rbb-Interview - Großveranstaltungen laut Müller wohl erst wieder 2021

Mi 29.04.20 | 13:11 Uhr
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Michael Mueller, SPD, Regierender Buergermeister von Berlin, anlaesslich der Senats-Pressekonferenz in Berlin. (Quelle: imago images)
Audio: rbb 88,8 | 29.04.20220 | Michael Müller | Bild: imago images

Großveranstaltungen frühestens zum Jahresende, baldige Öffnungsperspektiven für die Gastronomie und vorübergehend nur noch Flugbetrieb auf einem Berliner Flughafen: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat am Mittwochmorgen in einem Interview mit rbb 88,8 gleich mehrere seiner Positionen dargelegt.

Zum Thema Großveranstaltungen in Berlin bemerkte Müller in dem Gespräch, bis zu den Herbstferien seien die ohnehin schon verboten worden. Er hoffe, dass man bis zum Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres wieder langsam damit anfangen könnte. Versprechen könne das aber niemand, so der SPD-Politiker.

Müller will Verabredungen für Gastronomie im Mai

Gleichzeitig sprach sich Müller dafür aus, der Gastronomie und Hotellerie in Berlin eine klare Perspektive für eine Öffnung zu geben. Dafür werde er sich am Donnerstag bei der Schaltkonferenz der Länder-Regierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) starkmachen. "Wir müssen der Gastronomie und Hotellerie sagen, dass sie nicht die Letzten sind. Ich hoffe darauf, dass wir im Laufe des Mai zwischen Bund und Ländern eine Schrittfolge verabreden, damit eventuell zuerst die Außengastronomie" und danach auch innen geöffnet werden könne. "Das ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen wichtig, die Menschen brauchen auch wieder dieses Angebot", so Müller.

"Macht keinen Sinn, zwei Infrastrukturen offenzuhalten"

Im rbb-Interview verteidigte Müller auch das Vorgehen des Senats beim Thema Maskenpflicht im Einzelhandel. Man habe sich nicht zu lange Zeit gelassen, es gehe hier auch um keinen Wettlauf, so Müller.

Berlin hatte am Dienstag als letztes der 16 Bundesländer auch im Einzelhandel beschlossen, dass ab diesem Mittwoch eine Maskenpflicht gilt. In allen anderen Bundesländern war das schon seit Montag der Fall. Zunächst habe man beobachtet, wie die Berlinerinnen und Berliner mit dem Mund-Nase-Schutz in den öffentlichen Verkehrsmitteln umgingen und wie viele Menschen seit der Öffnung der Geschäfte wieder unterwegs seien, sagte Müller. Leider habe man feststellen müssen, dass nicht alle die Abstandsregeln einhielten. Die Maskenpflicht diene vor allem dem Schutz der Verkäuferinnen und Verkäufer, so Müller.

Müller befürwortet Tegel-Schließung

Am Schluss des rbb-Interviews äußerte sich der Regierende Bürgermeister auch noch zu einer vorübergehenden Schließung des Flughafens Tegel. Dort ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie der Flugverkehr nahezu zum Erliegen gekommen. Für eine temporäre Schließung sprach sich am Mittwoch das Aufsichtsratsgremium des Flughafenbetreibers FBB aus.

Auch Müller machte sich zuvor im rbb-Gespräch deutlich für eine Schließung stark: "Es macht keinen Sinn, zwei Infrastrukturen offenzuhalten", so Müller. Sich auf einen Standort zu konzentrieren, sei schon aus wirtschaftlichen Gründen richtig, betonte der SPD-Politiker.

Sendung: rbb 88,8, 29.04.2020, 8:15 Uhr

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Zumindest spricht Müller das Thema , Kneipen Öffnungen Mal an,ich betreibe das Lokal Dressel 85c,habe null Einkünfte und ich glaube diese Ungewissheit macht vielen zuschaffen ob sie überhaupt in diesem Jahr wieder "normal"öffnen dürfen ,denn Kneipe mit Mundschutz oder Sicherheitsabstand nicht umsetzbar!!!!!

  2. 13.

    "Reichsbürger, Rechtsextreme oder einfach nur Wirrköpfe"
    Schon klar! Unrealisten, Vorverurteiler, Beschöniger -> Zu welcher Kategorie gehören Sie denn???

    Und die Rechnung wird kommen!

  3. 12.

    "Aber wenn es nicht anders geht bis es einen Impfstoff gibt, muss man da halt durch."
    Dem schließe ich mich überhaupt nicht an! Ich werde mich weder impfen lassen, noch mir ein Weihnachtsfest verbieten lassen.
    Die Politiker sollten den Bogen nicht überspannen, denn sonst könnte der Pfeil seine Richtung ändern!

  4. 11.

    Das schreckt doch die Politiker nicht ab.
    Die Rechnung werden sie ganz geschmeidig uns Bürgern vorlegen!

  5. 10.

    "Der ganzen Regierung und insbesondere den Senat von Berlin werden noch die Augen ausfallen wenn die große Rechnung kommt."

    In Krisenzeiten haben Leute wie sie Hochkonjunktur. Reichsbürger, Rechtsextreme oder einfach nur Wirrköpfe, die alles besser wissen aber nichts besser können. Es nervt nur noch.

  6. 9.

    Ganz ehrlich: der Weihnachtsmarkt ist mir vollkommen egal. Dass solche Veranstaltungen nicht stattfinden finde ich abslout in Ordnung und auch gut so. Was mir nicht egal ist: Das Weihnachtsfest mit der Familie. Und ich habe die Befürchtung, dass es dieses Jahr wegen der Kontaktbeschränkungen ausfallen wird. Das wird wirklich weh tun und nicht nur für Tränen in den Kinderaugen sorgen. Aber wenn es nicht anders geht bis es einen Impfstoff gibt, muss man da halt durch.

  7. 8.

    Anscheinend gibt es denen ein ganz besonderes Gefühl, wenn sie wider dem GG und der Realität, hyper- paternalistisch gegenüber dem Souverän handeln können (dank immerwieder neuer Begründungen: möglicherweise überlastete Krankenhäuser, Schutz der Alten und Kranken, Schutz der Allgemeinheit vor der der Allgemeinheit...).

  8. 7.

    Am Anfang gefiel mir der Müller noch durch seine bedachte und pragmatische Vorgehensweise.
    Mittlerweile ist er aber in einen totalen Angst und Panik modus verfallen, den ich mir ehrlich gesagt nicht erklären kann, wer weiß welche Interessen dort im Hintergrund bestehen.
    Schade war eigentlich nie Verschwörungstheoretiker, aber langsam nimmt das abstruse Formen an, gerade im angesichts weiter fallender Zahlen.

  9. 6.

    Ich schliesse mich völlig Ihrer Meinung an weil es genauso ist.
    Der ganzen Regierung und insbesondere den Senat von Berlin werden noch die Augen ausfallen wenn die große Rechnung kommt.
    Anstatt erst mal abwarten, nee da wird gleich alles abgesagt....

  10. 5.

    Danke Hr. Müller, eine weise Entscheidung.

  11. 4.

    1.: "zwischen Bund und Ländern eine Schrittfolge verabreden" mit welchen Recht hebeln sie das Subsidiaritätsprinzip aus? (Artikel 20GG)
    2.: "dem Schutz der Verkäuferinnen und Verkäufer" - das ist doch eine Umkehrung des Arbeitsschutz _ darf dann zukünftig der Maurer nur noch in Watte eingepackte Ziegel heben?
    3.: "keinen Wettlauf, so Müller" ja, Irrlauf beschreibt es besser

  12. 3.

    Na da werden die Leute aber sehr böse sein-Kein Weihnachtsmarkt.
    Oh oh,die traurigen Kinderaugen.

  13. 2.

    Was hier überhaupt nicht zur Sprache kommt das der kleine Mann auf seinen Geld verzichten darf! Super Senat und Bundesregierung. Und wir bekommen keine Hilfe! Ach nochwas wir arbeiten in der Pflege soviel zum Dank.

  14. 1.

    ...die Begründung zur Maskenpflicht in den Geschäften ist die beste, zum Schutz der Verkäufer und Verkäuferin, man man....Baumärkte, Lebensmittelgeschäfte etc...waren nie geschlossen. Diese Mitarbeiter müssen sich ja jetzt von Herr Müller und seiner Mannschaft richtig vera....t fühlen, denn vor 6 Wochen war das kein Thema für den Senat...Großveranstaltung bis ins Jahr 2021 verboten, ist ja nicht so schlimm, werden ja nur damit tausende Arbeitsplätze vernichtet. Die Messe Berlin kann dann gleich zumachen und das Olympiastadion gleich zum Feldkrankenhaus für die zweite Welle ausgebaut werden.
    Die Politik und nicht nur in Berlin sind so weit weg vom Leben, unfassbar!!

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