Woidke dankt Warschau - Polen lockert Quarantäneregeln für Pendler

So 17.05.20 | 15:52 Uhr
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Symbolbild: Eine Frau aus Polen schaut über die geschlossen Grenze nach Deutschland. (Quelle: dpa/Stefan Sauer)
Video: Brandenburg Aktuell | 19.05.2020 | Lietz/Wittig | Bild: dpa/Stefan Sauer

Ärzte und Krankenpfleger aus Polen können wieder wesentlich leichter zum Arbeiten nach Deutschland kommen. Die polnische Regierung lockerte die Quarantänepflicht in der Corona-Krise für die Rückkehr der Pendler nun auch für medizinisches Personal. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankte der Regierung in Warschau und sprach von einer wichtigen Erleichterung.

"Es ist eine überaus gute Botschaft an die vielen Gesundheits- und Pflege-Einrichtungen bei uns, die auf das polnische Fachpersonal dringend angewiesen sind", erklärte der Polen-Beauftragte der Bundesregierung am Sonntag in Potsdam. "Es ist gut, dass nun an der Grenze ein weiteres Stück Normalität zurückkehrt."

25.000 Pendler von Grenzschließung betroffen

Die nationalkonservative Regierung in Polen hatte Mitte März im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Grenzen für Ausländer geschlossen. Berufspendler müssen nach ihrer Rückkehr nach Polen zwei Wochen in häusliche Isolation. Davon waren nach Angaben der Industrie- und Handelskammern in Süd- und Ostbrandenburg mehr als 25.000 Pendler in Brandenburg und Berlin betroffen. Einwohner von beiden Seiten der Grenze hatten gegen die Quarantäneregelung protestiert.

Seit 4. Mai galt eine Lockerung für polnische Bürger, die in Deutschland, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren, aber zunächst nicht für Personal in Medizin und Pflege. Das traf zum Beispiel mehrere Krankenhäuser in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Brandenburg unterstützte die Pendler bisher finanziell

Europaministerin Katrin Lange (SPD) wertete die Lockerung als "sehr gute Nachricht für Brandenburg". Nach ihren Angaben können nun mehrere Hundert Ärzte und Pfleger aus Polen, die in Brandenburger Krankenhäusern und im Gesundheitswesen tätig sind, wieder uneingeschränkt die Grenze zu ihrem Heimatland passieren.

Brandenburg unterstützte die Pendler bisher finanziell mit einer Aufwandsentschädigung von 65 Euro pro Tag und 20 Euro pro Tag für jedes Familienmitglied, das sich in Brandenburg aufhält. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern stellte wegen der Lockerung der Quarantänepflicht im Nachbarland am Samstag die finanzielle Unterstützung für polnische Berufspendler ein.

 

 

Sendung: Inforadio, 17.05.2020, 15.00 Uhr

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2 Kommentare

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  1. 2.

    Durch die Grenzöffnung nach Polen werden die Infektionszahlen explodieren und wir werden alle sterben.

    Diese Angstgetriebene Panikmache wird langsam unerträglich.

  2. 1.

    Nun bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahme keine Neuinfektionen herbeiführt.

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