Nach Feiern in Hasenheide und Gleisdreieck - Geisel fordert harte Strafen für illegale Partys

Di 23.06.20 | 11:58 Uhr
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Polizeifahrzeuge stehen nachts am 21.06.2020 im Volkspark Hasenheide und lösen eine illegale Party auf. (Quelle: dpa/C. Soeder)
Audio: rbb 88,8 | 23.06.2020 | 08:00 Uhr | Lydia Mikiforow | Bild: dpa/C. Soder

In Berliner Parks feiern Hunderte Menschen illegale Partys. Dabei kommt es auch zu Ausschreitungen mit der Polizei. Nun fordert der Innensenator harte Strafen für die Feiernden, versichert aber, dass die Polizei die Lage unter Kontrolle habe.

Angesichts illegaler Partys in Berliner Parks und Angriffen auf Polizisten hat Innensenator Andreas Geisel (SPD) harte Strafen gefordert. Das sei nötig, "damit deutlich wird, dass Regeln
durchgesetzt werden und dass es nicht ohne Konsequenzen bleibt, Menschen in dieser Art und Weise anzugreifen", sagte Geisel am Dienstag dem rbb.

Trotz der Partys in Parks und Grünflächen, wie in der Hasenheide vor einigen Tagen und wiederholter Krawalle sieht der Innensenator keine größeren Probleme. "Selbstverständlich hat die Berliner Polizei die Lage unter Kontrolle". Es sei aber leider trauriger Alltag, dass es auch in Berlin Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten gebe. Es werde dann deeskaliert, aber auch entschlossen durchgegriffen, wenn es notwendig sei, so Geisel.

Geisel: Partymacher sind testosterongesteuerte junge Männer

Bei den Feiernden handelt es sich laut Geisel vor allem um "testosterongesteuerte junge Männer, die sich versammeln und glauben, die Regeln gelten nicht für sie und sie müssten keine Rücksicht auf andere Menschen nehmen. Das ist ein höchst unsoziales Verhalten". Diejenigen, die festgenommen wurden, sollten deshalb harte Strafen erhalten, auch um ein Exempel zu statuieren, dass Regelbrüche nicht ohne Konsequenzen blieben.

Eine permamente Überwachung der Einhaltung der Corona-Regeln sei nicht möglich, so Geisel weiter, denn in einer 3,7-Millionen-Einwohner-Stadt könne man nur Schwerpunkte setzen und appellieren, sich an Regeln zu halten. Das sei nur möglich, "wenn die Menschen im Kopf verstehen, dass sie sich selber und damit auch andere schützen müssen".

Hasenheide und Gleisdreick sind die neuen Party-Hotspots

Am Wochenende hatten sich Hunderte zumeist junge Leute in der Hasenheide in Neukölln zum Trinken und Feiern getroffen. Nach Angaben der Polizei gab es Samstagnacht Beschwerden wegen lauter Musik. Auch die Corona-Mindestabstände seien nicht eingehalten worden. Die Polizei beschlagnahmte eine Musikbox. Am Sonntagabend feierten und tanzten dort nach Augenzeugenberichten erneut mehrere Hundert Menschen.

Zuvor waren im Park am Gleisdreieck Sicherheitskräfte von feiernden jungen Menschen mit Flaschenwürfen angegriffen worden. Die Polizei kündigte daraufhin an, angesichts des sommerlichen Wetters verstärkt in den beliebten Parks zu kontrollieren. "Wir wissen, dass sich junge Leute da treffen. Wir werden Präsenz zeigen."

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31 Kommentare

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  1. 30.

    Wenn sich bei 300 Feiernden 100 infiziert haben, ist es zu spät. Zur zeit gilt ein Infektionsschutzgesetz, und das sollte eingehalten werden. Wo und wann auch immer.

  2. 29.

    Der typische Reflex vo Rot Rot Grün: Sofort nach Strafen und hohen Bußgeldern zu rufen.

    Vielleicht sollte man erstmal abwarten, ob sich bei der Feier überhaupt jemand mit Corona angesteckt hat.
    Bei den wenigen Coronafällen in Berlin ist das eher unwahrscheinlich.

  3. 28.

    …. und die Spezies der „testosterongesteuerten jungen Männer“ gibt es seit Beginn der Entwicklungsgeschichte auf dem gesamten Erdball - es ist einfach biologisch begründet, dass insbesondere bei jungen Männern der Hormonhaushalt in der Pubertät überbordet und somit zu oft unkontrollierten Handlungen beiträgt - und es gibt unfassbar viele Studien dazu - auch vom wahrscheinlich allseits geschätzten Max-Planck-Institut - https://www.mpg.de/11287105/jugendliche-entscheidungen-testosteron
    Somit ist dieser Stereotyp einfach vorhanden und nicht als vereinfachtes, schemenartiges Urteil zu verstehen, schon gar nicht als Verurteilung.
    Übrigens - das soll jetzt keine Entschuldigung für die Jungs sein - nur eine Erklärung; und manchmal sind " harte " Maßnahmen vielleicht die einzigen Maßnahmen, die einen helfenden Kick bringen und möglicherweise zum Nachdenken anregen - auch bei „testosterongesteuerten jungen Männern“.

  4. 27.

    "Das sind populistische Bemerkungen, die ein Politiker, der seriös und ernsthaft auftreten möchte, unbedingt vermeiden sollte."
    - Warum sollte nicht auch ein Politiker mal publikumswirksame geflügelte Worte nutzen, wie das von den " alten weißen Männern" - das ist m. E. keineswegs diskriminierend.
    Da ich diesen von Ihnen angeführten Beitrag von Andreas Geisel bisher nicht kannte, habe ich mal die SuchMaschine mit den Worten " alten weißen Männer äußerung herr Geisel" gefüttert - und - wow - so unsagbar viele spannende Beiträge zum " geflügelten Wort der alten weißen Männer " gelesen - es war das reinste Vergnügen mit vielen geschichtlichen Exkursen schon bei den ersten 10 links - vielen Dank also, Maria Anne, für diese Anregung.

  5. 26.

    ich verbreite keine Fake news. Durch Masken werden nummal vorrangig die anderen vor ausgeatmeten, virenlastigen Tröpfchen geschützt. Der Eigenschutz lässt sich da leider eher vernachlässigen. Daher ist es ja wichtig, dass möglichst viele Maken tragen, damit möglichst keiner eine Infektion weitertragen kann.

  6. 25.

    Haben Sie immer noch nicht kapiert, dass es einen Unterschied zwischen dem MNS gibt, und den "richtigen" Masken? Ich rede hier von FFP2 und FFP3. Und diese schützen sehr wohl den Träger selbst, und sind nur zu empfehlen für die Leute die Angst haben vor Corona. Wenn ich von Maske rede, dann meine ich das auch, und verwende nicht, wie so viele, fälschlicherweise diesen Begriff für den einfachen Mundnaseschutz. Informieren Sie sich besser erstmal bevor Sie hier gefährlich falsche Behauptungen aufstellen!

  7. 24.

    Es ist ja erfreulich, dass Herr Geisel hart durchgreifen möchte. Trotzdem sollte er sich als führender Politiker seiner Vorbildfunktion bewusst sein und auf Stereotypen bzw. diskriminierende Äußerungen verzichten, wie zum Beispiel „testosterongesteuerte junge Männer“ oder die vor kurzem geäußerte unsägliche Entgleisung der „ alten weißen Männer.“
    Das sind populistische Bemerkungen, die ein Politiker, der seriös und ernsthaft auftreten möchte, unbedingt vermeiden sollte.

  8. 23.

    Die Vermutung Geisels, Partygänger in der Form "testosterongesteuerter junger Männer" sind die Rechtsbrecher, klingt plausibel. Allerdings sollte man den Begriff nicht überdehnen. "Partygänger" sind ein neues Erklärungsmuster für Randale und Gesetzeslosigkeit unterschiedlicher Art. Nach Angaben der regierenden Politiker in BaWü waren auch "Partygänger" die Täter.

  9. 22.

    Jeder Verharmlosende, jeder Coronakeugner sollte in die USA auswandern, am besten in die Südstaaaten und einen gewissen Herrn T. bejubeln.
    Oder gar Richtung Brasilien, das ist auch einer an der Regierung, der in Euer Portfolio passt.

  10. 21.

    Verbreiten Sie keine Fakenews. Natürlich schützt eine Maske, die Mund und Nase bedeckt. Nicht vollständig, das hat auch niemand behauptet.

  11. 20.

    Sie sitzen offensichtlich auch (immer noch) dem Irrtum auf, dass die Maske den Träger schützt...

  12. 19.

    Die Feiernden könnten doch 14 Tage ihren Spass bei staatlicher Vollpansion hinter Quatantänegittern haben.

  13. 18.

    Jupp, in Stuttgart waren es auch friedliche Partyleute... Bis es umgeschlagen hat. Friedlich ist immer so eine naive Bezeichnung. Im Übrigen ist Corona nicht wählerisch, wenn es befällt.

  14. 17.

    Geisel fordert, von wem, vom Innensenator ?

  15. 16.

    Sie brauchen nicht zu versuchen sich zu erklären, ihr 1. Kommentar hat gereicht. Nach besserer Ausrüstung für die ach so unterprivilegierte Polizei zu schreien, angesichts harmloser feiernder JUGENDLICHER, das kann man schwerlich anders deuten. Das sind keine Schwerkriminellen, die wollen nur endlich mal wieder etwas Spaß haben.
    FInden Sie doof? Na dann bleiben Sie doch den Partys fern! Und immer schön Maske auf und Abstand halten, dann kann Ihnen auch nichts passieren.

  16. 15.

    Fordern können unsere Senatoren viel, aber leider hapert es an der Ausführung.

  17. 14.

    Wessen Geistes Kind ich bin? Bitte lesen Sie doch richtig. Hier ging's "nur" um die richtige Schutzausrüstung für die Beamten/innen, und nicht um Gewalt. Auch bei der Berliner Polizei arbeiten Menschen der Risikogruppe, die eine ordentliche Ausrüstung und entsprechenden Schutz nötig haben. Aber da sieht man mal, wie verbohrt Ihre Gedanken sind. SIE sollten sich schämen!

  18. 13.

    Schamlos ist es, die zum Schutz der vulnerablen Gruppen erlassen Regeln so eklatant zu verletzen, wie es diese feiernden, nur an ihr persoenliches Vergnuegen denkenden jungen Menschen tun. Diese Feiern sind weit schlimmer, als z.B. Maskenverweigerung in einem fast leeren Bus.
    Und was die "eskalierende Polizeigewalt" angeht, so scheint es mir bei uns eher so zu sein, dass eine nahezu rechtlose Polizei hilflos den Angriffen marodierender Krimineller ausgesetzt ist.

  19. 12.

    So so, wie stellen Sie sich denn bitte die "vernünftige Ausrüstung" vor, mit der man gegen das "rücksichtslose Partyvolk" vorgehen soll?? Im angesicht von eskalierender Polizeitgewalt weltweit ist so ein Kommentar nur schwer zu ertragen.
    Ich bin auch kein Corona-Parygänger, aber meine Güte, lieber habe ich hunderte feiernde Jugendliche um mich herum, als Menschen die in diesen Zeiten so schamlos kundtun wessen Geistes Kind sie eigentlich sind. Schämen müssen sich nicht die jungen Leute, sondern SIE!

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