Corona-Kontaktpersonen - Darum verlieren Berliner Gesundheitsämter zu viel Zeit

Sa 28.03.20 | 13:46 Uhr | Von Robin Avram
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DRK-Mitarbeiter mit Corona-Test
DRK-Mitarbeiter mit Corona-Test | Bild: imago images / Lichtgut

Beim Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus kommt den Berliner Gesundheitsämter eine entscheidende Rolle zu. Die Mitarbeiter wachsen in der Krise über sich hinaus – und sind doch oft zu langsam, wenn es darum geht, Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Von Robin Avram

 

Was Sie jetzt wissen müssen

Karl begann, sich Sorgen zu machen, als er sich eine geöffnete Essigflasche direkt unter die Nase hielt – aber rein gar nichts mehr riechen konnte. "Ich hatte gelesen, dass der Verlust des Geruchssinns ein ziemlich sicheres Symptom einer Coronavirus-Infektion ist", erzählt Karl im Gespräch mit rbb|24. Jeden Abend skypt der 23-jährige Student nun mit seinem großen Freundeskreis, stundenlang. Die meisten sind wie er in häuslicher Quarantäne, weil sie vor zwei Wochen bei der Party in Karls Wohnung dabei waren – kurz bevor die Covid-19-Krankheit Karls Geruchssinn lahmlegte.

Partys, auf denen sich potenziell viele Menschen gleichzeitig mit dem Coronavirus anstecken, gelten unter Infektionsschützern als Alptraum. Je länger die Gäste später frei herum laufen, desto größer ist die Gefahr, dass sie das Virus breit streuen. Doch Karls Freunde sind nicht in Quarantäne, weil die zuständigen Gesundheitsämter sie schnell kontaktiert und isoliert hätten - sondern weil Karl sie selbst warnte. Zwischen dem Zeitpunkt, als Karl sich testen ließ, und dem Versuch des Gesundheitsamts Berlin-Pankow, die Partygäste zu ermitteln, vergingen acht Tage.  

An Karls Geschichte lässt sich exemplarisch erklären, warum die Gesundheitsämter, auf die es bei der Bekämpfung der Corona-Ausbreitung am meisten ankommt, derzeit oft zu langsam sind.

Konsequente Isolierung gegen das Worst-Case-Szenario

Auch wenn es Spitzenpolitiker, Virologen und der Präsident des Robert-Koch-Instituts sind, die bei der Debatte über das Coronavirus oft im Scheinwerferlicht stehen – schlagen müssen diese Schlacht in erster Linie die Mitarbeiter der bezirklichen Gesundheitsämter. Vom Erfolg ihrer Arbeit hängt entscheidend ab, ob die Ärzte und Pflegekräfte auf den Intensivstationen der Berliner Krankenhäuser die Pandemie-Patienten in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin gut behandeln können – oder ob sie, so wie in Nord-Italien, bald auch hierzulande entscheiden müssen, wer weiter beatmet werden kann und wer sterben muss.

Die Autoren eines Strategiepapiers des Innenministeriums formulieren es so: Nur mit konsequenter Isolierung infizierter Personen könne ein Worst-Case-Szenario der Pandemie noch abgewendet werden.

Ausgerechnet die personell ausgedünnten Gesundheitsämter sollen nun möglichst jeden einzelnen Corona-Infizierten möglichst schnell kontaktieren und isolieren - und selbiges auch mit den engen Kontaktpersonen jedes Infizierten tun.

Zum Glück gibt es Menschen in Berlin, die diese Aufgabe sehr ernst nehmen – und alles tun, um ihr gerecht zu werden: "Wenn wir erfahren, dass jemand positiv getestet wurde, ist es unser Ziel, alle engen Kontaktpersonen ausfindig zu machen und ebenfalls in die Quarantäne zu schicken – und zwar noch am selben Tag ", sagt Patrick Larscheid, Amtsarzt in Reinickendorf.

Aus den Gesundheitsämtern werden Corona-Lagezentren

Um diesen Anspruch erfüllen zu können, hat Larscheid sein Gesundheitsamt in ein Corona-Lagezentrum verwandelt. Inzwischen sitzen auch dutzende Mitarbeiter aus anderen Abteilungen des Bezirksamts hier und helfen bei der Pandemie-Bekämpfung. "Wir haben hier quasi Kriegsrecht. Wenn ich sage, ich brauche noch zehn weitere Mitarbeiter aus dem Bauamt, dann bekomme ich die auch", sagt Larscheid.

Die Kollegen nehmen Anrufe entgegen, geben die Kontaktpersonen in ein Programm ein, schicken ihnen einen Bescheid zu, mit dem sie verpflichtet werden, 14 Tage in häuslicher Quarantäne zu bleiben. Die Kontaktpersonen, die zuhaus isoliert bleiben müssen, füllen ein Online-Gesundheits-Tagebuch. Sobald jemand Symptome meldet, die auf Covid-19 deuten, bekommt er Besuch von einem der drei Abstrich-Teams, die nun jeden Tag in Reinickendorf unterwegs sind. Sie fahren von Quarantäne-Haushalt zu Quarantäne-Haushalt.

Fast alle Bezirke haben inzwischen solche Lagezentren, das Robert-Koch-Institut und das Landesamt für Gesundheit unterstützen die Gesundheitsämter, wo sie können – mit Fachwissen, aber auch mit Medizin-Studierenden, die sich beim RKI freiwillig gemeldet haben, um die Callcenter der Ämter weiter zu verstärken. "Ich habe hier den tollsten Job der Welt", sagt Larscheid. Auch Bewerbungen für offene Stellen bekomme er nun wieder. Er sieht die Krise auch als Chance.

Erster Flaschenhals: überlastete Labore

Wie lässt sich trotz all dieser Anstrengungen dann Karls Fall erklären? Am Dienstag, dem 17. März lässt er sich in der Coronavirus-Abklärungsstelle des ehemaligen Vivantes-Klinikums Prenzlauer Berg testen. Bis das Testergebnis aus dem Labor zurückkommt, dauert es vier Tage. Und das ist kein Einzelfall.

"Im Augenblick ist es so, dass es eben durchaus die drei, vier Tage dauert, bis uns die Labore die Testergebnisse übermitteln", sagt Pankows Gesundheitsstadtrat Michael Kühne (CDU). Sein Amt war für Karls Fall zuständig, weil Karl im Bezirk Pankow gemeldet ist. In Charlottenburg-Wilmersdorf, das besonders viele Corona-Infizierte zählt, müsse man inzwischen sogar bis zu sechs Tage auf die Testergebnisse warten, sagt der dortige Stadtrat Detlef Wagner (CDU).

Der Grund: Die wenigen Labore, die in Berlin den sogenannten PCR-Test auf das Coronavirus durchführen können, sind heillos überlastet. Rund 3.000 solcher Tests könnten die Berliner Labore gegenwärtig pro Tag durchführen, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) Anfang der Woche im Gesundheitsausschuss. Die Nachfrage nach Tests liegt weit höher – und so stapeln sich in den Laboren die unbearbeiteten Abstriche.

Auch die Eperten im Bundesinnenministerium wissen, dass die Engpässe bei den Tests die konsequente Isolierung von Kontaktpersonen entscheidend verlangsamen. Bis Ende April sollen die Testkapazitäten deshalb laut Plänen des BMI ungefähr verdreifacht werden. Das strebt auch Kalayci in Berlin an. Ob das wirklich so schnell funktionieren wird, ist aber ungewiss.

"Die Kollegen können auch nur arbeiten"

Für die überlasteten Labore können die Gesundheitsämter nichts. Für interne Pannen aber schon. Warum rief die Mitarbeiterin des Pankower Gesundheitsamts erst vier Tage nach dem positiven Testergebnis bei Karl an, um die Kontaktpersonen aufzuspüren – obwohl dieser Anruf laut dem Reinickendorfer Amtsarzt noch am gleichen Tag hätte kommen müssen    ?

Damit konfrontiert, windet sich Gesundheitsstadtrat Kühne. Die Angaben des Patienten seien nicht ganz plausibel, so genau ließe sich das in der Kürze der Zeit nicht recherchieren. "Grundsätzlich ist es so: Wenn die Kollegen Infizierte kontaktieren, bitten sie natürlich um die Liste der Kontaktpersonen", sagt Kühne.

Nach weiteren Nachfragen antwortet Kühne schließlich: “Wir haben mittlerweile Tausende Kontaktpersonen allein im Bezirk Pankow, insofern muss ich ehrlicherweise sagen: Die Kollegen können auch nur arbeiten."

Pankow hat trotz dieser hohen Anzahl an Kontaktpersonen derzeit nur ein Abstrich-Team auf den Straßen, welches die Kontaktpersonen zu Hause besucht und Tests durchführt. In Reinickendorf sind es drei Teams – bei weit weniger Kontaktpersonen. Pankow scheint also sich also bislang weniger gut auf die Krise eingestellt zu haben.

Zweiter Flaschenhals: fehlendes Zentralregister

Organisatorische Probleme bei der Verfolgung der Kontaktpersonen kommen hinzu. So gibt es zwar eine von allen Gesundheitsämtern genutzte Software, in der alle Infizierten und deren Kontaktpersonen gespeichert sind. Doch jedes Amt könne aus Datenschutzgründen nur die Daten derjenigen Personen einsehen, die auch in dem jeweiligen Bezirk gemeldet sind – alle anderen Daten nicht. Ein Zentralregister gibt es nicht - das erschwert die Zusammenarbeit zwischen den Bezirken.

Eine weitere Vorschrift verhindere effektives Arbeiten, sagt der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid: "Wenn wir von einer Party in Reinickendorf wissen, bei der potentiell 15 Leute angesteckt wurden, würde ich diese 15 Leute gerne selbst in Quarantäne schicken und überwachen. Das geht aber nur, wenn alle Partygäste auch in Reinickendorf wohnen. Wenn drei in Mitte wohnen und zwei andere in Pankow, müssen wir diese Fälle abgeben an die anderen Bezirke. Bescheide darf nur der Bezirk ausstellen, in dem die Menschen wohnen." Deshalb wechseln täglich unzählige Mails mit Kontaktpersonen, die angerufen und in Quarantäne gestellt werden müssten, zwischen den Gesundheitsämtern hin und her.

Auch wegen solcher unnötiger Bürokratie verrinnt viel zu oft wertvolle Zeit bei der Verfolgung von Kontaktpersonen. Es wäre Aufgabe des Berliner Senats, dieses Wirrwarr schleunigst zu beseitigen.

Die meisten Infizierten warnen ihre Kontaktpersonen selbst vor

Karl hat nicht gewartet, bis das Gesundheitsamt ihn nach seinen Kontaktpersonen gefragt hat. Er hat alle seine Freunde, die auf seiner Party waren, schon angerufen, als er sich aufgrund seiner Symptome testen ließ. "Die meisten haben danach ihre Kontakte von sich aus deutlich eingeschränkt", erzählt er.

So wie Karl machen es inzwischen viele Berliner, die Covid-19 bekommen, berichtet der Pankower Stadtrat Kühne: "Wenn die Kollegen bei Kontaktpersonen anrufen, sind die meisten von ihren infizierten Bekannten bereits vorgewarnt und informiert."

Doch ob alle diese Menschen auch ohne offizielle Strafanordnung einer Inquarantänestellung wirklich konsequent zu Hause bleiben? Von der Antwort auf diese Frage wird nun auch abhängen, ob Berlin den Worst Case verhindern kann.

Beitrag von Robin Avram

27 Kommentare

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  1. 27.

    Für Ihren Einsatz werden Sie doch von den Verantwortlichen öffentlich beklatscht. Dort wird allerdings laufend getestet und Schutzmaterial ist auch immer genügend verfügbar.

  2. 26.

    "Berlin ist keine Stadt, sondern in weiten Teulen eine Art Städte- und Gemeindebund."

    Hab ich noch nie drüber nachgedacht, macht aber sofort Sinn, danke.

    Wenn ich diesem Ansatz folge, scheint eine solche föderale Struktur in Anbetracht eines Szenarios, dass wir nicht nur gerade durchleben, sondern als Bedrohung bereits mehrere Jahrzehnte bekannt ist, schwer kontraproduktiv.
    Wenn meiner bescheidenen Meinung nach etwas zu spät auf den Weg gebracht wurde, dann ist es ein juristisch fester Einsatz-Plan, ein "DEFCON", der in definierter Ernstfall-Stufe nur aus den Schreibtischschubladen gezogen und danach gehandelt würde. Dieser setzte die Bezirksbefugnisse außer Kraft und würde zentral gebündelt, be- und verarbeitet. Diejenigen, die einen solchen Umschlag im Schubfach hätten, wären ab einen bestimmten Zeitpunkt nur noch dem Senat von Berlin verpflichtet und agierten entsprechend.
    Dies hätte alles längst entwickelt, erprobt und weiterentwickelt sein können.

  3. 25.

    Nachtrag: den beiden Senioren wurde inzwischen geholfen. Dennoch finde ich es höchst problematisch, dass sich irgendwie niemand zuständig fühlt, wenn es ernst wird. Es gibt immer noch keinen Automatismus. Und diese Abgrenzung der Kompetenzen zwischen den Bezirken ist absolut nicht hilfreich. Sowas muss in Krisenzeiten vom Tisch.
    Es gibt für alle nur ein Ziel und das gilt es gemeinsam zu erreichen. Ich sage nur Tellerrand! Der Mitarbeiter aus Charlottenburg-Wilmersdorf hat es richtig gemacht.

  4. 24.

    Info von meiner Physiotherapeutin: ein Patient, 70+, hat sich bei seinem Hausarzt angesteckt. Meine PT hat ihre Praxis in Charlottenburg-Wilmersdorf, sie wohnt in Neukölln. Der Patient hat seine Kontakte beim GA Charlottenburg-Wilmersdorf gemeldet und gefragt, wie sich denn jetzt seine PT verhalten soll. Antwort GA: sie kann ganz normal weiterarbeiten. Meine PT setzte sich dann mit dem GA in Charlottenburg-Wilmersdorf in Verbindung, der Mitarbeiter dort setzte sie sofort in Quarantäne. Sie ist inzwischen negativ getestet worden. Der Mann meiner PT ist übrigens nicht in Quarantäne.
    Dem Patienten und seiner Frau geht es sehr schlecht, heftige Symptomatik. Notarzt musste gerufen werden, kam nicht. Anruf beim GA, Bitte um Hilfe. Antwort: rufen sie ihren Hausarzt an. Patient:Von dem haben wir ja die Infektion. GA: dann können wir ihnen auch nicht helfen. Ob mir das Angst macht? Ganz sicher...
    Meine PT hatte sofort, noch vor der Quarantäne, aufgehört zu arbeiten.

  5. 23.

    Die meisten sind einfach gestrickt, denen kannst du alles verkaufen, vor allem wenn die Angst alle gelähmt hat.

  6. 22.

    Es gibt (neben den Kapazitätsengpässen) ein grundsätzliches Problem mit den Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Die Gesundheitsämter handeln nämlich genau nach dessen Empfehlungen, wenn sie Karls Freunde zunächst nicht unter Quarantäne stellen. Eine Isolierung von Kontaktpersonen soll nach diesen Empfehlungen nämlich erst erfolgen, wenn für eine Person ein positiver Test vorliegt. Das würde selbst dann gelten, wenn Karl nachgewiesenen engen Kontakt zu einem Infizierten gehabt hätte. Die Quarantäne der Kontaktpersonen von Verdachtsfällen (seien sie noch so wahrscheinlich) ist schlicht nicht vorgesehen! Test sollen aber erst nach dem Auftreten von Symptomen gemacht werden. Covid-19 verläuft aber oft symptomlos und auch dann besteht Ansteckungsgefahr (https://www.dzif.de/de/nachweis-des-neuen-coronavirus-bei-symptomfreien-reisenden-aus-wuhan). Selbst wenn Symptome auftreten, besteht die größte Ansteckungsgefahr zwei Tage vor Auftreten der Symptome.

  7. 21.

    Bund und Länder müssen den Datenschutz für solche speziellen Seuchenfälle anpassen. Wenn schon innerhalb Berlin solch eine Kleinmeierei zwischen Bezirken besteht, dann kann man sich ja denken was zwischen den Länder los ist. Datenschutz kann nicht über Menschenleben stehen.

  8. 20.

    Ich staune über den ausfallenden Ton vieler KommentatorInnen hier (und anderswo). Wir haben erst eine Woche rum. ---
    Die Stadt Berlin und ihre Bezirke stehen strukturell auf der Grundlage von 1920. Dieser Geburtstag der heutigen Stadt sollte ja eigentlich im April erinnert werden. Damals bekam man die Städte, Dörfer etc. nur unter einen Hut, wenn viel von der jeweiligen Unabhängigkeit bewahrt bliebe. Das ist bis heute so. Der Bürgermeister von Reinickendorf ist wirklich ein Bürgermeister mt weitreichenden Rechten usw. usf. In diesen Punkten ist die Berliner Verfassung nie verändert worden. Berlin ist keine Stadt, sondern in weiten Teulen eine Art Städte- und Gemeindebund.

  9. 19.

    Wieso, Isi, wird man erst getestet, wenn man die Lunge würfelweise aus dem Hals meiert? Bekanntermaßen haben sehr viele nur sehr wenige bis gar keine Sypmtome! Vor allem die Haupt-Spreader, die Jungen. Wenn alle gleich grüne Punkte und Husten bekämen, würde sich nämlich keiner anstecken, aber nein, man muss bis zu 14 Tage / 3 Wochen warten, OB man Symptome bekommt.
    Bekommt man keine, kann es sein, dass man dennoch positiv ist und andere angesteckt hat.
    Bekommt man Symptome, kann es sein, dass man Corona oder eine Erkältung oder Influenza hat.

    Beides Mal wird man nicht getestet.

    Was kommt raus? 80 % der Bevölkerung haben am Schluss Corona gehabt. 5 % wurden testet und haben es schwarz auf weiss.

    Stirbt aber jemand dann an einem Unfall, und wird er dann positiv getestet, fällt er in die Statistik "Corona-Tote".

    Sorry, aber so kann man keine Statistik führen und keine validen Zahlen über Infizierte herausgeben (das RKI schweigt ja auch unterdessen...)

  10. 18.

    Sehr geehrter Herr Lötzer,

    vielen Dank für ihre Nachricht. Ich habe ja im Text geschrieben, dass Frau Kalayci am Montag im AGH angekündigt hat, die Testkapazitäten von 3.000 auf 10.000 in der Woche zu erhöhen. Gerne hätte ich mir erklären lassen, wie das genau funktionieren soll - aber die Pressestelle von SenGPG ist derzeit nicht sonderlich freizügig mit Informationen.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie mir den Lagesbericht zusenden könnten an robin.avram@rbb-online.de, dann ergänze ich das im Text.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Robin Avram

  11. 17.

    Für den abgefuckten BER sind Milliarden verschleudert worden und jetzt ...!

  12. 16.

    Toll, dass man das jetzt auch feststell. Das war von vornherein klar, dass die Gesundheitsämter das nicht schaffen können. Auch die Labore haben nur gewisse Kapazitäten.
    Jeder Infizierte hat im Schnitt 36 Kontakte, die werden angeschrieben. Postweg: mindestens ein Tage, wenn das Schreiben rechtzeitig gedruckt und kuvertiert ist. Dann ein Test, wenn er denn angeordnet wird. Quarantäne wird erst angeordnet, wenn der Positiv ausfällt. Macht den Angaben zu Folge eine Woche.
    Es gibt noch viel mehr Schwachpunkte im ganzen System. Da sind auch die Journalisten gefragt: Recherche und Daumen in die Wunde!
    DIe Politiker entscheiden aber nur nach den Fallzahlen weiter. Wie soll die Ausbreitung eingedämmt werden, wenn es da überall klemmt. Folge: Die Beschränkungen bleiben oder werden verschärft.

  13. 15.

    Auch Ihnen kann ich nur Zustimmen. Ich kann bei mir in der Siedlung beobachten das sich einige Personen in ihr Auto setzen um anderen einen Besuch abzustatten. Denken wohl, damit bin ich ausreichend geschützt. Sture Ignoranten sind das.

  14. 14.

    Was? Es gibt auch Gesundheitsamt in Berlin?

  15. 13.

    Habe heute von meiner Schwiegertochter (arbeitet in einer Kita) folgendes gehört:

    10 Erzieherinnen betreuen jeweils zu zweit 1 Kind im Notdienst. Sie wechseln sich im Dienst immer ab, damit jede mal drankommt. Und treffen sich alle regelmäßig zum Frühstück in der Kita, damit das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht leidet.
    Wann schreitet der Amtsarzt ein??? Ich finde das Verhalten extrem grenzwertig, wenn nicht absolut verantwortungslos.

  16. 12.

    "So lange es Ressourcenprobleme gibt, ist eine Rationierung nach gewissen Kriterien notwendig"
    Die Kriterien würden mich einmal interessieren. In unserem Haushalt sitzen 2 Pflegefachkräfte mit zwischen leicht und mittel schwankenden Symptomen seit Sonntagabend in freiwilliger Quarantäne. Bei einem Kollegen wurde der Verdacht auf Infektion seit vorgestern bestätigt, Gesundheitsamt wurde Do(nach bestätigtem Verdacht) informiert.
    Vorher war kein Test zu erhalten. Seither warten wir auf eine Reaktion des Gesundheitsamtes. Wir gelten aufgrund des Kontaktes und der Symptome einfach als Infizierte. Und nun? Soll einfach ohne Test abgewartet werden und nach x Wochen heißt es: weitermachen in der amb. Altenpflege? Wer wenn nicht Pflegepersonal mit nachgewiesenem Kontakt und Symptomen soll denn getestet werden? Wir und die Patienten haben angesichts der Misere mit fehlendem Schutzmaterial (Mundschutz, Handschuhe, Desinfektion) ein Rechts zu wissen, ob wir das ganze durch haben oder nicht.

  17. 11.

    Ergänzend zu meiner Mail eben schicke ich ihnen gerne den Auszug aus dem gestrigen Corona-Rundschreiben der Gesundheitsverwaltung als Beleg. Aber das Schreiben haben Sie hoffentlich schon? Gruß

  18. 10.

    Ihr Bericht ist unvollständig. Gestern abend wurde im. täglichen Rundschreiben der Gesundheitsverwaltung berichtet, dass das neue Hochleistungstestgerät für Corona in Betrieb gegangen ist und damit die Testkapazität steigt. Ein weiteres Hochleistungstestgerät kommt in Kürze an den Start. Diese Infos haben auch die beiden Gesundheitsstadträte, die sie zitieren. Haben beide Ihnen das nicht berichtet? Warum nicht? Parteipolitik? Das wäre schade! Mit freundlichen Grüßen

  19. 9.

    Ist doch wohl klar dass die Gesundheitsämter überfordert sind, wenn auf einmal alle dort anrufen und was wollen. Gibt übrigens eine Lösung wie man die Gesundheitsämter unterstützen kann, Abstandsregel einhalten und so wenig wie möglich Leute treffen.

  20. 8.

    "Personen MIT Kontakt zu nachweislich infizierten Personen werden aber auch nicht getestet! "

    Man wird ja auch, und zwar sinnvollerweise, erst getestet, wenn man als Kontaktperson auch Symptome hat.

    So lange es Ressourcenprobleme gibt, ist eine Rationierung nach gewissen Kriterien notwendig. Und Laborressourcen lassen sich eben nicht so einfach vervielfachen.
    Aber all das ist hier in dem Artikel ja auch nicht das Thema. Hier geht es um durchaus änderbaren Strukturen. Die Frage ist, ob an dieser in meinen Augen anachronistischen Machttteilung zwischen Senat und Bezirken, etwas geändert werden kann. Vielleicht wäre das eine historische Chance zur Veränderung. So wie damals, als es zur Bildung von "Groß-Berlin" kam- woher diese Machtteilung ja herrührt. Hundert Jahre danach ist es an der Zeit, die halbfertige Aufgabe zu Ende zu bringen.

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