Ausweitung der Notbetreuung - 26 Prozent der Berliner Kita-Kinder haben Anspruch auf Betreuung

Do 30.04.20 | 21:20 Uhr
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Symbolbild: Bobby-Cars, andere Spielautos und Gefährte für Kinder liegen angeschlossen vor einer Kita in Berlin auf einem Stapel. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

Rund 26 Prozent aller Kita-Kinder in Berlin haben aktuell Anspruch auf die coronabedingte Notbetreuung in Kindertagesstätten. Das teilte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie rbb|24 am Donnerstagabend mit. Das entspreche ungefähr 44.000 Kindern, jedoch sei bisher immer nur etwa die Hälfte der angemeldeten Kinder auch tatsächlich in den Kitas, so eine Sprecherin. Einige Eltern nehmen die Betreuung noch gar nicht, andere nur stunden- oder tageweise in Anspruch.

Seit Montag haben in Berlin alle Familien, in denen mindestens ein Elternteil einen in der Corona-Krise als systemrelevant eingestuften Beruf ausübt, einen Anspruch auf Notbetreuung. Die entsprechende Liste wurde auf um die 100 Berufe in 14 Berufsgruppen erweitert. Zuvor lag der Anteil der anspruchsberechtigten Kinder bei zwölf Prozent. Auch Alleinerziehende können ihre Kinder tagsüber wieder betreuen lassen.

In Brandenburg wurde die Notbetreuung inzwischen so ausgeweitet, dass nach Angaben der Landesregierung rund die Hälfte der Kinder wieder betreut wird.

Kitaverband fordert Abkehr von Notbetreuung

Der Deutsche Kitaverband fordert währenddessen die Abkehr von der coronabedingten Notbetreuung für Kinder und den Start eines Übergangsbetriebs. Statt die Notbetreuung auszuweiten, brauche man eine Übergangsregelung, die an die jeweilige aktuelle Corona-Lage angepasst werden könne, teilte der Verband am Mittwoch mit.

6 Kommentare

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  1. 6.

    Der Inhalt klingt für mich so als würde der Senat beklagen, dass zu wenige die Notbetreuung in Anspruch nehmen.
    Ich denke, dass Eltern zum einen selbst entscheiden, ob sie die Notbetreuung zwingend in Anspruch nehmen müssen oder möchten. Zum anderen ist es doch nach wie vor besser, wenn so wenig Kinder wie möglich in die Notbetreuung kommen, um die Verbreitung des Virus weiter einzudämmen. Daher lieber Danke an die, die darauf verzichten können/wollen und damit den Platz für die freilassen, die auf Notbetreuung angewiesen sind!

  2. 5.

    Warum Herr Müller und Frau Scheeres, das Problem liegt doch eindeutig bei ihrem Träger. Man müsste ihn halt verklagen, anders geht es manchmal nicht. In anderen Bereichen ist es doch genauso, wenn man Recht hat, dann muss man im Zweifel vor Gericht ziehen.

  3. 4.

    Mein Mann ist systemrelevant, ich arbeite von zu Hause aus.

    Seit Wochen verweigert der Kitaträger uns die Notbetreuung.

    Wir haben uns an die Notbetreuungshotline des Senats gewendet. Die hat uns recht gegeben. Der Träger aber meint, dass wer homeoffice arbeitet kein Grund hat für eine Notbetreuung.
    Nun hat der Träger mit Kündigung des Kitaplatzes gedroht, weil wir uns an die Notbetreuungshotline gewendet haben.

    So siehts real aus, Frau Scheeres und Herr Müller!

  4. 3.

    Ich wäre mir da nicht so sicher. So nachlässig, wie sich inzwischen viele in der Öffentlichkeit bewegen, zweifle ich sehr daran, dass die Vernunft insgesamt überwiegt. Traurig, aber tagtäglich zu beobachten. Das geht durch sämtliche Altersschichten, dass von vielen nicht erst seit den Lockerungen so getan wird, als gäbe es keine Pandemie.

  5. 2.

    Nee diese Leute werden einfach alleingelassen, da scheinbar nur Angst und Panik in der Politik herrscht und kein klares nach aktuellen Zahlen mögliches handeln.
    Theoretisch könnte schon längst wieder alles auf sein, da sich viele Leute an die Beschränkungen halten, als ob die alle zu blöd wären und nicht selber wissen was zu tun ist.
    Eigentlich bräuchte man sich nur gezielt um Alten und Pflegeheime kümmern, ist sicherlich nicht so einfach ad hoc, aber man hätte eben dort lieber das ganze Geld reinstecken sollen und den Rest der Bevölkerung in Ruhe lassen.

  6. 1.

    Also ich finde es erschreckend das es keine Regelung bzw Hilfe gibt für Familien in denen keiner systemrelevant ist und auch beide Eltern nicht home-office machen können. Die Betriebe laufen weiter und es sind zu wenig für Kurzarbeit. Es zerrt so sehr an den Nerven und die Angst wird jeden Tag schlimmer. Wir haben zusammen gerechnet 6 Wochen Urlaub genommen und 2 Wochen Überstunden abgebaut. Aber was ist dann/jetzt? Frau Merkel hat mit ihren Kollegen wohl nie soweit gedacht bei der Konstellation.

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