Schulen öffnen für weitere Klassen - "Wenn die Siebt- und Achtklässler kommen, wird's sehr eng"

Mo 04.05.20 | 08:44 Uhr
  17
SchülerInnen sitzen in einem Klassenzimmer der Gustav-Freytag-Schule in Berlin Reinickendorf. (Quelle: rbb/A.Corves)
Audio: rbb | 04.05.2020 | Anna Corves | Bild: rbb/A.Corves

Bisher sind nur Abiturienten und Zehntklässler wieder zur Schule gegangen, am Montag kommen weitere Jahrgänge dazu. Wegen der Abstandsregeln gibt es Unterricht in Kleingruppen. Das bringt die Schulen an ihre Grenzen - räumlich und personell. Von Anna Corves

Vor dem Gebäude der Gustav-Freytag-Schule in Reinickendorf sind alle zwei Meter Striche auf den Boden gemalt. In diesem Abstand müssen die Schüler vor der Integrierten Sekundarschule warten. Einzeln werden sie eingelassen, sollen dann ihre Hände desinfizieren und ohne Umwege in ihren Unterrichtsraum marschieren. Lehrer passen auf, ob das klappt.

Und das tut es, sagt Schulleiter Hendrik Nitsch, auch Vorstand des Interessenverband Berliner Schulleitungen: "Ich bin positiv überrascht, wie diszipliniert sich unsere Schüler verhalten", sagt er. Die Gänge sind leer, nur ein Schüler ist in der Ferne zu sehen, er trägt eine Maske - die ist empfohlen, aber nicht Pflicht. "Mit den Hygienemaßnahmen läuft es bei uns an der Schule gut", sagt Nitsch.

Bisland acht Schüler mit reichlich Abstand im Klassenraum

In einem Klassenzimmer findet gerade Englischunterricht statt: Acht Jugendliche sitzen mit reichlich Abstand im Raum verteilt. Eigentlich gehören 27 Schüler zu ihrer 10. Klasse. Aber um die Abstandsregelungen einzuhalten, wurden sie in drei Kleingruppen aufgeteilt. Wie auch die drei weiteren 10. Klassen der Gustav-Freytag-Schule. Daher bindet allein schon die Beschulung der Zehntklässler zwölf Räume.

Ab Montag sollen die Sekundarschulen auch die Neuntklässler beschulen. Für Direktor Nitsch heißt das: Wieder vier Klassen, aufgeteilt in zwölf Kleingruppen. Insgesamt sind dann also schon 24 Räume belegt. Und die Schule wird - wie so viele - gerade saniert, nicht alle Räume stehen zur Verfügung, es wird schon behelfsweise in Containern im Hof unterrichtet.

"Wenn die Siebt- und Achtklässler kommen, wird’s sehr eng"

Die Neuntklässler bekommen sie noch unter, sagt Nitsch. "Aber wenn danach noch die Siebt- und Achtklässler kommen, dann wird’s sehr eng." Und auch sie sollen noch vor den Sommerferien Präsenzunterricht bekommen.

Berlins Schulsenatorin Sandra Scheeres, SPD, hat sich dafür ausgesprochen, dabei Schüler zu priorisieren, die besonders schwer zu Hause lernen können, weil sie Lerndefizite haben, technisch nicht ausreichend ausgestattet sind oder sehr beengt wohnen. Davon hält Schulleiter Nitsch wenig: "Das würde zu Stigmatisierungen führen." Und es sei auch nicht unbedingt gerechter, in Corona-Zeiten gerieten viele Familien in Notlagen.

Er findet es besser, den Unterricht jahrgangsweise auszuweiten. Aber wie die Schulen Woche für Woche neue Jahrgänge hinzunehmen sollen, ist ihm und auch vielen Kollegen aus dem Interessenverband Berliner Schulleitungen schleierhaft. "Das ist so nicht umsetzbar."

Jede Klasse entspricht momentan drei Kleingruppen

Nitsch rechnet vor: Schon jetzt, nur für die Zehntklässler, haben seine Lehrer im Drei-Schicht-System gearbeitet. Denn viele von ihnen betreuen mehrere 10. Klassen – und jede Klasse entspricht momentan ja drei Kleingruppen. Zudem wurden bisher lediglich Mathe, Deutsch und Englisch unterrichtet. Nun kommen drei Fächer hinzu. Außerdem stehen die Präsentationsprüfungen für den Mittleren Schulabschluss MSA an. Die wurden nicht abgesagt und absorbieren viel Personal.

Foyer der Gustav-Freytag-Schule in Berlin Reinickendorf. (Quelle: rbb/A. Corves)
Bild: Anna Corves

Die tagesweise Ausweitung auf anderen Jahrgänge soll tageweise erfolgen. "Das ist eine wahnsinnig schwierige Aufgabe, einen Plan zu basteln, mit dem möglichst viele Schüler in möglichst vielen Fächern von einer begrenzten Zahl Lehrer beschult werden." Es klingt nach Tetris für Fortgeschrittene. Fragt man Nitsch, wie er diese Aufgabe lösen will, guckt er recht ratlos. Man könnte am Tag mehr Schichten fahren. Eine weitere Lösung formuliert Nitsch sehr vorsichtig: "Wochenendunterricht?" Er ahnt, was die Lehrer dazu sagen würden, die seien schon durch den Schichtdienst zusätzlich belastet. Er hebt die Schultern: "Ich habe mir abgewöhnt, längerfristig zu planen. Ich arbeite nur noch für eine Woche vor."

"Wir brauchen Antworten von der Politik"

Ralf Treptow findet, dass so viele offene Fragen kein Dauerzustand sein können. Er kritisiert, dass es von der Bildungspolitik keine klare Zielvorgabe gibt.

Treptow leitet das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Pankow und ist Vorstandvorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren des Landes Berlin (VOB). In den Gymnasien und Sekundarschulen mit gymnasialer Oberstufe ist die Lage zusätzlich angespannt, da sie schon seit zwei Wochen Abiturprüfungen abnehmen. Ebenfalls in Kleingruppen, weswegen sich die Prüfungen über Wochen ziehen und viel Personal binden.

Für 145 Abiturienten und 150 Zehntklässler hat das Rosa-Luxemburg-Gymnasium bisher wieder die Tore geöffnet. Auch hier zeigt sich das Bild von Desinfektionsmittel am Eingang, leeren Gängen und verwaisten Schulhöfen. Nun kommen die 11. Klässler dazu, außerdem beginnen auch hier die MSA-Präsentationprüfungen.

Ab dem 11. Mai will Treptow auch die Stufen fünf bis neun ein erstes Mal ins Haus holen, tageweise und in Kleingruppen. Mit komplizierten Sonderplänen funktioniere das irgendwie bis zu den Sommerferien, meint er. "Aber fürs nächste Schuljahr benötigen wir Antworten von der Politik."

40 Prozent der Unterrichtszeit verpasst

Bisher laute deren Lösungsformel, weiter Präsenz- und Onlineunterricht zu kombinieren. "Eine reine Sprechblase", nennt Treptow das. "Wie genau soll das denn aussehen? Wenn der Präsenzunterricht ausgeweitet wird: Wer unterrichtet dann online?" Den Präsenzunterricht für die Schüler zu Hause live zu streamen, dafür reiche die technische Ausstattung der Schulen nicht.

Er macht sich Sorgen um seine Schüler, insbesondere um die Elftklässler, die im nächsten Jahr Abiturprüfungen haben. Sie hätten immens viel Stoff verpasst. "Im Durchschnitt entfallen in allen Bundesländern 40 Prozent der Unterrichtszeit des Schuljahres, Homeschooling kompensiert das nicht." Und es sei ja völlig unklar, in welchem Umfang Unterricht nach den Sommerferien möglich ist. Solange es keinen Impfstoff gegen Corona gibt. Das könne man bildungspolitisch aber nicht einfach abwarten, "auf Sicht fahren". Es brauche jetzt eine klare Entscheidung.

Treptow plädiert dafür, das laufende Schuljahr zu verlängern

Schulleiter Treptow hätte da auch eine Idee: Er plädiert dafür, das laufende Schuljahr zu verlängern, zum Beispiel bis zum 31. Januar 2021. "Dann könnte man es schaffen, alle Lernstoffe zu vermitteln." Je nachdem, wie sich die Corona-Pandemie und die technische Ausstattung der Schulen entwickele, könnte man auch weitere Schuljahre strecken. Eine Konsequenz dieses Konzepts wäre, dass alle aktuellen Schulkinder in Deutschland insgesamt ein halbes bis ein Jahr länger in Schule gehen als geplant. "Das kostet natürlich auch Geld. Aber das muss es uns wert sein."

Dieses Konzept will er als Vorstandsvorsitzender des VOB diese Woche der Senatsbildungsverwaltung vorschlagen und es im Dachverband des VOB, der Bundesdirektorenkonferenz der Gymnasien, einbringen. Sollte letztere sich hinter Treptows Vorschlag stellen, könnte sie ihn in der Kultusministerkonferenz einbringen – so dass er dann auf nationaler Ebene ins Spiel käme.

Was Sie jetzt wissen müssen

17 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 17.

    Zu 13. und 15. Beide haben recht- auch wenn es widersprüchlich klingt. Es gibt Erzieher/innen, die ohne Weiteres den Unterricht in z.B. einer dritten Klasse in allen Fächern fachlich gut durchführen können und dazu die Klasse pädagogisch führen können. Und es gibt Erzieher/innen, die mit der Kaffeetasse auf der Tischtennisplatte sitzen. Auch an meiner Schule gibt es Erzieherinnen, denen man ohne Weiteres ein Lehrergehalt geben möchte und Lehrkräfte, die man am liebsten mit einfachen Aufgaben betrauen möchte. Genauso ist es umgekehrt der Fall. Fazit: Dankbar sein für die Engagierten und trauen wir ihnen was zu ohne sie auszunutzen. Engagieren wir uns in Berufsverbänden um Verbesserungen zu erreichen, die den SuS und dem Personal zugutekommen. Aktuell improvisieren wir so gut es möglich ist,
    leider ohne Unterstützung der Senatsverwaltung .

  2. 16.

    Zu 13. und 15. Beide haben recht- auch wenn es widersprüchlich klingt. Es gibt Erzieher/innen, die ohne Weiteres den Unterricht in z.B. einer dritten Klasse in allen Fächern fachlich gut durchführen können und dazu die Klasse pädagogisch führen können. Und es gibt Erzieher/innen, die mit der Kaffeetasse auf der Tischtennisplatte sitzen. Auch an meiner Schule gibt es Erzieherinnen, denen man ohne Weiteres ein Lehrergehalt geben möchte und Lehrkräfte, die man am liebsten mit einfachen Aufgaben betrauen möchte. Genauso ist es umgekehrt der Fall. Fazit: Dankbar sein für die Engagierten und trauen wir ihnen was zu ohne sie auszunutzen. Engagieren wir uns in Berufsverbänden um Verbesserungen zu erreichen, die den SuS und dem Personal zugutekommen. Aktuell improvisieren wir so gut es möglich ist,
    leider ohne Unterstützung der Senatsverwaltung .

  3. 15.

    Mal reguliert der Staat zu viel....mal macht er nicht genügend Vorgaben...was hätten wir denn gern?

    Ohne einer Erzieherin oder einem Erzieher zu nahe treten zu wollen, aber sehen sie sich wirklich nicht in der Lage Kinder in der Grundschule zu unterrichten? Ich bin selbst Erzieherin und stimme vollkommen zu, dass Erzieher nicht als billige Lehrkräfte genutzt werden sollten (was sie oft genug werden), aber dass sie nicht in der Lage sind Grundschulstoff zu vermitteln?
    Liebe Lehrer und Erzieher: traut euch doch bitte ein bisschen mehr zu und werdet mal wieder kreativ! Eigene Prioritäten setzen und Lösungen finden, nicht Probleme suchen.

  4. 14.

    "Was passiert mit Kindern, die voriges Jahr eingeschult wurden. Davon redet keiner."

    Das frage ich auch! Ich habe bereits in einigen Kommentaren genau dieses Thema angesprochen! Diese Kinder müssen wieder rasch in die Schule zurück! Sie sind noch neugierig und WOLLEN lernen! Es ist eine Katastrope, dass sie mit voller Kraft ausgebremst werden. Dann müssen wir uns gar nicht wundern, wenn sie später keine Motivation mehr in der Schule haben. Wenn sie Pech haben, werden nie richtig alles aufholen und somit werden evtl. zur verlorenen Generation gehören.

    Ob es eine Einschulung geben wird? Das wissen bei uns nicht mal die Schulleiter! Wie sollen auch einige Kinder eingeschult werden, da die Untersuchungen zur Einschulung Anfang/Mitte März ausgesetzt wurden.
    Das ist schrecklich, was hier passiert. Es wird gerade die Zukunft unserer Kinder verspielt.

  5. 13.

    Ich sehe das genauso wie Hr. Nitsch. Ich bin Erzieherin an einer Grundschule und wir sollen in der NOTBETREUUNG!!!! mit den Kinder von der 1-5 Klasse Unterricht machen. Seit heute sind ja auch die 6 Klässler da. Auch da sollen wir, wenn Lehrer ausfallen einspringen. Wir als EZ haben gar nicht die Ausbildung um Kinder den aktuellen Stoff zuvermitteln. Ich finde es von der Politik absolut unüberlegt die Schulen mit diesem "Chaos" alleine zulassen. Es fehlt an Lehrern/Lehrerinnen. Vielleicht sollten sich unsere Politiker die schulische Situation mal vor Ort ansehen und dann über ihre Entscheidung nochmal sprechen.

  6. 12.

    Ich kann Ihnen nur recht geben. Die Verunsicherung über den Schulbesuch wird immer größer. Obwohl ich es nicht richtig finde, dass einige Schulleiter*innen schon jetzt eigene Pläne machen, kann ich es gut verstehen, denn auch sie werden von der Behörde im Stich gelassen oder mit unsinnigen sich laufend widersprechenden mails zugeschrieben. So versuchen sie Lösungen zu finden und liegen damit manchmal schief. Momentan kann nicht jedes Bedürfnis berücksichtigt werden, aber die meisten Menschen können mit einer klaren Antwort -auch wenn es nicht ihre Meinung ist- besser leben als mit ständigem hin und her. Das verunsichert und entmutigt. Eigentlich gibt es genug ideenreiche Schulleiter*innen und Schulaufsichtsbeamte, die sich der Verantwortung bewusst sind. Aber was nützt es, wenn an die Spitze keine darauf hört. Wie sollen denn inzwischen verzweifelte Eltern ihre Kinder und Jugendlichen in dieser Situation stärken? Jeder Berliner Schulpsychologe kann auch nur noch den Kopf schütteln.

  7. 11.

    Es ist katastrovall, grausige Zeiten. Coronavirus ist jetzt erstmal unser Alltagsleben. Wir sitzen alle in einem Boot, wenn das unter geht, gehen wir alle unter. Mir stehen jetzt schon die Harre zu berge. Vorschulkinder, Kinder, Jugendliche lernen für ihre Zukunft. Unterrichtsausfall, Berufsausbildung, Studium alles bleibt auf der Strecke liegen, Zukunft total ungewiss. Wie sollen die noch den Lehrstoff aufholen. Jedes Kind ist anders gestrickt. Zu wenig Lehrer und Lehrer (Risikogruppen) Einige Bundesländer lassen Lehrer ab 60 Jahren nicht mehr unterrichten. Es sind bald Sommerferien. "Musterhygieneplan" Die werden größtenteils nur damit beschäftigt sein. Verlorene Generationen. In 10, 15 Jahren haben wir andere Arbeitgeber als jetzt, die anders denken. Die werden es nicht einfach haben. Kita, Vorschulkinder alles läuft durcheinander. Was passiert mit Kindern, die voriges Jahr eingeschult wurden. Davon redet keiner. Findet die nächste Einschulung statt. Wann??

  8. 10.

    Es ist einfach nur lächerlich. Im TV sieht man doch nur, was man sehen soll. Die Realität war heute auf dem Gymnasium unseres Sohnes zu sehen!!! 11. Klasse, 14-17 Kinder in einem Raum, keine Masken an Lehrern oder Kindern um sich gegenseitig zu schützen. Keine Gespräche über Abstandsregeln, geschweige denn irgendwelche Markierungen.
    Jeder Einkaufsladen ist besser vorbereitet und vorsichtiger, als die Schule.

  9. 9.

    Weder Wochenendunterricht noch Schuljahrverlängerung sind kluge Maßnahmen. Es fehlt nach wie vor das Personal in den Schulen,es fehlt nach wie vor Warmwasser auf der Schultoilette, es fehlen Desinfektionsmittel (für 120 Schüler gibts hier zwei Desinfektionsflaschen!). Es fehlt vor allem aber (in Brandenburg) ein Ministerium, das klare Anweisungen gibt: z.B. zur Bewertung der oft mühevollen Heimarbeit (untersagt!), zur Klausurenpflicht (beliebig!), zur mdl.10er-Prüfung (schulabhängig!), zum konkreten Verbleib der Klassen 7 und 8 (vergessen?).

  10. 8.

    An der Ignoranz und Ich-Bezogenheit der Gesellschaft. Kurz und Bündig.

  11. 7.

    Genauso, Hygiene hat es in den Schulen doch kaum gegeben!! Oder hat hier jemand was Positives zu sagen?? Dieses Sch....Virus ist nun schon so lange bei uns und die einfachsten Bedingungen klappen immer noch nicht!!!WORAN LIEGT DAS, KANN MIR DAS MAL BITTE EINER ERKLÄREN!

  12. 6.

    Heute kam ein "vorläufiger" Plan der Schule, von dem aber noch keiner sagen kann, ob das eventuell so realisiert wird. Danach hätte mein 8.Klässler bis zum 20. Mai an einem einzigen Tag Unterricht. Was man da wohl lernt? In der Klasse sind 32 Kinder, das sind dann vier Kleingruppen, bei sechs 8. Klassen hätten die dann 24 8.-Klasse-Gruppen in der Schule. Für einen Tag so eine Logistik, um dann zu sagen: "Wir kriegen die Kinder in die Schule zurück."
    Die Lehrerin schrieb: "Wir freuen uns auf Ihre Kinder". Ich weine vor Angst und fühle mich allein gelassen. Denn "Wenn wir in die Schule dürfen, können wir uns auch wieder nachmittags treffen". Das ist das Signal, was die Berliner Schulverwaltung aussendet. Wegen eines verdammten Schultages. Sandra Scheeres sollte endlich eingestehen, dass die Behörde hier gerade komplett versagt.

  13. 5.

    Leute, hatten in der Schulverwaltung alle nur Singen und Klatschen? Das hat man doch vorher gewusst. Der Durchschnitt einer Klasse liegt bei 27 Schüler, da kann sich doch jeder Laie ausrechnen was das für die Schulen bedeutet. Also ich fühle mich komplett verscheissert von der Politik. Ich persönlich sehe die Sache so, am Ende dieser Woche kommt dann plötzlich die Nachricht, „wir haben Schulunterricht versucht aber an der Umsetzung haperte es“

  14. 4.

    Genau, die Verlängerung ist der richtige u gerechte Vorschlag. Für die Umsetzung ist der Mangel an Lehrkräften das Problem. Das Geld für Lösungen sollte das Land bereitstellen, denn Schulbildung ist einer der systemrelevantesten Bereiche. Die LAreferendare haben z.Zt. keine richtigen Ausbildungsbedingungen; können sie fertig werden und wieviele in den Ruhestand gehende ersetzen? LAstudierende nach dem Praxissemester könnten verstärkt angeworben werden-zumindest könnten diese vorbereiteten Teilungsuntericht durchführen u bei der Korrektur von Lernaufgaben, Tests u Hausarbeiten eingesetzt werden. Stoff könnte reduziert werden. Man sieht, ist es Alles nicht Halbes und nichts Ganzes. Und genau deshalb ist es Aufgabe der Behörde, die Erfahrungen und Meinungen der SL-Verbände zuhören und zumindest mittelfristig tragfähige umsetzbare Lösungen zu erarbeiten. Jetzt verliert man Zeit, weil die Führung dieser Verwaltung nicht vorausschauend plant, sondern im kleinklein hinterherläuft.

  15. 3.

    Das war doch klar das es nicht funktionieren wird alle Jahrgänge in die Schule zu bekommen. Man versteht auch nicht warum man es versucht mit aller Gewalt durchzuführen, sicher nur damit man am Ende sagen kann wir haben es geschafft das alle in der Schule sitzen. Die oberen Jahrgänge können sicher ihre Aufgaben weithin zu Hause bewältigen, und nach den Sommerferien in die Schule zurückkehren wenn die Lage es zulässt.

  16. 2.

    Ich stimme zu, dass dies im Moment nicht machbar ist. Als Ausländerin/Wissenschaftlerin/Mutter kann ich nur sagen, dass viele in Nordeuropa einschließlich der Lehrer nicht auf dieses Chaos vorbereitet sind. Als Ausländerin/Europäerin habe ich vielleicht nicht viel zu sagen, und ich könnte jemanden damit verletzen. Hier ist leider die gängige Einstellung, dass Hygiene nicht notwendig ist, sondern dass das Fehlen davon das Immunsystem stärkt. Als Mutter einer Neuntklässler habe ich heute Morgen mit Grausen eine Sendung des Morgenmagazins über Koronaauflockerung (Teltower Grundschule) verfolgt. Ein Lehrer unterhielt sich auf den Schulbänken mit dem Reporter und einer anderen Person (Schulleiter?). Wie fuhren diese Personen zur Schule? mit dem Zug, mit dem Bus, mit ihrem eigenen Auto? Wer sitzt später auf diesen Bänken, wie alt sind sie, wie wurden sie in Hygiene geschult? Ich fürchte, dass Regierungen durch den Verlust wertvoller Stimmen zu sehr von liberalen Menschen beeinflusst werden.

  17. 1.

    Die Idee, das Schuljahr zu verlängern ist die erste vernünftige.und faire, allen Kindern gegenüber. Nur so haben ALLE eine Chance, den fehlenden Lernstoff vermittelt zu bekommen.
    Ich spreche hier aus täglicher homeschooling Erfahrung und damit auch aus Grenzerfahrung mit einer Viertklässlerin, die dieses reguläre Schuljahr, keine Schule mehr sieht, weil es räumlich u personell nicht in ihrer Schule umsetzbar ist.

Das könnte Sie auch interessieren