Corona-Hotspot - Berlin will Gäste aus Gütersloh nicht abweisen

Mi 24.06.20 | 15:02 Uhr
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Symbolbild: Touristen mit Rollkoffern laufen in Berlin Mitte auf dem Gehweg. (Quelle: dpa/Schoening)
Audio: Inforadio | 24.06.2020 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Schoening

Die deutsche Hauptstadt will dem Beispiel anderer Bundesländer im Umgang mit Gästen aus dem Corona-Hotspot im Raum Gütersloh vorerst nicht folgen. "Berlin plant aktuell keine Beherbergungsverbote für Besucher oder Urlauber aus dem Kreis Gütersloh", sagte Senatssprecherin Melanie Reinsch am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Auch spezielle Quarantäne-Regelungen sind bisher nicht geplant."

Berlin fährt damit einen anderen Kurs als Urlaubsländer wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern oder Bayern. Diese wollen Besucher oder Touristen aus den nordrhein-westfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf nur noch unter strengen Auflagen einreisen lassen. Auch Niedersachsen kündigte am Mittwoch entsprechende Schritte an. Hintergrund ist der massive Corona-Ausbruch rund um die Fleischfabrik Tönnies in Nordrhein-Westfalen [tagesschau.de].

In Brandenburg gibt es wie in Berlin bislang keine Beherbergungsverbote.

Gesundheitsminister nicht einig

Die Gesundheitsminister der Länder verständigten sich bei einer Schaltkonferenz am Mittwoch nicht auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen. Etliche Länder und Kommunen halten das aber für wünschenswert.

Ein Sprecher der Berliner Gesundheitsverwaltung, die momentan den Vorsitz der Konferenz hat, erklärte: "Die Gesundheitsministerkonferenz hat sich über die aktuelle Lage ausgetauscht, insbesondere mit Blick auf die Frage, welche Bedeutung das für Deutschland hat." Näheres sagte er nicht dazu. Dem Vernehmen nach soll das Thema nun auf Ebene der Ministerpräsidenten weiter beraten werden.

Sendung: Inforadio, 24.06.2020, 14.40 Uhr

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14 Kommentare

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  1. 14.

    "Berlin will Gäste aus Gütersloh nicht abweisen"
    Sondern will dann *was machen ? 14 Tage Berlin für Touristen in Quarantäne ?
    Wenn sich der Virus jetzt bereits in den warmen Sommermonaten so verbreitet, was wird dann erst in den kühler werdenden und nassen Herbstmonaten geschehen ?!

  2. 13.

    Ich als Urberlinerin schäme mich langsam aus Berlin zu kommen. Hier läuft nüscht.
    Hat Herr Müller jetzt Angst das Berlin noch ärmer wird?
    Wenn die Selbstständigen ihre Läden nochmal schließen müssen, hat er endgültig verloren.

  3. 12.

    Wer so einen Müll schreibt sollte vorher nachdenken und sich schämen. Berlin zu für Leute aus den Hotspots. Anders herum genauso.

  4. 11.

    Lesen reicht nicht, man muss auch verstehen. Niemand will Mitbürger ausgrenzen. Und wenn ganz Berlin zum Hotspot würde, müsste ich damit leben, wenn ich in Bayern oder MVP "ausgegrenzt" werde.

    Aus dem Schäm-Alter bin ich seit ca. 65 Jahren raus, werde es also unterlassen.

  5. 10.

    Sehe ich genau so! Danke für den unaufgeregten Kommentar. Der Ausbruch dort ist zwar zahlenmäßig heftig, jedoch auf eine eingrenzbare Gruppe begrenzt. Außerhalb dieser Gruppe ist das Infektionsgeschehen bislang völlig unauffällig und es ist nach derzeitigem Wissen unwahrscheinlich, dass sich das ändert. Man muss also nicht sämtliche Einwohner bestrafen und einsperren, das ist unverhältnismäßig, weil für die allermeisten Einwohner kein erhöhtes Risiko besteht. Bei Mitarbeitern von Tönjes und deren Angehörigen ist das freilich anders, aber die sind ja schon in Quarantäne und dürfen nicht reisen. Berliner würden sich auch zu Recht aufregen, wenn sie am Urlaubsort zurück gewiesen werden, nur weil es am anderen Ende ihres Bezirks einen großen Ausbruch gab. Man darf nicht so tun, als wären Unbeteiligte nur wegen des Wohnorts in einem bestimmten Landkreis jetzt ein Risiko.

  6. 9.

    Was ist für eine fahrlässige Entscheidung? Ist der Senat noch zu retten?

  7. 8.

    Wollt ihr schon wieder Mitbürger ausgrenzen wenn ich hier die Kommentare lese. Möchte euch mal sehen wenn ihr als Berliner überall ausgesperrt werdet. Fangen wir mal mit Neukölner und Friedrichshainer- kreuzberger an dort haben wir auch Hotspots. Denkt mal darüber nach bevor ihr hier so ein Müll schreibt.schämt euch!!!!

  8. 7.

    Man darf nicht vergessen, wie das Verhalten des Landrates von Rheinsberg, die Abweisungen von Berlinern und Brandenburgern an der Landesgrenze von MV und das Verhalten und Haltung der dortigen Menschen uns gegenuber war.
    Aber wir in Berlin lassen ja jeden herkommen. Ich halte es wie #1.

  9. 6.

    typisch Berlin

  10. 5.

    Wieder ein unüberlegter Schnellschuss des Berliner Senats.

  11. 4.

    Super Senat! Immer einen (schwer nachvollziehbaren) Sonderweg. Aber Polizei und Verwaltung fleißig in die Pfanne hauen.

  12. 3.

    Da es sich bei den meisten Infizierten in diesen Landkreisen ja wohl um Schlachthof-Mitarbeiter handelt, die relativ isoliert leben, finde ich die Berliner Entscheidung in Ordnung. Oder andersrum: wie wäre es für uns Berliner, nicht mehr nach NRW gelassen zu werden, weil wir in Neukölln einen Ausbruch mit mehreren hundert Fällen haben?

  13. 2.

    Liebe Paula, Ihren Worten ist nichts hinzu zu fügen. Danke ich bin ganz bei Ihnen.

  14. 1.

    Wie unvernünftig ist das denn.
    Die aktuell in den Hotspots duchgeführten Test sind nur eine Momentaufnahme und keine Garantie dafür,dass die Personen trotzdem das Virus mitbringen. Die anderen Bundesländer sind doch nicht umsonst so vorsichtig.

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