Nächste Stufe ab 25. Mai - Senat weitet Kita-Notbetreuung aus

Mi 13.05.20 | 13:56 Uhr
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Symbolbild - Ein Kind malt einen Coronavirus (Bild: dpa/Jörg Carstensen)
Bild: dpa/Jörg Carstensen

Auch Fünfjährige sollen in Berlin wieder einen Anspruch auf die Kita-Notbetreuung haben, und zwar ab dem 25. Mai.

Das geht am Mittwoch aus einem Schreiben der Bildungsverwaltung an die Kita-Träger hervor. Das Datum gelte unter dem Vorbehalt, wie sich die aktuellen Infektionszahlen entwickeln. Ziel sei, alle sieben bis 14 Tage eine neue Stufe anzugehen, sagte eine Sprecherin.

Bislang haben rund 60.000 Berliner Kita-Kinder einen Anspruch auf Notbetreuung, nämlich Kinder von Alleinerziehenden und Eltern, von denen mindestens einer einen "systemrelevanten Beruf" hat. Ab Donnerstag sind auch Mädchen und Jungen im letzten Kita-Jahr sowie deren Geschwister beteiligt.

Zudem stehen bei einigen Berliner Kitaträgern ein sogenanntes Wechselmodell oder eine Halbtagsbetreuung in Schichten ab 25. Mai zur Diskussion, um allen Kindern den Zugang zu ermöglichen. So könnten Kinder entweder je eine Woche in die Kita gehen, um dann eine Woche zu pausieren oder drei Tage bzw. zwei Tage pro Woche in ihre Einrichtungen zurückkehren. Eingewöhnungen in Kitas würden vorerst ausgesetzt.

Sendung:  Inforadio, 13.05.2020, 14.00 Uhr

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9 Kommentare

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  1. 9.

    Das mit dem Anspruch erlebe ich auch gerade. Ich bin Erzieherin und mein Mann arbeitet auch in einem systemrelevanten Beruf. Es gab keine Info zu den Möglichkeiten. Und es wurde eine Bescheinigung vom Arbeitgeber verlangt. Jetzt darf ich mein Kind auch wenn es mal nötig sein soll am Freitag nicht in die Kita bringen. Auch da wurde die 20h Regelung angedeutet.

  2. 8.

    Selbst wenn man als systemrelevanter Elternteil einen Anspruch auf Vollzeitbetreuung hat, heißt es nicht, dass dieser umgesetzt werden kann. Unsere Tochter hat einen Anspruch wegen Systemrelevanz. Wir haben diese Woche 3 Tage und ab dem 25.05. wahrscheinlich nur noch 2 Tage Betreuung. Wenn wir dann die Systemrelevanz in Gesprächen erwähnen, werden wir ermahnt, wir sollen doch bitte solidarisch und nicht so egoistisch sein. Also Anspruch haben und Anspruch bekommen ist ein riesiger Unterschied!

  3. 7.

    Das ist nicht mehr aktuell, die systemrelevanten Kinder haben Anspruch auf Vollzeitbetreuung, die nicht systemrelevanten Kinder haben Anspruch auf 4 Stunden.
    Das Senatsschreiben wurde direkt nach Versendung ergänzt.
    Viele Grüße

  4. 6.

    Hallo,

    Die Aussage wonach Eingewöhnungen vorerst ausgesetzt sind ist falsch. Solange ein Anspruch auf Notbetreuung besteht ist es möglich. Daher ist in Verbindung mit der Klausel der Familien in Notlagen einiges möglich.

    Vielen Dank

  5. 5.

    Der paritätische hat bereits eine Pressemitteilung herausgegeben und fordert die Regierung dazu auf, ihren neu erdachten Plan zu überdenken, denn es ist beinahe unmöglich, die Vorgaben zufriedenstellend zu erfüllen mit dem vorhandenen Personal (Risiko, Urlaub, Krankheit usw.) und den Hygienevorgaben.

    Des weiteren entzieht sich der Senat fast jeglicher Verantwortung und überlässt das finden von Lösungen den Trägern bzw. Kitaleitungen.

    Auch wird kritisiert, das der Senat seine neuen Beschlüsse beinahe ohne reellem Reaktionszeitraum umgesetzt hat. Berliner Kitas haben 48 Stunden Zeit die letzten Infos um zu setzten, in anderen Bundesländern waren es bis zu 10 Tage um sich an die neuen Anforderungen an zu passen.

    Für uns Pädagogen ist es eh schon wie beim öffnen eines Adventskalenders. Jeden Tag was neues drin, mal sehen was es heute ist.

    Was ist eigentlich aus der Idee geworden, auch Erzieher regelmäßig auf Corona zu testen? Oder will man das nicht, aus Sorge das dann noch mehr Einrichtungen wegbrechen und Notbetreuungen wegfallen?

  6. 4.

    Unsere Kita will es ganz konform umsetzen. Nicht systemrelevante Kinder dürfen alle 8:30-12:30 kommen... also alle zeitgleich für 4 Stunden. Damit ist jeglicher Sinn der zeitlichen Begrenzung ad absurdum geführt... keine Ahnung ob da noch nachgebessert wird, aber unter den Umständen könnten die Kinder auch länger gehen. Aber gut, ich bin froh wenn meine Kinder hoffentlich ab 25.5. mal wieder ihre Freunde und sonstige wichtige Bezugspersonen sehen dürfen und wieder fachmännisch gefördert werden, statt „kreativ“ zu werden während ich versuche homeoffice zu machen...

  7. 3.

    So sehe ich es auch. Es sollen/ dürfen alle arbeiten und die Schulen und Kitas bekommen aber nicht die benötigten Auflagen um es auch stemmen zu können. Kein Kind hält sich doch an 1,5 m Abstand, vollkommen egal ob vier Stunden oder acht. Und im Wechsel betreuen die Erzieher ja auch nicht, heißt, die stecken die Wechsel Gruppe im Fall der Fälle an. Vollkommen sinn frei und kostet allen Beteiligten viel zu viele Nerven. Lasst die kleinen in die Kita und die Eltern das wichtige Geld verdienen. Jeder Arbeitgeber ist verständnisvoll aber auch die haben ihre Grenzen und am Ende bleibt der, der arbeiten kann. So ist nun mal die Realität.

  8. 2.

    Das ist ja alles ganz nett gemeint. Aber in der Kita meiner Enkelin ist es jetzt so, dass die Kinder systemrelevanter Eltern nur noch 2 bzw. 3 Tage in die Kita kommen dürfen, damit andere Kinder auch kommen können. Und dann hat sie plötzlich am Freitag keine Betreuung, obwohl die Eltern jeweils im systemrelevanten Beruf arbeiten müssen. Eigentlich hätten sie auch nach den neuen Bestimmungen Anspruch auf Vollzeitbetreuung, aber durch die dazukommenden Kinder gibt es nicht genug Platz für alle. Und das von einem Tag auf den anderen.

  9. 1.

    Der Sinn des wöchentlichen Wechselmodells erschließt sich mir überhaupt nicht. Eltern können (wenn sie mit ihrem Arbeitgeber Glück haben) ihre (Präsenz-)Arbeitszeit auf wenige Stunden pro Tag oder wenige Tage pro Woche reduzieren. Aber in welchen Berufen arbeitet man eine Woche voll und dann eine Woche gar nicht im Wechsel? Das Infektionsrisiko ist dabei das Gleiche, als wenn die Kinder halbtäglich kommen.

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