles beim Arbeitsamt, das vollends überlastet ist. Die Landwirtschaft soll auch Fachkräftemangel beim ernten und anpflanzen haben.

    Fahrrad fahren is vielleicht ok aber vor lauter blindem Hass haben manche den Sinn für die Realitäten verloren.

  2. 14.

    Warum schreibst Du hier eigentlich einen Kommentar wenn es hier so sch.... ist.
    Such Dir ein Forum wo Du "just for fun" hast und Dich nicht soooooo langweilst.

  3. 13.

    Habe beim RBB da eigentlich gegenteiliges beobachtet!?

  4. 12.

    Naja, es ist ja vollkommen richtig, dass Fahrzeuge, welche in Einfahrten, an Gehwehkreuzungen und Co stehen auch einen Strafzettel erhalten und ggf auch abgeschleppt werden. Was ich jedoch nicht verstehe: wenn ich mich nun , so wie empfohlen, in Isolation begebe, steht mein Fahrzeug auch tagsüber vor der Tür, normalerweise wäre es zu diesem Zeitpunkt in einer Tiefgarage in der Nähe meiner Arbeitsstelle. Das Ordnungsamt kontrolliert aber nun, ob auch jeder brav ein Parkticket gezogen hat. Dieses Verhalten seitens des Staates sorgt keinesfalls für eine Akzeptanz der angekündigten Maßnahmen, wenn einem selbst bei solch kleinen Sachen noch das Geld aus der Tasche gezogen wird. Hier erwarte ich ein entsprechendes Aussetzen der Parkraumbewirtschaftung.

  5. 11.

    Ah, der alte Autofahrer*innensender RBB hat mal wieder zugeschlagen! Wann ist bei euch in der Redaktion eigentlich endlich mal Generationenwechsel? Falls ihr euch mal über die schlechten Einschaltquoten bei den unter 65-Jährigen wundert: Die permanenten Boomer-Beiträge à la "Muähähähä, mein Auto tut weh!" langweilen uns Jüngere jedenfalls schon lange.

  6. 10.

    Nein, noch nicht bemerkt. Es gibt viele Kommunen, die das Falschparken aktuell nicht ahnden, auch zum Schutz ihrer Mitarbeiter. Und es gibt viele Zeitgenossen, die die leeren Straßen zum Rasen und die mangelnden Parkplätze zum Falschparken nutzen. Dass in Berlin weiter kontrolliert wird und welche Schwerpunkte es dabei gibt ist gut erläutert und gut zu wissen.

  7. 9.

    Ja warum denn nicht ???? Was ist das für eine Überschrift ???

  8. 8.

    Ich denke, das zielt auf was anderes: es sind derzeit viel mehr Menschen zu Hause. Von der Park-Situation also oft wie am Wochenende. Bei uns sind z.B. Mo-Fr zwischen 8 und 18 Uhr Parkplätze mit Parkscheibe zu nutzen. Dort stehen nachts viele Anwohner, die jetzt tagsüber nicht wegfahren (können).
    In unserer Straße wird grad der Gehweg neue gemacht, die ganze Straße ist mo-fr 7-17 Uhr Halteverbot. Seit 1,5 Wochen baut hier aber niemand mehr. Die Parkplätze werden aber wirklich dringend gebraucht und es stehen auch immer Autos im Halteverbot, weil es schlicht nicht anders geht tagsüber, wenn so viele zu Hause sind.
    Insofern ist hier ein deutlicher Unterschied und der Bezug zu Corona ohne viel nachdenken durchaus herstellbar.
    Ich erlebe aber auch, dass der Bezirk hier offenbar kulant ist bzw eben genau das nicht ahndet, was ich vollkommen richtig finde. Gibt grad wichtigeres als Knöllchen an kinderversorgende im Home-Office zu vergeben, die tagsüber nicht wissen wohin mit der Karre! Ich hab noch einen regulären gefunden letztens.

  9. 7.

    Auf welches Niveau langsam der rbb hinabsteigt ist schon erschreckend. Merkt kein Mensch in diesem Sender wie lächerlich die Berichte werden?

  10. 6.

    Bei manchen Mitbürgern scheint sich die jetzige Situation ziemlich in rechtsfreien Raum verwandelt zu haben. Es wird weiterhin bei rot gefahren, Radfahrer auf Bürgersteigen und wenn auf Radwegen, dann entgegen der Fahrtrichtung... Ist doch alles so entspannt hier...

  11. 5.

    Normal! Man sollte außerhalb des Berufsverkehrs auch viel mehr in den U Bahnen und S Bahnen kontrollieren. Es sind jetzt vermehrt Spitzbuben unterwegs. Die nutzen die Situation, weil weniger Menschen in den Zügen sind und dadurch auch nicht eingreifen können.

  12. 4.

    Vorschläge für weitere Recherchen:
    - Was bedeuten rote Ampeln in der Corona-Krise?
    - Bleibt Diebstahl trotz Corona verboten?
    - Muss man trotz Corona Rundfunkbeitrag zahlen?
    - Lassen sich sämtliche Themen irgendwie mit Corona in Verbindung bringen?

  13. 3.

    Genauso ist es! Warum wird so etwas eigentlich von rbb24 berichtet wo es doch selbstverständlich sein sollte sich an Gesetze und Verordnungen zu halten? Wie wäre es denn mal damit die "Täter" anzumahnen?

  14. 2.

    Ich wundere mich auch, warum es ein "trotz" benötigt, um festzustellen das die Einhaltung der StVO auch in Corona Zeiten sinnvoll ist? Wundert sich der RBB demnächst auch das trotz Corona noch das StGB gilt oder andere rechtsvorschriften....? Da stellt sich doch eher die Frage: GEZ trotz Corona?

  15. 1.

    Weshalb auch nicht. Falsch abgestellte Fahrzeuge ob in Einfahrten oder Feuerwehrzufahrten etc. sind ohne und mit Coronakrise eine Gefahr. Ausgangsbeschränkungen hebeln doch nicht die Verkehrsregeln aus.

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