Corona-Krise in Berlin - Eltern demonstrieren in Berlin für Kita- und Schulöffnung

Di 09.06.20 | 15:16 Uhr
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Demo zur Kitaöffnung (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 09.06.2020 | Material: Abenschau | Bild: rbb

Rund zwei Dutzend Menschen haben am Dienstag vor dem Roten Rathaus in Berlin für eine weitere Öffnung von Schulen und Kitas demonstriert. Es brauche auch Konzepte für die Kinderbetreuung für den Fall möglicher lokale Shutdowns, forderten sie.

Vor der Senatssitzung, bei der am Dienstag über die komplette Öffnung von Kitas und Schulen in Berlin beraten werden soll, haben Eltern vor dem Roten Rathaus für das "Recht auf Bildung und Betreuung" demonstriert. Nach rbb-Informationen versammelten sich rund zwei Dutzend Eltern. Die Elternorganisation "Kitakrise Berlin" fordert von der Politik langfristige Lösungen; auch für den Fall, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt.

Man habe in den letzten drei Monaten alles gegeben, um neben Arbeit auch Home-Schooling und Kinderbetreuung zu gewährleisten, heißt es von der Initiative. Das könne so nicht weitergehen. 

Eltern befürchten Personalprobleme

"Eine der größten Herausforderungen ist, dass nicht alle Lehrkräfte und Erzieherinnen zurück zum Dienst kommen", sagte die Sprecherin von Kitakrise Berlin, Katharina Mahrt, am Montag. Man zweifle daran, ob eine komplette Öffnung ohne nötiges Personal gelingen kann. Auch wenn es im Herbst und Winter zu keiner zweiten Infektionswelle komme, brauche man ein gutes Programm für digitalisierte Bildung.

Paul Fresdorf, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, äußerte in einer Mitteilung Verständnis für die Eltern. Berlin brauche einen durchdachten Weg zurück in den Regelbetrieb. "Daher fordern wir den Senat auf, heute ein durchdachtes Vorgehen zu präsentieren. Sollte ein kompletter Regelunterricht aus epidemiologischer Sicht nicht möglich sein, schlagen wir ein 14-tägiges Rotationsprinzip mit Halbklassen und Desinfektion vor der Schule vor", so Fresdorf.

Sendung: Inforadio, 09.06.2020, 10 Uhr

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13 Kommentare

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  1. 13.

    Auch Ihr Blick scheint nicht über den nationalen Tellerrand zu reichen. Schauen Sie in andere Lände, was da los war bzw. ist, weil später bzw. nicht von Seiten der Politik reagiert und zu spät Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen erlassen wurden. Dort gab es zigmal mehr Erkrankungen und Todesopfer. Das hätten wir hier auch haben können, wenn es nach Ihrer Nase gegangen wäre. Aber stattdessen wird ja auf der bösen Politik rumgehackt, die versucht, Menschenleben zu schützen, auch wenn die Wirtschaft dafür massiv gegen die Wand gefahren wird.

  2. 12.

    Der Stillstand und Schaden für die 99 % wird nicht durch das Virus verursacht, sondern durch die Überreaktionen der Politik. Das Virus schließt keine Schulen und Kitas.

  3. 11.

    Nur mal so zum Drübernachdenken:
    Am Ende seines Lebens wird jeder bereuen, dass er nicht mehr Zeit mit seinen Liebsten verbracht hat. Niemand wird bereuen, dass er nicht mehr Zeit mit seinen Arbeitskollegen verbracht hat.
    Schön wäre es, wenn dieser Staat es ermöglichen würde, dass einer von beiden Eltern (egal m/w/d) so viel von seinem Lohn behalten könnte, dass der andere es sich aussuchen kann, ob und wie lange er arbeiten möchte. Das wäre Freiheit, die Freiheit der Wahl.

  4. 10.

    Stellen Sie sich vor, hier in Berlin-Mahlsdorf haben wird unter anderem schon mehrfach dafür demonstriert und protestiert.
    Stichwort: Kiekemal Grundschule

    Warum das ganz offensichtlich in Falkensee nicht der Fall ist, kann ich nicht beurteilen.
    Haben Sie selbst Kinder die zu Schule oder in die Kita gehen?

  5. 9.

    Wie wäre es einmal dafür zu protestieren, dass jedes Kind in der Schule und Kita mehr Platz und mehr Betreuungspersonal bekommt. Aber soweit geht das Engagement dann nicht.

  6. 8.

    Die Regelung funktioniert doch nur für Eltern die Systemrelevant sind. Der Betreuungbedarf dieser Kinder besteht doch fast unverändert fort. Diese Kinder werden z.B. in unserer Kita weiterhin täglich von 7-16 Uhr (also 9 Stunden) betreut.

    Wo funktioniert denn die Regelung für Eltern die NICHT systemrelevant sind und die nur einen Betreuungsansspruch von maximal 4 Stunden täglich haben? Diese Eltern haben wie wir die letzten drei Monate mit Schul- und/oder Kitakind und zwei Vollzeitjobs mit oder ohne Homeoffice die Betreuung zu Hause alleine stemmen müssen?
    Um das zu gewährleisten, muss ich seit Mitte März zu Hause bleiben und kann nicht mehr arbeiten gehen. Natürlich inklusie Verdienstausfall. Alle anderen monatlichen Zahlungsverpflichtungen müssen aber weiter bedient werden. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass das bei nur noch einem Einkommen nicht ganz so einfach ist.

  7. 7.

    Wir sind bei 12 Wochen also genau drei Monaten! Ich verstehe Ihren Hinweis. Aber der Inhalt ist gleich. Es gab und gibt keine Hilfe. Und fangen Sie mir nicht mit 300 EUR pro Kind an oder diesem anderen Zuschlag. Den gibt es nur für kleine Einkommen. Wir wollen ja auch kein Geld sondern Bildung und Teilhabe für die Kinder. Empathie für die Situation wäre auch toll, aber gibts sehr selten.

  8. 6.

    Ok, den Zeitpunkt zum Regelbetrieb habe ich nicht berücksichtigt. Und ok, ist 'ne Demo; ist für mich aber trotzdem überzogen.

    Die aktuelle Regelung halte ich nicht für unrealistisch. Weil für manche Eltern funktioniert sie eben doch.

  9. 5.

    Sie berücksichtigt offenbar bereits, dass der volle Regelbetrieb für alle Kinder erst im August wieder möglich sein soll. (Oder früher, siehe Pressekonferenz..)

  10. 4.

    Das ist mal eine Demo die ich begrüße. Es kann ja nicht sein das so etwas wie am Alex passiert ist stillschweigend vom Senat hingenommen wird und unsere Kinder und Jugendlichen nicht in Kita uns Schule dürfen.

  11. 3.

    Wenn der Regelbetrieb von Kitas und Schulen erst wieder nach den Sommerferien als ca. Mitte August starten soll, dann sind das nach Adam Riese und Eva Klein bei mir 5 Monate.
    Sorry aber die aktuelle Regelung vom Senat wonach jedes Kind, dass nicht Systemrelevante Eltern hat, einen Kita-Anspruch von nur 4 Stunden am Tag hat, sind absolut unrealistisch. Ich kann mit diesen 4 Stunde nix anfangen, weil ich bei diesem "Betreuungsangebot" trotzdem nicht arbeiten gehen kann. Wie soll das gehen? 60 Minten hinweg. 120 Minuten arbeiten und 60 Mintuen Rückweg? 2 Stunden Arbeiten am Tag. Welcher Arbeitgeber macht das mit?
    Stellen Sie sich vor es gibt auch noch Berufe wo nicht im Homeoffcie gearbeitet werden kann. Ich bin demzufolge seit Mitte März zu Hause und betreue meine Kinder. Den aktuellen Verdienstausfall bekomme ich jedoch von keinem ersetzt.

  12. 2.

    Die haben wenigstens nen Kita-Platz.

  13. 1.

    Zum Foto: Die Kitas wurden am 17. März geschlossen. Wie kommt die gute Frau auf "5 Monate"?!

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