Corona-Schutzmaßnahmen - Brandenburg plant vorerst keine Maskenpflicht

Di 21.04.20 | 17:00 Uhr
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Eine Kundin kauft am 21.04.2020 mit Mund-Nasenschutz in einem Berliner Supermarkt ein. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
Video: Brandenburg aktuell | 21.04.2020 | Stefanie Otto | Bild: dpa/Kay Nietfeld

In Potsdam ist der Mundschutz ab Montag Pflicht in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen. Für ganz Brandenburg ist derzeit aber keine Maskenpflicht geplant. Gesundheitsministerin Nonnemacher sieht den Mundschutz skeptisch.

Brandenburg plant vorerst keine Maskenpflicht für den öffentlichen Raum. "Berlin ist einen anderen Weg gegangen", sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Dienstag zu dem Beschluss des Berliner Senats zur Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr

Stübgen sagte zwar: "Wir werden uns das jetzt genau ansehen." Der Innenminister betonte aber, er sei kein Verfechter davon, unmittelbar hinterherzuspringen.

Empfehlung für Tragen im öffentlichen Nahverkehr

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher betonte, wichtiger als eine Mund-Nasen-Maske sei weiterhin das Einhalten des Abstandsgebots von "mindestens 1,5 Meter, besser 2 Meter". "Ich habe so ein bisschen Sorge, dass vielleicht so eine Maske auch als Allheilmittel angesehen wird: 'Jetzt kann man wieder eng an jeden ran gehen und die Maske schützt mich ja vor allem'", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Masken hätten eine gewissen Schutzeffekt, "aber sie schützt den Träger nicht sicher vor Infektion." Die Regierung empfehle aber das Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr, wo Abstandsregeln nicht immer eingehalten werden könnten.

Linke: "Es darf kein Flickenteppich sein"

Die Oppositionsfraktionen im Brandenburger Landtag sprachen sich für die Einführung einer Maskenpflicht an belebten Orten oder als Voraussetzung für die Lockerung von Corona-Beschränkungen aus. Linke-Fraktionschef Sebastian Walter lobte die Initiative der Stadt Potsdam. "Es darf aber kein Flickenteppich sein", forderte er. "Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, eine landeseinheitliche Regelung zu finden." 

Ähnlich äußerten sich die Freien Wähler. Eine Maskenpflicht sei überall dort notwendig, wo ein erhöhter Publikumsverkehr zu erwarten sei, sagte der Fraktionsvorsitzende Péter Vida. "Das betrifft Behörden, ÖPNV, Supermärkte, Ärzte und ähnliche Einrichtungen." 

AfD-Faktionschef Andreas Kalbitz sagte, eine Maskenpflicht sei sinnvoll, wenn damit Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen erreicht werden könnten. 

Der Fraktionschef der mitregierenden CDU, Jan Redmann, verwies auf die Empfehlung der Landesregierung, im Öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften Masken zu tragen. "Wenn diese Empfehlung nicht angenommen wird, werden wir aber vor weiteren Lockerungen über eine Maskenpflicht reden müssen", mahnte er.

Potsdam führt Maskenpflicht ein

Anders als Brandenburg plant die Landeshauptstadt Potsdam ab kommender Woche eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) begründete dies mit einer höheren Corona-Dynamik als in anderen brandenburgischen Städten und Gemeinden im ländlichen Raum.  

Am Dienstag nächster Woche kommt der Brandenburger Landtag zu einer von der AfD beantragten Sondersitzung zusammen. Die AfD will einen Corona-Sonderausschuss einsetzen. Alle anderen fünf Fraktionen lehnen das ab.

Sendung: Radioeins, 21.04.2020, 09.30 Uhr

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72 Kommentare

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  1. 72.

    Die Bundesregierung schafft es nicht, die Bundesländer unter einem Hut zu bekommen. Ob Schulsystem, Bauordnung oder CORONA-Verordnungen, jeder kocht sein Süpplein für sich allen. Die EU schafft es nicht die Mitgliedsländer unter einen Hut zu bekommen. Auch hier dominiert die Uneinigkeit. Und dann wundern sich noch die Damen und Herren da oben?

  2. 71.

    Das grundsätzliche Problem sehe ich eher darin, dass Gesetze und Verordnungen allgemein gelten und nicht auf konkrete Umstände vor Ort bezogen sind. Alles, was denen vor Ort als Ausnahme an die Hand gegeben wird, ruft wieder jemand anderen auf den Plan, der sich in seinen Umständen benachteiligt fühlt. Das liegt offenbar an einem handfesten und durchgängigen Vorteils-Nachteils-Denken, sich immer irgendwo zurückgesetzt zu fühlen.

    Selber wäre ich sehr dafür, das denen vor Ort zu überlassen, doch weiß ich eben auch um die eben beschriebenen Verhaltensweisen. Als Lösung fällt mir nur Vertrauen und Großzügigkeit ein. Möglichst bei allen Bürgern. Nicht "die Politiker" sind´s, eher sind´s einschlägig veranlagte Bürger, die alles vermasseln.

  3. 70.

    Die Schwierigkeit ist eben, dass Gesetze und Verordnungen allgemein gelten und nicht für einen konkreten Umstand. Mithin gegenüber Ihrer Oma.

    Wenn etwas in die freie Entscheidung vor Ort gestellt wird, was ich prinzipiell für richtig halte, dann kommen allerdings wieder 54 andere an, die über eine Ungleichbehandlung klagen. Motto "Der darf das und ich nicht." Und schon ist eine kompliziertere Lage entstanden als vorher, als das allgemein und durchgängig galt ohne jegliche Ausnahmen. Deshalb tun sich alle mit Ausnahmen und Vor-Ort-Entscheidungen schwer.

    Eine Lösung wäre nur, wenn das Vorteils-Nachteils-Denken aufhören würde und sich niemand zurückgesetzt fühlt, solange ein anderer wirklich seine Oma besuchen kann. Dieses Grundvertrauen, was m. E. Voraussetzung dafür ist, sehe ich allerdings noch lange nicht. Und daran scheitert alles.

    Nicht "die Politiker", die Bürger sind es, die das vermasseln.

  4. 69.

    Es geht doch nicht um eine Maskenpflicht ständig und überall. Natürlich kann ich mich in vielen Bereichen von Brandenburg relativ frei ohne weiteren Kontakt bewegen und ich kann auch locker mit 3 m Abstand mit meinen Nachbarn über den Zaun kommunizieren. Aber mindestens in einem öffentlichen Verkehrsmittel und in Läden wünsche ich mir eine Maskenpflicht! Wie die Empfehlung ausgelegt wird, sehe ich beim Einkaufen. Maximal einer von zwanzig trägt eine Maske und 50 % denken, die Abstandsregel gilt nur für die Anderen.
    Und letztlich geht es um eine Infektionserkrankung, die noch sehr wenig erforscht ist und wo es inzwischen auch Vermutungen über mögliche Spätfolgen gibt. Da sollte einfach jede Möglichkeit (und vor allem eine so einfache) genutzt werden, um weitere Ansteckungen zu minimieren.

  5. 68.

    Guten morgen zusammen ich habe grede gelesen dass Brandenburg führt doch eine Maskenpflischt ist ja auch richtig so. Und ich finde beim einkaufen und Handel ist sehr wichtig ein pflischt von Masken . Maske soll man überall tragen wo man kontakt mit Menschen hat. Ich hoffe dass es morgen den vernünftigen Punkt getroffen wird.

  6. 67.

    Unsere Gesundheitsministerin vertritt zum Tragen oder Nichttragen eines Gesichtsschutzes in der Öffentlichkeit eine ganz vernünftige Ansicht. Unsere Zukunft (Jugend) hält sowieso nichts davon. Beobachte ich sehr oft.
    Wichtig ist die Einhaltung der hygienischen Grundsätze in der Öffentlichkeit und etwas Abstand zum Mitbürger.

  7. 66.

    Tja, Brandenburg, das sind nun einmal zwei Welten: Potsdam und der Speckgürtel sind genauso gedrungen und dicht wie Berlin. Auch in den Regionalzügen wird es meist sehr kuschelig. In der Straßenbahn hier in Cottbus kann es mitunter ebenfalls schon recht eng werden.

    Dann gibt es aber das andere Brandenburg: Keuchosen, unendliche Weiten, große Gelenkbusse mit zwei, drei Insassen inklusive Fahrer... durchaus auch als Stadtlinie in Mittelzentren mit 10-20.000 Einwohnern.

    Ich finde die Entscheidung zumindest für den Einzelhandel durchaus richtig. In Cottbus gibt es aktuell so gut wie keine Infizierten mehr, im CTK liegt jetzt noch ein Corona-Patient. Hier wird irgendwann der Rückhalt für immer extremere Maßnahmen schwinden. Meine Oma liegt jetzt schon wochenlang im CTK mit Krebs und wir würden sie alle gern dort besuchen, aber das geht nicht. Wie lange wollen die solche einsamen alten Menschen noch von ihren Familien fernhalten? Das Infektionsrisiko ist hier bald bei Null!

  8. 65.

    Zitat: „Gesundheitsministerin Nonnemacher sieht den Mundschutz skeptisch.“

    Wenn die „Anti-Autofahrer-Partei“ das so meint, dann bleibt halt nur die Individualverkehr mit dem eigenen Auto. Im öffentlichen Nahverkehr ist man doch der Situation ausgeliefert, wenn da viele Leute plötzlich einsteigen.

  9. 64.

    Maske - auf den ersten Blick logischerweise nützlich. Bei genauerer Betrachtung vielleicht doch nicht. Aber jedenfalls ein klares Zeichen: "Schaut her, schaut auf mich! Ich tue etwas, Ich schütze Euch, ich bin verantwortungsvoll! Ist doch origineller als ein Sticker. "Corona - Nein Danke!! Oder als der Ruf "No Rain!, No Rain!"

  10. 63.

    #59-62 Monika
    Selbst Mehrfachbeiträge machen es nicht besser. Eine Maskenpflicht in Brandenburg auf dem Lande ist lächerlich, da benötigt man ja Stunden um den Nachbarn zu sehen. Da kann jeder 50 Meter Abstand halten. Hauptsache iHändewaschen nach einer Begegnung der dritten Art.

  11. 62.

    Das war eine gute Frage wie vile Menschen sterben noch müssen ,um eine Maskenpflischt im Bradenburg zu führen????..? Frau Nonnenmacher sie haben noch nicht die Welle oder ???Bradenburg muss warten bis mehr Menschen mit dem Virus erkrankt werden , und mehr müssen sterben um eine Maskenflischt zu führen. Eine Empfehlung bring nicht weil nicht alle die Masken tragen .

  12. 61.

    Das war eine gute Frage wie vile Menschen sterben noch müssen ,um eine Maskenpflischt im Bradenburg zu führen????..? Frau Nonnenmacher sie haben noch nicht die Welle oder ???Bradenburg muss warten bis mehr Menschen mit dem Virus erkrankt werden , und mehr müssen sterben um eine Maskenflischt zu führen. Eine Empfehlung bring nicht weil nicht alle die Masken tragen .

  13. 60.

    Das war eine gute Frage wie vile Menschen sterben noch müssen ,um eine Maskenpflischt im Bradenburg zu führen????..? Frau Nonnenmacher sie haben noch nicht die Welle oder ???Bradenburg muss warten bis mehr Menschen mit dem Virus erkrankt werden , und mehr müssen sterben um eine Maskenflischt zu führen. Eine Empfehlung bring nicht weil nicht alle die Masken tragen .

  14. 59.

    Das war eine gute Frage wie vile Menschen sterben noch müssen ,um eine Maskenpflischt im Bradenburg zu führen????..? Frau Nonnenmacher sie haben noch nicht die Welle oder ???Bradenburg muss warten bis mehr Menschen mit dem Virus erkrankt werden , und mehr müssen sterben um eine Maskenflischt zu führen. Eine Empfehlung bring nicht weil nicht alle die Masken tragen .

  15. 58.

    Ihr habt alle recht- nichts ist genau bewiesen. Im Bundestag geht es doch nur darum, dass MEINE Idee umgesetzt wird, ich ,ich.... .
    Masken für 30 Minuten zum einkaufen, Bahn fahren ok. ABER dann lieber Staat sende mir doch 40 Stück in DIN Zu, so dass diese auch effektiv ist und nicht selbstgenähten QUatsch, dies sind nach wenigen Yminuten klitschnass und somit erst recht ein Virenfänger! Denkt denn keiner mehr nach.
    Alte und Kranke müssen geschützt werden, Junge, Gesunde geht arbeiten!

  16. 57.

    Das war eine gute Frage wie vile Menschen sterben noch müssen ,um eine Maskenpflischt im Bradenburg zu führen????..? Frau Nonnenmacher sie haben noch nicht die Welle oder ???Bradenburg muss warten bis mehr Menschen mit dem Virus erkrankt werden , und mehr müssen sterben um eine Maskenflischt zu führen. Eine Empfehlung bring nicht weil nicht alle die Masken tragen .

  17. 56.

    Sie scheinen ja ein ganz schlauer zu sein.
    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.mundschutz-desinfizieren-und-reinigen-mhsd.ba4fdb7b-acae-4ce2-86a2-c64101f47c38.html
    "Wie Klaus-Dieter Zastrow vom Hygiene-Institut Berlin der Bild erklärte, könne man die Schutzmaske im Backofen desinfizieren: "Bei 80 Grad Celsius trocknen, bevor man sie wieder benutzt! Einfach für 30 Minuten in den vorgeheizten Backofen legen, dann ist die Maske trocken, alle Viren sind tot und der Mund-Nasen-Schutz kann wiederverwendet werden.“
    https://weather.com/de-DE/gesundheit/coronavirus/news/2020-04-01-gebrauchte-schutzmaske-desinfizieren-so-einfach-gehts
    usw usw.
    Da wir diese Methode schon seit Wochen benutzen und trotzdem bei bester Gesundheit sind würde ich mal sagen sie behalten ihre "Weisheiten" für sich und halten mindestens 1,5 Meter Abstand zu jedem Radfahrer. Alle Radler werden es ihnen danken.

  18. 55.

    Ganz gefährlicher Quatsch der hier verbreitet wird, Backofen sollte man nie und nimmer dafür verwenden, weil damit potentiell Lebensmittel zu Viren gebracht werden.
    Also wenn dann in die Waschmaschine was zwar auch ökologischer Blödsinn ist aber das einzige Machbare.
    Generell sollte man nur gute industriell gefertigte Masken verwenden die nach einmaligen Gebrauch verschwinden.
    Alles andere bedeutet nur dass jeder Radfahrer aus Schönefeld eine potentielle Virenschleuder ist.

  19. 54.

    Frau Nonnenmacher sollte mal selbst in der Provinz einkaufen gehen, Nur geschätzt jeder 10. nimmt die Maskenempfehlung ernst.???? Da hilft doch nur eine Maskenpflicht, bevor es zu spät ist !!!! Wieviel Fr. N. sollen denn noch sterben, vor allen von den im Handel Beschäftigten?

  20. 53.

    Oder abends die Maske aus Baumwolle bügeln, einfacher geht es nicht.

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