Berlin schließt Schulen und Kitas - Notfallbetreuung von Kita-Kindern soll dezentral stattfinden

Sa 14.03.20 | 21:55 Uhr
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Kinderrucksäcke hängen im Eingangsbereich in einem Kindergarten in Brandenburg (Bild: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

Anders als zunächst angekündigt, soll die Notfallbetreuung für Kita-Kinder innerhalb der bisherigen Kita-Gruppen angeboten werden. In Kürze soll die Liste der Berufe veröffentlicht werden, die Notfallbetreuung für ihr Kinder in Anspruch nehmen können.

Was Sie jetzt wissen müssen

Die Berliner Bildungsverwaltung will bei den angekündigten Kita-Schließungen keine übergreifende Notbetreuung anbieten. Die Betreuung für die Ausnahmefälle werde innerhalb der bisherigen Kita-Gruppen angeboten. Dazu hätten Virologen geraten, um neue Kontakte zu vermeiden, erklärte die Senatsverwaltung am Samstag.

"Wir haben dabei die neuen Einschätzungen von Professor Dr. Christian Drosten berücksichtigt und nehmen Anregungen der Kita-Träger aus der täglichen Praxis auf", betonte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Der Virologe und Charité-Professor Drosten hatte Freitagnacht deutlich gemacht, dass Kinder in der Notbetreuung nicht in neu zusammengestellte Gruppen und konzentriert in ausgesuchte Einrichtungen gehen sollen. Junge Kinder könnten neue Gruppen und Betreuer psychisch schwer verkraften, die Belastung der Eltern steige.

Liste von "systemrelevanten Berufen" angekündigt

Sie Senatsverwaltung betonte, dass die Notbetreuung nur von Eltern in Anspruch genommen werden könne, die in "systemrelevanten Berufen" arbeiten und keine andere Möglichkeit einer Kinderbetreuung organisieren können. Es müssen beide Kriterien zutreffen, hieß es.

Man werde in Kürze ein Liste von systemrelevanten Berufen veröffentlichen, bei denen Eltern das Angebot nutzen können, kündigte die Senatsverwaltung an.

Sendung: Abendschau, 14.03.2020, 19.30 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Pfui, Ihren Kommentar kann ich nur verurteilen. Wie soll denn Ihrer Meinung nach die Isolierung von statten gehen? Alle "Alten" in Lager stecken oder einsperren? Einfach nur asozial diese Meinung. Zum eigentlichen Thema der Diskussion möchte ich Anmerken; diejenigen die kein Beruf von "öffentlicher Interesse" ausüben, sind in den A.... gekniffen wenn es um die Beträuung der Kinder geht. Da ich Handwerker der Elektrotechnik bin, hat mein Sohn keinen Anspruch auf Betreuung in der Kita (habe Freitag einen Anruf der Kita bekommen). Bin mal gespannt wer demnächst die defekten Heizungen, Rohrbrüche, Stromausfälle und die defekten Dienstwagen von Polizei, Krankenwagen, Feuerwehren repariert. Handwerker mit ihrem Wissen und ihrer Aufopferung für des einzelnen sind die Stützen bei Notfällen! Das sollten die da Oben in ihrem "Krisenmanagement" bedenken.

  2. 23.

    Das sehe ich genauso obwohl ich selber Vorerkrankungen habe.
    Ich würde mich aber in dem Fall dem Risiko aussetzen um mein Leben weiterleben, irgendwann ist es eh vorbei.

  3. 22.

    Liste hin oder her, was ist mit den Berliner Tierpflegern? Alle Tiere in Zoo, Tierpark, Tierheim, Kinderbauernhöfen und sozialen Einrichtungen mit Tierhaltung müssen betreut werden aber wer betreut die Kinder der Tierpfleger?

  4. 21.

    Mal abgesehen davon, dass es nun schon seit längerer Zeit NICHT mehr üblich ist schon mit 18 ein Kind zu bekommen: Wenn es junge Großeltern zwischen 40 und 60 Jahren gibt müssen die halt arbeiten und können eben keine Babysittingdienste anbieten.
    Ein Notdienst in den Kitas dürfte - so die Erzieher/-innen sich freiwillig melden - relativ entspannt ablaufen da dann ja viel weniger Kinder in der Gruppe sind. Und was die Schichtarbeiter betrifft: die haben ja sowieso im Normalfall Schwierigkeiten weil es sehr wenige Kitas mit Spätbetreuung gilt. Hier könnten sich ja die Arbeitgeber flexibel zeigen.

  5. 20.

    Bei uns in den Büros bringen seit Freitag die Eltern ihre Kinder mit auf Arbeit. BINGO !
    Das so verantwortungslose Menschen Kinder haben. So einen Satz darf man sicher nicht schreiben obwohl er wahr ist.

  6. 19.

    Weil auch andere Personen ERKRANKEN können, und damit für die Firmen und Versorgung bis zur Genesung nicht zur Verfügung stehen.
    Oder gehst du mit 39 Fieber zur Arbeit, auch wenn es nur 2 bis 3 Tage sind?

    Dass Ältere und Personen mit Vorerkrankungen einen besonders schweren Krankheitsverlauf haben können, bedeutet nicht, dass der Rest der Bevölkerung völlig unbetroffen bleiben.

  7. 18.

    Die Liste ist online unter https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilung.906919.php

  8. 17.

    Warum wird denn nicht nur die gefährdete Bevölkerungsgruppe (über 60 Jahre alt, Begleiterkrankungen) isoliert? Das wäre doch viel praktikabler und würde das System weniger stark belasten.

  9. 16.

    Das stimmt natürlich.... aber zumindest brauchen sie dann nicht auf den Besuch ihrer Enkel verzichten zu müssen, wie es aktuell gerne so "allgemeingültig" propagiert wird.

  10. 15.

    Wer betreut die Kinder der Betreuer.

  11. 14.

    Na wenn die Großeltern zwischen 40 und 60 sind, müssen die ja wohl selbst noch arbeiten und hätten wohl ziemliche Probleme, sich zusätzlich um die Enkel zu kümmern.

  12. 13.

    Die Betreuung in den gewohnten Kitas hat Christian Drosten gefordert. Er verwies auf das österreichische Modell. Kinder in neuen Gruppen zusammen zu stecken, birgt eben auch eine erhöhte Ansteckungsgefahr. Mal ganz abgesehen von der Belastung für die Kinder, die von jetzt auf gleich in eine neue, ihnen unbekannte, Situation gesteckt werden.
    Auch ich denke, dass Verkaufspersonal im Lebensmitteleinzelhandel zur relevanten Gruppe gehört.
    Und ich, knapp 60, werde meinen Enkel betreuen, da seine Eltern als Selbstständige eben nicht zur relevanten Gruppe gehören. Sehr viele Betriebe/Unternehmen sind eben auch darauf angewiesen, dass weiter gearbeitet werden kann. Es hängen Existenzen und Arbeitsplätze daran.
    Zu hinterfragen wäre ggf., ob Geschäfte, die nicht zur Deckung des täglichen Lebensbedarfes weiter geöffnet bleiben sollen. Es ist nicht lebensnotwendig, gerade jetzt die 200. Klamotte kaufen. Hier auf die Vernunft des Enzelnen zu zählen, wird nicht ausreichen.

  13. 12.

    Also die Verkäuferin verstehe ich noch, die halten das Land aktuell am laufen. Was jedoch die System- gastronomie in der Liste zu suchen hätte, wäre fraglich. Die Gastronomie dient doch dem "Spaß" der Leute und wäre in der Zeit verzichtbar. Alle die zu Hause bleiben müssen, sollten aber auch ihr Geld weiter bekommen - staatlich garantiert, sodass keiner einen finanziellen Nachteil hat. Also auch die 450 € Aushilfen.

  14. 11.

    Zum Thema systemkritische Berufe kann ich nur sagen, aus eigener Erfahrung. Diese Sonderregelung gilt nur, wenn beide Eltern in den oben genannten Berufen tätig sind. Also ist es Augenwischerei was hier geschieht. Wir müssen das Leben jetzt noch umfangreicher planen ohne die sonst üblich hilfreichen Großeltern.

  15. 10.

    Ich würde auch noch die Verkäufer in Discountern/ Supermärkt und in der Gesamten Gastronomie dazu zählt auch die Systemfastronomie zu dieser Berufsliste hinzuziehen. Es ist schon schwierig genug die Beteuung
    in normalen Zeiten zu sichern, selbst wen das Kind krank wird muss man um seinen Arbeitsplatz fürchten, da man von den Kollegen und den Vorgesätzten als faul gilt und bedroht wird. Trotzdem sollen diese Gruppen weiter arbeiten gehen und dann noch ohne Anspruch auf Notbetreuung. Oder sind diese Berufe bereits miteingeplant?

  16. 9.

    Ich frage mich gerade, ob da nicht mehr differenziert werden muss anstatt zu sagen, Kinder dürfen jetzt ihre Großeltern längere Zeit nicht sehen. Viele Großeltern sind doch noch gar nicht in dem kritischen Alter (ab 60 Jahre heißt es, wird es zunehmend gefährlich, an Corona zu erkranken). Gerade Eltern von Kita-Kindern sind häufig noch recht jung und ihre Etern demnach auch, also zwischen 40 und 60. In dieser Gruppe dürfte das Risiko nicht viel höher liegen als bei den jüngeren. Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass so viele Großeltern nicht bei der Betreuung helfen können sollen. Wir sollten uns vor der Vorstellung verabschieden, dass Großeltern per se sehr alte bis hochbetagte, schwächliche Leute seien ;-)

  17. 8.

    Hallo,
    in "normalen Zeiten" müssen Ärzte und Pflegekräfte im Schichtdienst ja auch die Unterbringung der Kinder organisieren. Also ist das keine neue Situation, solange es nicht verlängerte oder geänderte Arbeitszeiten gibt.
    Und wenn in einer Kita nur ein Kind betroffen ist, kann ich mir das auch nur schwer vorstellen dass der Betrieb dann aufrecht gehalten wird. Da bin ich mal gespannt wie es in unserer Kita aussieht. Aber da die systemkritischen Berufe ja auch Polizei, Feuerwehr usw. sind, wird es bestimmt immer ein paar Kinder geben.
    Prinzipiell ist die Idee trotzdem die Beste um einen zusätzlichen Ausfall von med. Personal zu verhindern.

  18. 7.

    Und wenn eine der Kitas im Notbetrieb wegen eines Corona-Verdachtsfalls schließen muss, dann müssen die Kinder ja auch wegen Quarantäne zu Hause bleiben. Das wird in Zukunft immer häufiger passieren, wenn das Virus weiter um sich greift. Es wird nicht mehr lange möglich sein, überhaupt eine Kita ganz ohne Verdachtsfälle zu haben...

  19. 6.

    Wenn Eltern im Schichtdienst arbeiten, ist das eine große Herausforderung für das Organisieren der Betreuung. Da helfen dann z. B. die Großeltern.
    Aber die sollen laut Herrn Spahn zur Zeit nicht einspringen, weil sie wegen des Alters zur Hochrisikogruppe gehören könnten.
    Das macht die Kita - und Hortschließungen für Familien mit Kindern noch mal deutlich dramatischer.

    Was die Politik hier mit Familien mit Kindern macht, ist einfach nur übel. Wohl dem, der aktuell keine zu betreuenden Kinder hat.

  20. 5.

    Eine sehr gute Entscheidung, diese Idee umzusetzen. Sowohl von fachlicher Seite als auch mit der psychischen Begründung.

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