Ravensbrück und Sachsenhausen - Virtuelles Gedenken an KZ-Befreiung

So 19.04.20 | 11:12 Uhr
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Video: Brandenburg aktuell | 19.04.2020 | Stephanie Teistler im Gespräch mit Zeitzeuge Richard Fagot

Vor 75 Jahren sind die KZ-Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück befreit worden. Mit einem Gottesdienst und einem "virtuellen Jahrestag" gedachten Politiker und Zeitzeugen den Opfern. Der rbb übertrug live.

An die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 75 Jahren ist am Sonntag mit einem Gottesdienst und Videobotschaften erinnert worden. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Gedenkstätten alle Feierlichkeiten und Veranstaltungen absagen. Dennoch sollte der Ereignisse im April 1945 gedacht werden.

Virtuelles Gedenken im Netz und im rbb-Fernsehen

Das rbb-Fernsehen übertrug den christlich-jüdischen Gottesdienst aus der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum von 10.15 bis 11 Uhr live. Anschließend zeigt der rbb einen Zusammenschnitt zu Gedenkveranstaltungen, die – ohne Gäste – bereits am Donnerstag in den Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück aufgezeichnet wurden.

Ursprünglich wollten rund 60 Überlebende zu den Veranstaltungen anreisen. Stattdessen werden ihre Videobotschaften und Statements von Politikern bei einem "Virtuellen 75. Jahrestag" auf den Social-Media-Kanälen und auf der Webseite der Stiftung zu sehen sein. Gezeigt werden auch Clips über künstlerische und pädagogische Projekte, die Bestandteile der ursprünglich geplanten Veranstaltungen waren.

Was Sie jetzt wissen müssen

Gütters stellte Wiedereröffnung der Gedenkstätten in Aussicht

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) legten bereits am Donnerstag in Ravensbrück Kränze ab und sprachen virtuelle Botschaften.

Grütters betonte am Sonntag, in Zeiten geschlossener Gedenkstätten sei es gerade in diesem Jahr besonders wichtig, neue Wege des Erinnerns zu beschreiten. Die digitalen Angebote könnten jedoch nur Hilfestellungen sein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und
daraus die Verantwortung für die heutige Zeit zu ziehen.

"Daher begrüße ich, dass die Länder gemeinsam mit der Bundesregierung beabsichtigen, bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch die für unsere Erinnerungskultur so wichtigen Gedenkstätten zu berücksichtigen und diese Schritt für Schritt, unter den gebotenen Abstandsregelungen, wieder zu öffnen."


3 Kommentare

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  1. 3.

    Wir müssen uns unbedingt fragen, warum heute wieder Juden Europa verlassen.

  2. 2.

    Man sollte auch den Stalinismus nicht vergessen, der nach der Befreiung der Naziopfer ohne jede SchamSachsenhausen als Konzentrationslager nicht nur für Nazi-Täter, sondern auch zur Internierung von Sozialdemokraten, Liberalen und Konservativen benutzt hat und dort viele zu Tode brachte.

  3. 1.

    Vor lauter Corona sollten wir natürlich den Nationalsozialismus nicht vergessen!
    Ich verstehe nicht, warum man für die Gedenkfeier keine Ausnahme von den Kontaktbeschränkungen macht.

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