Corona-Krise - Potsdam erlässt weitere Beschränkungen
Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert will in der Corona-Krise das öffentliche Leben in der Stadt weiter einschränken. Nun sollen beispielsweise auch Friseure oder Weinläden nicht mehr öffnen dürfen.
In Potsdam soll das öffentliche Leben wegen der Corona-Krise weiter eingeschränkt werden. Dies kündigte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Samstagnachmittag an.
Ab Sonntag sollen Friseure, Kosmetiksalons, und Tattoo-Studios nicht mehr öffnen - also Dienstleistungen, die mit direktem Körperkontakt verbunden sind. Ausgenommen von dem Verbot sind ausdrücklich Betriebe, "deren Zweck in der Erbringung medizinischer, physiotherapeutischer oder vergleichbarerer Versorgungsleistungen besteht", heißt es in der Verfügung. Diese dürfen aber nur Leistungen erbringen, die medizinisch erforderlich sind.
Geschlossen bleiben müssen auch Lebensmittelgeschäfte, die nicht dem unmittelbaren Bedarf dienen. Wein-, Tee- oder Süßigkeitenläden müssen demnach geschlossen bleiben.
Vor Restaurants dürfen keine Tische und Stühle mehr stehen, auch nicht vor Imbissstuben. Der Oberbürgermeister geht davon aus, dass das Land Brandenburg bald die generelle Schließung von Gaststätten anordnen wird. In Baumärkten, die am Samstag sehr stark besucht worden seien, müssen Kunden einen bestimmten Abstand zueinander einhalten, so Schubert.
Schubert hofft auf bundesweite Ausgangsbeschränkung
Die alten Menschen in den 26 Pflegeheimen der Landeshauptstadt sowie in Senioren-WGs dürfen keinen Besuch mehr empfangen, es sei denn, sie liegen im Sterben. Hintergrund sei eine erste Erkrankung in einer Potsdamer Seniorenresidenz.
Mike Schubert sagte auch, er hoffe, dass die Bundesregierung am Sonntag eine Ausgangsbeschränkung empfehle. "Konsequente Regelungen führen zu einer erfolgreichen Eindämmung", so der Oberbürgermeister. Er betonte mehrfach, dass für die Region Berlin-Brandenburg einheitliche Regelungen notwendig seien. In Potsdam sind nach Angaben von Schubert aktuell 48 Menschen mit Covid-19 infiziert.
Potsdam hatte bereits zu Wochenbeginn mit einer eigenen Verfügung die Schließung aller Clubs und Schankbetriebe sowie Kinos, Theater und Museen, Spielplätze und Sportplätzen angeordnet und Regeln für Veranstaltungen und Gaststätten erlassen.
Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Physiotherapiepraxen seien ebenfalls von den Schließungen betroffen. Das ist nicht der Fall, wir haben den Beitrag entsprechend korrigiert.