Rundschreiben in Berlin - Berliner Schulen rufen ältere und vorerkrankte Lehrer zurück
Ü60, vorerkrankt oder schwanger: Bisher durften einige Lehrerinnen und Lehrer pauschal zuhause bleiben. Damit ist - zumindest laut einem Rundschreiben der Bildungsverwaltung - jetzt Schluss. Wer kein Attest hat, muss antreten.
Berliner Lehrerinnen, Lehrer und Erzieher, die einer Risikogruppe angehören, sollen nach Pfingsten in die Schulen zurückkehren. Im Zuge der Corona-Lockerungen hat die Senatsverwaltung für Bildung die Schulen angeschrieben und mitgeteilt, dass auch diese Beschäftigten nur noch im Home-Office bleiben können, wenn sie ein aktuelles ärztliches Attest vorlegen.
RKI hat Einschätzung geändert
Es sei, so heißt es in dem Schreiben vom Montag, für die Einsatzplanung in den kommenden Wochen "in unserem gemeinsamen Interesse, die gesunden und einsatzbereiten Dienstkräfte vor Ort in der Schule zur Verfügung zu haben." Die Begründung für dieses Vorgehen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) habe seine Einschätzung geändert: Eine generelle Festlegung zur Einstufung in eine Risikogruppe sei nunmehr nicht mehr möglich. Daher müsse bei den betroffenen Beschäftigten eine "individuelle Risikofaktorenbewertung im Sinne einer (arbeits-)medizinischen Begutachtung vorgenommen" werden.
Ab dem 2. Juni sollen demnach alle bislang als vorerkrankt geltenden Dienstkräfte wieder in der Schule eingesetzt werden - wenn sie kein Attest nachweisen, das eine Covid-19-relevante Erkrankung bestätigt. Die Regelung gelte für pädagogisches und nichtpädagogisches Personal, heißt es weiter.
Auch Schwangere sollen zurück an die Schulen. Vor ihrer Präsenztätigkeit müsse aber die Empfehlung des arbeitsmedizinischen Dienstes vorliegen.
Vorher konnten Vorerkrankte pauschal zuhause bleiben
Zu Beginn der Corona-Krise hatte das Robert-Koch-Institut empfohlen, dass Schulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter über 60 Jahre, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen zu Risikogruppen gehören und zu Hause bleiben sollten.
Sendung: Abendschau, 28.05.2020, 19:30 Uhr