Schutzausrüstung wird im Land verteilt - Brandenburg erhält knapp 4.000 Atemschutzmasken vom Bund

So 29.03.20 | 15:18 Uhr
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Symbolfoto zum Thema Corona-Pandemie, Covid-19: Eine FFP2-Atemschutzmaske der Firma LUX, aufgenommen am 24.03.2020 in Leipzig (Quelle: dpa / Kirsten Nijhof).
Bild: dpa-Zentralbild

Brandenburger Arztpraxen und Krankenhäuser brauchen dringend Schutzausrüstung in der Corona-Krise: Nun hat die Bundesregierung OP-Masken, Atemschutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel geliefert. Die Ware wird an einem unbekannten Ort bewacht.

Was Sie jetzt wissen müssen

Die Brandenburger Regierung hat vom Bund die erste größere Lieferung an Schutzausrüstung in der Corona-Krise erhalten. Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Sonntag mit. Es handelt sich um 188.000 Operationsmasken, 51.600 Paar Untersuchungshandschuhe, 850 Pflegekittel, 2.840 Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 und 960 der Kategorie FFP3 sowie 500 Liter Handdesinfektionsmittel.

Die Lieferung befinde sich an einer zentralen und bewachten Stelle im Land, wo genau, teilte der Sprecher nicht mit. Sie werde nun mit Unterstützung der Polizei für die schnelle Auslieferung - nach einem abgestimmten Verteilerschlüssel - an die Landkreise und kreisfreien Städte vorbereitet, hieß es.

"Lieferung kann den riesigen Bedarf nicht decken"

"Schutzausrüstungen werden jetzt in allen relevanten medizinischen Bereichen wie in Krankenhäusern, Arztpraxen und Gesundheitsämtern dringendst benötigt", ließ sich die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zitieren. "Die Beschaffung ist angesichts der weltweiten Nachfrage aber extrem schwer." Es sei klar, dass diese Lieferung den riesigen Bedarf nicht decken könne. "Wir hoffen, dass weitere Lieferungen schnell folgen, damit wir weitere sensible Bereich wie die ambulante und stationäre Pflege oder Reha-Einrichtungen unterstützen können."

Der Zentraldienst der Polizei koordiniert jetzt die Verteilung an die Landkreise und kreisfreien Städte. "Die Beschaffung ist das eine Problem, aber auch die weltweiten und innerdeutschen Logistikwege sind eine große Herausforderung", sagte der Innenminister Michael Stübgen (CDU).

Bundesregierung kann Ausrüstung schneller kaufen

Angesichts des akuten Engpasses bei Schutzmasken und -kitteln setzt die Bundesregierung auf eine beschleunigte Beschaffung des Materials. Das Gesundheitsministerium habe ein sogenanntes Open-House-Verfahren gestartet, berichtete die "Welt am Sonntag". Da bei dieser Vorgehensweise keine Verhandlungen stattfinden, können Geschäfte schneller abgewickelt werden. Unternehmen, die auf das Angebot eingehen, müssen dem Bericht zufolge mindestens 25.000 Stück eines der beiden Produkte liefern, einen Mindeststandard garantieren und die Lieferung verantworten.

Die größte Hoffnung bleibt dabei China: Von dort kommt die Hälfte der weltweit gekauften Schutzmasken. Im Februar musste der Hersteller Allmed Medical Products aus Shenzhen die gesamte Produktion noch bei der Regierung abliefern, seit vergangener Woche darf wieder exportiert werden. Seither bricht eine Flut von Aufträgen aus dem Ausland über Allmed herein. Angenommen habe man aber nur Bestellungen aus Nordamerika und von Kunden, die man schon kenne oder von staatlichen Stellen, sagte ein Unternehmensvertreter.

Kliniken und andere Einrichtungen klagten zuletzt immer wieder über einen akuten Mangel an Schutzausrüstung, die für die Behandlung und Pflege von Corona-Patienten notwendig ist. Es reiche nicht, die Zahl der Intensivbetten zu erhöhen, wenn es an der Grundausrüstung fehle. In vielen Krankenhäusern wurde Schutzmaterial wie Desinfektionsmittel und Masken gestohlen. In Berlin mussten bereits Dutzende Praxen schließen, weil Ausrüstung fehlt.

19 Kommentare

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  1. 19.

    Ich habe eine firma die lässt hier in Deutschland Masten herstellen ich weiß spenden ist besser aber die verkaufen die Masken für 1.50 bis 2 euro netto das Stück wenn und wer interesse hatt bitte melden an eichesiebi@web.de die sind alle geprüfte und zertifiziert

  2. 18.

    Beschaffung von Schutzkleidung, Atemschutzmasken? Warum tun wir uns so schwer? Einerseits soll ja die Maske eigentlich nicht viel nützen (weil es diese nicht gibt?)anderseits sollen am besten alle eine aufsetzen (woher wenn es keine gibt?). In Österreich müssen alle die im Supermarkt einkaufen bald eine Maske aufsetzen, diese werden am Eingang verteilt!!!
    Und in Deutschland: Schutzmasken-Bastelanleitungen im TV und Internet. Und auch sonst Tipps wie aus Kriegszeiten : Alternativen zum Klopapier und Kochrezepte mit Zutaten aus leeren Regalen.

  3. 17.

    Auch in der Corona Krise bleibt sich der Brandenburger treu, meckern mosern motzen, mal selbst irgendwas wertvolles für die Gesellschaft tun, Eigeninitiative zeigen, nee das können schön die anderen tun.
    Überall sind alle Mittel knapp, man muss jetzt eben versuchen die so effektiv wie möglich einzusetzen und am besten auch nur da wo es wirklich absolut notwendig ist.

  4. 16.

    Der aufgestockte Bestand meines Pflegeheims mit 87 Bewohnern liegt bei ca 150 Litern Desinfektion und ich denke nicht das ich damit bis zum Ende der Krise reiche da der Verbrauch logischerweise stark ansteigt. Der Landkreis SPN erhält nach dem Verteiler wenn es 500 Liter sind gerade mal 24 Liter nun frag ich mich wozu mir diese Zahlen unter die Nase gehalten werden.... soll ich lachen oder weinen. Ganz ehrlich wozu werden die Leute bezahlt die uns soviel gutes tun. Flächendesinfektion hab ich übrigens 30 Liter Konzentrat da kann ich 400 Liter Flächendesinfektion herstellen.

  5. 15.

    "Das Material hätte schon längst in - jedem Bundesland - selbst produziert werden müssen."

    Vorallem Ärzte und Krankenpfleger bräuchten FFP Masken, und die sind leider nicht so einfach herzustellen, wie ein Spritzschutz (obwohl die Idee mit der Laminierfolie schon cool ist :)) Zudem muss man überlegen wie man mit eintretender Materialknappheit umgeht, dh. da müßen wahrscheinlich mehrere Entwürfe her.
    Ich hoffe mal, dass da zB. an den Fraunhofer Instituten schon einiges überlegt und koordiniert wird.

  6. 14.

    "China(da wo der virus herkamm) ist jetzt im aufwind und sagt schutzmasken ist wie Geld drucken."

    Weiss ich nicht. Erstmal ja. aber da werden jetzt natürlich auch einige Akteure versuchen zu produzieren und am Ende landet man da eventuell unschön im Schweinezyklus.

  7. 13.

    Das Material hätte schon längst in - jedem Bundesland - selbst produziert werden müssen, soweit das geht! Der Markt wird doch demnächst leer gekauft, wenn der „Wahnsinn“ in den USA beginnt.

    Zum Beispiel dieses Schutzvisier:

    siehe „STÄDTISCHES KLINIKUM GÖRLITZ GGMBH - Schutzvisier. Möglichkeiten zur Improvisation“

  8. 12.

    Vermute im Prinzip könnten in Deutschland wahrscheinlich Masken produziert werden sogar FFP3 Masken. Eventuell gibt es ja sogar Produktionen, aber die sind vielleicht zu klein für die Mengen die das Gesundheitsministerium habe möchte. Es könnten auch Maschinen und Materialien fehlen. Wenn Sie das neu aufsetzen wollen müßten Sie Fachleute zusammentrommeln. Ich schrieb hier: https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege/welche-massnahmen-beim-eindaemmen-helfen-koennten-.html in Nr. 13 von Medizinern und Industriedesignern, für FFP3 Masken brauchen Sie aber vorallem auch Materialwissenschaftler, Physiker, Chemiker als Ansprechpartner und vorallem Akteure aus der Industrie, die bereit und in der Lage sind ihre Produktion umzustellen. Das dauert natürlich auch etwas und muss finanziert werden. Bei dem Open-House-Verfahren geht es ja wohl erstmal darum schnell etwas Nachschub zu bekommen.

  9. 11.

    China(da wo der virus herkamm) ist jetzt im aufwind und sagt schutzmasken ist wie Geld drucken.

  10. 10.

    Hier zeigen sich klar die Folgen von verlängerter Werkbank und Gewinnmaximierung. Strategische Reserven heißt das Zauberwort. Aber wahrscheinlich, wenn die Krise überstanden ist, wird munter, wie in Vorcovidzeiten weitergemacht. Bis zum nächsten Mal.

  11. 9.

    Ironie an... Na Mensch da brauchen wir uns ja jetzt ein paar Wochen keine Sorgen mehr machen bei der Masse.... Ironie aus. Und das wird dann wieder als Erfolg von der Landesregierung verkauft.... Das kommt davon, wenn man zu lange auf einem Auge blind ist. Ausbaden dürfen das jetzt Jene die den Laden am Laufen halten.

  12. 8.

    wie Aktuelle Kamera

  13. 7.

    Toll, 4.000 Atemschutzmasken auf 2,5 Millionen Einwohner das bedeutet:
    625 Menschen dürfen sich eine Atemschutzmaske teilen ! Ein ganz schlechter Witz.

    Was bleibt für uns zu tun? - Wir danken unserer Regierung für die großartige Vorsorge, schließlich hat sie ja selbst schon im Jahr 2012 das gegenwärtige Szenario durchgespielt (Deutscher Bundestag, Drucksache 17/12051 vom 03.01.2013), sogar der Name "Corona" ist das bereits aufgeführt………..

  14. 6.

    Wie bitte, 40000 Stück? Wird jetzt ausgelost wer die bekommt??

  15. 5.

    Doch 4000 ( in Worten : viertausend) Stück !
    Wahnsinn !!!

  16. 4.

    Es wieder eine Woche vergangen. Nun steigen auch die USA massiv ein. Wo bleibt die deutsche Produktion? Davon könnte ganz Europa profitieren.

  17. 3.

    Schon wird weiter herumgenörgelt. Kopfschüttel.

  18. 2.

    Das wird wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

  19. 1.

    Sollte es dem Exportweltmeister Deutschland angesichts der Krise nicht gelingen, selbst Kapazitäten zur Herstellung von Schutzkleidung aufzubauen? Das muss doch möglich sein!

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