Corona-Krise - Bund plant milliardenschweres Hilfspaket für Solo-Selbstständige

Do 19.03.20 | 11:01 Uhr
  45
dpa
Bild: dpa

Die Folgen der Corona-Krise mit drastischen Einschnitten im öffentlichen Leben belasten viele Mini-Firmen und Solo-Selbständige massiv. Die Bundesregierung will ihnen nun helfen - mit einem 50 Milliarden Euro schweren Hilfspaket.

Was Sie jetzt wissen müssen

Die Bundesregierung plant in der Corona-Krise ein Hilfspaket von insgesamt bis zu 50 Milliarden Euro für Solo-Selbstständige und andere Kleinstfirmen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur DPA am Donnerstag aus Regierungskreisen. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

Beschlossen wurde die Maßnahme demnach am Vormittag im Corona-Ausschuss des Bundeskabinetts. Das Hilfspaket soll nun zügig auf den Weg gebracht werden. Geplant sind direkte Zuschüsse und Darlehen. Der "Spiegel" berichtete von einer Summe von insgesamt 40 Milliarden Euro.

Solo-Selbstständige fürchten um Existenz

Wegen der drastischen Auswirkungen der Corona-Krise fürchten viele Solo-Selbstständige um ihre Existenz - also etwa Musiker, Fotografen, Künstler, Heilpraktiker, Dolmetscher oder Pfleger. Viele Geschäfte mussten schließen, Messen, Veranstaltungen und Konzerte wurden abgesagt. Aufträge und Umsätze vieler Solo-Selbstständiger sind weggebrochen.

Die Bundesregierung hatte bereits umfassende Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die wirtschaftlichen Folgen der beispiellosen Krise abzufedern. So hatte sie ein unbegrenztes Kreditprogramme für Unternehmen beschlossen sowie eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes.

Überbrückungsgelder und direkte Hilfe zum Lebensunterhalt

Wirtschaftsverbände hatten die Bundesregierung aufgefordert, außerdem einen Fonds für Solo-Selbstständige einzurichten. DIHK-Präsident Eric Schweitzer hatte gesagt: "Wir müssen jetzt ganz schnell die Existenz von Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen absichern. Bei diesen Unternehmern falle Umsatz über Nacht drastisch, manchmal bis auf Null. "Und sie wissen aktuell nicht, wann sie wieder Aufträge bekommen und diese annehmen dürfen. In vielen Fällen werden sie in dieser Situation auch keinen Kredit bekommen."

Deshalb sei ein staatlicher Notfallfonds nötig, der diesen Kleinstunternehmerinnen und -unternehmern unbürokratisch für die kommenden Wochen und Monate Überbrückungsgelder und direkte Hilfe zum Lebensunterhalt auszahle.

Aus Sicht des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW wird die Corona-Krise für Kleinunternehmer und Solo-Selbstständige vielfach zur Existenzbedrohung. "Die Politik sollte jetzt weiter entschlossen handeln: Brücken mit Liquiditätshilfen und Kurzarbeit bauen, die Bereitschaft für einen erheblichen Nachfrageimpuls erklären und eine Koordination zwischen den Regierungen organisieren", erklärte das DIW am Donnerstag.

Unter Solo-Selbstständigen werden laut DIW Personen verstanden, die eine selbstständige Tätigkeit allein, das heißt ohne angestellte Mitarbeiter, ausüben. Seit Anfang der 1990er-Jahre sei die Zahl der Selbstständigen in Deutschland kräftig gestiegen. Eine erhebliche Rolle habe dabei die Förderung von "Ich-AGs" durch die Bundesagentur für Arbeit ab dem Jahr 2003 gespielt.

FAQ zum Umgang mit dem Coronavirus

  • Ich fürchte, infiziert zu sein. Was tun?

  • Was passiert mit möglichen Infizierten?

  • Was passiert mit Kontaktpersonen?

  • Welche Kapazitäten haben die Kliniken?

  • Welche Reisebeschränkungen gibt es?

  • Wie viele bestätigte Fälle gibt es?

  • Ist das Virus meldepflichtig?

  • Was ist das Coronavirus?

  • Woher kommt das Virus?

  • Wie geschieht die Krankheitsübertragung?

  • Wie ansteckend ist das Virus?

  • Wer ist besonders gefährdet?

  • Wie funktioniert der Test?

  • Was sind die Symptome?

  • Wie kann ich mich schützen?

  • Welche Behandlung gibt es für Infizierte?

  • Gibt es Immunität gegen das Virus?

  • Wie hoch ist die Sterberate?

45 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 45.

    Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel. Wir haben ebenfalls einen Blogbeitrag zum Thema <a href="https://debitoor.de/blog/covid19">was Selbstständige jetzt in der Corona Krise beachten müssen</a>, geschrieben. Vielleicht ist dies ebenfalls interessant für Ihre Leser.

    Viele Grüße
    Sonja (Debitoor)

  2. 44.

    Hallo aus Möhnesee,

    Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen freiberuflich / selbständig tätig sind.

    Viele haben sich mit der Selbstständikeit aus der Arbeitslosigkeit befreit.
    Viele haben ihr Hobby zum Beruf gemacht.
    Die Liste ist lang.

    Grundsätzlich gibt es Bereiche, die nur freiberuflich ausgeübt werden können.
    In der Selbstständigkeit gibt es Höhen und Tiefen. Das ist normal.
    Nur diese Situation kam überraschend!
    Unverschuldet haben viele den wirtschaftlichen Totalschaden !!

    Es ist richtig, notwendig, dass der Staat finanziell Hilfe organisiert.
    Unabhängig davon, ob jemand eine andere Beschäftigung nachgehen könnte.
    Pauschal kann man nicht jeden in der Landwirtschaft beschäftigen !!

    Zunächst muss die Krisenzeit überbrückt werden.
    Viele Selbständige werden den Beruf wechseln müssen.
    Viele werden versuchen, etwas krisensicheres zu finden.

    Diese Katstrophe wird allgemein vieles veränden !!
    Viel Glück !!

    Alex Heuser
    (Musiker)






  3. 43.

    Als freiberuflicher "Soloselbstständiger" bin ich über das vollmundig angekündigte Hilfspaket ebenso entsetzt, wie über redaktionell journalistisch konkrete Klärungen und Nachfragen. Wie soll das "Hilfspaket" funktionieren? Aus einem Verlust von 30 bis 40.000 Euro Nettogewinn pro Jahr kann ich keinen Kredit zurückzahlen, niemals. Und das geht mehr als 2 bis 3 Millionen anderer Freiberufler ebenso. Wir eriwrtschaften unseren Lebensunterhalt, aber keine so beachtlichen Gewinne, um großartige Rücklagen zu bilden oder ausreichend für kreditrückzahlungen. Bleibt als nur "Grundsicherung" in Form von hartz 4, FUER DIE NAECHSTEN JAHRE!

  4. 42.

    Der Typ ist bestimmt von der AfD oder auch Wähler.
    Der merkt garnichts mehr.

  5. 41.

    Was für ein Schwachmat - entweder Beamter oder Hartz4-ler??? Selbst schon mal Spargel gestochen oder anderweitig "richtig gearbeitet", so wie ein Selbständiger??? Mit Sicherheit NICHT!!!

  6. 40.

    Hallo zusammen
    Habe seit Jahren eine Handelsvertretung(Betrieb ist Saison bedingt)wir verkaufen nur auf verschiedenen Messen/ Ausstell. Durch die mittlerweile sehr vielen Absagen(ende Juni)der Veranstalter fehlt mir bisher die Hälfte meines Jahresumsatzes. Auch meinen beiden Verkäufern, die auf Ihre Provisionen angewiesen sind, haben nun keine Einnahmen. Unser Lager ist voll, die Kosten für Miete, Kfzkosten, Strom, KKV laufen weiter, wer kommt(Behörde)nun für den Schaden auf, mittlerweile sind meine Reserven aufgebraucht, da sehr viele Messen immer im Voraus bezahlt werden. Bis ich von den abgesagten Messen das Geld zurück bekomme, dauert einige Zeit. Die KKV droht nun mit Kontopfändung, ebenso das Finanzamt, weil ich nun nicht mehr zahlen kann. Kredit von der Bank? Fehlanzeige, negative Schufa, weil vor ca. 4 Jahre ein Kunde insolvent wurde. Schaden für mich über 80.000 € und nun Corona. Wo, an welche Stelle kann ich einen Antrag auf Hilfe stellen. Bin für Tips dankbar derMesseprofi

  7. 39.

    Habe mit meinem Sohn ein Cafe GbR.mußten wegen beiß 19 April erstmal schließen.haben also keine Einnahmen.was können wir am besten tun um unsere Verpflichtungen zu bezahlen

  8. 38.

    Hallo alle zusammen. Ich habe gestern die Information erhalten das ich meinen Laden schließen muss. Das heißt von heute auf morgen keine Einnahmen mehr. Das es andere Möglichkeiten gibt wie zum Beispiel den Bauern helfen die jetzt sehr viel Hilfe brauchen können weiß ich und finde ich auch eine super Idee. Allerdings habe ich zwei kleine Kinder die momentan nicht zur Oma können zwecks dem Virus. Deshalb auch meine Frage wohin kann ich mich wenden um Unterstützung anzufragen?

  9. 37.

    So so klares Nein. Denkst du du bist der einzige Steuerzahler oder was .
    Also wir sollen steuern on mass zahlen, aber nichts bekommen.
    Hast du ne Ahnung was selbständigkeit heißt? Anscheinend ja nicht. Wir haben auch Umsatz Steuer und Einkommen Steuer, dann noch Arbeits kosten und private kosten , unsere KK dürfen wir auch selber zahlen.
    Denkst du wir sind nichts wert . Eine Frechheit

  10. 36.

    Ihre Kunden werden sich noch grün und blau ärgern, ihr Geld nicht für dringenderes behalten zu haben.

  11. 35.

    Ich bin Waffen- und Munitionshändler. Ich verdiene mir gerade eine goldene Nase! Meine Kunden wissen schon warum sie aufrüsten...

  12. 34.

    E$ ergeht mir genauso, jeder spricht wie immer von schnellen Hilfspaketen aber ich weiß
    ebenfalls nicht an welchen Behörden oder Institutionen ich mich wenden soll.
    Wenn jemand etwas weiß bitte mailen. Axel@plutekrom.de

  13. 33.

    Sie schreiben halben Quatsch. Natürlich soll man keine Unternehmer fördern, die nicht wirtschaften können und keine Zukunft haben. Aber: mit 5.000 Euro stößt man sich nicht gesund. Außerdem wird nach derzeitiger Lage erst gezahlt, wenn man mind. drei Jahre als Unternehmer existiert. In dieser Zeit muss man dem Finanzamt klargemacht haben, dass eine Gewinnerzielungsabsicht existiert und zumindest im dritten Jahr auch Gewinn erzielt wurde. Die Spreu trennt sich jetzt vom Weizen, aber es ist noch ordentlich Weizen vorhanden. Ihr Gedanke der Feldarbeit ist interessant. Wenn Sie Ihren Hintern als Vorbild aufs Feld bewegen, folgen Ihnen sicher viele nach. Vielleicht rücken Sie jetzt mal raus, ob Sie Unternehmer sind und wie Sie vorgesorgt haben.

  14. 32.

    Was hast du denn für eine scheiss Ansicht mein Mann ist auch supunternehmer allein fährt jede Woche auf Montage ernährt die Familie und du sagst die haben Pech gehabt und sollen den faulen hintern hoch kriegen. Man sollte sein Mund nicht aufmachen wenn man nicht alle kennt

  15. 31.

    Du weißt schon , dass auch dein Chef mal Kleinunternehmer war , die Hälfte deiner Kosten für Krankenkasse und Rentenversicherung zahlt , es auch startups gibt die keine Milliarden in der Tasche haben , Selbstständige mehr steuern zahlen als du , weniger Urlaub haben , mehr Verantwortung noch dazu UND nicht zu vergessen keine festen Arbeitszeiten. Du als Arbeitnehmer , Isn Witz find ich. Könnten alle mal nen step hochschrauben. Ich: Arbeitnehmer + selbstständig, 60h Woche , 1 Woche Urlaub im Jahr. Lappen ey

  16. 30.

    Mir als Kreativer ist es untersagt andere Arbeiten aus zu führen, da ich sonst aus meiner Versicherung fliege. Ich bin seit 16 Jahren in der künstlerisch kreativen Szene selbstständig - und bisher musste ich nie einen Zuschuss vom Staat beantragen - aber wenn innerhalb von 1 Woche Meetings, Liefertermine und ganze Projekte eingestellt werden, so dürfen statt Banken auch mal die gerettet werden die unsere Kulturlandschaft gestalten.

  17. 29.

    So was unsolidarisches und ahnungsloses habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Mein Mann ist Einzelunternehmer und sehr erfolgreich bis zu dieser Krise gewesen. Nur weil Solo- Unternehmen auf Hilfe angewiesen sind, bedeutet das nicht, dass sie Ihr Geschäft unwirtschaftlich geführt haben oder "von der Hand in den Mund leben".
    Grosse produzierende Unternehmen haben große Aufträge, welche Sie noch abarbeiten können. Irgendwann wird es auch hier weniger Arbeit geben. Wir kleinen Unternehmer stehen von heute auf morgen vor einer riesen NULL. Und selbstverständlich haben auch wir Solo-Unternehmer etwas an erspartem. Aber was denken Sie wie lange man damit auskommt. Wenn die Wirtschaft still steht und die Kosten aber weiter laufen?
    Damit hat niemand planen können oder rechnen können. Es gibt keine Absicherung gegen solche Gewalten.
    Wir "kleinen" tragen erheblich zu der Wirtschaft bei im gesamten. Also wenn wir weg sind, dann geht es auch Ihnen nicht mehr so unbeschwert.

  18. 28.

    Schonmal daran gedacht dass sich Soloselbststäbdige ihren „Puffer“ für große Investitionen nutzen - und dann kommt sowas? Ist genau meine Situation - erst denken - dann reden.

  19. 27.

    Guten Tag Herr Messel, darf ich Sie fragen, ob Sie Mitglied der AFD sind? Sicher sind Sie ein fleißiges, steuerzahlendes Mitglied dieser Gesellschaft. UND DAS BIN ICH AUCH! Ich arbeite selbstständig als Visagistin, ich baue keine Autos, aber wenn sich Frauen wohl fühlen mit meinem Make up, ist das ein sehr schönes Lebensgefühl. Es wird weitergehen, ich weiss. Aber da meine Honorare keinen Vermögensaufbau zulassen, bin ich nun genau wie viel andere in einer fatalen wirtschaftlichen Situation. Natürlich wird es auch viele Schmarotzer geben, genau wie es viel Dummlaberer gibt !! Beide sollten sich jetzt sehr zurückhalten.

  20. 26.

    Ich bin auch betroffen. Ich bin Plegesachverständige und erstelle Pflegegutachten für Sozialgerichte und medzinische DIenste. Für erst einmal 4 Wochen erhalte ich keine Aufträge. Laut Kanzlerin kann das bis zu 6 Monate gehen. Danach trudeln dann nur langsam die Aufträge ein und Termine mit den Vers. müssen erst einmal vereinbart werden. Mein einziger Trost, danach werde ich ersticken in Arbeit. Aber was bis dahin? Iv´ch wurde übrigens vor Jahren vom Jobzenter in die Selbstständigkeit gezwungen. Der Staat befördert, dass Unternehmen zu einem großen Teil mit Freelancern arbeitet, um selbst die Sozialabgaben zu sparen.
    Und ganz nebenbei,Auch Clowns haben eine Daseinsberechtigung.
    Die Arbeitgeber erhalten von je her jede Menge Subventionen, auch aus meinen Steuergeldern, um zum Beispiel ihren Arbeitsplatz zu erhalten.

Das könnte Sie auch interessieren